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Das Großherzogtum Luxemburg (französisch Grand-Duché de Luxembourg, luxemburgisch Groussherzogtum Lëtzebuerg) ist ein Staat und eine parlamentarische Demokratie in Form einer konstitutionellen Monarchie[1] im Westen Mitteleuropas. Es ist das letzte von einst zwölf europäischen Großherzog-tümern (bzw. Großfürstentümern, wie sie in den meisten osteuropäischen Sprachen genannt werden). Mit einer Fläche von 2586 Quadratkilometern ist Luxemburg einer der kleinsten Flächenstaaten der Erde und (nach Malta) das zweitkleinste Land der Europäischen Union. Es grenzt im Süden über 73 Kilometer an die Französische Republik, im Westen über 148 Kilometer an das Königreich Belgien und im Osten über 135 Kilometer an die Bundesrepublik Deutschland. Die wirtschaftliche Bedeutung des Landes übertrifft mit Rang 70 aller Staaten weltweit beim nominellen Bruttonationaleinkommen diejenige weitaus größerer und bevölkerungsreicherer Staaten auch in der Europäischen Union. Mit Belgien und den Niederlanden bildet Luxemburg die Beneluxstaaten.
Das Land ist Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und spielt im europäischen Einigungsprozess eine bedeutende Rolle. Die gleichnamige Hauptstadt ist Verwaltungssitz der Europäischen Union. Sie ist Sitz des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), des Europäischen Rechnungshofes (EuRH), des Sekretariats des Europäischen Parlamentes, der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Dienststellen der Europäischen Kommission und der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF). Luxemburg ist zudem Tagungsort des Rates der Europäischen Union. In den Jahren 2013 und 2014 war Luxemburg nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und hatte im März 2014 dessen Vorsitz inne.
Der Name Luxemburg leitet sich aller Wahrscheinlichkeit nach von Lucilinburhuc ab, später Lützelburg („lützel“ = „klein“; vgl. friesisch „lütt“, engl. „little“), der Kleinen Burg, die im Jahr 963 von Siegfried, dem damaligen Grafen der Ardennen, als sein Stammsitz errichtet wurde und um die sich die gleichnamige (Haupt-)Stadt Luxemburg heranbildete. Eine neuere Hypothese ist, dass die Bedeutung des Namens Lucilinburhuc auf das Wort Letze zurückgehe und einen befestigten Felsvorsprung bezeichnet. Tatsächlich lag die Stammburg auf einem Felssporn, dem sogenannten Bockfelsen.
Das Land ist als Grafschaft im damaligen Heiligen Römischen Reich entstanden. Im deutschen Sprachraum wurde noch im 17. Jahrhundert der Name Lützenburg bzw. Lützelburg verwendet, wie beispielsweise in der Topographia[8] des Matthäus Merian zu sehen ist. Später wurde dieser Name dann durch Luxemburg ersetzt, was nichts anderes als die eingedeutschte Form des französischen Namens ist. 1354 wurde die Grafschaft Luxemburg ein Herzogtum. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde dann das Herzogtum Luxemburg zum Großherzogtum erhoben; Wilhelm I. von Nassau-Oranien, König der Vereinigten Niederlande, wurde in Personalunion der erste Großherzog. Die Personalunion endete 1890 mit dem Herrschaftsantritt der jetzigen Dynastie Luxemburg-Nassau, die bis 1964 offiziell Nassau-Weilburg hieß. Heute ist das Land das letzte Großherzogtum der Welt.
Der Norden des Landes ist ein Teil der Ardennen und wird (das) Ösling genannt. Dieser Teil liegt auf durchschnittlich 400 bis 500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Landschaft im Ösling ist geprägt von bewaldeten Bergen, Hügeln und tiefen Flusstälern, wie zum Beispiel das Tal der Sauer. Mit 560 Metern stellt der Hügel „Kneiff“ in Huldingen die höchste Erhebung des Landes dar. Der 559 Meter hohe Burgplatz ist mit seinem grasbewachsenen Wassertankdach auf 562 Metern Höhe Luxemburgs höchster begehbarer Punkt. Dritthöchste Erhebung Luxemburgs und höchste Erhebung der Südardennen ist der 554 Meter hohe Napoleonsgaard bei Wahl. Im Norden Luxemburgs werden 358 Quadratkilometer des Landes durch den Deutsch-Luxemburgischen Naturpark geschützt.
Im Süden liegt das fruchtbare Gutland, das zum Lothringer Stufenland gehört. Dieses Gebiet weist eine höhere Bevölkerungs- und Industriedichte als das Ösling auf. Entwässert wird das Land durch die westöstlich verlaufende Sauer, mit Klerf und Our im Norden und Alzette im Süden. Der niedrigste Punkt des Landes, Spatz genannt (129 Meter ü. M.), befindet sich am Zusammenfluss von Sauer und Mosel in Wasserbillig.
Wichtige Flüsse Luxemburgs sind die Mosel, die im Südosten den Grenzfluss zu Deutschland bildet, die Sauer, die Our und die Alzette.
Luxemburg hat ein gemäßigtes mitteleuropäisches Klima, das durch atlantische Meereswinde beeinflusst wird und sich durch milde Winter und gemäßigte und deshalb angenehme Sommer auszeichnet. Die Luft ist meist mild und feucht; die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 782,2 mm; Temperaturen im Jahresmittel 9 °C, im Januar 0,8 °C, im Juli 17,5 °C. So liegen die im Januar, dem kältesten Monat, gemessenen Durchschnittstemperaturen bei etwa 2 °C. Die höchsten Temperaturen werden üblicherweise während der Sommermonate Juli und August gemessen. Zu dieser Zeit beträgt die Durchschnittstemperatur etwa 15–25 °C. Im Norden des Landes, dem Ösling, ist es meist etwas kühler und es kommt auch häufiger zu Niederschlägen.
Das Ösling im Norden des Landes, ein Teil der Ardennen, ist durch bewaldete Mittelgebirgszüge und tiefe Flusstäler geprägt. Die am stärksten verbreiteten Baumarten sind Rotbuchen, Eichen, Ahorn und Fichten. Dabei nehmen Eichen-Niederwälder, die so genannten Lohhecken, immer noch einen großen Teil der Waldfläche ein. Für unbewaldete Flächen sind unter anderem die Glockenheide und Stechpalme charakteristisch. Die Lippenblütler Echter- und Trauben-Gamander sind mediterrane Pflanzen, die im Südosten Luxemburgs vorkommen. Es gibt eine Vielfalt von Wiesentypen; die extensiv genutzten, artenreichen Magerwiesen gehen allerdings zurück (20 % der erhobenen Graslandarten stehen auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen Luxemburgs).[9] Die Vegetation des tiefer gelegenen südlichen Teil des Landes (ca. 300 m), im sogenannten Gutland, ist durch die landwirtschaftliche Nutzung und den Weinanbau an der Mosel geprägt.
Die Tierwelt entspricht der für mitteleuropäische Länder üblichen Fauna. Allerdings beeindruckt das Ösling durch große Bestände an Rot- und Schwarzwild sowie Greifvögeln, aber auch durch seltene Vogelarten wie den Schwarzstorch oder das Haselhuhn. Bei anderen Arten ist dagegen ein deutlicher Bestandsrückgang zu verzeichnen. So kamen vom Steinkauz in den 1960er Jahren noch 3400 bis 4200 Brutpaare in Luxemburg vor. Im Jahr 2006 war der Bestand auf 15 bis 20 Brutpaare zurückgegangen.[10] Luxemburg ist bekannt für seinen Fischreichtum, es gibt Forellen, Hechte, Zander, Aale, Karpfen und viele andere Fischarten. Im milden Moseltal hat sich die Mauereidechse angesiedelt, ein sonst eher in mediterranen Ländern vorkommendes Tier.
54,8 % der Säugetierarten, 41,5 % der Vogelarten, 33 % der Reptilienarten, 71,4 % der Amphibien und 62 % der Fischarten in Luxemburg sind bedroht.[11] Dies verlautet vom Observatoire de l’Environnement Naturel (OEN), der den Plan National Protection Nature[12] aktualisiert hat.
Es existiert eine Reihe von geplanten oder bereits umgesetzten Naturschutzprojekten:[13] so zum Beispiel der Bongert Altenhoven, die Halbtrockenrasen bei Junglinster, der Naturlehrpfad Deiwelskopp, der Neibruch bei Grosbous, das Naturschutzgebiet Prënzebierg, das Naturreservat Sonnebierg der Canecher Wéngertsbierg oder das Feuchtgebiet Cornelysmillen.[14]
Das Land wird untergliedert in drei Distrikte (Grevenmacher, Luxemburg, Diekirch) mit zwölf Kantonen und seit 2015 aufgrund von Fusionen nur noch 105 Gemeinden.[15] Zwölf dieser Gemeinden besitzen den Status einer Stadt. Die Gemeinden sind Selbstverwaltungskörperschaften, die der Rechtsaufsicht der vom Großherzog ernannten Distriktskommissare unterliegen. Die Stadt Luxemburg ist Hauptstadt des Großherzogtums und Sitz der Regierung.
Die Distrikte und Kantone Luxemburgs sind Gebietseinteilungen, die den Ministerien zur Organisation ihres Regierungshandelns dienen. Eine besondere Aufgabe als Gebietskörperschaft, etwa zur demokratischen Willensbildung, fällt ihnen nicht zu. Je Kanton befinden sich an den jeweiligen Hauptorten (in der Regel) staatliche Einrichtungen wie Melde- und Straßenbauämter, Steuer- und Erbschaftsbehörden. Darüber hinaus sind hier weiterführende Schulen und Polizeizentralen zweiter Ordnung vorzugsweise angesiedelt. Auch die Grundschulaufsicht und viele andere staatliche und halbstaatliche Einrichtungen orientieren sich an der Einteilung nach den Kantonen.
Den Distrikten sind in ihren Hauptorten die Distriktkommissare zugeordnet (siehe oben). Durch ihre Aufgabe, die Tätigkeiten der Gemeinden zu überprüfen und gegebenenfalls zu genehmigen oder zu verbieten, bilden diese eine Art Distriktregierung. Auch höhere staatliche Anlaufstellen wie Grundbuchämter und Polizeizentralen erster Ordnung sind hier vorzugsweise zu finden.
Nicht immer decken sich die Kantons- und Distriktgrenzen mit der realen staatlichen Einteilung. So geht die maßgebliche Verwaltung für den Kanton Vianden in der von Diekirch auf. Esch an der Alzette hat anstatt Grevenmacher unter anderem Klinikum, Gericht und Finanzaufsicht aufzuweisen.[16]
An der Spitze der luxemburgischen Gemeinde steht der Buergermeeschter (dt. Bürgermeister, frz. Maire). Er führt als Verwaltungsbeamter die Geschäfte der Gemeinde. Ihm zur Seite gestellt sind die Schäffen (dt. Schöffen, frz. Echevins) sowie der demokratisch, nach Mehrheits- oder Verhältniswahl gewählte Gemeinderat, aus dem Bürgermeister und Schöffen hervorgehen sollen (§ 107 der Verfassung). Der Bürgermeister hat bei Sitzungen den Vorsitz inne, muss sich aber in allen wichtigen Angelegenheiten mit dem Schöffenrat einigen. Die Schöffen (und der Gemeinderat) können auch den Bürgermeister zum Handeln auffordern.
In Luxemburg dürfen sich beliebig viele Gemeinden frei zu Syndikaten (etwa Zweckverbände oder Vereine) zusammenschließen, um die Vielzahl ihrer Aufgaben gemeinsam zu bewältigen. So gibt es etwa Syndikate zur Grundversorgung der Bevölkerung oder für Musikschulen.[16][17][18]
SIGI (Syndicat Intercommunal de Gestion Informatique) und LuxTrust haben für das Gemeinde-Portal macommune.lu die elektronische Signatur eingeführt, wodurch die Bürger der SIGI angeschlossenen Gemeinden von ihrer Verwaltung Dokumente online unterzeichnen können.[19]
Das Großherzogtum Luxemburg weist rein rechnerisch nur eine Großstadt (> 100.000 Einwohner) auf. Der statistische Urbanisierungsgrad ist in Luxemburg insgesamt gesehen sehr hoch. Etwa 92 Prozent der Einwohner leben in Städten (2003), die jedoch überwiegend nur Land- und Kleinstädte sind. Größte Stadt ist die Hauptstadt Luxemburg (lux.: Lëtzebuerg) mit über 100.000 Einwohnern[20] (Großraum 142.000). Da sich ein Ort im Großherzogtum nur per Gesetz als „Stadt“ bezeichnen darf, hat Luxemburg nur zwölf Städte, denen die Stadtrechte oft bereits im Mittelalter verliehen wurden. Die größeren Städte liegen im Südwesten in der Minette-Region, in der sich die Eisen- und Stahlindustrie des Großherzogtums konzentriert. Dies sind unter anderem Esch an der Alzette (33.300, Großraum über 70.000), Differdingen (24.300) und Düdelingen (19.700). Im Norden Luxemburgs gibt es hingegen mehrere kleine Städte, die meist Hauptorte eines Kantons sind. Um die beiden Städte Diekirch (6700) und Ettelbrück (8300) bildet sich die Nordstad (insgesamt rund 23.000), der größte Ballungsraum im Norden Luxemburgs, der neben der Hauptstadt und Esch an der Alzette als dritter Entwicklungspol des Großherzogtums gilt.
Per Anfang 2015 zählte Luxemburg 562.958 Einwohner.[2]
Es hat in den letzten Jahrzehnten durch sein Wirtschaftswachstum und den sich damit vergrößernden Arbeitsmarkt ein fast stetiges Bevölkerungswachstum aufgewiesen, das vor allem durch Einwanderung zustande kam. In der Politik wurde daraufhin lebhaft die optimale Bevölkerungsgröße für Luxemburg diskutiert. Eine Studie kommt zu der Aussage, dass es keine lineare Beziehung zwischen dem Bevölkerungswachstum und den Belastungen von Infrastrukturen und Umwelt gebe; ein Bevölkerungswachstum müsse nicht notwendigerweise die Lebensqualität im Lande verschlechtern.[21]
Am 1. Januar 2015 betrug der Ausländeranteil 45,9 % (= 258.700).[3] 16,36 % (= 92.100) der Gesamtbevölkerung sind portugiesische, 6,99 % (= 39.400) französische, 3,46 % (= 19.500) italienische, 3,33 % (= 18.800) belgische, 2,27 % (= 12.800) deutsche Staatsbürger. Kleinere Einwanderergruppen bilden etwa Briten, Serben, Niederländer, Spanier, Polen, Bosniaken, Griechen, Russen und Türken.
In Luxemburg leben ca. 2500 Jenische als Minderheitenvolk ohne besonderen Status und mit unterschiedlicher Staatszugehörigkeit. Am bekanntesten hierfür ist Weimerskirch, wo seit Generationen jenische Familien ihren Hauptwohnsitz haben.
In Luxemburg arbeiten über 160.000 (2013) Grenzgänger aus den umliegenden Nachbarregionen. Sie machen etwa 44 % der in Luxemburg Beschäftigten aus. 50 % der Grenzpendler kommen aus dem benachbarten Lothringen, 25 % aus den benachbarten belgischen Provinzen und 25 % aus den angrenzenden deutschen Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland (2013). 7.500 Nicht-Luxemburger arbeiten bei den in Luxemburg angesiedelten europäischen Institutionen.[22]
16,7 % der Luxemburger sind unter 15 Jahre alt (davon männlich 48.153, weiblich 45.594), 69,1 % der Einwohner sind zwischen 15 und 64 Jahre alt (davon männlich 198.528, weiblich 190.843), 14,2 % sind 65 und älter (davon männlich 35.291, weiblich 44.549). (Stand: 2015) Das Durchschnittsalter beträgt 38,51 Jahre (Stand: 2010).
Die Lebenserwartung in Luxemburg beträgt durchschnittlich 83,2 Jahre; für Männer 79,5 Jahre und für Frauen 84,3 Jahre (Stand: 2013).
Die Sprachensituation in Luxemburg ist vielschichtig.[23] Die Muttersprache der Luxemburger ist Luxemburgisch („Lëtzebuergesch“), ein moselfränkischer Idiom, der bis in das 20. Jahrhundert als rein hochdeutsche Mundart galt, [24] mit einem sehr viel höheren Anteil französischer Lehnwörter als das Standarddeutsche. Sie wurde erst mit dem Sprachengesetz von 1984 zur eigenständigen Nationalsprache und Co-Amtssprache des Landes (neben Französisch und Deutsch) erhoben und wird laut Umfrage der Europäischen Union von etwa 70 Prozent der Bevölkerung als Muttersprache angegeben.
