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Kolumbien 1 Peso 1872, Medellin. Friedberg 107. GOLD. Sehr schön
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República de Colombia
Republik Kolumbien
Flagge Kolumbiens
Wappen Kolumbiens
Flagge Wappen
Wahlspruch: «Libertad y Orden»
spanisch für „Freiheit und Ordnung“
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Bogotá, D.C.
Staatsform Republik
Regierungssystem Präsidentielle Demokratie
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident Juan Manuel Santos
Fläche 1.138.910[1] km²
Einwohnerzahl 47.997.215 (Februar 2015 gemäß staatlichem Statistikamt DANE[2])
Bevölkerungsdichte 42[3] Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2011[4]
  • $ 328,4 Milliarden (33.)
  • $ 471,9 Milliarden (28.)
  • $ 7.132 (76.)
  • $ 10.249 (82.)
Human Development Index 0,711 (98.)[5]
Währung Kolumbianischer Peso (COP)
Unabhängigkeit 20. Juli 1810 (von Spanien)
7. August 1819 anerkannt
Nationalhymne Himno Nacional de la República de Colombia
Zeitzone UTC−5
Kfz-Kennzeichen CO
ISO 3166 CO, COL, 170
Internet-TLD .co
Telefonvorwahl +57
Antarktika Vereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln) Chile Uruguay Argentinien Paraguay Peru Bolivien Brasilien Ecuador Panama Venezuela Guyana Suriname Kolumbien Trinidad und Tobago Vereinigtes Königreich (Falklandinseln) Frankreich (Französisch-Guayana) Niederlande (ABC-Inseln) Costa Rica Honduras El Salvador Guatemala Belize Mexiko Jamaika Kuba Haiti Dominikanische Republik Bahamas Nicaragua Vereinigte Staaten Kanada Inseln über dem Winde (multinational) Puerto Rico (zu Vereinigte Staaten) Vereinigtes Königreich (Kaimaninseln) Vereinigtes Königreich (Turks- and Caicosinseln) Vereinigtes Königreich (Bermuda) Frankreich (St.-Pierre und Miquelon) Dänemark (Grönland) Russland Island Norwegen Irland Vereinigtes Königreich Deutschland Dänemark Belgien Frankreich Spanien Portugal Spanien (Kanarische Inseln) Marokko Libyen Kap Verde Mauretanien Mali Burkina Faso Elfenbeinküste Ghana Liberia Sierra Leone Guinea Guinea-Bissau Gambia Senegal Tunesien Niger Schweiz Italien Colombia on the globe (San Andrés and Providencia special) (Americas centered).svg
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Kolumbien (amtlich República de Colombia Zum Anhören bitte klicken! [reˈpuβ̞lika ð̞e koˈlombja]a a, deutsch Republik Kolumbien; Kurzform auf Spanisch Colombia) ist eine Republik im nördlichen Teil von Südamerika. Sie grenzt sowohl an den Pazifischen Ozean als auch an das Karibische Meer und auf dem Festland an Panama, Venezuela, Brasilien, Peru und Ecuador. Der Landesname ist von Christoph Kolumbus abgeleitet. Bogotá ist als Hauptstadt wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Kolumbiens.

Inhaltsverzeichnis

Geographie[Bearbeiten]

Naturräumliche Gliederung Kolumbiens

Kolumbien liegt im Nordwesten Südamerikas und grenzt an den atlantischen (1626 km Küstenlinie) und an den Pazifischen Ozean (1448 km). Im Südwesten grenzt Kolumbien an die Nachbarstaaten Ecuador (590 km Grenzlinie) und Peru (1626 km), im Südosten an Brasilien (1645 km), im Nordosten an Venezuela (2050 km) und im Nordwesten an das seit 1903 von Kolumbien abgetrennte Panama (225 km).

Die Gesamtlänge der kolumbianischen Landesgrenze beträgt 6136 Kilometer.

Naturräumliche Gliederung[Bearbeiten]

Kolumbien gliedert sich in fünf unterschiedliche Großräume.

Anden[Bearbeiten]

Die westliche Hälfte Kolumbiens wird von den Anden dominiert, die in drei große Bergketten geteilt sind: die westliche, die zentrale und die östliche Kordillere. Zwischen den Bergketten fließen die großen, teilweise befahrbaren Flüsse Cauca und Magdalena ins Karibische Meer. Der Westen Kolumbiens entwässert über den Atrato in die Karibik, sowie über die Flüsse San Juan und Baudó in den Pazifik. Die Hochgebirge beherbergen die zum Teil aktiven Vulkane Galeras, Nevado del Huila (5.750 m), Nevado del Ruiz (5.400 m), Puracé, Nevado del Tolima (5.215 m) und Nevado de Santa Isabel (4.965 m).

Nevado del Ruiz

Im Norden Kolumbiens, an der Karibikküste gelegen, erhebt sich die 5.775 m hohe Sierra Nevada de Santa Marta, das höchste Küstengebirge der Erde und gleichzeitig die höchste Erhebung Kolumbiens. Die höchsten Gipfel des isolierten pyramidenförmigen Gebirgsmassivs sind der Pico Cristóbal Colón sowie der Pico Simón Bolívar, beide jeweils 5.775 m hoch.

Klimatisch weist der andine Raum die typische, von Alexander von Humboldt beschriebene Höhenstufung tropischer Hochgebirge auf.

Karibisches Küstentiefland[Bearbeiten]

Fluss Putumayo

Das karibische Küstentiefland Kolumbiens ist weitgehend eben und, vom Küstenstreifen abgesehen, relativ dünn besiedelt. Weite Teile des Tieflandes sind von großflächigen Sumpfgebieten geprägt, die eine Verkehrserschließung erschweren. Kolumbien hat Küsten sowohl am atlantischen wie am pazifischen Ozean. Die bekanntesten Inseln im Atlantik sind der Archipel von San Andrés und Providencia (770 km nordwestlich von Kolumbien), mit den Inseln San Andrés, Providencia, Santa Catalina, Roncador, Quita Sueño, Serrana und Serranilla. Die teils unbewohnten Inseln Roncador, Quita Sueño, Serrana zählten bis in den 1980er Jahren zu den Außenbesitzungen der USA, da eine 1972 unterzeichnete Rückgabevereinbarung durch den US-Senat nicht ratifiziert wurde.[6] Der karibischen Küste vorgelagert sind die Insel Fuerte und die Archipele von San Bernardo und del Rosario.

Pazifisches Küstentiefland[Bearbeiten]

Das pazifische Küstentiefland ist, von wenigen Hafenstädten abgesehen, weitgehend unbesiedelt, was insbesondere auf seine immerfeucht-heißen Klimabedingungen zurückzuführen ist. Pro Jahr können bis zu 10.000 mm Niederschlag fallen. Die Region ist weitgehend mit tropischem Regenwald bedeckt und von einer starken Vielfalt von Flora und Fauna geprägt, was eine Erschließung zusätzlich erschwert. Als einzige Verkehrswege dienen praktisch die natürlichen Wasserstraßen, vor allem der Atrato, der in Richtung Karibik entwässert. Im Pazifik liegen die Inseln Malpelo, westlich von Buenaventura, Gorgona, eine alte Gefängniskolonie und Gorgonilla.

Amazonien und Orinokien[Bearbeiten]

Die östliche Landeshälfte Kolumbiens ist durch dicht bewaldetes Flachland charakterisiert, durch das die Flüsse Putumayo, Yapura, Meta und Guaviare fließen, die entweder im Orinoco oder im Amazonas münden, und lässt sich in zwei Großräume unterteilen, deren Unterscheidungsmerkmal in erster Linie die Fließrichtung der Flüsse ist. Der Raum mit den Richtung Orinoco entwässernden Flüssen wird als Orinokien bezeichnet. Er ist in Kolumbien auch unter dem Namen Llanos Orientales bekannt. Das Gebiet ist weitgehend eben und weist als einziges Gebirge die Serranía de la Macarena auf, die zwar naturräumlich dem andinen Raum zugerechnet werden kann, jedoch wesentlich älter als die Andenkordilleren ist, was durch ihre nordwest-südöstliche Orientierung dokumentiert wird. Die Llanos Orientales sind von einer Feuchtsavanne bedeckt, wobei die heftigen Niederschläge der Regenzeit die wenigen Straßen der Region oft unpassierbar machen. Vom Ostfuß der Anden abgesehen, ist das kolumbianische Orinokien weitgehend unbesiedelt.

Tayrona-Nationalpark

Das südöstliche Viertel Kolumbiens umfasst den kolumbianischen Teil Amazoniens. Diese Region ist nahezu vollständig von dichtem Regenwald bedeckt, einer extrem hohen Biodiversität geprägt und mit Ausnahme einer Anzahl indigener Bevölkerungsgruppen kaum besiedelt.

Die großen Seen Kolumbiens erstrecken sich auf die Anden. Einige sind: Laguna de Guatavita, Laguna de Tota, Laguna de Iguaque und die Laguna de La Cocha.

Klima[Bearbeiten]

Park in Cúcuta.