Standarddeutsch und Französisch sind gemäß dem Sprachengesetz von 1984 ebenfalls Amtssprachen; somit hat Luxemburg insgesamt drei offizielle Sprachen. Deutsch war lange als Standardsprache verbreitet, verlor allerdings nach der Erfahrung der Besatzungszeit während des Zweiten Weltkrieges an Ansehen. Französisch dient schon länger als Prestigesprache und gewann seither an Bedeutung. Seit 1944 wird etwa in den Verwaltungen und Ministerien sowie in höheren Schulen (nicht an den grundsätzlich deutschsprachigen Grund- und Berufsschulen) Französisch schriftlich verwendet, Luxemburgisch aber nach wie vor bevorzugt gesprochen. Zum gleichen Zeitpunkt, nach der Befreiung von der Nazi-Herrschaft 1944, wurde der Landesname international von „Luxemburg“ in „Luxembourg“ geändert, und alle Gesetze werden seitdem nur noch auf Französisch veröffentlicht. Aus diesem Grund wird seitdem der Name auch offiziell im Englischen mit dem untypischen „ou“ geschrieben; traditionell ist jedoch auch nach wie vor die alte Schreibweise.
Typisch für eine Diglossie ist, dass insbesondere Deutsch von den Druckmedien genutzt wird. Obwohl in vielen Büchern aus Luxemburg am Anfang der ISBN die Ziffer »2« für Französisch steht, sind auch diese Bücher in luxemburgischer oder deutscher Sprache erschienen. Luxemburgisch als Nationalsprache soll dazu beitragen, die kulturelle Identität der Luxemburger zu wahren und die Immigranten unterschiedlichster Herkunft und Sprache in die luxemburgische Gesellschaft zu integrieren.
Aufgrund ihrer Bedeutung lernt man in der Grundschule die Pflichtfächer Deutsch und Französisch und später noch Englisch (je nach Ausbildungsgrad können noch andere Sprachen hinzukommen). Die Unterrichtssprache der naturwissenschaftlichen Fächer wechselt im Laufe der Jahre von Deutsch nach Französisch. Wendet sich allerdings ein Bürger auf Luxemburgisch oder auf Standarddeutsch an eine amtliche Stelle, soll er seine Antwort laut Vorschrift in der von ihm benutzten Sprache erhalten. Vor Gericht z. B. herrscht eine große sprachliche Flexibilität, denn dort wird – der allgemeinen Verständlichkeit wegen – Luxemburgisch gesprochen, das Sitzungsprotokoll wird auf Hochdeutsch erstellt und die Gesetzestexte werden auf Französisch zitiert. In Banken, Geschäften oder in der Gastronomie wird oft Französisch gesprochen, da viele Angestellte im Dienstleistungsbereich als Grenzpendler aus Lothringen (Frankreich) oder Wallonien (Belgien) kommen.
Seit März 1970 ist Luxemburg Mitglied der Organisation internationale de la Francophonie (Internationale Organisation der Frankophonie). Luxemburg beteiligte sich dagegen überraschend nicht an der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung, die zur Betreuung der deutschen Rechtschreibreform von 1996 ins Leben gerufen wurde. Die neue deutsche Rechtschreibung wurde auf Anordnung der Regierung in den Schulunterricht eingeführt.
Eine Orthografie für die luxemburgische Sprache ist offiziell eingeführt;[25] jedoch gibt es regionale Unterschiede (z. B. für das Wort uns benutzt man in Luxemburg-Stadt ons und sonst eis).
Eine weitere Sprache in Luxemburg ist die jenische Sprache, die von einigen Sprachgelehrten als eigenständiges Idiom anerkannt und vor allem in Luxemburg-Pfaffenthal und Luxemburg-Weimerskirch noch von den dort ansässigen Jenischen gesprochen wird. Des Weiteren sind fast 20 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs portugiesische Einwanderer oder deren Nachkommen, die oft auch ihre Muttersprache sprechen.[26]
Laut Datenschutzgesetz zählen u. a. Angaben über die religiösen oder philosophischen Überzeugungen einer Person zu den sensiblen Datenarten, die grundsätzlich nicht erhoben werden dürfen.[27] Demzufolge liegen von amtlicher Seite keine Angaben über die Anzahl der Anhänger der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften vor, sondern lediglich bezogen auf sowohl religiös bestimmte wie auch standesamtlich relevante Ereignisse.[28]
Laut einer im Jahr 2011 veröffentlichten Studie[29] waren im Jahr 2008 rund 68,7 % der Bevölkerung katholisch. Neben den Katholiken gibt es die beiden vom Staat konventionierten Evangelischen Kirchen, die Evangelische Kirche von Luxemburg seit 1817 mit dem Hauptsitz in Luxemburg-Stadt und landesweiter Verbreitung[30] und die Protestantisch-Reformierte Kirche von Luxemburg in Esch, sowie eine Vielzahl kleinerer evangelischer (als protestantisch bezeichneter), evangelikaler und orthodoxer Kirchen und Kirchengemeinden[16], die gemeinsam rund 3,7 % der Bevölkerung repräsentieren. Nichtchristliche Religionsgemeinschaften wie etwa Juden[31] und Muslime haben demnach gemeinsam einen Anteil von rund 2,6 %, der Anteil der Konfessionsfreien beträgt mit 24,9 % rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung Luxemburgs.
1988 wurde das katholische Bistum Luxemburg von Papst Johannes Paul II. zum Erzbistum erhoben. Am 13. März 1973 wurde der sonntägliche Kirchenbesuch ausgezählt.[32] Gelegenheit zu einer Beurteilung der Anziehungskraft der katholische Kirche war auch ein Papst-Besuch.[33]
Der Staat hat bislang Konventionen mit der Evangelischen Kirche von Luxemburg,[34] der Protestantisch-Reformierten Kirche von Luxemburg, dem jüdischen Konsistorium, der griechisch-orthodoxen, der römisch-katholischen und der Anglikanischen Kirche abgeschlossen, mit der römisch-katholischen Kirche zudem eine Konvention über den Religionsunterricht in den öffentlichen Schulen. Somit kann ein Schüler oder eine Schülerin in Luxemburg bisher nur zwischen dem katholischen Religionsunterricht und dem „Moral“ genannten Ethikunterricht wählen. Für die anderen Religionen fehlt eine solche Konvention. Damit der Staat mit den Anhängern des Islam ebenfalls eine Konvention abschließen kann, wurde eine Vertretung („Shoura“) gewählt. Von den 2.500 Personen, die sich in die Wahllisten eingetragen hatten, wählten schließlich 650 hierzu ihre zwölf Vertreter aus.[35] Im Zuge der Verfassungsreform werden die Konventionen mit den Religionsgemeinschaften grundlegend überarbeitet. Die Details wurden im Jahre 2015 zwischen der Regierung und den Religionsgemeinschaften vertraglich festgelegt, indem auch festgehalten wurde, zukünftig den katholischen Religionsunterricht durch einen einheitlichen Werteunterricht zu ersetzen.[36]
Laut einer TNS-Ilres-Umfrage aus dem Jahr 2012 sprechen sich 67 Prozent der Bevölkerung für eine Trennung von Kirche und Staat aus.[37]
Die ersten Siedlungsspuren auf dem Gebiet des heutigen Luxemburgs gehen auf die Kelten zurück und stammen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Ungefähr einhundert Jahre später drangen Römer in das Land ein, als Caesar um 58–51 v. Chr. Gallien und einen Teil von Germanien bis zur Rheingrenze eroberte. Das Gebiet des heutigen Luxemburgs wurde Teil des Imperium Romanum.
Im 5. Jahrhundert n. Chr. – zur Zeit der Völkerwanderung – drängten die germanischen Franken die Römer zurück. Wandermönche missionierten die Menschen zum Christentum und bauten Klöster. Das Kloster Echternach wurde vom angelsächsischen Missionar Willibrord im Jahre 698 gegründet.
Im Jahre 963, als das Land zum ostfränkischen Reich gehörte, erwarb Graf Siegfried I. durch einen Tauschhandel mit der Abtei St. Maximin in Trier den kleinen Bockfelsen im Alzettetal mit der Burg Lucilinburhuc. Damit legte er den Grundstein für das Land und Adelsgeschlecht der Luxemburger und für die Grafschaft Luxemburg.
1308 wurde Graf Heinrich von Luxemburg zum römisch-deutschen König gewählt. Er und sein Sohn Johann, der 1310 König von Böhmen wurde, begründeten die Machtstellung der Luxemburger im mittelalterlichen Deutschen Reich (Heiliges Römisches Reich). 1354 wurde die Grafschaft Luxemburg von Kaiser Karl IV. zum Herzogtum erhoben. Erster Herzog wurde Wenzel I. Mit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Sigismund 1437 starb die Hauptlinie des Hauses Luxemburg aus, womit die Vorherrschaft im Reich endete. Im Jahr 1441 verkaufte die letzte Herzogin aus dem Haus Luxemburg das Land an das französische Haus Burgund. Es blieb aber staatsrechtlich ein Lehen des Reiches. Nach dem Tod des letzten Burgunderherzogs Karl der Kühne im Jahr 1477 kam Luxemburg mit dem gesamten burgundischen Erbe an Karls Tochter Maria von Burgund und ihren Ehemann, den späteren römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. von Habsburg.
Im Jahre 1482 gelangte Luxemburg innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter die Herrschaft der Habsburger; 1555 innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter deren spanische Linie.
1659 kam es als Konsequenz des Pyrenäenfriedens zur ersten Teilung Luxemburgs: Die Abtrennung des Südens des Landes von Diedenhofen bis Montmédy an Frankreich. Von 1684 bis 1697 war das Land infolge des Reunionskrieges von 1683/84 Ludwigs XIV. sogar gänzlich unter französischer Herrschaft.
Im Spanischen Erbfolgekrieg 1713 fiel Luxemburg an die Österreichischen Niederlande und wurde somit erneut ein Habsburger Land innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Von 1795/1801 bis 1814 fiel das Land nach dem Einzug Napoleons bzw. der französischen Revolutionstruppen abermals unter französische Herrschaft.
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, dem das Herzogtum angehörte, wurde 1806 aufgelöst. Luxemburg ging wie alle linksrheinischen deutschen Gebiete an Frankreich, und zwar so lange, bis das erste napoleonische Kaiserreich unterging. Der Wiener Kongress legte 1815 fest, dass das nun zum Großherzogtum erhobene Land ein Bundesstaat des neu gegründeten Deutschen Bundes wurde. Gleichzeitig führten die Kongressbeschlüsse zu einer Personalunion mit dem Königreich der Vereinigten Niederlande. Damit wurde die zweite Teilung des Landes bewirkt, eigentlich jedoch nur eine nicht vollständige Wiederherstellung des status quo ante: Einige nördliche Gebiete des alten Luxemburg fielen von Frankreich unmittelbar an die Niederlande, östliche an die preußische Rheinprovinz. 1830 schloss sich Luxemburg der belgischen Revolution an. 1839 kam es zur dritten und letzten Teilung, in der das „Französische Quartier“, nämlich die französischsprachige Westhälfte, neben Gebieten um die Stadt Arel und Martelingen als Provinz Luxemburg vollständig an Belgien fiel; seither verblieb im Großherzogtum Luxemburg nur noch das „Germanische Quartier“, nämlich die rein moselfränkisch sprechende Osthälfte.
Im deutschen Bundestag übte bis zur Auflösung des Deutschen Bundes 1866 das Königreich der Niederlande die Virilstimme für Luxemburg aus.
1867 kam es zur Luxemburgkrise: Napoléon III. versuchte, Luxemburg von König Wilhelm III. der Niederlande zu kaufen. Die Öffentlichkeit im Großherzogtum und in den anderen Gebieten des Deutschen Bundes stellte sich empört gegen den beabsichtigten Verkauf des Landes an Frankreich: Luxemburg, das Heimatland der Dynastie der Luxemburger, die vier römisch-deutsche Kaiser gestellt hatte, sollte nicht an Frankreich, den damaligen Erbfeind, fallen. Eine starke Protestbewegung plädierte mit ihrer Petition an den König-Großherzog Wilhelm III. für den Status Quo. Der Wahlspruch „Mir wëlle bleiwe wat mir sinn“ wurde unter der luxemburgischen Bevölkerung populär. Die Krise mündete in den zweiten Londoner Vertrag von 1867, in dem das Land als Kompromiss für immer neutral erklärt wurde. Die deutsche Bundesfestung in Luxemburg wurde daraufhin geschleift.
Die vollständige Unabhängigkeit erreichte Luxemburg nach dem Tod des niederländischen Königs Wilhelm III. im Jahr 1890: Wegen des Aussterbens des niederländischen Königshauses (Oranien-Nassau) im Mannesstamme gelangten aufgrund des privatrechtlichen Erbvertrags zwischen den Prinzen des Hauses Nassau (des Nassauischen Erbvereins) die nächsten männlichen Verwandten, die Herzöge von Nassau-Weilburg, an die Regierung. Damit erhielt Luxemburg seine eigene erbliche Dynastie, das Haus Nassau-Weilburg.
Auch nach Entstehung des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reiches blieb das Großherzogtum noch bis 1919 Mitglied im Deutschen Zollverein.
Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) wurde die vertragliche Neutralität Luxemburgs von den deutschen Truppen verletzt, da Luxemburg zum Durchmarsch im Krieg gegen Frankreich benutzt und deswegen besetzt wurde. Es kam zur Staatskrise von 1918 bis 1919: Wegen ihrer pro-deutschen Haltung während des Ersten Weltkrieges geriet Großherzogin Marie Adelheid unter starken innenpolitischen Druck und dankte schließlich zugunsten ihrer Schwester Charlotte ab.
1919 führte Luxemburg das Frauenwahlrecht ein, die Union Économique Belgo-Luxembourgeoise wurde 1922 gegründet. Dieses Vertragswerk regelte u. a. die Parität zwischen belgischer und luxemburgischer Währung (Franken).
In den 1920er Jahren erstarkten neue politische Richtungen, etwa die aus der Arbeiterbewegung entstandene LSAP und die katholische LCV. Diese lösten allmählich die Vorherrschaft der Liberalen ab.
In den 1930er Jahren wurde Luxemburg von den Nationalsozialisten als einstiges deutsches Land gesehen. Daher strebte das nationalsozialistische Deutschland seit der Machtergreifung eine Annexion an.[38]
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Luxemburg weit verbreiteten klaren Antisemitismus, der sich in national-populistischen Bewegungen artikulierte, aber auch in katholisch-konservativen Kreisen um die Tageszeitung Luxemburger Wort. Aus diesem Grund und weil die Regierung den mächtigen Nachbarn im Osten nicht verärgern wollte, waren vor allem ab 1936 die Einreisebestimmungen für jüdische Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich immer weiter verschärft. Das Dritte Nürnberger Rassegesetz wurde von Luxemburg 1935 wie von anderen Staaten dahingehend übernommen, dass in Luxemburg lebenden Deutschen die Eheschließung mit Juden verboten wurde. Nach Luxemburg geflüchtete Juden wurden separat registriert. Juden wurden als Menschen zweiter Klasse eingestuft und unter anderem bei der Arbeitssuche behindert. [39]
Die deutsche Wehrmacht marschierte im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) durch Luxemburg, wieder um Frankreich anzugreifen. Im Mai 1940 besetzen deutsche Truppen Luxemburg. Die Regierung und die Großherzogin flohen ins Exil nach London. Nach einer Militärverwaltung wurde eine Zivilverwaltung unter Gustav Simon, NSDAP-Gauleiter des angrenzenden Gaues Moselland, eingesetzt. Luxemburger wurden zur deutschen Wehrmacht bzw. zum Kriegsdienst zwangseingezogen und jüdische Bürger wurden in deutsche Konzentrationslager deportiert. Im August 1942 annektierte Deutschland das besetzte Land und formte aus den Distrikten Landkreise. Der Zweite Weltkrieg wurde zu einer Bewährungsprobe für die junge Nation und führte dazu, dass Nationalsymbole wie die Monarchie und die luxemburgische Sprache noch fester im nationalen Bewusstsein verankert wurden. Am 10. September 1944 wurde Luxemburg von US-amerikanischen Truppen erstmals befreit. Im Dezember folgte jedoch die deutsche Ardennenoffensive, nach deren Scheitern Luxemburg Ende Januar 1945 endgültig vollständig in Händen der Alliierten war.[40]
Luxemburg wurde von internationalen Historikern dafür kritisiert, dass bisher keine objektive Aufarbeitung seiner Geschichte während der Judenverfolgung erfolgt ist und sich Luxemburg bisher fälschlich lediglich als Opfer stilisiert hat.