Da der Äquator durch Kolumbien läuft, liegt das Land in der tropischen Klimazone. Der Norden, also die Karibikküste, ist deutlich trockener als der Rest des Landes. Je nach Meereshöhe unterscheidet man vier Klimaregionen. In den Flachländern (Llanos) herrscht tropisches Klima über 24 °C, zwischen 1.000 und 2.000 m gemäßigtes Tropenklima (17–30 °C), zwischen 2.000 und 3.000 m kalttropisches (12–17 °C) und in den Bergregionen (Páramos) ab 3.000 m Höhe hochalpines Gletscherklima (unter 12 °C).

Die Hauptstadt Bogotá liegt in einer Höhe von 2.600 m über dem Meeresspiegel und hat ein Jahresmittel von 14 °C. Jährlich gibt es zwei Regenzeiten (April und Oktober) und zwei Trockenzeiten, die aber nicht extrem ausfallen.

Am Westrand der Anden fällt die größte Menge an Niederschlag. Im südlichen Teil des Landes werden ca. 3.000 mm Niederschlag pro Jahr gemessen, im Norden bis zu 10.000 mm. Einige Orte mit einem Niederschlagsvolumen von bis zu 16.000 mm im Jahr gehören zu den regenreichsten Gebieten der Erde.

In den östlichen Landesteilen regnet es weniger stark. Die Niederschlagsmenge in den Hochtälern und Hochbecken beträgt aufgrund der Regenschattenseite etwa 1.000 mm. Teile der Karibikküste sind aufgrund des Passatwindes sehr regenarm (unter 400 mm jährlicher Niederschlag).

Die ersten Monate der Trocken- bzw. der Regenzeit sind Dezember und Januar sowie Mai bis Juli. Die Touristenorte werden allerdings zu dieser Jahreszeit auch von den Kolumbianern rege besucht. Gegen Ende der Trockenzeit ist das Land verdorrt und am Ende der Regenzeit toben die Tropenstürme. Überschwemmungen sind keine Seltenheit. Im Hochland kann es nachts kalt werden.

Städte[Bearbeiten]

Kolumbiens größte Städte sind die Hauptstadt Bogotá, Medellín, Cali, Cartagena de Indias, Barranquilla, Ibagué, Manizales, Pasto, Cúcuta und Bucaramanga.

Siehe auch: Städte in Kolumbien

Umwelt[Bearbeiten]

Hinsichtlich der Artenvielfalt pro Flächeneinheit belegt Kolumbien weltweit den zweiten Platz. 10 % der weltweit vorhandenen Arten sind auf kolumbianischem Boden vertreten.

53,2 Mio. ha der Fläche Kolumbiens sind mit natürlichen Wäldern bedeckt; 21,6 Mio. ha mit anderen Vegetationstypen der Savannen-, Trocken- und Feuchtgebiete; 1,1 Mio. mit Gewässern, schneebedeckten Gebirgen, urbanen Siedlungen, wenigstens 38,4 Mio. ha der Fläche Kolumbiens werden landwirtschaftlich bewirtschaftet bzw. erschlossen. Die wichtigsten Ökosysteme Kolumbiens sind die feuchten Tropenwälder (378.000 km²), die Savannenebenen (105.000 km²), Auen und Torfwälder (95.000 km²), der Andenwald (45.000 km²) sowie die Nieder- und Amazonaswälder (36.000 km²).

Der größte natürliche Reichtum des Landes ist seine Flora, insgesamt kommen in Kolumbien zwischen 45.000 und 55.000 Pflanzenarten vor, davon allein 3.500 Orchideenarten, also 15 % aller auf der Welt existierenden Orchideenarten. Auch das Tierreich ist mit insgesamt 2890 Landwirbeltierarten sehr vielfältig: mit 1721 Vogelarten sind 20 % aller weltweit vorkommenden Arten und mit 358 Säugetierarten 7 % der weltweit vorkommenden Arten vertreten.

Kolumbien verfügt jährlich über 2,1 Mrd. m³ Wasserressourcen, die aus Feuchtgebieten, Sümpfen, Lagunen, Flüssen und anderen fließenden Gewässern stammen und das Grundwasser speisen.

Heterogene Bodenbedingungen, unterschiedliche Höhenstufen und Klimazonen, die den Übergang und Kontakt zwischen Amazonas und Anden einschließen, bedingen eine große Biodiversität mit einer hohen Anzahl endemischer Arten. Kolumbien ist eines der Länder mit der größten Artenvielfalt pro Gebietseinheit weltweit: Mit nur 0,7 % Anteil an der weltweiten Festlandsmasse vereinigt das Land 10 % aller Tier- und Pflanzenarten des Planeten auf seinem Staatsgebiet. Obwohl Kolumbien den Schutz seiner natürlichen Ressourcen bereits seit den 1970er Jahren vorantreibt, haben neben natürlichen Umweltkatastrophen (häufig entweder bedingt durch extreme Trocken- oder Regenzeiten) vor allem das dynamische soziale und wirtschaftliche Wachstum und die militärischen Auseinandersetzungen in den letzten Jahrzehnten erhebliche Umweltschäden mit sich gebracht.

Andenwald in Antioquia

Mit der Verfassung von 1991 hat sich das Land explizit einer nachhaltigen Entwicklung verschrieben; etwa 60 Verfassungsartikel beziehen sich direkt oder indirekt auf die Umwelt. Den normativen Rahmen für die Ausgestaltung dieser Vorgaben bildet das Gesetz 99 von 1993, durch das ein Umweltministerium als Bestandteil des Nationalen Umweltsystems (Sistema Nacional Ambiental, kurz SINA) geschaffen wurde. Zum SINA gehören neben dem Ministerium unter anderem die Regionalentwicklungsbehörden, die mit dem Management der natürlichen Ressourcen und ihrer nachhaltigen Entwicklung beauftragt sind, städtische Umweltplanungsbehörden und -systeme wie das DAMA in Bogotá und der Ecofondo, der Zusammenschluss aller Umwelt-NGOs. Staatliche Umweltpläne sollen zur Erreichung der ehrgeizigen Ziele beitragen. Allerdings werden den Regionalentwicklungsbehörden unter anderem überhöhte Betriebskosten, fehlende Investitionen in Umweltprogramme und die Aufgabe wieder aufgeforsteter Gebiete vorgeworfen. Diese und andere Mängel sollen deshalb mittels einer weitgreifenden Umweltsektorreform beseitigt werden. Dazu wurde bereits im März 2003 ein Gesetzesvorschlag vorgelegt; darüber hinaus wurde das Umweltministerium im April 2003 zum Ministerio de Ambiente, Vivienda y Desarollo Territorial fusioniert. Derzeit gibt es Bestrebungen, die bereits seit Jahrzehnten bestehende Nationalparkverwaltung (UAESPNNUnidad Administrativa Especial del Sistema de Parques) umzustrukturieren.

Insgesamt wird die bisherige Umweltpolitik von Präsident Uribe oft als Rückschritt bezeichnet, insbesondere, da die Umwelt- und Naturzerstörung als Folge des bewaffneten Konflikts von Jahr zu Jahr steigt.

Biosphärenreservate[Bearbeiten]

Die UNESCO erklärte insgesamt fünf Gebiete in Kolumbien zu Biosphärenreservaten.

  • Parque Nacional Natural El Tuparro (seit 1979) Areal in ha: 548000
  • Nudo de los Pastos (seit 1979) Areal in ha: 175300
  • Parque Nacional Natural Sierra Nevada de Santa Marta (seit 1979) Areal in ha: 2115800
  • Santuario de fauna y flora Ciénaga Grande de Santa Marta (seit 2000) Areal in ha: 493150
  • Parque Nacional Natural Old Providence (seit 2000) Areal in ha: 5348

Bevölkerung[Bearbeiten]

Demografie[Bearbeiten]

Bevölkerungsdichte in Kolumbien

Mit 46,4 Mio. Einwohnern ist Kolumbien nach Brasilien der bevölkerungsreichste Staat Südamerikas und hat auf Grund seiner Geschichte eine sehr diversifizierte Bevölkerungsstruktur. 74 % der Gesamtbevölkerung leben in den Ballungsgebieten und Städten, hauptsächlich in den Tälern des Río Magdalena und des Río Cauca sowie an der Karibikküste. Allein in Bogotá, der Hauptstadt und dem Zentrum der Industrie, lebt etwa 1/6 der Bevölkerung. Auf jedem Quadratkilometer leben durchschnittlich 36 Einwohner. 48,6 % sind Männer und 51,4 % Frauen.

Bevölkerungsentwicklung x1000

Kolumbien ist durch eine sehr ungleiche Bevölkerungsverteilung charakterisiert. 39 Millionen Einwohnern im Andenraum sowie dem karibischen Tiefland steht nur eine Million in Amazonien, Orinokien und dem Chocó gegenüber, d.h. rund die Hälfte der Landesfläche ist weitestgehend unbesiedelt. Mehr als zwei Drittel aller Kolumbianer leben in Städten. Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten Lateinamerikas ist Kolumbien durch ein dezentrales Städtesystem charakterisiert. Neben Bogotá haben sich mit Medellín, Cali und Barranquilla weitere Millionenstädte entwickelt. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl regionaler Zentren mit 200.000–600.000 Einwohnern, wie etwa Cartagena und Santa Marta an der Karibikküste, Bucaramanga und Cúcuta im Nordosten des Landes, Pereira, Manizales und Ibagué in der Mitte sowie Neiva, Popayán und Pasto im Süden. Diese Städte erleben ein sehr dynamisches Wachstum.