Die darauf hin erfolgten Forschungsberichte der luxemburgischen Historiker Denis Scuto und Vincent Artuso ergaben, dass die luxemburgische Verwaltungskommission, die als Ersatzregierung tätig war, sich aktiv an der Deportation der Juden beteiligte. Sie kollaborierte nicht nur, sondern lieferte Juden, darunter auch viele jüdische Kinder, aus eigenem Antrieb an die Nazis aus. Sie handelte dabei aktiv und nicht nur als Befehlsempfänger der Nazi-Besatzer.
Bis heute hat Luxemburg sich weder für die Kollaboration noch für die aktive Verfolgung von Juden noch für die zugunsten von luxemburgischen Bürgern erfolgten Enteignungen von Juden entschuldigt. Luxemburg hat auch bis heute noch keine Rückgabe der enteigneten Vermögen, Immobilien und Firmen durchgeführt oder Entschädigung und finanzielle Wiedergutmachung geleistet. In Luxemburg gab es auch kaum eine Entnazifizierung.[41][42][43][44][45][46][47][48][49][50][51][52][53][54]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zoll- und Wirtschaftsunion schrittweise auf die Niederlande ausgedehnt (Benelux-Staaten). Luxemburg wurde 1945 Mitglied der Vereinten Nationen. 1948 hob das Land die „immerwährende Neutralität“, die seit 1867 verankert war, formell auf. Luxemburg wurde 1952 Sitz der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), auch Montanunion genannt. 1957 war Luxemburg eines der sechs Gründungsmitglieder der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Luxemburg beschloss 1985 mit vier weiteren EU-Staaten das nach dem luxemburgischen Moselort benannte Schengener Abkommen. 1986 kam es zur Verleihung des Karlspreises an das gesamte luxemburgische Volk wegen besonderer Verdienste um die Europäische Einigung. 1995 trat das Schengener Abkommen in Kraft. Anfang 2002 wurde der Euro als offizielles Zahlungsmittel im Bargeldverkehr eingeführt; seit Anfang 1999 war er bereits Buchwährung.
Das Großherzogtum Luxemburg ist seit der Zweiten Londoner Konferenz von 1867 ein souveräner und unabhängiger Staat.[55] Staatsform ist eine parlamentarische Monarchie, deren Krone innerhalb der Familie Nassau erblich ist.
Die Gesetzgebung ist Aufgabe der Abgeordnetenkammer (Chambre des Députés[56]), welche alle fünf Jahre gewählt wird.[57]
Am Ausgangspunkt Luxemburgs (Verfassung von 1868) hatte der monarchistische Beamtenstaat gestanden (regierender Großherzog und „seine“ von ihm ernannten Minister und Beamten). Aus dieser Tradition stammen die Bezeichnung Staatsminister statt Premierminister für den Regierungschef Luxemburgs, die Unverletzlichkeit der Person und (theoretische) Machtfülle des Großherzogs (Verfassung §§ 4, 33 ff.) oder auf Gemeindeebene das Nebeneinander von Bourgmestre (als großherzoglichem Verwaltungsbeamten) und den „aus dem Volk“ stammenden Schöffen, also Nichtbeamten (siehe auch: Verwaltungsgliederung).
Heute kann der Großherzog seine Rechte weitgehend nur formal ausüben (siehe auch Staatsoberhaupt), „Luxemburg ist ein demokratischer … Staat“ (Verfassung § 1). Dies garantieren die direkt vom Volk gewählte Abgeordnetenkammer, aus der die Regierung hervorgeht, die Wahl des Bourgmestre aus dem Gemeinderat heraus und nicht zuletzt die Möglichkeit der Volksabstimmung.[58]
Die Verfassung des Großherzogtums Luxemburg vom 17. Oktober 1868, die am 22. Oktober 1868 im deutschen Originaltext mit französischer Übersetzung im Amtsblatt des Großherzogtums Luxemburg (Mémorial) veröffentlicht wurde, ist die trotz zwischenzeitlichen mehrfachen Veränderungen bis heute gültige Verfassung des Großherzogtums Luxemburg.[59][60][61]
Mir wëlle bleiwe wat mir sinn („Wir wollen bleiben, was wir sind“). Anlass war die Luxemburgkrise 1867, der von Napoléon III. beabsichtigte, aber nicht realisierte Erwerb des Großherzogtums Luxemburg, das Teil des Deutschen Bundes und dessen Staatsoberhaupt Wilhelm III. der Niederlande war.
Die luxemburgische rot-weiß-blaue Trikolore besteht in der jetzigen Form seit 1972. Das Blau der Flagge des Großherzogtums ist himmelblau, im Unterschied zu der niederländischen Flagge, deren Blau ultramarin ist.
Seit 2006 wird vor allem aufgrund dieser Verwechslungsgefahr über einen Flaggenwechsel diskutiert. Nach einem von der Regierung eingebrachten Gesetzentwurf soll künftig neben der dreifarbigen Fahne auch die Wappenflagge mit dem roten Löwen (Roude Léiw) auf dem Luxemburger Territorium zulässig sein.[62] Diese Variante wird bereits seit 1972 auf luxemburgischen Schiffen verwendet. Die Einführung als alleinige Nationalflagge lehnt die Regierung derzeit ab.
Nach mehrfachen Änderungen wurde das Luxemburger Wappen in seinem Inhalt durch Heinrich V., Graf von Luxemburg, weitgehend festgelegt.
Die erste und die letzte Strophe des Liedes Ons Heemecht (Unser Heimatland; luxemburgischer Originaltext: Michel Lentz, Musik: Johann-Anton Zinnen) aus dem Jahre 1864 stellen die Nationalhymne Luxemburgs dar.
Das Wappen und die Flagge stehen seit 1972 unter Gesetzesschutz, die Nationalhymne ist gegen jeden nicht autorisierten Gebrauch seit 1993 geschützt.[63]
Artikel 3 der aktuellen Verfassung des Großherzogtums Luxemburg legt fest: „Die Krone des Großherzogtums ist erblich in der Familie Nassau, und zwar in Gemäßheit des Vertrages vom 30. Juni 1783, des Art. 71 des Wiener Traktates vom 9. Juni 1815[64] und des Londoner Vertrags vom 11. Mai 1867.“
Der Vertrag vom 30. Juni 1783 ist der Nassauische Erbverein, durch den das Großherzogtum Luxemburg bis heute jeweils innerhalb der Familie Nassau vererbt wird.
Staatsoberhaupt und Großherzog von Luxemburg ist seit 7. Oktober 2000 Henri von Nassau.[1] Er ist verheiratet mit Maria Teresa. Der Großherzog verfügt formal über weit reichende exekutive und legislative Befugnisse; er ernennt und entlässt die Regierung, vollzieht alle Gesetze, nimmt aber faktisch nahezu ausschließlich repräsentative Aufgaben wahr. Der Großherzog ist überparteilich. Von seinem Recht, die Abgeordnetenkammer (das Parlament) aufzulösen, hat er noch keinen Gebrauch gemacht.
2008 weigerte Henri sich, ein Gesetz betreffend Sterbehilfe zu unterzeichnen. Um die Staatskrise rasch zu beheben, wurde der Großherzog durch Verfassungsänderung davon entbunden, Gesetze zu sanktionieren. Seine Aufgabe beschränkt sich seitdem nur noch auf das „Promulgieren“ der Gesetze.[65] Nach Auffassung des Verfassungsrechtlers Francis Delpérée hätte der Großherzog nur mit Einverständnis eines Regierungsmitglieds die Befugnis gehabt, das Inkrafttreten eines Gesetzes zu verhindern.[66]
Die exekutive Gewalt wird vom Großherzog und der Regierung ausgeübt.[67] Die Regierung setzt sich zusammen aus dem Premierminister, der den traditionellen Titel Staatsminister führt, sowie fünfzehn Ministern und drei Staatssekretären.
Seit dem 4. Dezember 2013 ist Xavier Bettel von der Demokratischen Partei (DP) Staats- und Premierminister. Er führt eine Koalition aus seiner DP mit der LSAP und den Grünen. Jean Asselborn (LSAP) ist Außenminister, Pierre Gramegna (DP) Finanzminister.
Siehe auch: Liste der Premierminister von Luxemburg, Liste der Außenminister Luxemburgs, Liste der Verkehrsminister Luxemburgs, Liste der Verteidigungsminister Luxemburgs
Der Staatsrat ist ein beratendes Organ, das aus 21 Mitgliedern besteht. Das Nominierungsverfahren ist nicht in der Verfassung geregelt, sondern lediglich in einem Gesetz. Der Staatsrat wirkt bei der Gesetzgebung mit. Seine Opposition formelle bei Gesetzentwürfen hat eine auf drei Monate begrenzte aufschiebende Wirkung. Seit 2015 steht Viviane Ecker an der Spitze.[68]
Die Abgeordnetenkammer (Chambre des Députés, auf Luxemburgisch „Chamber“) hat 60 Sitze. Ihr Präsident ist zurzeit Mars Di Bartolomeo (LSAP). Die Deputierten werden in nationalen Wahlen auf die Dauer von fünf Jahren bestellt.
Seit der Wahl zur Abgeordnetenkammer vom 20. Oktober 2013 setzt sich diese wie folgt zusammen (Sitzzahl von 2009 in Klammern):
CSV 23 (26), LSAP 13 (13), DP 13 (9), Déi Gréng 6 (7), ADR 3 (4), Déi Lénk 2 (1).
Die Wahlen zum nationalen Parlament finden alle fünf Jahre nach dem Verhältniswahlrecht statt. Das Land ist in vier Wahlbezirke mit unterschiedlicher Abgeordnetenzahl eingeteilt, um so der Bevölkerungsverteilung des Landes gerecht zu werden (Norden [9], Osten [7], Zentrum [21] und Süden [23]). Die Grenzen der Wahlbezirke sind fast identisch mit denen der drei Distrikte, mit dem Unterschied, dass der Distrikt von Luxemburg-Stadt noch einmal unterteilt ist (Distrikt Diekirch = Nord, Distrikt Grevenmacher = Ost, Distrikt Luxemburg [Kanton Luxemburg-Stadt und Mersch] = Zentrum und Distrikt Luxemburg [Kanton Esch und Capellen] = Süden). Die Wähler haben entsprechende Stimmenzahlen und können ihre Stimmen entweder kumulieren (alle Stimmen an eine Partei) oder panaschieren (Personenwahl, maximal zwei Stimmen pro Kandidat). Seit 1919 besteht Wahlpflicht für alle Bürger über 18 Jahre. Dies gilt auch für jeden, der in das luxemburgische Wählerverzeichnis eingetragen ist und in Luxemburg wohnt.
Schon der Fontagné-Bericht[69] hatte es als unausweichlich befunden, um das Land aus der Reform-Sackgasse zu führen, die Frage der doppelten Staatsangehörigkeit sowie der Ausweitung der politischen Beteiligung auf die politische Tagesordnung zu setzen. Nach einer ASTI-Studie aus dem Jahr 2009[70] schätzen 79 % der luxemburgischen sowie der ausländischen Wohnbevölkerung Luxemburg als ihr bevorzugtes Wohnland. Doch während 90 % der befragten Ausländer für das kommunale Wahlrecht sind, befürworten es nur 68 % der Luxemburger. Dies ungeachtet der Tatsache, dass das kommunale Wahlrecht für ansässige EU-Ausländer schon längst gesetzlich verankert ist. Noch weniger, nämlich nur 48 % der befragten Luxemburger, können sich ein Wahlrecht für ausländische Einwohner auf nationaler Ebene vorstellen. 66 % derselben sind sogar bereit, sich einem Szenario zu widersetzen, wonach ausländische Mitbürger in das nationale Parlament gewählt werden könnten. Seit 2011 können auch Ausländer ein Amt im Schöffenrat bekleiden und somit auch Bürgermeister werden.[71]
Am 7. Juni 2015 fand ein konsultatives Verfassungsreferendum über die Frage, ob ausländische Mitbürger unter bestimmten Bedingungen zu Wahlen zum nationalen Parlament mitwählen dürfen, statt. Außerdem wurde über eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahren und über die Begrenzung der Amtszeit von Ministern auf 10 Jahren abgestimmt.[72] In einer repräsentativen Umfrage im Mai 2015 lehnte eine Mehrheit der befragten Luxemburger ein Ausländerwahlrecht sowie ein Wahlrecht ab 16 Jahren ab. Die Begrenzung der Amtszeit für Minister befürwortete dagegen eine knappe relative Mehrheit.[73] Alle drei Referendumsfragen wurden von einer deutlichen Mehrheit der Wähler abgelehnt: 81 % waren gegen die Absenkung des Wahlalter, 79 % gegen ein Ausländerwahlrecht und 70 % gegen die Amtszeitbegrenzung für Minister.[74]
Seit dem 4. Dezember 2013 regieren die liberale Demokratische Partei (DP) (Déi Blo), die Luxemburger Sozialistische Arbeiterpartei (LSAP) (Déi Roud) und die Grünen (Déi Gréng) in einer Koalition. In der Opposition befindet sich die langjährige konservative Regierungspartei Christlich Soziale Volkspartei (CSV) (Déi Schwaarz), die rechtskonservative Alternative Demokratische Reformpartei (ADR) sowie Die Linke (Déi Lénk). Die Kommunistische Partei Luxemburgs (KPL), die Piratenpartei und die Partei für Integrale Demokratie (PID) sind nicht im Parlament vertreten.
Das luxemburgische Privatrecht wurzelt in dem unter Napoleon Bonaparte entstandenen französischen Code Civil. Zusammen mit dem französischen und belgischen Recht gehört es zu den am engsten an das napoleonische Zivilrecht angelehnten System des romanischen Rechtskreises. Auch das Strafrecht ist stark vom französischen Vorbild beeinflusst. Hingegen entsprechen das Verwaltungsrecht und das Einkommensteuerrecht eher dem deutschen Vorbild. Die Rechtssprache ist Französisch; Gerichtssprachen Luxemburgisch, Deutsch und/oder Französisch, je nach dem einzelnen Fall.
Im Großherzogtum gibt es drei Friedensgerichte (in Esch an der Alzette, Luxemburg und Diekirch), zwei Bezirksgerichte (in Luxemburg und Diekirch) und einen Obersten Gerichtshof (Luxemburg), der den Berufungsgerichtshof und den Kassationshof umfasst. In Straf- und Zivilsachen ist der Kassationshof die höchste Rechtsprechungsinstanz im Land. Des Weiteren gibt es ein Verwaltungsgericht, einen Verwaltungsgerichtshof sowie einen Verfassungsgerichtshof, die alle in der Stadt in der Cité Judiciaire auf dem Heilig-Geist-Plateau angesiedelt wurden.
Dank höher ausgefallener Steuereinnahmen konnte Luxemburg sein globales Defizit der öffentlichen Kassen im Jahr 2010 auf 709 Millionen Euro zurückfahren. Die Staatsverschuldung liegt somit noch bei 18,4 Prozent des BIP. Damit ist Luxemburg eines der am niedrigsten verschuldeten Länder Europas.[75]
Bei den gesamten öffentlichen Haushalten – also für Staat, Gemeinden und Sozialversicherung – ergab sich im Jahr 2010 ein Defizit von 1,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit hält Luxemburg die Maastricht-Kriterien ein, die maximal drei Prozent Defizit erlauben.[75]
Neben verschiedenen Verkehrssteuern erzielt der Staat einen Großteil seiner Einnahmen aus den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag: Hierzu zählen die Einkommen- die Körperschaft- sowie die Gewerbesteuer.
Investmentfonds sind in Luxemburg von Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Vermögenssteuer befreit. Die Vermögenssteuer ist seit dem Jahr 2006 außerdem für natürliche Personen abgeschafft. Erbschaftssteuer wird nur beim Tod eines Einwohners des Landes fällig. Gebietsansässige zahlen auf Kapitalerträge außerdem zehn Prozent Quellensteuer.
Mit einem Spitzensteuersatz von 38 Prozent für natürliche Personen hat Luxemburg einen etwa durchschnittlichen privaten Einkommensteuersatz innerhalb der Europäischen Union (zum Vergleich hat beispielsweise Bulgarien einen Einheitssteuersatz von 10 %).[76]
Der Körperschaftsteuersatz ist mit 20 % bzw. 21 % sowie einem Zuschlag von 7 % für den Arbeitslosenfonds einer der höchsten innerhalb der Europäischen Union.[76]
Zum 1. Januar 2015 wurde der normale Mehrwertsteuersatz von 15 auf 17 Prozent erhöht.[77][78]
Nach dem Londoner Vertrag 1867 sollte das Großherzogtum Luxemburg nicht nur neutral, sondern auch unbewaffnet sein. Aufgrund der Erfahrungen im Ersten und Zweiten Weltkrieg – Luxemburg wurde trotz seines Status der immerwährenden Neutralität in beiden Kriegen von deutschen Truppen besetzt – gab es diese Position im Jahr 1948 auf. Eine großherzogliche Verordnung, die am 30. November 1944 die Neutralität für beendet erklärte und eine allgemeine Wehrpflicht eingeführt hatte, wurde 1948 durch das Parlament bestätigt. Die allgemeine Wehrpflicht wurde jedoch 1967 wieder abgeschafft und durch einen freiwilligen Wehrdienst ersetzt.
Die Streitkräfte Luxemburgs bestehen heute aus der rund 1000 Mitglieder starken Lëtzebuerger Arméi (Luxemburger Armee), die in ein Infanteriebataillon und zwei Aufklärungskompanien gegliedert ist. See- oder Luftstreitkräfte gibt es nicht, lediglich die AWACS-Aufklärungsflotte der NATO ist in Luxemburg registriert. Jeder EU-Bürger, der seit mindestens drei Jahren in Luxemburg lebt und die Nationalsprache Luxemburgisch wenigstens versteht, kann in Luxemburg zur Armee gehen, ohne seine Nationalität wechseln zu müssen. Wer sich freiwillig zur Ableistung des Wehrdienstes entscheidet, hat erleichterten Zugang zum unteren Staatsdienst, beispielsweise Polizei, Zoll oder Strafvollzug.
Luxemburg beteiligt sich an diversen internationalen Friedensmissionen:
Im Jahr 2003 hatte die Luxemburger Regierung zusammen mit Belgien je zur Hälfte einen Militär-Airbus A400M bestellt, der ursprünglich nach dem Gesetz vom 21. März 2005 120 Millionen Euro kosten sollte.[81] Zurzeit ist mit einer Verteuerung um 25 % zu rechnen. Auch der Liefertermin ist drei Jahre hinausgeschoben worden. Dennoch sind im Finanzplan der Regierung für 2009 1,9 Millionen Euro und für 2010 1,6 Millionen Euro zur Anschaffungsfinanzierung vorgesehen.[82] Der Bau eines eigenen Hangars oder einer militärischen Startbahn wird im Großherzogtum Luxemburg nicht erfolgen – stattdessen soll die Maschine im Königreich Belgien stationiert werden.[83]
Die Police Grand-Ducale ist als Organ der Exekutive für die innere Sicherheit, die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und die Durchsetzung der Gesetze verantwortlich. Es gibt Circonscriptions régionales (Polizeidirektionen) in Luxemburg-Stadt, Kapellen, Diekirch, Esch/Alzette, Grevenmacher und Mersch. Darüber hinaus gibt es die nationalen Sondereinheiten Service de Police Judiciaire (Kriminalpolizei), Unité Centrale de Police de la Route (Verkehrs- und Autobahnpolizei sowie motorisierte Eskorte), Unité Centrale de Police à l’Aéroport (Flughafenpolizei), Unité de Garde et de Réserve Mobile (Bereitschaftspolizei), École de Police (Polizeischule) und Unité Spéciale (Spezialeinheit). Die Spitzeneinheit der Polizei ist die Direction Générale.
Seit Ende 2010 ist ein Großteil der nationalen Sondereinheiten und die Direction Générale der Police Grand-Ducale in neue Räume im Findel Business Center nahe dem Flughafen Luxemburg umgezogen. Bis dahin waren die Polizisten in Gebäuden auf Verlorenkost untergebracht, die teilweise aus den 1950er-Jahren stammten und von der ehemaligen Gendarmerie unter anderem auch als Kasernen genutzt wurden. Die Räume im Findel Business Center liegen auf Kalchesbrück und sind auf bis zu 400 Personen ausgelegt.[84]
Der Service de Renseignement de l’État (SRE) ist der Nachrichtendienst Luxemburgs. Er soll Informationen sammeln und auswerten, um einer Bedrohung des luxemburgischen Territoriums, seiner Verbündeten oder internationaler Einrichtungen, die ihren Sitz in Luxemburg haben, vorzubeugen. Dazu gehört auch die Gefährdung kritischer Infrastruktur, insbesondere der Energie- und Wasserversorgung, des Straßenverkehrs und der Informationstechnik.
Luxemburg ist Sitz wichtiger europäischer Institutionen wie des Europäischen Gerichtshofs, des Europäischen Rechnungshofs, der Europäischen Investitionsbank und des Sekretariat des Europäischen Parlaments und gehört ebenfalls zu den Gründerländern der Europäischen Union.
Luxemburg ist aktiver Mitgestalter der Politik der Europäischen Union. Es legt auch EU-intern großen Wert auf eine angemessene Beteiligung der kleineren EU-Mitgliedstaaten, sowie an Reformen als auch an der Weiterentwicklung der EU-Institutionen. Das Land ist leidenschaftlicher Befürworter der europäischen Zusammenarbeit und ratifizierte als erster Staat den Vertrag von Maastricht.
Im Jahr 1986 wurde das „Volk Luxemburgs“ mit dem Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Damit wurde anerkannt, dass Luxemburger zu überzeugten Europäern der ersten Stunde zählen und luxemburgische Politiker wichtige Beiträge zur europäischen Einigung geleistet haben. Der Text auf der Medaille, die Großherzog Jean stellvertretend für seine Staatsbürger überreicht wurde, lautet: „Karlspreis der Stadt Aachen 1986. Das Volk Luxemburgs, Vorbild der Beharrlichkeit auf dem Weg zur Einheit Europas.“
Die Pflege guter Nachbarschaft mit Deutschland, Frankreich und Belgien hat für Luxemburg Priorität. Luxemburg versteht sich dabei als Gravitationszentrum der kulturell und wirtschaftlich florierenden Großregion Saar-Lor-Lux, zu der auch Trier und die belgische Wallonie zählen. 150.000 Grenzgänger aus Lothringen, Wallonien, dem Saarland, der Region Trier und der Eifel (insgesamt 36.000 aus Deutschland) arbeiten in Luxemburg. Die wichtigsten Bereiche der grenzüberschreitenden Kooperation sind Raumordnung, Arbeitnehmermigration, Zivilschutz, Kultur, Tourismus und Verkehr. Auf europäischer Ebene sind die politischen Interessen Luxemburgs ebenso zu großen Teilen eng mit den deutschen verzahnt.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Luxemburg und Deutschland sind intensiv: Deutschland ist für Luxemburg der größte Abnehmer luxemburgischer Exportwaren und zugleich einer der wichtigsten Lieferanten des Großherzogtums für Importgüter: circa 25 Prozent der Einfuhren kommen aus Deutschland. Von den 149 Luxemburger Banken sind 45 Niederlassungen deutscher Kreditinstitute. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Großregion Saar-Lor-Lux nimmt stetig zu.[85]
Deutschland und Luxemburg verbinden vielfältige Kulturbeziehungen. Luxemburg mit der Großregion war 2007 Europäische Kulturhauptstadt: Zahlreiche Projekte unterstrichen die engen kulturpolitischen Beziehungen. Die Zusammenarbeit in der Großregion wird auch nach dem Kulturjahr fortgesetzt. Auf den Gebieten Kunst, Theater, Literatur und Musik, aber auch bei Forschung und Wissenschaft, gibt es regen Austausch. Die luxemburgischen Medien berichten regelmäßig über kulturelle Veranstaltungen in Deutschland. Dank des problemlosen sprachlichen Zugangs finden das deutsche Fernsehen und die deutschen Printmedien in Luxemburg eine große Verbreitung. Am 27. August 2007 wurde das deutsch-luxemburgische Schulprojekt, „Schengen-Lyzeum“, im grenznahen, saarländischen Perl eröffnet. Über 300 Schülerinnen und Schüler in fünf Klassen erhalten in Deutsch, Französisch und Luxemburgisch Unterricht von Lehrkräften aus beiden Ländern.[85]
Luxemburg sieht sich im Mittelpunkt einer großstädtischen, wirtschaftlichen sowie verkehrsgeografischen Agglomeration, die weit über die nationalen Grenzen hinausreicht. Der unverkennbaren Tatsache wurde politisch durch die Gründung von Formen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wie der Großregion Rechnung getragen. Die wirtschaftliche Interdependenz dieses Ballungsraumes wird insbesondere durch die auf das Lohn- bzw. Preisgefälle relativ schnell reagierende Mobilität auf dem Arbeitsmarkt und dem Wohnungsmarkt[86] sichtbar.
In Luxemburg besteht eine Schulpflicht von zwölf Jahren, vom 4. bis zum 16. Lebensjahr:
Der Alphabetisierungsgrad beträgt 100 %. Das luxemburgische Schulwesen kennt mehrere Probleme wie beispielsweise den großen Aufwand für den Sprachunterricht in Deutsch, Französisch und Englisch sowie einen hohen Anteil ausländischer Schüler, besonders aus romanischen Ländern, die am Deutschunterricht scheitern.
Seit 1999 gibt es die fakultative einjährige frühkindliche Erziehung (éducation précoce) vor der obligatorischen zweijährigen Vorschule (éducation préscolaire); dieser erste Zyklus der Grundschule soll eine bessere Sozialisation sowie eine sprachliche, soziale und schulische Integration ermöglichen.
Nach dem 4. Zyklus entscheidet eine Orientierungskommission über den avis d’orientation. Sind die Eltern damit nicht einverstanden, können sie das Kind zu einem examen de recours anmelden. Es stehen zwei mittlere Bildungswege offen:
Es ist relativ schwer, von einer Schulform in die nächsthöhere überzuwechseln, sei es vom Régime préparatoire in die allgemeinbildenden Klassen des technischen Lyzeums, sei es vom technischen Lyzeum ins klassische Lyzeum.
In der Abitur-Endnote der Schüler im klassischen Lyzeum und der Schüler im Régime Technique des technischen Lyzeums sind die Noten des letzten Jahres zu einem Anteil von einem Drittel und die Noten der Abiturprüfungen zu einem Anteil von zwei Dritteln enthalten. Die Abiturprüfungen werden typischerweise innerhalb von zwei Wochen in allen im letzten Schuljahr belegten Fächern (je nach Sektion zwischen 9 und 14) geschrieben und sind vom Datum her die spätesten in der EU.
Das Bildungswesen hält nach dem sogenannten „Sozialbudget“ mit 11,5 % den zweitgrößten Anteil des Staatshaushaltes. Dennoch hat Luxemburg in der PISA-Untersuchung schlechter abgeschnitten als z. B. Deutschland.
2004/2005 waren ungefähr 33,3 % aller Schüler in der sechsten Klasse der Grundschule Ausländer. Die Verteilung der dieser obersten Grundschulklasse beim Wechsel ins enseignement secondaire war wie folgt:[87]
Überweisung ins lycée classique (Gymnasium; 1945 Schüler)
Überweisung ins lycée technique (Realschule/Hauptschule; 2349 Schüler; ohne Modulaire)
Überweisung ins modulaire (Hauptschule/Sonderschule; 295 Schüler)
Wiederholung der 6. Grundschulklasse (34 Schüler)
Die Tatsache, dass es nur wenige Ausländer in die höheren Schullaufbahnen schaffen und dass es offensichtliche Integrationsprobleme in der Schule gibt, wurde ab den 1970er Jahren erkannt, aber Gegenmaßnahmen waren bis jetzt nicht erfolgreich. In den meisten Schulen existiert eine große Kluft zwischen den luxemburgischen Schülern sowie Deutschen, Niederländern und Engländern mit der Hauptsprache Deutsch und den ausländischen Schülern mit der Hauptsprache Französisch; das sind vor allem Portugiesen, Franzosen, Italiener und Kapverdianer.
Nach einer positiven Entwicklung zwischen 2003 und 2007 ist die Zahl der Schulabbrecher wiederum angestiegen. Genau 1928 Schülern gelang es im Schuljahr 2007/08 nicht, die Sekundarstufe mit einem Zeugnis abzuschließen. Nicht mehr als ein Zehntel von ihnen hat einen Arbeitsplatz gefunden.[88] Während der Schuljahre 2008 bis 2010 ist die Abbruchquote auf 9 % der Gesamtschülerzahl zurückgegangen.[89]
Seit 2003 gibt es in Luxemburg eine eigenständige Universität, die sich als mehrsprachig, international und forschungszentriert versteht und zum Wintersemester 2012/2013 rund 6200 Studenten zählte. In den Bereichen Naturwissenschaften, Technik, Recht, Wirtschaft sowie Sozial- und Erziehungswissenschaften, Geschichte, Politikwissenschaften, Philosophie und Mehrsprachigkeit werden inzwischen in drei Fakultäten Studenten ausgebildet. Die Universität Luxemburg bietet Bachelor- und Masterstudiengänge an und betreut Doktoranden. Der Großteil der Studiengänge kann mittlerweile vollständig bis zum Abschluss in Luxemburg studiert werden. Für Bachelor-Studenten ist jedoch ein mindestens einsemestriger Auslandsaufenthalt obligatorisch. Dabei spielen besonders belgische, französische und deutsche Universitäten eine wichtige Gastgeberrolle. Mittlerweile unterhält die Universität Luxemburg allerdings Partnerschaftsabkommen für den Austausch von Studenten und Forschern mit rund 50 Hochschulen in 15 Ländern, darunter China, die USA und Kanada.
Weiterhin gibt es in Luxemburg seit 2012 die staatlich anerkannte und akkreditierte private Universität eufom (European University for Economics & Management). Das europäisch[90] konzipierte Studium der eufom University richtet sich gezielt an Berufstätige und Auszubildende der Großregion[91] und des Großherzogtums Luxemburg, die sich neben ihrer unternehmerischen oder betrieblichen Tätigkeit akademisch qualifizieren wollen. Unterrichtssprachen sind Deutsch (Bachelor) und Englisch (Master).
Die Universität Innsbruck und die Universität Wien tragen bereits seit der Zeit Maria Theresias, welche damals auch Luxemburgische Herzogin war, den Titel einer „Landesuniversität für Luxemburg“. Luxemburger Studenten erwerben ihre akademischen Abschlüsse traditionell im Ausland. Etwa 19,6 Prozent der Studenten sind an deutschen Hochschulen (insbesondere technische Fachrichtungen und Naturwissenschaften) eingeschrieben, jeweils 22,6 Prozent sind in Belgien und Frankreich immatrikuliert.
Durch den Aufbau der Universität Luxemburg soll der Forschungsstandort Luxemburg gestärkt und der Wirtschaftsstandort Luxemburg gefestigt werden. Außerdem sollen vermehrt ausländische Studenten nach Luxemburg gelockt werden. Gleichwohl tut sich Luxemburg mit der Anerkennung einiger ausländischer Abschlüsse schwer und hat insbesondere mit Absolventen deutscher Fachhochschulen und Berufsakademien Probleme, die zum Beispiel die in der EG-Architekturrichtlinie geforderte vierjährige Berufspraxis in Deutschland nicht nachweisen können. Luxemburg hatte mit dem Institut Supérieur de Technologie eine eigene Fachhochschule, die 2003 in die neu gegründete Universität integriert wurde.