Nur 0,3 % der kolumbianischen Bevölkerung sind Ausländer, aber 3 % der Kolumbianer leben im Ausland, davon 35,3 % in den USA, 23,4 % in Spanien und 18,5 % in Venezuela.[7]

Die Lebenserwartung eines Kolumbianers beträgt bei der Geburt 70,4 Jahre. 78 % der Bevölkerung sind jünger als 45 Jahre.

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten]

Durch einen Schauspieler verkörperte Symbolfigur Juan Valdez, eines typischen kolumbianischen Kaffeeanbauers, als Markenzeichen für den Kaffee des Landes.

Die Bevölkerung setzte sich zur Kolonialzeit aus drei unterschiedlichen Gruppen zusammen: der indigenen Bevölkerung, den europäischen, zumeist aus Spanien stammenden Kolonisten und den importierten Sklaven afrikanischer Herkunft. Verbindungen zwischen diesen Gruppen waren und sind sehr weit verbreitet, so dass die heutige Bevölkerung des Landes aus einer Mischung dieser Gruppen besteht. Den größten Anteil an der Bevölkerung stellen mit 48 % die Mestizen, deren Vorfahren Europäer und Indigene waren.

Während der Kolonialzeit wurde Kolumbien durch Einwanderer aus allen Regionen Spaniens besiedelt. Im frühen 18. und 19. Jahrhundert kamen Franzosen, Italiener, Engländer und Iren hinzu. Weitere Einwanderer kamen aus Deutschland, Libanon, Palästina bzw. dem Nahen Osten.

Zur hellhäutigen Bevölkerung gehören die Weißen, Nachfahren der europäischen Kolonisten, mit 30 % der Bevölkerung. Daneben sind mit 14 % die Mulatten und die Kreolen in der kolumbianischen Gesellschaft vertreten, Nachkommen von Europäern und afrikanischen Sklaven.

Rein afrikanische Vorfahren haben 4 % der Bevölkerung, 3 % zählen zu den Zambos, die von afrikanischen Sklaven und Indigenen abstammen. Im Dorf San Basilio de Palenque existiert die einzige spanischbasierte Kreolsprache in Lateinamerika. Die Menschen dort sind zum größten Teil Nachfahren entlaufener Sklaven und sprechen Palenquero. Kolumbianer von teilweise oder vollständig afrikanischer Abstammung werden zusammenfassend als Afrokolumbianer bezeichnet. Die afrokolumbianische Bevölkerung lebt größtenteils in den karibischen und pazifischen Küstenräumen sowie deren Hinterland.

Der Anteil der Indigenen an der Gesamtbevölkerung beträgt 3,2 %. Sie verteilen sich auf 102 Volksgruppen. 6000 Menschen, die diesen Gruppen angehören, sind von der Ausrottung bedroht.[8] Die indigene Bevölkerung ist in erster Linie in den Hochländern der Kordilleren, besonders im Südwesten des Landes, sowie in den Urwaldgebieten Amazoniens, des Pazifiktieflandes und der Sierra Nevada de Santa Marta zu finden. Eine Übersicht der indigenen Völker Südamerikas gibt die Liste südamerikanischer indigenen Völker.

Landflucht und Vertreibung[Bearbeiten]

Die Wanderungsbewegungen vom Land in die Stadt sind massiv und werden dadurch verstärkt, dass ein Großteil der intern Vertriebenen vor dem bewaffneten Konflikt und Menschenrechtsverletzungen in die Großstädte flieht. Viele lassen sich an den Stadträndern sichererer Regionen nieder und werden von der Polizei immer wieder gewaltsam vertrieben. Nach Angaben der internationalen Nichtregierungsorganisation CODHES wurden allein im Jahr 2010 in Kolumbien 280.000 Menschen vertrieben. Damit summierte sich die Gesamtanzahl der Binnenvertriebenen im Land auf 5.200.000. Die Regierung beziffert die Anzahl der Vertriebenen deutlich niedriger mit 109.358 neu Vertriebenen im Jahr 2010 und 3.600.000 insgesamt. Der große Unterschied zwischen den Angaben der Nichtregierungsorganisation CODHES und denen der Regierung ist dem Umstand geschuldet, dass ein beträchtlicher Teil der Vertriebenen nicht im staatlichen Register der Vertriebenen (RUPD) erfasst ist. Nach Angaben der Comisión de Seguimiento de la Sociedad Civil (CSSC) sind 34,3 % der Vertriebenen nicht registriert. Von diesen hatten sich 72,8 % nicht bei den zuständigen Behörden als Vertriebene gemeldet und 26,2 % von ihnen waren nicht im Register eingetragen, obwohl sie sich bei den zuständigen Behörden gemeldet hatten. Die Tageszeitung junge Welt berichtete, dass allein im ersten Halbjahr 2008 in Kolumbien pro Tag durchschnittlich 1500 Menschen aus ihrem Dorf oder Wohnviertel vertrieben wurden. Vor dem Hintergrund des seit Jahrhunderten verbissen geführten Kampfes um Land richtet sich, forciert durch nationale und internationale kommerzielle Interessen, die Mehrzahl der Vertreibungen gezielt gegen Kleinbauern und ländliche Gemeinden.[9][10][11] Über 30 % (1,3 Millionen) der intern Vertriebenen sind Afrokolumbianer und 15 % (600.000) Indigene. 96 % der Afrokolumbianer, die als interne Vertriebene gemeldet sind, leben unter der Armutsgrenze.[12]

Die Rechtsanwältin Yenly Mendez vom kolumbianischen Anwaltskollektiv »Humanidad Vigente« (Wirksame Menschlichkeit) berichtete, dass die Menschenrechtsverletzungen in der Amtszeit der Uribe-Regierung zugenommen haben. In den ersten sechs Jahren der Uribe-Regierung habe es 1122 willkürliche Erschießungen durch staatliche Sicherheitskräfte gegeben. Großprojekte zur Rohstoffnutzung würden gnadenlos durchgezogen und störende Bewohner vertrieben. Als Beispiele nannte die Rechtsanwältin ein Goldbergwerk am Mittellauf des Magdalenaflusses, das mit Kapital aus Südafrika betrieben wird, Staudämme für den Betrieb von Kraftwerken, sowie große Ländereien, auf denen Pflanzen für Agrotreibstoffe angebaut werden.[13] Oppositionelle würden mit Drohbriefen und Morden eingeschüchtert. Menschenrechtsorganisationen würden von der Regierung als Verbündete der Guerilla gebrandmarkt, was die paramilitärischen Banden zu weiteren Gewalttaten ermutige. Versuche, eine Diskussion über die gravierenden sozialen Probleme zu führen, würden von der Regierung mit dem Terrorismus in Verbindung gebracht. Verantwortlich für die Vertreibungen seien die einst von Großgrundbesitzern gegründeten paramilitärischen Gruppen, staatliche Sicherheitskräfte und die Regierung. Einer der wichtigsten Führer der Paramilitärs, Salvatore Mancuso, habe zugegeben, dass seine Truppen sogar vom Vizepräsidenten und vom Verteidigungsminister unterstützt werden. Dass gegen die Politiker ein Verfahren eröffnet werde, habe Präsident Uribe bisher durch Druck auf den Obersten Gerichtshof verhindert.[11]

Vertreter der Nationalen Indigenenvereinigung Kolumbiens (ONIC) beklagen die systematische Missachtung der Landrechte der Ureinwohner durch die Staatsführung. In der Amtszeit Uribes habe es mindestens 1200 Ermordete und 52.000 Vertriebene unter den Ureinwohnern gegeben. 18 Volksgruppen seien von der Ausrottung bedroht.[14][15] Diese Angaben aus dem Jahre 2008 werden in einem Bericht des UNHCR vom August 2010 noch übertroffen. Darin wird gewarnt, dass mindestens 34 indigene Völker in Kolumbien aufgrund der anhaltenden Gewalt auf ihrem Land in ihrer Existenz bedroht sind. Die Zahl der Morde an kolumbianischen Indigenen sei von 2008 auf 2009 um 63 Prozent angestiegen. Der Anteil der Indigenen an Kolumbiens vier Millionen Binnenflüchtlingen beträgt 15 Prozent, bei einem Bevölkerungsanteil von nur 2 Prozent.[16]

Der Anteil der städtischen Bevölkerung ist von 57 % der Gesamtbevölkerung im Jahre 1951 auf 74 % 1994 gestiegen. Dreißig Städte haben mehr als 100.000 Einwohner. Die östlichen Llanos Kolumbiens, die aus 9 Departamentos bestehen und 54 % der Fläche ausmachen, beherbergen nur 3 % der Bevölkerung und haben damit eine Dichte von einer Person pro Quadratkilometer.