Für die Studienförderung von luxemburgischen Studenten ist die CEDIES zuständig.[92] Im Wintersemester 2010/11 führte die Regierung eine elternunabhängige Studienförderung ein. Jeder Student, dessen Eltern in Luxemburg arbeiten oder wohnhaft in Luxemburg sind, erhielt jährlich 13.000 Euro (davon die Hälfte als Kredit zu zwei Prozent Zinsen). Im Juli 2014 beschloss das Parlament eine Novellierung des Gesetzes. Die neue Förderung besteht aus fünf Komponenten: eine Basisbeihilfe für jeden Studenten (2000 Euro); eine Mobilitätsbeihilfe für Studenten, die im Ausland studieren und Miete bezahlen (2000 Euro); eine Sozialbeihilfe, gekoppelt am Einkommen der Eltern des Studierenden (bis zu 2500 Euro); eine Familienbeihilfe, wenn noch ein Geschwisterteil neben dem Studenten studiert (500 Euro) und einem Kredit in Höhe von bis zu 7000 Euro.
Die Formation professionnelle initale besteht aus drei bis vier zunehmend spezialisierten Orientierungsjahren, gefolgt von zwei Ausbildungsgängen:
Die Formation professionnelle de base schließt mit einem Zertifikat, dem CCP, ab. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Dieser Ausbildungsweg ist für Schüler gedacht, die kein Technikerdiplom oder DAP auf direktem Weg erreichen. Nach dem Erreichen des CCP können die Schüler eine Berufsausbildung in ihrem Handwerk beginnen mit dem Ziel, ein DAP zu erlangen.
Der Enseignement secondaire technique division des professions de santé et des professions sociale (Bildungsweg der technischen Sekundarstufe für Berufe des Gesundheits- und Erziehungswesens) bietet unter anderem die Möglichkeit:
Für diese muss neben der 13ième noch eine 14ième absolviert werden. Für den Beruf des Krankenpflegers muss zusätzlich noch eine 15ième absolviert werden.
Die Meisterprüfung wie die entsprechenden Vorbereitungskurse zum Erwerb des brevet de maîtrise werden durch die Handwerkskammer (Chambre des Métiers) durchgeführt.[93]
Das durchschnittliche Einkommen ist gemäß einer Studie des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) zweieinhalbfach so hoch wie das des durchschnittlichen Europäers.[94] Das durchschnittliche Vermögen eines Haushalts in Luxemburg beträgt 570.000 Euro, ausländische Ansässige sind tendenziell deutlich wohlhabender. Dies trifft jedoch nur für eine Minderheit der ausländischen Bürger zu; denn die mit Abstand größte ausländische Gemeinde, die der Portugiesen, trägt zum hohen ausländischen Durchschnittsvermögen wenig bei.[95] Der Kaufkraftstandard eines Luxemburgers liegt bei 253 Prozent des EU-Durchschnitts (Deutschland: 116 Prozent).[94] Das luxemburgische Bruttoinlandsprodukt pro Kopf ist, abgesehen von Liechtenstein und Monaco, das höchste weltweit. Der Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb des Jahres 2009 in der Luxemburgischen Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen, beträgt 104.512 US-Dollar pro Kopf.[96] Damit liegt Luxemburg in diesem Ranking deutlich vor Norwegen (79.085 US-Dollar), Katar (68.872 US-Dollar) und der Schweiz (67.560 US-Dollar). Das Bruttoinlandsprodukt der Stadt Luxemburg beträgt 213 Prozent des EU-Durchschnitts. Nur Greater London (315 Prozent) und die Region Brüssel-Hauptstadt (234 Prozent) weisen noch höhere Werte auf.[96]
Die meisten Statistiken bezüglich Luxemburg sind jedoch um den Faktor zwei respektive 0,5 verfälscht. Denn in Luxemburg sind circa die Hälfte aller Beschäftigten Grenzgänger, also Nicht-Einwohner, die zusammen mit den Einwohnern das Bruttosozialprodukt in Luxemburg erwirtschaften und die gleichen Steuern und Sozialabgaben wie die Einwohner zahlen. Folglich ergeben sich in solchen Fällen entsprechend verfälschte Resultate, z. B. beim Bruttosozialprodukt pro Kopf oder der Kaufkraft pro Kopf etc., bei denen nur die eine Hälfte, nämlich die Einwohner, berücksichtigt wird, aber nicht die andere Hälfte, nämlich die Grenzgänger.[97][98]
Eurostat meldete zum 15. Dezember 2009:
„Im Jahr 2008 betrug das BIP pro Kopf in Luxemburg, ausgedrückt in Kaufkraftstandards (KKS), mehr als zweieinhalb Mal so viel wie der Durchschnitt der EU27, während Irland und die Niederlande um ungefähr ein Drittel darüber lagen. Österreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Deutschland, das Vereinigte Königreich und Belgien lagen zwischen 15 % und 25 % über dem EU27-Durchschnitt.“[99]
Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung wird in Kaufkraftstandards gemessen, um den internationalen Vergleich unter Ausschaltung der Unterschiede im Preisniveau zu ermöglichen. Dieser Quotient ist im Falle Luxemburgs schon deshalb verzerrt, weil ein hoher Anteil der Erwerbstätigen zwar zur Wertschöpfung des Landes beiträgt, aber als Nichtansässige nicht im Nenner des Quotienten verbucht sind. Im Jahr 2009 wohnten von den 335.700 im Lande Beschäftigten nur 188.300 im Lande selbst, die restlichen 147.400 als Grenzgänger außerhalb des Landes.[100] Noch aus einem anderen Grunde ist diese Verhältniszahl nur bedingt brauchbar, um eine Aussage über den tatsächlichen Lebensstandard der luxemburgischen Bevölkerung zu machen: Das Bruttoinlandsprodukt enthält Ausgaben wie Bruttoinvestitionen (Produktionsmittel, staatliche Dienstleistungen, …), die nicht direkt etwas mit dem Verbrauch der privaten Haushalte zu tun haben.[101]
Ein realistischeres Bild ergibt ein Vergleich der BIP/pro-Kopf der Bevölkerungsstatistik bezogen auf Wirtschaftsregionen, nicht auf Staaten.[102] Aber auch bei diesem statistischen Vergleichs-Ranking verfälschen die Pendlerströme das Bild, weil hier ebenfalls die produktive Leistung der Pendler den Wirtschaftszentren zugeschlagen wird.
Jeweils zum 1. Januar veröffentlicht der amtliche Statistikdienst Statec eine jährliche Bestandsaufnahme der Luxemburger Unternehmen, zum einen in alphabetischer Reihenfolge, zum anderen nach Wirtschaftsbranche sortiert.[103] Die American Chamber of Commerce in Luxembourg ASBL (AMCHAM) ist eine Organisation auf freiwilliger Basis, die eine Brücke zwischen US-amerikanischen Unternehmen und luxemburgischer Wirtschaft schlagen will.[104]
Die Einkommensungleichheit, gemessen anhand des Gini-Koeffizienten, der 2005 gemäß der OECD-Untersuchung rund 0,26 betrug, lag (2007?) über der von Dänemark und Schweden und unter der Ungleichheit im EU- und OECD-Durchschnitt.[105]
Im Herbst 2008 begann in vielen Industrieländern der Welt eine Wirtschaftskrise. Sie wurde ausgelöst oder verursacht durch die Finanzkrise ab 2007. Diese Wirtschaftskrise verschärfte die Staatsschuldenkrise im Euroraum, weil viele EU-Staaten jeweils Milliarden Euro in ihren Bankensektor pumpten, um Bankenpleiten abzuwenden. Die Krise zeigt(e) auf, wie sehr die luxemburgische Wirtschaft vom Finanzsektor abhängig ist.[106]
Luxemburg hat aufgrund seiner günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen und der geographischen Nähe zu Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden eine hohe Attraktivität für internationale Unternehmen im tertiären Sektor, insbesondere für Banken und Versicherungen. Der Sektor „Finanzdienstleistungen“ trug 2008 etwa 24,9 % (1995: 22,1 %, 2000: 25 %) zur nationalen Bruttowertschöpfung bei; der Sektor „Immobilien, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen“ 20,6 % (1995: 17.2 %; 2000: 18,7 %).[107]
Die meisten der in Luxemburg niedergelassenen großen Unternehmen bieten ihre Dienstleistungen nicht oder nur in geringem Umfang in Luxemburg an, sondern sind vor allem über den frei möglichen Dienstleistungsverkehr in anderen Staaten der Europäischen Union tätig.
Als Sitz mehrerer Behörden der Europäischen Union hat das Land auch Bedeutung als internationales Verwaltungszentrum.
Schwerpunkt der Luxemburger Volkswirtschaft ist der Finanzsektor.[108] Die Entstehung des Finanzplatzes Luxemburg wurde in erster Linie durch vorteilhafte gesetzliche Rahmenbedingungen, eine internationale Ausrichtung und attraktive Steuersätze begünstigt („Nischenstrategie“[109]). Bereits 1970 war das Gewicht des Finanzsektors in der luxemburgischen Wirtschaft leicht höher als anderswo, doch in der Folgezeit wurde der Finanzsektor zum wichtigsten Motor der luxemburgischen Volkswirtschaft sowie der Großregion.
Am 30. Juni 2010 waren in Luxemburg 149 Banken registriert, fast ausschließlich Tochtergesellschaften oder Niederlassungen großer ausländischer Banken aus 25 Ländern. Die Banken deutscher Provenienz stellten dabei mit 44 Einheiten die bei weitem größte Gruppe dar.[110] Einer der Hauptpfeiler des Finanzplatzes Luxemburg ist die Fondsindustrie. Ende Mai 2010 waren in Luxemburg mehr als 3500 Investmentfonds (organismes de placement collectif oder kurz „OPC“) domiziliert.[111] Diese verwalteten insgesamt Anlagegelder in Höhe von über 2 Billionen Euro.[112][113] Damit ist Luxemburg der größte Fondsstandort Europas; weltweit belegt er hinter den USA den zweiten Platz. Den größten Marktanteil, gemessen am Anlagevolumen, haben Fondsanbieter aus den USA, Deutschland und der Schweiz.
Die Abhängigkeit von den Finanzinstituten stellt zugleich ein großes Risiko für die luxemburgische Wirtschaft dar, da im Falle einer Krise des Finanzsektors dadurch auch die Gesamtvolkswirtschaft in größere Mitleidenschaft gezogen wird. Die Europäische Zentralbank und die Europäische Kommission warnten Luxemburg bereits deswegen am 1. Oktober 2010.[114] Während 2009 trotz der Finanzkrise seit 2007 die Gewinne der Luxemburger Banken weiter stiegen, nahm die Anzahl der Mitarbeiter und der in Luxemburg tätigen Banken allerdings ab.[115] Nach Angabe des Zentralbank-Chefs sind die Gewinne im Bankensektor in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 hingegen um 19 Prozent eingebrochen und es habe rund 1000 Entlassungen gegeben.[116]
Luxemburg ist ein Standort für Rückversicherungsgesellschaften, welcher aber in internationaler Relation keine wichtige Rolle spielt.[117]
Einer Analyse[118] des Comité pour le développement de la place financière zufolge hatte der Finanzsektor im Jahre 2008 einen Anteil von 25 Prozent am Bruttoinlandsprodukt des Landes. Der Finanzplatz beschäftigte direkt rund 47.700 Mitarbeiter – das entsprach 14 Prozent der Gesamtbeschäftigung – und trug direkt 25 Prozent zum Steueraufkommen des Staates bei.
Im November 2014 gelangten 28.000 Seiten vertraulicher Dokumente, welche die Steuervermeidungsmodelle globaler Konzerne dokumentieren, im Original an die Öffentlichkeit. Die Veröffentlichung wurde von 80 Journalisten in 26 Ländern monatelang vorbereitet.[119]
Um die Zusammenarbeit der Akteure in diesem Bereich zu koordinieren, wurde am 2. Dezember 2009 die Vereinigung Cluster for Logistics Luxembourg asbl. gegründet.[120]
Der Ausbau des Logistikzentrums Eurohub in Bettemburg kämpft wie die gesamte Branche mit den Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Diskutiert werden neue Marktnischen, wie eine Freihandelszone oder die Beförderung biomedizinischer Materialien; letzteres auch im Hinblick auf die neugegründete Integrated Biobank of Luxembourg (IBBL).[121]
2001 wurde von der Regierung der Aktionsplan eLuxembourg[122] verabschiedet, um Luxemburg den Weg in die Informationsgesellschaft zu ebnen. Im Rahmen der seit Mitte der 1970er Jahre betriebenen Diversifikationspolitik hat sich Luxemburg erfolgreich um die Ansiedlung von Spitzentechnologie-Unternehmen bemüht, wie die SES Global (ASTRA-Satelliten) in Betzdorf. Private und öffentliche Forschung werden mit erheblichen Mitteln vom Staat gefördert.[123]
2008 hat der japanische E-Commerce-Gigant Rakuten Inc. eine zentrale Koordinationseinheit nach Luxemburg gelegt.[124] Der US-amerikanische Satellitenbetreiber Intelsat hat im Dezember 2009 seinen Unternehmenssitz nach Luxemburg verlegt.[125]
Neben mehreren Einzelunternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche haben Multinationale wie Amazon, eBay, iTunes, PayPal und Skype in Luxemburg ihre Niederlassungen angesiedelt.[126] AOL hat nach zehn Jahren Pioniertätigkeit in Luxemburg diesen Standort 2010 endgültig aufgegeben.[127]
Im März 2009 wurde LU-CIX[128] zur Entwicklung einer Plattform für den elektronischen Handel geschaffen. Die branchenspezifische Gesetze und Regelungen wurden unter dem Titel „E-Commerce“[129] versammelt.
LuxConnect S. A. wurde auf Initiative der Regierung Oktober 2006 geschaffen, um eine direkte, redundante Hochgeschwindigkeitsverbindung in Fiber-Optik Breitbandtechnik zu schaffen mit London, Amsterdam, Frankfurt, Brüssel, Paris und Straßburg.[130] Ende 2008 waren die Glasstrecken ins europäische Ausland in Betrieb.[131][132]
Um den Zugang existierender und zukünftiger Internetfirmen zu decken und den Kundenanforderungen zu genügen, hat P & T Luxembourg Anfang 2007 die Arbeiten an seiner eigenen neuen internationalen Breitbandverbindung TERALINK abgeschlossen. TERALINK verbindet mit mehr als 4500 Kilometer Länge die Backbones in Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Frankfurt, Straßburg und Luxemburg und erlaubt eine Geschwindigkeit von 88 × 100 Gbit/s (ungefähr 9 Terabit/s).[133][134] TERALINK basiert auf DWDM (Dense Wave Division Multiplexing) und setzt dazu ‚Reconfigurable Optical Add/Drop Multiplexer‘ (ROADM) ein. Luxemburg ist mittels Teralink direkt an die wichtigsten Internet-Netzknoten in Europa wie AMS-IX, DE-CIX, BNIX, France IX und LINX angeschlossen.[135] Auf Grundlage dieser Erweiterung wurden die Down- und Uploadraten für die Privatnutzer ab Mai 2007 (kostenfrei) erhöht.
Luxemburg beherbergt derzeit (2011) ungefähr 20 Datenzentren.[136][137][138][139] Davon sind zwei Datenzentren von ebrc als Tier IV zertifiziert.[140] Das Zertifikat Tier IV ist die höchste Auszeichnung, die es für ein Datazentrum gibt.
Als erster Staat der Europäischen Union hat Luxemburg die Direktive zur elektronischen Unterschrift umgesetzt. Hierzu wurde LuxTrust SA[141] als Zertifizierungsinstanz geschaffen.
Die noch bis in die 1970er Jahre dominierende Schwerindustrie, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem auch mit deutschem Kapital gegründet worden war, war der Grundstein zu Luxemburgs Wohlstand und stützte sich auf die reichen Erzvorkommen im Südwesten des Landes. Seit der großen Strukturkrise in den 1970er Jahren macht sie nur noch etwa 30 Prozent der Industrieproduktion aus und hat kontinuierlich an Bedeutung verloren. Eisen- und Stahlindustrie erarbeiten nur mehr 2,7 Prozent der Bruttowertschöpfung. Hauptarbeitgeber war der Stahlkonzern ARBED, der die Stahlkrise um den Preis der Verkleinerung der Belegschaft (von 27.000 in den frühen 1970er Jahren auf ca. 6700) und rigoroser Modernisierung überstehen konnte. Arbed hatte im Januar 2002 mit Usinor (frz.) und Aceralia (span.) eine Fusion zum seinerzeit zweitgrößten Stahlkonzern der Welt Arcelor vollzogen, welcher 2006 mit Mittal Steel zu dem weltweit größten Stahlhersteller ArcelorMittal fusionierte.