Religion[Bearbeiten]

In Kolumbien wird die Religionsfreiheit als Grundrecht garantiert. Dominant ist die römisch-katholische Glaubensrichtung, der etwa 90 % der Bevölkerung angehören, jedoch verzeichnen evangelikale Gruppen in den letzten Jahren ähnlich wie in anderen Staaten Lateinamerikas einen großen Zulauf. Die protestantische Minderheit setzt sich aus verschiedenen Traditionen zusammen; viele davon kommen aus den USA, aber auch aus England, Deutschland und Holland. Neben den Gemeinden, die aus den Missionsarbeiten von Neuapostolischen (ca. 6.000 Kirchenmitglieder),[17] Lutheranern, Calvinisten, Evangelikalen, Siebenten-Tags-Adventisten, Assemblies of God, Zeugen Jehovas (166.049),[18] Mormonen, Mennoniten, und charismatischen Strömungen entstanden, besteht in Kolumbien auch ein Bistum der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika. Weniger vertreten sind Judentum und Islam. Etwa 1 % der Bevölkerung gehört indigenen Religionen an.

Sprache[Bearbeiten]

Seit der Kolonialzeit wird Spanisch in Kolumbien als alleinige Amtssprache verwendet. Daneben existiert eine Reihe von bedeutenden Minderheitensprachen, die von der indianischen Bevölkerung gesprochen werden. Englisch gesprochen wird auf den Inseln San Andrés und Providencia.

Das kolumbianische Spanisch unterscheidet sich durch regionale Besonderheiten, indem beispielsweise anstatt des Personalpronomens für die 2. Person Singular vos (voseo) verwendet wird (Valle del Cauca, Antioquia, Caldas, Quindío und Risaralda). Weiterhin wird die 2. Person Plural vosotros auch in informeller Sprache durch die 3. Person Plural ustedes ersetzt, die im europäischen Spanisch nur als Höflichkeitsform verwendet wird. Die Verben werden dabei anders konjugiert (im Präsens immer endbetont und mit abweichenden Imperativformen). Darüber hinaus gibt es eine Reihe lexikalischer Abweichungen.

Soziale Situation[Bearbeiten]

Prozent der Personen in Haushalten die unter dem Mindestlebensstandard leben [19]

In Kolumbien konnte die Zahl der Menschen die von ernsthafer Armut betroffen sind, also mindestens fünf Armuts-Indikatoren aufweisen, in der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts deutlich schneller gesenkt werden als in den Dekaden davor. Waren im Jahr 2003 noch 49 Prozent der Bevölkerung von ernsthafer Armut betroffen sank deren Anteil im Jahr 2012 auf 27 Prozent. Kolumbien blieb dennoch ein Land mit vergleichsweise hoher sozialer Ungleichheit. Der Gini-Index der Einkommensverteilung sank im Zeitraum von 2002 bis 2012 nur leicht von 0,57 auf 0,54, womit Kolumbien weit über dem OECD-Durchschnitt liegt.[20] Nach einer im Jahr 2009 veröffentlichten Untersuchung der Nationalen Universität in Bogotá beträgt der Gini-Index 0,59. Der Leiter der Studie, Ricardo Bonilla, betonte, dass Kolumbien damit den schlechtesten Wert „dieser entehrenden Kategorie“ in ganz Lateinamerika aufweise. Gerade die Bevölkerungsteile mit niedrigen und mittleren Einkommen seien in den letzten Jahren in prekäre Beschäftigungsverhältnisse gedrückt worden, ihre Einkommen seien gesunken. Nur ein Drittel der Beschäftigten des Landes verfüge über Sozial- und Krankenversicherungen. Die reichsten 20 Prozent der Bevölkerung verfügten über 62 Prozent des gesamten Einkommens und seien damit verantwortlich für den wesentlichen Teil des landesweiten Konsums. Den Anteil der sehr Armen an der Bevölkerung gibt die Studie mit 18 Prozent an.[21] Grundsätzlich lebt man in der Stadt besser als auf dem Land, wobei das Leben in der Hauptstadt mit 19 Prozent unter dem Standard im Vergleich zu allen anderen Ballungsgebieten am schlechtesten abschneidet. Große Fortschritte wurden im Bereich der Schulbildung erreicht, da nur 2,4 Prozent der Kinder nicht regelmäßig die Schule besuchten, im Vergleich zu 8 Prozent 1993. Auch die Anzahl an Familienmitgliedern, die zu dritt oder mehr in einem Zimmer schlafen, ist von 15,4 Prozent auf 11 Prozent gesunken, wobei aber die Familien, die in unsachgemäßen Unterkünften leben, nur von 11,6 Prozent auf 10,4 Prozent gesunken ist.[22]

Geschichte[Bearbeiten]

Hauptartikel: Geschichte Kolumbiens
Großkolumbien

Bereits lange vor der Ankunft der Spanier lebten im Gebiet des heutigen Kolumbiens indianische Hochkulturen, die miteinander Handel trieben und insbesondere die Goldschmiedekunst auf höchstem Niveau beherrschten und die von ca. 4000 v. Chr. bis etwa ins Jahr 1600 Ton zu Figuren und Gegenständen verarbeiteten. Aufgrund der „chaotischen“ Landesnatur entwickelte sich im vorkolonialen Kolumbien jedoch nie ein einheitliches Staatsgebilde, wie dies das Reich der Inka in Peru darstellte. Unter den zahlreichen Indianervölkern, die Kolumbien besiedelten, sind besonders hervorzuheben: die Muisca, die auf den Hochebenen der Ostkordillere lebten; die Tayrona, die mit der so genannten Ciudad Perdida in der Sierra Nevada de Santa Marta eine der frühesten Städte auf dem südamerikanischen Kontinent bauten; die Sinú, die das Gebiet entlang des gleichnamigen Flusses bevölkerten; die Quimbaya im Gebiet der heutigen Kaffeezone an der Westabdachung der Zentralkordillere; und nicht zuletzt die geheimnisvollen Kulturen von San Agustín mit ihren Steinskulpturen und Tierradentro mit ihren bemalten Grabkammern, die bereits lange vor Ankunft der Spanier ihre Hochphasen erreichten.

Kolonialzeit[Bearbeiten]

Kolumbus’ Landung in Amerika

„Entdeckt“ wurde Kolumbien 1499 von Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci und nicht, wie oft angenommen wird, von Christoph Kolumbus, obwohl zu dessen Ehren das Land „Kolumbien“ benannt wurde. Die beiden ersten Entdecker Kolumbiens gelangten zunächst zur Halbinsel „La Guajira“, der sie im Glauben, es handle sich um eine Insel, zunächst den Namen „Isla de Coquivacoa“ gaben. Weitere Landesteile wurden dann später u.a. von Rodrigo de Bastidas oder auch Juan de la Cosa entdeckt, erforscht und oft auch geplündert. Kolumbus setzte nie einen Fuß auf kolumbianischen Boden. Dies taten umso mehr die Conquistadoren, die angelockt von Gold und Smaragden in rascher Folge das Land besetzten, so z. B. Gonzalo Jiménez de Quesada, der 1538 Bogotá gründete, und Sebastián de Belalcázar, der vom heutigen Ecuador aus Städtegründungen in Kolumbien vorantrieb. Aufgrund seiner zentralen Bedeutung für die spanischen Besitzungen im nördlichen Südamerika wurde Bogotá zum Sitz des „Vizekönigreichs von Neu-Granada“ erhoben. Cartagena de Indias entwickelte sich während der Kolonialzeit zu einem der wichtigsten – und bestgeschützten – Häfen der neuen Welt.

Nach der Entdeckung Mittelamerikas durch spanische Seefahrer entstanden mit Santa Marta (gegr. 1525) und Cartagena de Indias (gegr. 1533) die ersten kolonialen Stützpunkte an der kolumbianischen Karibikküste.

Als im Jahr 1537 die ersten spanischen Entdecker unter Gonzalo Jiménez de Quesada in das Andengebiet vordrangen, wurden die Chibcha unterjocht. Von Süden aus Ecuador kommend, eroberte Sebastián de Belalcázar (1495–1551) den Süden Kolumbiens. Von Westen kommend erreichte der Ulmer Kaufmann Nikolaus Federmann (1506–1542) im Jahre 1539 Bogotá, um im Auftrag der Welser die Kolonisation des Landes voranzubringen. Die Spanier erbauten einige Siedlungen, welche die ehemaligen indianischen Handelszentren ersetzten, so zum Beispiel Santa Fé de Bogotá (gegr. 1538) und Tunja (gegr. 1539). Wenig später erfolgte die Gründung einer Provinz, aus der sich das Vizekönigreich Neugranada entwickelte. Der Reichtum des Landes führte in den Jahren 1544, 1560 und 1586 zu Angriffen der Piraten unter Sir Francis Drake auf die zur Festung ausgebaute reiche Hafenstadt Cartagena. 80 Prozent der weltweiten Goldproduktion des 17. Jahrhunderts kam damals aus Kolumbien. In den Goldminen arbeiteten Indianer, von denen viele an Schwäche und den Krankheiten verstarben, die die Europäer eingeschleppt hatten. Danach übernahmen meist afrikanische Sklaven die Arbeit, die im Hafen von Cartagena zu kaufen waren. Die Stadt wurde im Jahre 1741 von einer englischen Armada mit 186 Kriegsschiffen angegriffen und von den spanischen Truppen unter Don Blas de Lezo verteidigt.