Hinzugekommen sind mittlerweile seit Mitte der 70er Jahre andere Industrien wie Chemie, insbesondere Autoreifen (Goodyear) und andere Kautschukerzeugnisse, sowie Kunststoffe und Kunstfasern, Maschinen- und Fahrzeugbau, keramische Industrie, Glas, Textilerzeugung und Lebensmittelproduktion. Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung beläuft sich auf 6,6 Prozent. Hauptstandort der verarbeitenden Industrie ist immer noch das frühere Schwerindustrierevier im Südwesten des Landes mit dem Zentrum bei Esch/Alzette („Minette“).
Mit 6,3 % (im Jahre 2008; 2000: 5,7 %; 1995: 6,5 %)[142] Anteil an der Bruttowertschöpfung ist das Baugewerbe als Wirtschaftszweig von nachgeordneter Bedeutung. Im Konjunkturablauf profitiert es zum einen von der Ansiedlung neuer Industrien, Banken und Versicherungen und der damit einhergehenden Nachfrage nach Büro- und Wohnraum. Zum anderen sind für die Branche die staatlichen Investitionen in das Straßen- und Autobahnnetz sowie die weiteren zur Verbesserung der Infrastruktur des Landes von grundlegender Bedeutung.
Mit dem Institut de formation sectoriel du bâtiment SA (ISFB) verfügt dieser Wirtschaftssektor über eine spezifische Fortbildungseinrichtung für die Berufe innerhalb der Baubranche.[143]
Die Bedeutung der Landwirtschaft (Anteil an der Bruttowertschöpfung: 0,5 Prozent) ist rückläufig, die Zahl der auf dem Lande lebenden Bevölkerung nimmt wie die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe kontinuierlich ab (1980: 5173; 1990: 3803; 2003: 2450; 2010: 2201). Dafür steigt die durchschnittliche Betriebsgröße (1980: 29,63 ha; 1990: 38,37 ha; 2002: 57,18 ha; 2010: 59,6 ha). Dennoch dominiert der Familienbetrieb. Auf den Bauernhöfen und Weingütern arbeiten 4489 Menschen (Eurostat 2009); gegenüber 2000 ist dies ein Rückgang um 20 Prozent.[144]
Von der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche von 128.157 ha (2003) werden 43,8 % für Acker- und Gartenbau und 50,7 % als Weideland genutzt. Das landwirtschaftliche Einkommen wird überwiegend aus Milcherzeugung und Rinderzucht erzielt. Für den Weinbau werden nur 1,0 % der landwirtschaftlichen Fläche genutzt.
Die Umwelt- und Infrastrukturpolitik der luxemburgischen Regierung ist nach eigenen Angaben auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet.[145] Der nationale Plan zum Schutz der Umwelt stützt sich auf drei Pfeiler:
Ein WasserGIS[146] wurde im Rahmen des europäischen Projektes AquaFil durch das Programm InterregIIIC co-finanziert.
Vor dem Verzehr von Fischen aus heimischen Gewässern wird wegen zu hoher PCB-Belastung gewarnt.[147][148] Im Süden des Großherzogtums, insbesondere um Esch-sur-Alzette, gibt es weiterhin erhebliche Gefährdungsrisikien durch Schadstoffbelastung des Bodens und der Luft, insbesondere mit Blei und mit Dioxinen. Der Verzehr von Gemüse aus den betroffenen Gebieten wird des Öfteren behördlich untersagt. In den meisten Flüssen darf wegen fehlender oder unzureichender Kläranlagen nicht gebadet werden, und es befinden sich lediglich 7 % der nationalen luxemburgischen Gewässer in einem guten Zustand. Luxemburg ist deswegen 2013 vom EuGH zu einer hohen Geldbuße verurteilt worden.[149]
Laut dem OECD-Bericht Healt at a Glance 2011 zählt Luxemburgs Gesundheitssystem nach den Ausgaben pro Kopf der Versicherten zu den teuersten aller OECD-Staaten. Die Lebenserwartung bei der Geburt liegt bei 80,7 Jahren. An der Spitze liegt Luxemburg mit der niedrigsten Säuglingssterblichkeit. Stark rückläufig ist die Selbstmordrate (−42 % zwischen 1995 und 2009). Die Sterblichkeit bei Herzinfarkt liegt bei den Männern dreimal so hoch wie bei den Frauen. Im Jahre 2009 wurden die Kosten für Zahnbehandlung zu 35 % von Patienten getragen; dies ist eine höhere Quote als in den Nachbarländern und in der Schweiz.[150]
Am 25. Februar 2010 wurde die Integrated Biobank of Luxembourg (IBBL) eröffnet. Die unabhängige, nicht gewinnorientierte Stiftung soll in den nächsten Jahren bis zu fünfzig Forscher im Bereich Biomedizin beschäftigen. Auf sie entfallen 55 Millionen Euro von den 140 Millionen insgesamt, die über die nächsten fünf Jahre in diesem Bereich investiert werden sollen.[151]
Der weitaus größte Teil des Energiebedarfs wird durch Importe gedeckt. In den letzten Jahren wurde sowohl von gewerblicher Seite als auch von Privathaushalten viel in alternative Energien investiert, Wind- und Biogasanlagen sind auf dem Vormarsch.
Laut Statec waren die installierten Leistungen zum 31. Dezember 2005 folgende: BHKWs: 100 MW (el.); Öl und Gaskraftwerke: 357 MW; Wasserkraft: 1134 MW (hier ist das Pumpspeicherwerk Vianden allerdings mit 1100 MW inbegriffen, keine Produktion im eigentlichen Sinne); Windkraft 34 MW; Biogas 4,6 MW; Photovoltaik 23,5 MW.
Die wichtigsten Ausfuhrgüter sind Metalle und Metallerzeugnisse, Maschinen und Geräte, Kunststoff- und Gummierzeugnisse, Transportmaterial, Erzeugnisse aus Stein, Glas, Keramik, chemische Erzeugnisse.
Wichtigste Einfuhrgüter sind Maschinen und Apparate, Erzeugnisse der Eisen- und Stahlindustrie, Transportmaterial, Mineralstoffe einschl. Mineralölprodukten, chemische Erzeugnisse, Textilerzeugnisse und Bekleidung, Kunststoff- und Gummierzeugnisse.
Die wichtigsten Handelspartner Luxemburgs sind Belgien, Deutschland und Frankreich. In diese Länder gehen rund 60 Prozent der Exporte und fast 80 Prozent der Importe stammen von dort. Die Handelsbilanz ist positiv.
Im Vergleich zu seinen Nachbarländern weist der Arbeitsmarkt in Luxemburg starke Besonderheiten auf. Er ist gesellschaftspolitisch orientiert am sogenannten „Luxemburger Modell“ von sozialem Dialog und weitgehend durch das geltende Arbeitsrecht geregelt. Durch die Kleinheit und Offenheit der Volkswirtschaft sowie die Mehrsprachigkeit ergeben sich vom europäischen Durchschnitt abweichende Strukturen, die sich vielfach in einer Segmentierung von Wirtschaft und Gesellschaft äußern.[152] In Luxemburg ist seit dem 1. Januar 2009 die arbeits- und sozialrechtliche Unterscheidung zwischen „Arbeitern“ (ouvriers) und „Angestellten“ (employés privés) aufgehoben; es gibt fortan nur noch „Gehaltsempfänger“ (salariés).[153] Für alle Beschäftigungsverhältnisse ist ein Mindestlohn per Gesetz vorgeschrieben. Seit dem 1. Januar 2015 beträgt der Mindestlohn für Gehaltsempfänger ab dem Lebensalter von 18 Jahren im Monat 1922,96 Euro.[154]
Das Großherzogtum Luxemburg war der einzige Staat des Europäischen Binnenmarkts aus Europäischer Union, Europäischem Wirtschaftsraum und Schweizerischer Eidgenossenschaft, der bei seiner Arbeitslosenquote die Grenzgänger nicht berücksichtigte.[155] Daher lag die Arbeitslosenquote des Großherzogtums Luxemburg aufgrund der vielen Grenzgänger weit höher als in der offiziellen Arbeitslosenquote des Großherzogtums Luxemburg angegeben. Seit Mai 2012 muss auch das Großherzogtum Luxemburg wie alle anderen Staaten des Europäischen Binnenmarkts in seiner Arbeitslosenquote die Grenzgänger mitberücksichtigen. Die Jugendarbeitslosenquote des Großherzogtums Luxemburg im Jahr 2015 beträgt 12 %.[156]
Die größten Arbeitgeber des Landes sind 2015: öffentlicher Dienst (26.670), ArcelorMittal (4.260), Post Luxembourg (4.230), Cactus (4.150), CFL (Bahn) (4.060), BGL BNP Paribas (3.890), Stadtverwaltung Luxemburg (3.857), Goodyear (3.250), Dussmann Gruppe (3.270), Luxair (2.480), PwC (2.420), Fondation Hôpitaux Robert Schuman (2.190) und Centre Hospitalier (CHL) (2.120).
Im Jahre 2010 waren geschätzt ca. 41 % der ansässigen Beschäftigten Mitglied einer Gewerkschaft. Immigranten sind im Vergleich hierzu weniger gewerkschaftlich organisiert; zum einen arbeiten sie in den weniger von den Gewerkschaften erfassten Branchen, zum anderen beteiligen sie sich überhaupt weniger am Luxemburger Vereinsleben.[157]
Gemäß dem Gesetzbuch zum Arbeitsrecht (Code du travail[158]) kann eine Gewerkschaft auf dreierlei Ebenen als „repräsentativ“ anerkannt werden: a) auf nationaler Ebene, b) in einem wichtigen Wirtschaftssektor, c) in einem Betrieb, falls mindestens 50 % der Beschäftigten der betreffenden Gewerkschaft einen Auftrag zur Aushandlung eines Tarifvertrags erteilt haben. Im November 2008 erfüllten für die folgenden fünf Jahre sowohl der OGBL und wie der LCGB die Bedingung der nationalen Repräsentativität; die ALEBA die Repräsentativität für den Finanzsektor. Nur diese drei Gewerkschaften können für den Bereich der Privatwirtschaft Kollektivverträge aushandeln, unterzeichnen und einklagen. Da die Gewerkschaften in der so genannten Tripartite mit Regierung und Patronat bei der Wirtschafts-, Sozial- und Beschäftigungspolitik des Landes zusammenwirken, sollten Gewerkschaften bzw. ihre Spitzenvertreter zur bestmöglichen Interessenvertretung ihrer Mitglieder von Parteien und Regierung unabhängig sein, was der OGBL neulich so ausdrücklich in die Statuten aufgenommen hat.[159]
Die Chambre des Salariés[153] ist nach der Einführung des Einheitsstatuts (statut unique) aus der Fusion von Chambre du Travail und Chambre des Employés Privés hervorgegangen. Insgesamt 60 Vertreter auf der Vollversammlung verteilen sich auf neun sozio-professionelle Gruppen. Die Mitglieder der Vollversammlung nach Gewerkschaftszugehörigkeit ergeben sich aufgrund der von den Beschäftigten der Unternehmen vorgenommenen Sozialwahlen. Acht effektive Sitze entfallen auf die Finanzbranche; davon werden vier von der ALEBA entsandt. Die übrigen Gewerkschaften entsenden: OGBL 38, LCGB 15, FNCTTFEL zwei und Syprolux einen Vertreter.[160] Die nach einem besonderen Statut im öffentlichen Dienst Beschäftigten gehören einer eigenständigen Berufskammer an, der Chambre des fonctionnaires et employés publics.
Die Liste der Gewerkschaften:
Der Staatshaushalt umfasste 2013 Ausgaben von 14,2 Milliarden Euro, dem standen Einnahmen von 12,9 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,8 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP).[161][162]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 5,46 Milliarden Euro oder 14,3 % des BIP.[163]
Der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche betrug:
Das Gesetzesprojekt 6010 über das Staatsbudget 2010 ist auf dem Hintergrund der Wirtschaftskrise ausgearbeitet. Während der Haushaltsplan für 2009 noch einen Überschuss von 12,2 Millionen Euro vorgesehen hatte, sieht der Budgetplan für 2010 ein Defizit von 1,3 Milliarden Euro vor. Die Einnahmen haben sich gegenüber 2009 um 8,7 % verringert, die Ausgaben um 5,7 % erhöht. Werden auch die Sonderhaushalte und die öffentlichen Einrichtungen miteingerechnet, so erhöht sich das voraussichtliche Defizit auf 2,2 Milliarden Euro, das sind 6,2 % des Bruttoinlandprodukts.[165]
Der damalige Finanzminister Luc Frieden sprach von einem „budget ‚anti-crise‘“, da die Investitionen um elf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro heraufgesetzt werden: das sind ca. fünf Prozent des BIP. Um die Kaufkraft der privaten Haushalte zu sichern, werden die Sozialleistungen nicht herabgesetzt. Aufgrund der gestiegenen Kinderzahl wachsen die familienbezogenen Sozialleistungen um 53 Millionen Euro, das Mutterschaftsgeld um 13 Millionen Euro. 134 Millionen Euro sind vorgesehen für die Erhöhung der staatlichen Beteiligung an den Kosten für die Kinderbetreuung. Spürbar gestiegen sind auch die Leistungen für Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit.
Es sind bislang weder für die Steuerzahler noch die Unternehmen Steuererhöhungen geplant. Die Einnahmen aus der Einkommensteuer für Unternehmen werden voraussichtlich um 15 % auf 1,2 Milliarden Euro, die der Mehrwertsteuer ebenfalls um 15 % auf 1,9 Milliarden Euro zurückgehen. Hingegen wird für die Einkommensteuer bei den natürlichen Personen eine leichte Erhöhung erwartet. Nach den amtlichen Berechnungen ist eine gesetzliche Anpassung des Lohn- und Gehaltsniveau frühestens im letzten Quartal des Jahres 2010 fällig.[166]
Zur Stützung der Banken infolge der weltweiten Finanzkrise hat Luxemburg 7,64 % seines Bruttoinlandprodukts engagiert. Der Bankensektor liefert hinwieder 29,1 % desselben Bruttoinlandprodukts.[167]
Das im Budgetplan vorgesehene Defizit liegt mit 1,6 Milliarden Euro oder 4,4 % des BIP niedriger als das in Deutschland (4,6 %), Belgien (6,4 %) oder Frankreich (7,1 %). Die Staatsverschuldung erhöhte sich damit auf 7 Milliarden Euro oder 19,5 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Nach Auffassung des Finanzministers respektiert damit Luxemburg die Stabilitätskriterien nach dem Maastricht-Vertrag, wie sie angesichts der Wirtschaftskrise 2008 angepasst worden sind.[168]
Aufgrund der Datenlage stehen Prognosen sowie Finanzplanungen auf unsicherem Fundament; einschneidende Änderungen in der Luxemburger Finanzpolitik sind erst bei der anstehenden Tripartite-Runde zu erwarten.[169]
Die Organisation der für die Erhebung der Einkommensteuer[170] zuständigen Administration des contributions directes[171] ist durch das Règlement grand-ducal vom 6. November 2009[172] neu festgelegt.
Die Handwerkskammer äußert in ihrer Stellungnahme keinerlei Einwände dagegen, dass die gesetzlich vorgesehene Rentenanpassung an die Lohn- und Gehaltsentwicklung nach dem Jahr 2007 tatsächlich ausgeführt wird.[173]
Das Forschungszentrum Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, unter der Leitung von Bernd Raffelhüschen, veröffentlicht im Auftrag der Stiftung Marktwirtschaft seit 2006 regelmäßig eine Generationenbilanz.
Die folgende Tabelle stellt einen internationalen Vergleich der mit Nachhaltigkeitsranking gerechneten Staatsschulden dar, nämlich Staatsschuld inklusive der verdeckten Staatsschuld (Basisjahr 2010).
Luxemburg gehört darin zu den Schlusslichtern und belegt den vorletzten Platz, noch hinter Griechenland.
In der Pressemitteilung „Europäisches Nachhaltigkeitsranking: Italien hui, Luxemburg pfui“ vom 7. Dezember 2011 plädiert die Stiftung Marktwirtschaft angesichts der hohen Gesamtverschuldung der meisten Länder der Eurozone dafür, künftig auch die verdeckte Staatsschuld in die Liste der Stabilitätskriterien aufzunehmen.[174][175][176][177][178][179][180][181][182][183][184]
Seit 2011 hat sich das Nachhaltigkeitsdefizit Luxemburgs weiter verschlechtert und ist nun circa dreimal so groß wie das Nachhaltigkeitsdefizit Griechenlands.[185]
Euro- Mitgliedstaat |
Explizite Staatsschuld |
Implizite Staatsschuld |
Nachhaltigkeits- lücke* |
Konsolidierungs- bedarf |
---|---|---|---|---|
Italien | 118,4 | 27,6 | 146,0 | 2,4 |
Deutschland | 83,2 | 109,4 | 192,6 | 4,0 |
Finnland | 48,3 | 146,9 | 195,2 | 2,7 |
Österreich | 71,8 | 225,9 | 297,7 | 4,8 |
Frankreich | 82,3 | 255,2 | 337,5 | 4,3 |
Portugal | 93,3 | 265,5 | 358,8 | 6,5 |
Belgien | 96,2 | 329,8 | 426,0 | 5,3 |
Niederlande | 62,9 | 431,8 | 494,6 | 8,1 |
Spanien | 61,0 | 487,5 | 548,5 | 7,0 |
Griechenland | 144,9 | 872,0 | 1.016,9 | 17,6 |
Luxemburg | 19,1 | 1.096,5 | 1.115,6 | 12,0 |
Irland | 92,5 | 1.404,7 | 1.497,2 | 10,4 |
Quelle: EU-Kommission, AMECO Database, Eurostat, eigene Berechnungen der Stiftung Marktwirtschaft
Luxemburg verfügt über ein dichtes Netz von Nationalstraßen (Route Nationale, RN) von 2.899 km Länge (2014), davon 152 km Autobahnen.[186] Zur Kameraüberwachung des Verkehrsflusses auf den Autobahnen ist das Telematik-System CITA installiert; die Echtzeit-Kamerabilder sind samt aktuellen Verkehrsinfos online verfügbar.[187]
Der Autobahnanschluss zur A 8 nach Saarbrücken wurde 2003 fertiggestellt (luxemburgisch: A 13). Weiter nördlich führt die deutsche A 64 von Trier nach Luxemburg; sie wird dort als A 1 fortgeführt.
Zum Teil noch immer in Bau ist die (d’Nordstrooss genannte) A7, die das Gutland und die Minette-Region mit dem Ösling (Éisléck) verbindet. Die geplante Eröffnung der Gesamtstrecke wurde auf 2015 angesetzt.
Wegen der steuerpolitisch vergleichsweise günstigen Treibstoffpreise[188] ist ein schwunghafter Tanktourismus über die Grenzen hinweg entstanden. Dabei wird nicht selten gegen die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung (Code de la Route[189]) über die maximal zulässige Menge an mitgeführtem Treibstoff verstoßen.
Das gesamte Streckennetz Luxemburgs beträgt 274 km Eisenbahnstrecken in Luxemburg. Der Personenverkehr wird hauptsächlich von der Société Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois (CFL) betrieben. Im Güterfrachtverkehr ist neuerdings die CFL Cargo als eigenständige Gesellschaft im Verband xrail tätig.[190]
2002 wurde mit Frankreich ein Abkommen zur Anbindung an das TGV-Netz unterzeichnet. Demnach beteiligt sich Luxemburg mit 117,4 Millionen Euro am Neubau der TGV-Strecke von Paris nach Metz. Gleichzeitig wurde die Strecke zwischen Metz und Luxemburg ertüchtigt. Seit Juni 2007 fahren täglich fünf, seit Dezember 2009 sechs TGV-Züge über die neue TGV-Trasse („LGV Est européenne“). Somit verkürzte sich die Fahrzeit zwischen der luxemburgischen und der französischen Hauptstadt von etwa dreieinhalb Stunden auf nur noch etwa zwei Stunden und 15 Minuten.
Seit einigen Jahren ist mit der sogenannten Eurocaprail eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen den Hauptstädten der EU Brüssel, Luxemburg und Straßburg geplant. Auf belgischer Seite sind an der Strecke Brüssel–Luxemburg auf einigen Abschnitten Linienverbesserungen in Bau bzw. geplant. Die Einführung eines Hochgeschwindigkeitsverkehrs ist nach der Eröffnung der TGV-Strecke zwischen Metz und Straßburg vorgesehen. Langfristig ist auch an eine Anbindung an das Hochgeschwindigkeitsnetz Deutschlands gedacht.
Die Deutsche Bahn unterhielt bis zum 23. November 2014 eine Intercity-Linie von und nach Luxemburg mit einem zusätzlichen Halt in Wasserbillig über Trier, Koblenz, Bonn und Köln in Richtung Ruhrgebiet – Münster – Norddeich Mole.[191] Seit dem 14. Dezember 2014 besteht eine stündliche Verbindung im Nahverkehr nach Koblenz über Trier.[192]
Zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Hauptstadt Luxemburg ist ein modernes Straßenbahnsystem geplant, das den Hauptbahnhof mit der Innenstadt und Kirchberg verbinden soll.
Zur Information über die Linien des öffentlichen Nahverkehrs, der im Verbund arbeitet, gibt es das Mobilitätsportal.[193]
Der internationale Flughafen Luxemburg in Findel verzeichnete in den letzten Jahren einen beachtlichen Verkehrszuwachs. Findel wird von 16 Linien- und auch deutschen Chartergesellschaften angeflogen. Die luxemburgische Fluggesellschaft im Personenverkehr heißt Luxair. Ihr Pendant im Frachtbereich ist die Cargolux, deren Standort direkten Anschluss an die Autobahn besitzt und in den Flughafen Findel integriert ist.
Nach Abschluss der Moselkanalisierungen und seit der Eröffnung des Moselhafens in Mertert im Jahr 1964 spielt auch die Binnenschifffahrt für die Versorgung Luxemburgs eine tragende Rolle.[194]
Nachdem im November 1990 das Gesetz über die Errichtung eines luxemburgischen Schiffsregisters (pavillon maritime) verabschiedet worden ist, fahren 205 Seeschiffe mit einer Gesamttonnage von 1,6 Millionen im Jahre 2009 unter der Flagge des Großherzogtums. Eingerechnet sind hierbei die Arbeitsplattform Samson des belgischen Unternehmens Deme, die Bourbon Liberty 115 des französischen Unternehmens Bourbon sowie fünf Versorgungsschiffe der belgischen Jan de Nul-Gruppe. Freizeit-Yachten sind bei diesen Zahlen (laut Angaben des Commissariat aux affaires maritimes) nicht mitberücksichtigt. Etwa dreihundert Schifffahrtsgesellschaften haben Büros in Luxemburg. Die Branche erwirtschaftet derzeit einen Jahresumsatz von vier Milliarden Euro. Präsident des cluster maritime ist Freddy Bracke.[195]
Luxemburgs Presselandschaft bildete in ihrer politischen Vielfalt traditionsgemäß die Parteienlandschaft ab. Derzeit aber sind von den vier mehrsprachigen Tageszeitungen, mit einziger Ausnahme der Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek, dem Zeitungsorgan der KPL, allesamt entweder der Gruppe Editpress oder dem Medienhaus Saint-Paul zugeordnet. Aufgrund der gemeinhin schwieriger gewordenen Wirtschaftslage (steigende Produktionskosten, bei den Printmedien insgesamt sinkende Leserzahlen) sind die Verlage verstärkt auf Werbeeinnahmen angewiesen, was zur Verschlechterung der journalistischen Qualität geführt hat.[196] Durch das im Jahre 1976 eingeführte System der Pressehilfe subventioniert der Staat mit ca. 1,5 Millionen Euro jährlich die Tagespresse und mit 200.000 bis 300.000 Euro die Wochenpresse. Ein Teil davon wird proportional zur Anzahl der redaktionellen Seiten gezahlt.[197]
Mit ungefähr 82.000 Exemplaren auflagenstärkste Zeitung ist das 1848 gegründete, fast ausschließlich in Deutsch erscheinende Luxemburger Wort, welches der römisch-katholischen Kirche sowie der CSV nahesteht. Die zweitstärkste Auflage hat das den Gewerkschaft OGBL und FNCTTFEL sowie der LSAP nahestehende Tageblatt. Daneben gibt es das DP nahe Lëtzebuerger Journal, das neuerdings eine Kooperation mit editpress eingegangen ist.
An Wochenzeitungen sind zu nennen die woxx sowie das unabhängige, eher an den Wirtschaftsverbänden orientierte d’Lëtzebuerger Land. Als Privat erscheint wöchentlich ein Boulevardblatt.
Zwei Wochenmagazine, Télécran und Revue, bieten ein ausführliches, auf die besonderen Sprachenverhältnisse des Landes zugeschnittenes Fernsehprogramm und widmen sich in Reportagen dem aktuellen Geschehen in Luxemburg. Zusätzlich erscheint alle zwei Woche das Prominenten-Magazin Promi.
Die Sparte der Satire vertreten Den neie Feierkrop mit wöchentlicher Erscheinungsweise sowie in monatlichem Turnus d’Wäschfra. Eine beliebte Comicserie hat den Superjhemp zum Helden.
Das Forum für Politik, Gesellschaft und Kultur ist eine Luxemburger Zeitschrift, die in elf Heften pro Jahr erscheint und sich in jedem Heft mit einem besonderen, meist gesellschaftspolitischen, Schwerpunkt beschäftigt. Auch erscheint einmal monatlich das luxemburgisch-deutsche Magazin Grenzenlos.
Die meisten luxemburgischen Zeitungen und Zeitschriften sind mehrsprachig. Der allergrößte Teil der Artikel ist auf Deutsch geschrieben, doch vielfach auch auf Französisch und nur ein kleiner Teil auf Luxemburgisch. Seit einigen Jahren erscheinen auch rein französischsprachige Tages- und Wochenzeitungen (Le Jeudi, La Voix du Luxembourg (Sept. 2011 eingestellt), Le Quotidien). Ausschließlich in portugiesischer Sprache erscheinen Contacto und Correio.
Mit La Clef du cabinet des princes de l’Europe war bereits im Jahre 1704 die erste Zeitung in Luxemburg erschienen, welche allerdings praktisch gänzlich für den französischen Markt bestimmt war. In Anbetracht der relativ geringen Bevölkerung überrascht, dass danach bis heute über vierhundert verschiedene Titel erschienen; davon kann ein Drittel als Zeitung im engeren Sinn angesehen werden.[198][199]
Im Jahr 2002 gab es in Luxemburg einen internationalen, zwei nationale, vier regionale und etwa 20 lokale Radiosender.
Die Liberalisierung der Radiofrequenzen begann in Luxemburg im Jahre 1992. Zum Hörfunksender RTL Radio Lëtzebuerg kamen neue Sender hinzu, von denen der Sender Eldoradio, das portugiesischsprachige Radio Latina sowie das freie und alternative Radio ARA und Radio Aktiv am erfolgreichsten sind. Außerdem gibt es seit 1993 mit radio 100,7 erstmals einen öffentlich-rechtlichen Radiosender mit kulturellem Programmauftrag.
Der am meisten eingeschaltete Radiosender Luxemburgs ist RTL Radio Letzebuerg mit einer Einschaltquote von 65 % aller Luxemburger über 12 Jahren. Vor allem ‚de Journal‘, um 7:30h, 12:30h und 18:30h, mit nationalen und internationalen Nachrichten, ist sehr beliebt.
Besondere Bekanntheit über die Grenzen Luxemburgs hinaus hat der deutschsprachige Radiosender RTL Radio 93.3 und 97.0, der terrestrisch über UKW 93,3 MHz und 97,0 MHz mit einem Regionalprogramm für die gesamte Großregion Saar-Lor-Lux empfangen werden kann. Der Oldie-Sender RTL Radio hat keinen Regionalbezug und ist deutschlandweit über Satellit und Kabel sowie in der Zeit von 6:00 bis 19:30 Uhr über Mittelwelle 1440 kHz und über einen Internetstream zu empfangen.
Seit 2005 werden von Junglinster und Marnach aus DRM-Versuchssendungen über Kurz- und Mittelwelle ausgestrahlt.
Der Privatsender und Marktführer RTL Télé Lëtzebuerg hatte bis 1996 keine Konkurrenz. 1996 entstand auf Wunsch der Bevölkerung aus dem Norden des Landes der eigenständige Fernsehsender Nordliicht TV. Seit 2001 gingen mit dem Parlamentsfernsehen Chamber TV, den oppene Kanal, den 2. RTL, Luxe TV und T.TV fünf weitere Fernsehsender an den Start, wobei letzterer im März 2007 den Betrieb einstellen musste. In den Hörfunk- und Fernsehprogrammen, die für den luxemburgischen Eigenbedarf ausgestrahlt werden, überwiegt die luxemburgische Sprache. Wortäußerungen deutsch- oder französischsprachiger Personen werden allerdings im Originalton wiedergegeben; sie werden nicht übersetzt, da Kenntnisse der deutschen und französischen Sprache beim Publikum vorausgesetzt werden.
Die meisten Luxemburger sehen zudem vor allem die deutschen TV-Sender (u. a. der RTL Group), während die portugiesischen und französischen Mitbürger eher Sender in ihrer Sprache bevorzugen.
Seit dem 4. April 2006 werden Fernsehsender in Luxemburg auch über DVB-T ausgestrahlt.
1994 hat die UNESCO das Ensemble der Luxemburger Altstadt zum Kulturerbe der Menschheit erklärt. Luxemburg war 1995 und 2007 Kulturhauptstadt Europas. Im Jahr 2007 war Luxemburg gemeinsam mit der Großregion europäische Kulturhauptstadt. Miteinbezogen war auch die rumänische Stadt Hermannstadt (Sibiu).
Im Oktober 2003 wurde in Luxemburg das trinationale deutsch-französisch-luxemburgische Kulturinstitut Pierre Werner (benannt nach dem ehemaligen luxemburgischen Premierminister) eröffnet.
Antoine Meyer hat mit seinem E’ Schrek ob de’ Lezeburger Parnassus[200] den Grundstein zu einer eigenständigen Luxemburger Literatur gelegt.[201] Edmond de la Fontaine, genannt Dicks, tat den nächsten großen Schritt hin zu einer Luxemburger „Nationalliteratur“. Denn er war der erste Autor, der Theaterstücke auf Luxemburgisch schrieb. Am bekanntesten wurde er jedoch durch Gedichte und als Liedermacher. „Ach du mäin am Kamäin“ oder „Gëff mer eng Bees, gëff mer eng Bees fir mat op d’Rees“ gewannen rasch den Status von Volksliedern. Als Sohn eines Notablen stellt er als „erfolgreicher Versager“ (Romain Hilgert) das Gegenstück zu Michel Rodange dar, den man eher als „armen Schlucker“ bezeichnen konnte, der auch von seinem „Renert“ bis zu seinem Tode nur an die hundert Exemplare verkaufte.[202] Das Nationale Literaturarchiv wurde 1986 gegründet, bezog 1995 das Servais-Haus in Mersch, das Mitte Oktober 2009 um das Becker-Eiffes-Haus erweitert wurde.[203] Das Literaturarchiv dient zum einen der Forschung und zum anderen der breiten Öffentlichkeit insbesondere durch besondere Themen-Ausstellungen.[204] Seit November 2011 ist das Luxemburger Autorenlexikon online verfügbar.[205]
Die Bibliothèque nationale de Luxembourg ist die größte wissenschaftliche Bibliothek Luxemburgs. Alle Wissenschaftsbereiche sind hier vertreten. Der Allgemeinbestand umfasst rund 750.000 Bände und 3500 internationale Zeitschriftentitel aus allen Disziplinen. In den Lese- und Nachschlageräumen sind rund 30.000 Bände frei zugänglich. Jährlich wird der Allgemeinbestand um rund 10.000 Bände erweitert. Die luxemburgische Sprachensituation macht die Anschaffung von Literatur zusätzlich teuer. Die zweitbedeutendste Bibliothek ist die nur im Rahmen der Schlossbesichtigung öffentlich zugängliche Hofbibliothek mit 30.000 Bänden und bedeutenden Sammlungen. Sie ist erst zu etwa 10 Prozent erschlossen und daher noch weitgehend unbekannt.