Unabhängigkeit[Bearbeiten]

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Templo Histórico de Cúcuta: Hier haben Bolívar und Santander die Verfassung von Cúcuta unterschrieben und damit Großkolumbien begründet
Groß-Kolumbien und dessen Nachfolgerstaat Neu-Granada
Die neun Bundesstaaten Kolumbiens zwischen 1863 und 1886
Kolumbien als Zentralstaat (1908)

Der Konflikt, der zur Unabhängigkeit von Spanien führte, fand in Kolumbien zwischen 1810 und 1819 statt. Am Anfang stand eine Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von amerikanischen Patrioten und dem Spanier José González Llorente in Bogota. Dieser hatte sich geweigert, der Gruppe der Patrioten eine Blumenvase zu überlassen, um die sie ihn gebeten hatten. Die Art und Weise dieser Weigerung wurde von amerikanischer Seite als beleidigend empfunden; daraufhin begannen sie eine Revolte, die sich schließlich zum „Unabhängigkeitsschrei“ ausweitete.

Die zunehmende Herausbildung einer selbstbewussten Oberschicht in den Kolonien, gepaart mit der Schwächung Spaniens zur Zeit Napoleons, führte zur Unabhängigkeitsbewegung. Angeführt von Simón Bolívar, erklärte ein Land nach dem anderen seine Unabhängigkeit. Nach zahlreichen Schlachten (u.a. Pantano de Vargas, Puente de Boyacá) gelang es Kolumbien, seine Unabhängigkeit zu erringen. Der Traum Bolívars von einem „Groß-Kolumbien“, das Kolumbien, Venezuela, Ecuador und Panama vereinte, währte jedoch weniger als zehn Jahre. Das Gebilde zerfiel 1830 in seine Einzelteile und der Befreier verstarb verbittert in Santa Marta.

Zum Präsidenten wurde 1821 Bolívar gewählt. Bolívar versuchte erfolglos die allgemeine Abschaffung der Sklaverei in Kolumbien zu erreichen. Die Großgrundbesitzer hatten eine zu große Macht in der Gesellschaft, als dass nur durch das Gesetz die Sklaverei abgeschafft werden konnte. Erst in den 1850ern erlaubten die Landbesitzer die Abschaffung der Sklaverei. Das Motiv war allerdings, dass eine "freie" Arbeitskraft zu einem sehr niedrigen Lohn für die Landbesitzer noch billiger war.[23]

1830, nach Bolívars Tod, zerfiel die Föderation auch weil Bolívars Versuche gescheitert waren, Peru und Bolivien zu gewinnen. Ecuador und Venezuela erklärten sich für unabhängig. Panama und Kolumbien bildeten Neugranada. Einem Bürgerkrieg ähnlich waren die Zeiten des Konfliktes zwischen Liberalen und Konservativen. Die Liberalen wollten einen Bundesstaat und rekrutierten sich aus dem Bürgertum der Handelsstädte. Die Konservativen wollten einen starken Zentralstaat und kamen aus der Schicht der Großgrundbesitzer. 1863 setzten die Liberalen eine Verfassung durch und nannten den föderalen Staat Vereinigte Staaten von Kolumbien. 1886 erließen die Konservativen eine Verfassung, in der Kolumbien wieder einen Zentralstaat, die heutige „Republik Kolumbien“, bildete. Kolumbien war die erste Demokratie Lateinamerikas und die zweite in Amerika nach den USA.

Erst 1886 gelang es, Kolumbien in einer zentralistisch geführten Republik zu einigen. Diese Republik wurde bereits 1898 erneut auf eine Probe gestellt, als sich die anhaltenden internen Konflikte im „Krieg der Tausend Tage“ entluden. Zwischen 1899 und 1902 kämpften die oppositionellen Liberalen gegen die konservative Zentralregierung, ohne dass eine der beiden Seiten einen klaren Sieg erringen konnte. Der verheerende Konflikt (über 100.000 Tote) wurde schließlich durch einen Friedensvertrag entschärft, der den Liberalen eine zukünftige Regierungsbeteiligung sichern sollte. Nichtsdestoweniger blieb die „konservative Hegemonie“ (seit 1886) noch bis 1930 erhalten. Wesentlich schwerwiegender als die materiellen Verwüstungen des Krieges war jedoch dessen außenpolitisches Nachspiel. So nutzten die USA im Jahre 1903 die Schwäche Kolumbiens aus, um ihre geostrategischen Interessen in Panama durchzusetzen. Für den US-Präsidenten Theodore Roosevelt (1901–1908) war der Bau eines Schleusenkanals über die Landenge von Panama ein militärisches Gebot. Eine Abspaltung begünstigend war auch, dass der Isthmus nur schlecht in den kolumbianischen Zentralstaat integriert war und die dort ansässige Handelsoligarchie sich von Bogotá bevormundet und übergangen fühlte. Zuvor hatte der kolumbianische Senat den von den USA forcierten Bau des Panamakanal unter Verweis auf einen drohenden Souveränitätsverlust abgelehnt, woraufhin die Vereinigten Staaten in Abstimmung mit der panamaischen Separationsbewegung die Unabhängigkeit des Isthmusdepartements erzwangen. Kolumbien war derart geschwächt aus dem „Krieg der Tausend Tage“ hervorgegangen, dass es die von den USA militärisch abgeschirmte Machtübernahme in Panama-Stadt widerwillig akzeptierte.[24]

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte Kolumbien eine wirtschaftliche Blütezeit. In den 1920er Jahren machte Kaffee bis zu 90 % der kolumbianischen Exporte aus und ermöglichte es dem Land, in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu investieren und die staatlichen Institutionen zu stärken. Die Schattenseite dieses Booms waren zunehmende soziale Spannungen zwischen einer reicher werdenden Oligarchie und einer verarmenden Landbevölkerung. Bis 1929 gedieh die Wirtschaft mit bis dahin unerhörten jährlichen Wachstumsraten. Nach dem „schwarzen Freitag“ 1929 kam es zur Krise und 1930 zum Regierungswechsel. Die Liberalen brachten dem Land eine Bodenreform und die Industrialisierung. Die Ermordung des linkspopulistischen Präsidentschaftskandidaten Jorge Eliécer Gaitán am 9. April 1948 in Bogotá war der Funke, der das Pulverfass zur Explosion brachte. Der bereits seit 1946 in ländlichen Gebieten zwischen Liberalen und Konservativen tobende Bürgerkrieg (La Violencia) wurde nun auch in die Städte getragen.

Bewaffneter Konflikt seit 1948[Bearbeiten]

Zwischen 1948 und 1953 trat die so genannte Violencia (wörtlich „die Gewalt“) in ihre härteste Phase ein. Während der konservative Präsident Mariano Ospina Pérez (1946–50) eine Regierungsbeteiligung der Liberalen anstrebte und auf Mäßigung setzte, schlug sein ebenfalls konservativer Nachfolger Laureano Gómez ab 1950 einen radikalen Kurs ein. Obwohl er wegen seiner schlechten Gesundheit zeitweilig von Roberto Urdaneta ersetzt werden musste, blieb Gómez bis 1953 der bestimmende Mann im Hintergrund. Während seiner knapp dreijährigen Regierung kamen etwa 80.000 Menschen in dem politischen Konflikt ums Leben. Die Violencia, die sich noch bis etwa 1963 hinzog, verursachte insgesamt mehr als 200.000 zivile Todesopfer. Nach Bildung der so genannten „Nationalen Front“ (1958), kehrte trotz einer umfassenden Amnestie unter Präsident Alberto Lleras Camargo (1958–62) noch kein Frieden ein. Der eliteninterne Pakt zwischen den Führern der Konservativen (Kreis um Laureano Gómez) und der Liberalen (Fraktion um Alberto Lleras) hatte ein paritätisches Regierungssystem zur Folge, bei dem sich beide Traditionsparteien im Wechsel von vier Jahren an der Macht ablösten; dabei wurden sämtliche Ämter in der Staatsverwaltung ebenfalls paritätisch nach Parteizugehörigkeit besetzt. Das System, das formal bis 1974 bestand, dessen Wirkung jedoch noch bis in die 80er Jahre spürbar war, verstärkte den bereits bestehenden politischen Exklusivismus. Vor allem linksgerichtete Akteure (FARC, ELN, M-19, Quintín Lame, EPL etc.) sahen sich daher geradezu herausgefordert, mit Gewalt am politischen Prozess teilzunehmen. Von den während der 60er und 70er Jahre entstandenen Guerillagruppen hatten jedoch nur die aus den liberalen bäuerlichen Selbstverteidigungsgruppen (repúblicas independientes) hervorgegangenen FARC direkte Wurzeln in der Zeit der Violencia.

Nach dem kurzen – und für Kolumbien untypischen – Intermezzo einer Militärdiktatur unter dem von einem Teil der politischen Eliten gestützten Gustavo Rojas Pinilla (1953–1957) setzte sich die traditionelle „demokratische Herrschaft“ fort, wobei umfassende soziale Reformen weiterhin ausblieben. Bestimmte Strukturmerkmale des politischen Systems, wie zum Beispiel das starke Übergewicht der Exekutive oder der Ausschluss „radikaler“ Parteien verfestigten sich so mit der Zeit. Die formal älteste Demokratie Südamerikas nahm so den Charakter einer kartellhaften Konkordanzdemokratie an.[25]

Nach den liberalen Wahlsiegen von Alfonso López Michelsen (1974–1978) und César Turbay Ayala (1978–1982) nahmen Korruption und Misswirtschaft zu. Die unterdrückte Opposition und die politische Abhängigkeit von Polizei und Justiz führten zu Aushöhlung des Rechtsstaates. Paramilitärische Verbände hielten Teile des Landes im Auftrag von Militär und Großgrundbesitzern besetzt.

Die zeitgleich an wirtschaftlicher Macht gewinnende Drogenmafia sah sich seit Anfang der neunziger Jahre durch das Eingreifen der USA in den lokalen Drogenkrieg bedroht. Nach der Zerschlagung der großen Netzwerke Cali-Kartell und Medellín-Kartell im Drogenkrieg sind es mittlerweile kleinere dezentrale Netzwerke, die das Rauschgift, dessen Konsum in Kolumbien eine untergeordnete, aber stetig wachsende Rolle spielt,[26] meist in den USA vertreiben.

Seit Jahrzehnten dauerte nun schon ein bewaffneter Konflikt in Kolumbien an. Nach einer weiteren Welle von Gewalt und Terror verhängte Präsident Álvaro Uribe Vélez am 12. August 2002 für 90 Tage den Ausnahmezustand. Die im Jahre 2003 von Uribe begonnene Demobilisierung der Paramilitärs drohte zu scheitern. Ein Grund dafür war das spurlose Verschwinden des Gründers der Paramilitärs, Carlos Castaño, ein anderer die Forderung der Paramilitärs, für ihre Taten, einschließlich des Drogenhandels, weder bestraft noch an die USA ausgeliefert zu werden. Kolumbien bleibt weltweit das Land mit den meisten Entführungen und politischen Morden. Ein Großteil der von den UN beanstandeten Menschenrechtsverletzungen geht auf das Konto der Paramilitärs. Der Demobilisierungsprozess löste eine Kontroverse über die Straffreiheit von Personen aus, die massive Verbrechen begangen haben. Daneben wird kritisiert, dass Drogenhändler, die eine Auslieferung an die USA umgehen wollen, sich offiziell als ehemalige Paramilitärs ausgeben und so in den Genuss der Amnestie gelangen.

Ohne Einnahmen aus dem Drogenhandel hätten sich die nichtstaatlichen bewaffneten Akteure in Kolumbien nicht finanzieren können. Ein erfolgreicher Einsatz der Industrieländer gegen Drogenimporte würde daher den Aufständischen schaden.[27] Viele Beobachter halten den Krieg gegen die Drogen, der weitgehend vonseiten der USA unterstützt wird, für weitgehend verloren.[28] Im November 2011 erwog der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos eine begrenzte Legalisierung von Kokain und Marihuana als möglichen Beitrag zur Lösung der militärischen Auseinandersetzung in Kolumbien.[29]

Umweltschutz, Anerkennung kollektiven, indigenen Landbesitzes[Bearbeiten]

1989 wurde das Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern als Teil der Verfassung verabschiedet. Zwischen 1986 und 1990 erkannte die Regierung über 200.000 km² Regenwaldgebiet in der Amazonasregion als kollektive indigene Territorien (resguardos) an. Zudem wurde eine eigene Kommission für Indianerangelegenheiten und eine für Umweltangelegenheiten eingerichtet.

Seit 1986 war Martín von Hildebrand Vorsitzender der Indigenenbehörde und Ratgeber des Präsidenten Virgilio Barco Vargas. Er gründete ein Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen, eine Stiftung namens Fundación Gaia Amazonas.[30] Er legte das Programm COAMA[31] auf, dass sich um neue Wege des Umweltschutzes in Zusammenarbeit mit indigenen Gruppen bemüht. Die staatenübergreifende Initiative CANOA ist inzwischen in Kolumbien, Brasilien und Venezuela tätig.[32]

Politik[Bearbeiten]

Verfassung[Bearbeiten]

Kolumbien ist seit 1886 eine demokratisch verfasste Republik mit einer politisch starken Stellung des Präsidenten nach US-amerikanischem Vorbild. Die (offizielle) Charakterisierung Kolumbiens als Demokratie beruht in erster Linie auf formalen Kriterien wie regelmäßig abgehaltenen Wahlen und einer oberflächlichen institutionellen Stabilität. In qualitativer Hinsicht weist die kolumbianische Demokratie allerdings Defizite auf.

Der Präsident wird direkt vom Volk für eine vierjährige Wahlperiode gewählt und kann – seit einer kürzlich erfolgten Verfassungsänderung – einmal wiedergewählt werden. Ein Vizepräsident hilft ihm bei den Amtsgeschäften. Der Präsident kann das Parlament auflösen und Neuwahlen erzwingen.

Als Präsidialrepublik ist Kolumbien verfassungsmäßig in die Exekutive, Legislative und Judikative aufgeteilt. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, heißt Kongress und setzt sich aus dem Repräsentantenhaus (Cámara de Representantes) mit 166 Sitzen und dem Senat (Senado), der Vertretung der 32 Regionen, mit 102 Sitzen zusammen. Die geltende Verfassung wurde am 5. Juli 1991 nach einem Volksentscheid verabschiedet und gilt als eine der fortschrittlichsten – und umfangreichsten – der Welt. Fast alle Ämter, vom Präsidenten bis zum Abgeordneten, werden direkt vom Volk gewählt. Als volljährig gilt jeder ab dem 18. Lebensjahr und nur Mitglieder der Armee und Strafgefangene dürfen nicht wählen. Der Präsident des Senats und die Senats- und Kongressabgeordneten werden für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt.

Obgleich die Exekutive in formeller Hinsicht der Kontrolle der Judikative (Corte Suprema, Corte Constitucional, Consejo de Estado, Consejo Superior de la Judicatura) der Legislative und sogar einem Ombudsman (Defensor del Pueblo) untersteht, ist in der politischen Praxis ein starkes Übergewicht des Präsidenten zu beobachten. Der von Klientelismus und der Durchsetzung partikularer Interessen gekennzeichnete Kongress hat in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr von seiner Kontrollfunktion eingebüßt. Aktuelle Skandale wie die so genannte parapolítica (etwa 30 % aller Kongressabgeordneten stehen unter dem Verdacht, die Interessen der rechtsgerichteten und illegalen Paramilitärs zu vertreten) haben das Vertrauen in den Kongress erschüttert. Ähnliches gilt für die unterschiedlichen Gerichtshöfe, deren Kompetenzen sich mehrfach überschneiden. Dies führt gegenwärtig zu einer beträchtlichen Lähmung des Justizsystems, das wie alle anderen Teile der Staatsverwaltung unter Korruption und Nepotismus leidet. Infolgedessen ist die sprichwörtliche Straffreiheit (impunidad) zu einem massiven innergesellschaftlichen Problem geworden. Insbesondere das 2004 erlassene Gesetz Gerechtigkeit und Frieden (Ley de Justicia y Paz) hat den weitgehenden Straferlass von mehr als 30.000 Paramilitärs zur Folge, unter denen sich auch zahlreiche „gewöhnliche Kriminelle“ verbergen.[33]

Die verfassungsmäßige Stellung des Präsidenten gegenüber dem Parlament (veto power) ist im Vergleich zu anderen Regierungssystemen der Hemisphäre ungewöhnlich stark und mit der politischen Reform des Jahres 2003 noch dominanter geworden. Der ehemalige Präsident, Álvaro Uribe Vélez, verfügte über eine komfortable Mehrheit so genannter „Uribismo-Parteien“ im Parlament, darunter der Partido de la U. Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um historisch gewachsene und straff organisierte Parteien mit einer breiten Basis, sondern um Ad-hoc-Wahlbündnisse. Die Anhänger dieser Wahlplattformen setzen sich überwiegend aus Dissidenten der beiden Traditionsparteien zusammen, die zwar in der Vergangenheit eine große Anhängerschaft mobilisieren konnten, jedoch ebenfalls nicht entlang sozialer Konfliktlinien entstanden sind. Von einem definitiven Ende der klassischen „Zwei-Parteien-Herrschaft“ (bipartidismo) kann daher noch keine Rede sein.

Juan Manuel Santos, amtierender Präsident, Aufnahme von 2010

Obwohl Álvaro Uribe keiner Partei angehört, maßgebliche Verfassungsänderungen vorgenommen hatte (z. B. Wiederwahl) und sich als „Präsident aller Kolumbianer“ gab, bleibt das entscheidende Charakteristikum des politischen Systems unverändert. Noch immer bestimmen die traditionellen Eliten über die Verteilung der Güter und die Ausübung politischer Macht. Die während des Frente Nacional (1958–62) entstandene kartellhafte Konkordanzdemokratie hat somit nur einen oberflächlichen Wandel erfahren. Qualitative Demokratiekriterien wie Partizipation und Pluralismus sind hingegen nur eingeschränkt verwirklicht. Die auf einer massiven Militarisierung beruhende Politik der aktuellen Regierung (seguridad democráctica), gepaart mit dem Kompetenzzuwachs der Exekutive (Estado comunitario) stehen der Entwicklung einer starken Zivilgesellschaft und eines stabilen Rechtsstaates diametral entgegen. Internationale Organisationen wie Amnesty International kritisieren deswegen vor allem die negative Menschen- und Bürgerrechtsbilanz der gegenwärtigen Regierung.[34]

Kolumbien ist Mitglied in der Union Südamerikanischer Nationen, der Organisation Amerikanischer Staaten, der CELAC und der Andengemeinschaft (CAN). Im Rahmen der CAN bemüht sich Kolumbien um den Abschluss eines Assoziierungsabkommens mit der EU. Kolumbien ist außerdem Mitglied der Weltbank, der WTO, der IDB und des IWF, der G3 und den Vereinten Nationen. Beitrittsverhandlungen zum Mercosur werden geführt. Kolumbien hat in den vergangenen Monaten erste Anstrengungen unternommen, um mit den zentralamerikanischen Staaten El Salvador, Guatemala und Honduras ein Freihandelsabkommen zu vereinbaren. Mit den USA hat Kolumbien einen bilateralen Freihandelsvertrag abgeschlossen, dessen Ratifizierung durch das nordamerikanische Parlament im Juni 2007 noch aussteht. Mit der OECD unterhält Kolumbien Arbeitsbeziehungen.