Wichtige wissenschaftliche Bibliotheken sind die der Universität Luxemburg, einige spezialisierte Bibliotheken (Centre national de la littérature, Bibliothèque du Grand Seminaire, Statec usw.), die Bibliotheken der ausländischen Kulturinstitute sowie die Bibliotheken europäischer Institutionen: die Europäische Kommission, das Europaparlament, der Europäische Gerichtshof und die Europäische Investitionsbank etc.[206]
Filme in luxemburgischer Sprache werden relativ wenig produziert. Dafür kommen diese beim nationalen Publikum besonders gut an, wie zum Beispiel der Spielfilm Perl oder Pica (2006) von Pol Cruchten. International bekannter sind die ausländischen Filmproduktionen, die Luxemburg wegen seiner Landschaft oder den günstigeren Herstellungsbedingungen bevorzugen. Zu diesen Produktionen zählt u. a. der Film Das Mädchen mit dem Perlenohrring (2003) mit Scarlett Johansson, der für drei Oscars nominiert wurde, und der Film Shadow of a Vampire.
Bei den Oscars 2014 konnte eine luxemburgische Ko-Produktion erstmals einen Oscar gewinnen. Mr Hublot wurde in der Kategorie "Bester animierter Kurzfilm" ausgezeichnet.[207]
In den letzten Jahren haben sich einige luxemburgische Filmproduktionsgesellschaften wie Samsa Film, Delux Film, Minotaurus Film, lucil film oder Iris Production einen Namen gemacht. Im Jahr 2010 hat die staatliche Filmförderung (Fonds national de soutien à la production audiovisuelle) mit 4,68 Millionen Euro insgesamt 23 Filme unterstützt.[208] Einen Überblick über das Luxemburger Filmschaffen gibt das Centre national de l’audiovisuel (CNA) in Düdelingen.[209]
International bekannte luxemburgische Schauspieler sind u. a. René Deltgen, Thierry van Werveke (als Henk in Knockin’ on Heaven’s Door), Luc Feit und André Jung, der vom Magazin Theater Heute zweimal (1981 und 2002) zum besten Schauspieler gewählt wurde.
Andy Bausch, der wohl die populärsten Luxemburg-Filme drehte, unter anderem mit Désirée Nosbusch oder Camillo Felgen, war auch in Deutschland bei verschiedenen Serien und in Fernsehfilmen als Regisseur tätig. Meist drehte er in den im Lande gebräuchlichen drei Sprachen. Die junge luxemburgische Filmszene zeigt sich kreativ und innovativ, wie die Beispiele Filmreakter, Pyramid Pictures und Feierblumm Productions zeigen.
Die Musikszene in Luxemburg gewinnt seit den 1990er Jahren immer mehr an Bedeutung. Zwar sind die wenigsten Musikbands über die Landesgrenzen hinaus bekannt, doch entstehen jedes Jahr viele Schüler- wie Studentenbands. Insbesondere die Luxemburgische Metal-/Rock-/Hardcore-Szene gewinnt immer mehr Zuwachs (z. B. Eternal Tango).
Außerdem hat fast jede Gemeinde ihre eigene Dorfkapelle, die auf vielen Festen auftreten. Gut besuchte und in der Regel hochkarätig besetzte Konzerte gibt es im Sommer im Rahmen der Aktion „Summer in the City“. Einer der Höhepunkte ist die „Blues’n’Jazz Rallye“ in der Altstadt und ein Konzertreigen auf dem Marktplatz, ebenso das „New Orleans Jazz Festival“, das in Zusammenarbeit mit der Luxemburger Partnerstadt New Orleans jährlich an Ostern veranstaltet wird. Eine weitere bekannte Veranstaltung ist der „Blues Express“der jährlich Anfang Juli im Fond-de-Gras stattfindet.
Die klassische Musik hat ebenfalls einen hohen Stellenwert im luxemburgischen Kulturleben. Das Orchestre Philharmonique du Luxembourg (ehem. Symphonieorchester von RTL) sowie das Orchester der Streitkräfte haben hier Bedeutung. Außerdem hat Luxemburg eine Reihe hervorragender Solisten hervorgebracht, die etwa mit den Solistes Européens unter der Leitung von Jack Martin Händler auftreten.
Luxemburg gewann fünfmal beim Eurovision Song Contest, u. a. 1972 mit Vicky Leandros (Après toi). Im Jahr 1993 nahm das Land letztmals teil. Seit einigen Jahren wird immer wieder über eine Rückkehr zum Contest spekuliert.
Theater hat in Luxemburg eine lange Tradition. Am bedeutendsten sind das Stadttheater (Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg) sowie das Kapuzinertheater in der Hauptstadt, das Escher Theater und das Centre des Arts Pluriels Ed. Juncker in Ettelbrück.[210][211][212] Im ganzen Land verstreut sind in den Gemeinden zahlreiche Laienspielgruppen aktiv, deren Auftritte stets gut besucht sind.
Beliebte landestypische Gerichte sind Judd mat Gaardebounen, geräuchertes Schweinefleisch mit dicken Bohnen sowie Bouneschlupp, eine Bohnensuppe mit Kartoffeln, und die sogenannten Kniddelen, große Knödel bestehend aus Mehl, Wasser, Eiern und Salz. Desserts sind zum Beispiel Quetschentaart und Omelette soufflée au kirsch. Regionale Spezialitäten sind Ardennenschinken, Schwein in Aspik, Riesling-Pasteten, Krebse und Hechte sowie gebackene Fische aus Mosel und Untersauer.
Die Weißweine der luxemburgischen Mosel (Weinbau in Luxemburg) sind der frische, dezent fruchtige Riesling, der erfrischende, leichte und trockene Elbling, der fruchtige Auxerrois, der sanfte fruchtige Rivaner, der Pinot Gris und der elegante Pinot Blanc. Der sehr würzige Weißwein Gewürztraminer und der vollmundige Rotwein Pinot Noir vervollständigen das Sortiment der Luxemburger Weine, welche das Qualitätssiegel „Marque Nationale – Appellation Contrôlée“ tragen.
Die luxemburgische Landwirtschaft trägt ihren Teil zum guten Essen bei. So wurde 1994 das Qualitätsprogramm „Produit du terroir“ aufgelegt, welches garantiert, dass die landwirtschaftlichen Produkte aus der Region stammen.
Eine weitere berühmte Spezialität ist der sog. Kachkéis, gekochter Käse, der oft mit Gewürzen verfeinert wird.
In Luxemburg sind Traditionen in vielen weltlichen und religiösen Festen lebendig. Die Ende August bis Anfang September stattfindende Schueberfouer (Schobermesse) ist das bedeutendste Schaustellerfest auf dem Glacis-Platz, dessen Ursprünge ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Bei der Éimaischen, dem traditionellen Emmaus-Fest am Ostermontag, ziehen viele Luxemburger auf den Platz beim Fischmarkt und in ein kleines Dorf namens Nospelt, um dort eine der nur an diesem Tag erhältlichen Keramikpfeifen in Vogelform, den Péckvillchen, zu bekommen. Am ersten Fastensonntag wird in vielen Ortschaften das Burgbrennen gefeiert.
Das wichtigste religiöse Fest in Luxemburg ist die Muttergottesoktav, die vom dritten bis fünften Sonntag nach Ostern gefeiert wird und währenddessen zu Unserer Lieben Frau, der Schutzheiligen von Luxemburg, gepilgert wird. Begleitet wird das Fest von einem Jahrmarkt, dem Oktavmäertchen auf dem Wilhelmsplatz. Die Echternacher Springprozession ist eine religiöse Prozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten in Echternach stattfindet. Die Teilnehmer „springen“ zu Polkamelodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zur Echternacher Basilika mit dem Grab des Heiligen Willibrord.
Wenn ein gesetzlicher Feiertag auf einen Sonntag fällt, so kann ein anderer Tag stattdessen freigenommen werden. Dies muss binnen drei Monaten nach dem Feiertag geschehen.[213]
Die Hauptferienzeit geht vom 15. Juli bis zum 15. September. Da Luxemburg sehr klein ist, sind im ganzen Land zur gleichen Zeit Ferien. Jedoch kann die Ferienzeit dank verschiedener Feiertage bis zu einer Woche variieren. Beispielsweise gehen am Nikolaustag nur die Schüler ab der Mittelstufe zur Schule.
Fußball ist die beliebteste Sportart in Luxemburg.
Das Stade Josy Barthel ist das größte Fußballstadion des Landes (Kapazität: 8054 Plätze). Es ist Austragungsort der Heimspiele der Luxemburger Fußballnationalmannschaft (Nationalstadion). In der luxemburgischen Fußballnationalmannschaft ist der Großteil der Kadermitglieder Amateure. Die einzigen Profis sind Mario Mutsch, Anthony Moris, Chris Philipps, Dwayn Holter, Aurélien Joachim, Maxime Chanot und Lars Gerson. Jeff Strasser, Spieler mit den meisten Einsätzen in der Nationalmannschaft, war sieben Jahre in der ersten deutschen Bundesliga aktiv. International ist die Nationalmannschaft allerdings vollkommen unbedeutend (Fifa-Rangliste: 108. Platz), während die Jugendnationalmannschaften immer wieder gute Ergebnisse erzielen. Der nationale Fußballverband Luxemburgs heißt Fédération Luxembourgeoise de Football (FLF).
Höchste Spielklasse im Klubfußball ist die Nationaldivision. Die erfolgreichsten Fußballmannschaften Luxemburgs sind Racing FC Union Luxembourg (28-mal Meister, 20-mal Coupe de Luxembourg) und Jeunesse Esch (28-mal Meister, 13-mal Coupe de Luxembourg).
Radsport ist die Sportart, die in Luxemburg mit dem größten Erfolg betrieben wird.
Das Etappen-Radrennen Tour de Luxembourg ist seit 1935 eines der ersten Vorbereitungsrennen zur Tour de France. Nach drei Jahrzehnten konnte mit Fränk Schleck 2009 erstmals wieder ein Luxemburger gewinnen. Zu den Siegern gehört auch Lance Armstrong, der hier seinen ersten Erfolg nach der überwundenen Krebs-Erkrankung erzielen konnte. Mit François Faber (1909), Nicolas Frantz (1927 und 1928), Charly Gaul (1958) und Andy Schleck (2010) stammen außerdem insgesamt vier Tour-de-France-Sieger aus Luxemburg. Faber war auch der erste Nicht-Franzose, der das bedeutendste Etappenrennen der Welt gewinnen konnte.
Derzeit sind die Rennfahrer Laurent Didier, Jempy Drucker, Ben Gastauer, Bob Jungels und Fränk Schleck im Geschäft. Bob Jungels wurde 2010 Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren. Es gibt aktuell zwei größere Radteams aus Luxemburg: Leopard-Trek (Continental Team) und Team Differdange-Losch (Continental Team). Die Gebrüder Schleck haben den Toursieg 2011 nur knapp verpasst und beendeten das Rennen Ende Juli hinter Cadel Evans auf dem zweiten bzw. dritten Rang.
Das Großherzogtum Luxemburg brachte bis heute zwei Olympiasieger der Leichtathletik hervor. Michel Théato holte bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris im Marathonlauf Gold. Der Sieg wird jedoch bis heute dem Medaillenspiegel Frankreichs zugerechnet. Der zweite luxemburgische Olympiasieger war der Leichtathlet Josy Barthel. Er gewann bei den XV. Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki über 1500 m olympisches Gold.
Die Stadt Luxemburg war 2013 Austragungsort der Spiele der kleinen Staaten von Europa, einem zweijährlich stattfindendes Multisportereignis, das von den Nationalen Olympischen Komitees (NOK) von neun europäischen Kleinstaaten organisiert wird.
In der Stadt Luxemburg finden außerdem jährlich der Stadtlauf JPMorgan City Jogging und der Luxemburg-Marathon statt. Der Marathon ist – begleitet von Fackeln und bengalischer Beleuchtung – einer der wenigen Marathons weltweit, die abends ausgetragen werden.
Im Jahr 2002 existierten 355.400 Telefonanschlüsse im gesamten Land. Die internationale Vorwahl für Luxemburg lautet +352. Ortsvorwahlen existieren nicht.
Die Nutzung des Mobilfunks ist in Luxemburg weit verbreitet. Es gibt ca. 473.000 Mobiltelefone (2002) in drei eigenständigen GSM- und UMTS-Netzen. Nach einer Umfrage im Jahr 2006 (Statec) besitzen 93,8 Prozent der Luxemburger mindestens ein Mobiltelefon.
Nummern von Mobiltelefonen bestehen aus der dreistelligen Netzeinwahl, wobei die „6“ der Netzeinwahl Teil der Rufnummer ist und auch aus dem Ausland gewählt werden muss. Dieser Netzeinwahl folgt eine sechsstellige Rufnummer. Seit September 2006 beginnen die Nummern stets mit einer „6“. Vorher war eine „0“ üblich. Die Umstellung der Netzeinwahl von „0XX“ auf „6XX“ erfolgte, um dem internationalen Abkommen über Rufnummernpläne zu entsprechen
Regulierungsbehörde ist das „Institut Luxembourgeois de Régulation“.
Zum Zugang der privaten Haushalte veröffentlicht Statec fortlaufend aktuelle Zahlen.[215] 2009 verfügten demzufolge 87 % der privaten Haushalte über einen eigenen Internetzugang. 88 % der Haushalte besitzen wenigstens einen Computer.
Während Luxemburg bei Onlinekäufen durch Private auf einem europäischen Spitzenplatz liegt, ist bei den Luxemburger Unternehmen Verkaufen und Kaufen im Internet noch wenig verbreitet.[216]
Es wurde eine Stelle zur Gewährleistung der Netzsicherheit geschaffen (Cases[217]) sowie für den persönlichen Datenschutz Sorge getragen.[218]
HOTCITY ist ein stadtweites Wi-Fi-Netz in der Hauptstadt des Großherzogtums. Das Projekt wurde 2007 gegründet,[219] die Stadt Luxemburg ist mit 51 % der Aktienanteile am Unternehmen beteiligt, die Post Luxembourg hält 49 % der Anteile.[220]
Informationen zu Luxemburg im Portal SPK digital der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
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Sonstige Gebiete:
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Umstrittene Gebiete:
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1 Liegt größtenteils in Asien. 2 Hat zusätzliche Gebiete außerhalb Europas.
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Albanien | Andorra | Armenien | Aserbaidschan | Belgien | Bosnien und Herzegowina | Bulgarien | Dänemark | Deutschland | Estland | Finnland | Frankreich | Georgien | Griechenland | Irland | Island | Italien | Kanada | Kasachstan | Kirgisistan | Kroatien | Lettland | Liechtenstein | Litauen | Luxemburg | Malta | Mazedonien | Moldawien | Monaco | Mongolei | Montenegro | Niederlande | Norwegen | Österreich | Polen | Portugal | Rumänien | Russland | San Marino | Schweden | Schweiz | Serbien | Slowakei | Slowenien | Spanien | Tadschikistan | Tschechien | Türkei | Turkmenistan | Ukraine | Ungarn | Usbekistan | Vatikanstadt | Vereinigtes Königreich | Vereinigte Staaten | Weißrussland | Republik Zypern
Partnerstaaten: Afghanistan | Australien | Ägypten | Algerien | Israel | Japan | Jordanien | Marokko | Tunesien | Südkorea | Thailand
1950: Coudenhove-Kalergi | 1951: Brugmans | 1952: De Gasperi | 1953: Monnet | 1954: Adenauer | 1956: Churchill | 1957: Spaak | 1958: Schuman | 1959: Marshall | 1960: Bech | 1961: Hallstein | 1963: Heath | 1964: Segni | 1966: Krag | 1967: Luns | 1969: Kommission der europäischen Gemeinschaften | 1970: Seydoux de Clausonne | 1972: Jenkins | 1973: Madariaga | 1976: Tindemans | 1977: Scheel | 1978: Karamanlis | 1979: Colombo | 1981: Veil | 1982: Juan Carlos I. | 1984: Carstens | 1986: Das Volk von Luxemburg | 1987: Kissinger | 1988: Mitterrand und Kohl | 1989: Frère Roger | 1990: Horn | 1991: Havel | 1992: Delors | 1993: González | 1994: Brundtland | 1995: Vranitzky | 1996: Beatrix | 1997: Herzog | 1998: Geremek | 1999: Blair | 2000: Clinton | 2001: Konrád | 2002: Euro | 2003: Giscard d’Estaing | 2004: Cox | 2005: Ciampi | 2006: Juncker | 2007: Solana | 2008: Merkel | 2009: Riccardi | 2010: Tusk | 2011: Trichet | 2012: Schäuble | 2013: Grybauskaitė | 2014: Van Rompuy | 2015: Schulz
Außerordentlicher Karlspreis: 2004: Johannes Paul II.
Koordinaten: 50° N, 6° O