Die kolumbianische Nationalflagge trägt die „bolivarianischen“ Farben Gelb-Blau-Rot. Das Staatswappen zeigt die Landenge von Panama, den Kondor als Wappentier sowie den Leitspruch „Freiheit und Ordnung“. Die kolumbianische Nationalhymne mit dem Titel „O unverwelklicher Ruhm“ entstand Ende des ausgehenden 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts. Sie wurde von Rafael Núñez geschrieben und von dem Italiener Oreste Sindici vertont. Sie wurde im Jahr 1928 die offizielle Hymne des Landes. Bei offiziellen Anlässen wird nur die erste Strophe gesungen. Als erste Hymne Kolumbiens wird allgemein ein Volkslied aus dem Süden des Landes „La Guaneña“ angesehen.

Menschenrechte[Bearbeiten]

Seit Jahrzehnten schwelt in Kolumbien ein bewaffneter Konflikt zwischen linksgerichteten Guerillatruppen, rechtsgerichteten Paramilitärs und der regulären kolumbianischen Armee. Sämtliche beteiligte Parteien machten und machen sich schwersten Menschenrechtsverletzungen schuldig. Die Opfer stammen mehrheitlich aus der Zivilbevölkerung. Besonders gefährdet sind indigene Gemeinschaften, Afro-Kolumbianer und Kleinbauern, welche in Gebieten leben, die für die Konfliktparteien von besonderem strategischem oder ökonomischem Interesse sind. Millionen Menschen wurden während dieses Konflikts aus ihren angestammten Orten gewaltsam vertrieben. Auch Menschenrechtsverteidiger, Journalisten, Gewerkschafter, Sprecher von Opferverbänden sowie Opfer paramilitärischer Banden, die Restitution ihres Landbesitzes oder Entschädigung fordern, sind besonders gefährdet.

Im Fall von Vertreibungen wird den Opfern häufig vom Staat die Anerkennung als Vertreibungsopfer verweigert. Demzufolge gehen auch die offiziellen Zahlen und jene von Nichtregierungsorganisationen stark auseinander. Gemäß der Regierungsbehörde Acción Social wurden im Jahr 2009 etwas mehr als 154.000 Menschen vertrieben, während die Nichtregierungsorganisation CODHES von mehr als 286.000 ausgeht. Insgesamt hat die Acción Social seit 1997 bis Juli 2010 3,3 Millionen Vertriebene registriert, CODHES dagegen 3,9 Millionen.

Die kolumbianische Regierung hatte 2005 ein Gesetz für „Gerechtigkeit und Frieden“ (justicia y paz) erlassen, das den Grundstein für den Reintegrationsprozess der Demobilisierten und die Entschädigung ihrer Opfer bilden sollte. Die Erfolge sind jedoch mager.[35][36]

Der Vertreter des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Kolumbien, Christian Salazar, erklärte das Verschwindenlassen von Menschen zu einem der „schwersten Menschenrechtsverbrechen“. In den letzten 30 Jahren seien in Kolumbien mehr als 57.200 Menschen verschwunden, von denen nur 15.600 auf offiziellen Opferlisten auftauchten, obwohl die Generalstaatsanwaltschaft wahrscheinlich sogar über mehr als 26.500 Fälle von Verschwundenen informiert worden sei.[37]

Menschenrechtsverletzungen durch Guerillas[Bearbeiten]

Sowohl die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) als auch die Nationale Befreiungsarmee (ELN) begingen im Jahr 2010 weiterhin mehrfach schwere Verstöße gegen die Zivilbevölkerung und das internationale Völkerrecht. Insbesondere die FARC sind häufig für Morde, Bedrohungen, gewaltsame Vertreibung die Rekrutierung von Kindersoldaten und Geiselnahmen verantwortlich zu machen. Sowohl die FARC als auch die ELN benutzen weiterhin die international geächteten Anti-Personen-Landminen, denen sowohl Sicherheitskräfte als auch zahlreiche Zivilisten zum Opfer fielen.[36]

Paramilitärs und deren Nachfolger[Bearbeiten]

Seit 2003 sollen 30.000 Angehörige paramilitärischer Gruppen demobilisiert worden sein. Jedoch gibt es starke Hinweise dafür, dass viele von denen entweder keine Paramilitärs waren oder dem bewaffneten Kampf nicht abschworen. Viele angeblich demobilisierte Truppen setzten ihre Aktionen unter neuer Führung, meist aus dem ehemaligen mittleren Kommando, fort, um die Kontrolle über zahlreiche Gebiete zu erhalten. Terror gegen Zivilisten ist dabei weit verbreitet. Laut Angaben der kolumbianischen Polizei hatten diese Organisationen im Juli 2010 rund 7350 Mitglieder. Die NGO Instituto de Estudios para el Desarrollo y la Paz (Institut für Studien der Entwicklung und des Friedens) schätzte die Zahl der bewaffneten Kämpfer jedoch auf rund 6000, die sich auf 29 der insgesamt 32 Departamentos Kolumbiens ausgebreitet hätten. Die Unterstützung durch offizielle Sicherheitseinheiten ist ein Hauptgrund für das Wiedererstarken der Nachfolgerorganisationen.

Ebenso wie die ehemaligen Paramilitärs sind deren Nachfolger für Drogenhandel, aktive Rekrutierung von Mitkämpfern, weit verbreiteten Missbrauch, wie Morde, Massaker, Vergewaltigungen und gewaltsame Vertreibung verantwortlich. Nach Angaben der kolumbianischen Regierung waren die Bacrim genannten Erben der Paramilitärs für 47 Prozent der 15.400 im Jahr 2010 begangenen Morde in Kolumbien verantwortlich.[38]

Kolumbiens Oberster Gerichtshof hat in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Aufarbeitung der Verbindungen zwischen Kongressmitgliedern und Paramilitärs gemacht. Im Zuge des sogenannten „Paraskandals“ wurden Untersuchungen bei bis zu 150 Kongressmitgliedern eingeleitet, die meisten davon aus der Koalition von Ex-Präsident Álvaro Uribe. Letztendlich wurden 20 Anklagen erhoben. Uribes Regierung hatte entsprechende Untersuchungen regelmäßig versucht zu sabotieren, unter anderem mit öffentlichen oder persönlichen Attacken gegen Mitglieder des Obersten Gerichts. Der neue Präsident Santos versprach die Achtung der Unabhängigkeit der Gerichte.

Ein Gesuch der kolumbianischen Koalition gegen Folter (CCCT), das Fakultativprotokoll zum Übereinkommen gegen Folter zu ratifizieren, wurde von der kolumbianischen Regierung abgelehnt. Die Ratifizierung würde es unabhängigen internationalen Organisationen ermöglichen, Inspektionen von Haftorten durchzuführen. Die Ablehnung wurde damit begründet, dass das Protokoll in Kolumbien unnötig sei, weil verschiedene Mechanismen auf allen staatlichen Ebenen existierten, die Folterungen verhüteten.[39]

Kolumbianisches Militär und Straflosigkeit[Bearbeiten]

In den vergangenen Jahren kam es seitens des regulären kolumbianischen Militärs zu einer außerordentlich hohen Zahl außergerichtlicher Tötungen von Zivilisten. Darunter befinden sich die sogenannten „Falsch Positiven“, Zivilisten, die ermordet und in Uniformen der FARC gesteckt wurden, um ein von der Regierung ausgelobtes Kopfgeld für jeden getöteten FARC-Kämpfer zu erhalten.

Die meisten bekannten illegalen Hinrichtungen fanden zwischen 2006 und 2008 statt, als der aktuelle Präsident Juan Manuel Santos Verteidigungsminister war. Nachdem die Zahl der illegalen Hinrichtungen durch Militärangehörige im Jahr 2009 stark abgenommen hatte, gab es im Jahr 2010 nach Angaben der kolumbianischen Nichtregierungsorganisation CINEP wieder 58 Prozent mehr Fälle und 70 Prozent mehr Opfer als im Jahr 2009. Damals waren es sieben Fälle mit 16 Opfern, während 2010 zwölf Fälle mit 23 Opfern registriert wurden. Im Unterschied zu früher würden die Opfer nun nicht mehr als Guerilla-Kämpfer präsentiert, sondern als Verbrecher.[40] Zwischen 2001 und 2010 habe es insgesamt 887 außergerichtliche Hinrichtungen, außerdem Fälle von Folter, Vertreibung und anderen Straftaten durch offizielle Einheiten von Polizei oder Militär gegeben.[41]

Seitens der Militärjustiz werden entsprechende Untersuchungen häufig behindert, indem man sich weigert, entsprechende Fälle an normale Zivilgerichte abzugeben.

Gewalt gegen Gewerkschafter[Bearbeiten]

Kolumbien gilt als eines der gefährlichsten Länder für Gewerkschafter. Von 1997 bis 2010 zählte die Nichtregierungsorganisation für Arbeiterrechte ENS 2800 Morde, zumeist ausgeführt von paramilitärischen Gruppen. Zwar ist die Zahl in letzter Zeit gesunken, jedoch wurden auch zwischen 2007 und 2009 jährlich zwischen 39 und 52 Fälle berichtet.

Menschenrechtsverteidiger[Bearbeiten]

Menschenrechtsverteidiger sind regelmäßig Ziel von Bedrohungen oder körperlichen Angriffen. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2010 wurden sieben Aktivisten getötet und 51 waren ernsthaften Bedrohungen ausgesetzt. Zwischen Juli und dem 15. Oktober 2010 wurden gemäß kolumbianischer und internationaler NGOs 30 Menschenrechtsverteidiger und Sozialarbeiter getötet.

Illegales Abhören[Bearbeiten]

Im Februar 2009 deckte die meistgelesene kolumbianische Zeitschrift Semana (Woche) einen Abhörskandal auf, in den der kolumbianische Geheimdienst DAS verwickelt war. Dabei wurden jahrelang von zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen, darunter Journalisten, Oppositionspolitiker und Richter des Obersten Gerichtshofs, Telefongespräche mitgeschnitten und E-Mails abgefangen. Ziel des Geheimdienstes, der bis in höchste Regierungskreise um das Büro von Àlvaro Uribe berichtete, waren Todesdrohungen und Schmutzkampagnen.[42]

Parteien[Bearbeiten]

Wahlbetrug[Bearbeiten]

In einigen Regionen des Landes ist die Praxis des Stimmenkaufs verbreitet.[43] Die Misión de Observación Electoral (Mission der Wahlbeobachtung) gab an, dass bewaffnete Gruppen, die aus ehemaligen Paramilitärs entstanden sind, die Bevölkerung zur Stimmenabgabe zugunsten von Kandidaten bewegen, wobei die Praxis der erzwungenen Stimmabgabe inzwischen weitgehend einem aus Drogengeldern finanzierten Stimmenkauf gewichen ist;[44] bei den Parlamentswahlen 2010 in einem Ausmaß und in einer Offenheit wie nie zuvor.[45] Eine Stimme kann je nach Region von 10 bis 70 Dollar kosten. Laut einer Umfrage von Gallup haben sieben Prozent der Wähler irgendwann für Geld, Begünstigungen oder Versprechen Ihre Stimme verkauft und 22 % haben ein solches Angebot erhalten. Auch die Guerilla beteiligen sich in den von ihnen umkämpften Gebieten am Stimmenkauf.[46]

Bildung[Bearbeiten]

In Kolumbien wird die Bildung in vier Stufen aufgeteilt, Vorschule (preescolar), Schule (educación básica (primaria)), Gymnasium (educación media) und Universität (nivel universitario). Verantwortlich für die Bildung ist das Ministerium de Educación Nacional. Im Durchschnitt sind die staatlichen Bildungseinrichtungen für die Familien günstiger als die in privater Hand. Außerdem werden auch nicht staatlich anerkannte Titel, meist von privaten technischen Schulen, angeboten, die oft die Selbständigkeit des Auszubildenden zum Ziel haben.

Im Vorschulalter werden den Eltern, fast ausschließlich aus dem privaten Sektor, Kindergärten angeboten. Die letzten zwei Jahre vor der Grundschule werden Kinder (4–5 Jahre) und transición (Übergang) (5–6 Jahre) genannt. Von einem Kind in der Transición-Altersgruppe wird erwartet, dass es schon mit dem Lesen- und Schreibenlernen angefangen hat.

Die Schulzeit eines Kindes begrenzt sich auf neun Jahre, fünf davon in der Grundschule (primaria) und vier im Gymnasium (secundaria). Meist nur für Familien, die die nötigen finanziellen Mittel haben, bieten Schulen zwei weitere Jahre der Educación Media, auch Bachillerato (entspricht etwa dem deutschen Abitur) genannt, an. Schüler, die das Bachillerato machen, haben meist zum Ziel, die Universität zu besuchen.

Ausbildung in Kolumbien (Stand Volkszählung 2005)

Es gibt staatliche und private Universitäten. Technische Abschlüsse werden nach drei Jahren, graduierte (vergleichbar mit Bachelor) nach vier und Diplome nach fünf Jahren vergeben. Ergänzend werden Master- und Doktortitel, Letztere nur durch staatlich anerkannte Institutionen, angeboten. Die bekannteste und angesehenste Universität Kolumbiens ist die Universidad Nacional de Colombia mit Hauptsitz in Bogotá. Weitere führende Universitäten sind Universidad de los Andes, Universidad de Antioquia und Pontificia Universidad Javeriana. Ebenso gibt es die Universidad de los Llanos. Das Studium in Kolumbien ist in Lateinamerika für sein hohes Niveau bekannt. Es gibt vier Deutsche Schulen, in denen der Unterricht teilweise auf Deutsch geführt wird; in Barranquilla, Bogotá, Medellín und Cali.

Die Alphabetisierungsrate lag 2005 bei 89,9 % (92,6 % in Ballungsgebieten).[7]

Gesundheit[Bearbeiten]

Der Altersaufbau ist charakterisiert durch einen großen Anteil an junger Bevölkerung. Zwischen 1985 und 1990 ist zwar der Anteil von Menschen unter 15 Jahren von 45,7 % auf 36 % gesunken, dennoch ist dieser Wert sehr hoch. Für die männliche Bevölkerung ist die Lebenserwartung zwischen 1965 und 1993 von 54 auf 66,5 Jahre gestiegen, bei Frauen von 59 auf 72,4 Jahre

Die medizinische Versorgung ist nicht gleichwertig über das Staatsgebiet verteilt; Küstengebiete und ländliche Regionen sind hier benachteiligt. Ärzte, medizinische Angestellte und Krankenhäuser konzentrieren sich auf die Ballungsgebiete. 23.520 Ärzte, 13.815 Zahnärzte und 43.065 Krankenpfleger verrichten ihren Dienst an der Gesundheit; 1989 wurden 45.858 Krankenhausbetten gezählt. Durch Unterernährung und schlechte Wohnbedingungen sind Tuberkulose, Malaria, Dysenterie und Typhus in den wenig medizinisch versorgten Gebieten weit verbreitet. Um diesen Missstand zu beseitigen, hat der kolumbianische Staat Weltbankdarlehen aufgenommen und Einnahmen aus der Erdölproduktion für den Aufbau des Gesundheitssystems verwendet. Mutterschaft und Zahnarztbehandlung werden durch die Sozialversicherung unterstützt. Auch Arbeiter im Industriesektor sind unfallversichert und bei Berufsunfähigkeit versichert, auch die Angehörigen erhalten eine Unterstützung. Die Sozialversicherung wird durch Arbeitnehmer, Arbeitgeber und durch den Staat mit Hilfe von Beiträgen finanziert.

Militär[Bearbeiten]

Hauptartikel: Streitkräfte Kolumbiens
Polizei in Bogotá bei einer Demonstration

Die Kolumbianischen Streitkräfte gliedern sich in das Heer (Ejercito Nacional), die Marine (Armada Nacional), die Luftwaffe (Fuerza Aerea) und die Bundespolizei (Policia Nacional). In Kolumbien herrscht für Männer eine allgemeine Wehrpflicht mit einer Dauer von 12 bis 22 Monaten. Frauen können sich freiwillig für den Dienst an der Waffe entscheiden. In der Praxis wird die Wehrpflicht jedoch häufig unterlaufen (es gibt gesetzliche Ausnahmen: „Bachilleres“, Studenten, Einzelkinder, usw.), weswegen sich die Streitkräfte fast ausschließlich aus den unteren Schichten rekrutieren. Aufgrund dieser sozialen Ungerechtigkeit hat Präsident Álvaro Uribe angekündigt, langfristig eine Berufsarmee einführen zu wollen.[47][48]

ARC Gloria Ausbildungsschiff der Marine

Die Streitkräfte unterstehen direkt dem Präsidenten, der als ihr Oberbefehlshaber fungiert. Nach dem Amtsantritt von Präsident Uribe (2002) hat sich die Zahl der Soldaten um mehr als die Hälfte erhöht. Arbeiteten 2001 noch ca. 190.000 Mann als Soldaten, so arbeiten in allen Bereichen der Streitkräfte gegenwärtig ca. 250.000 Soldaten. Im Rahmen der Politik der „demokratischen Sicherheit“ soll sich diese Zahl bis zum Jahr 2010 auf ca. 270.000 Soldaten erhöhen. Hinzu kommen etwa 150.000 Polizisten, von denen jedoch ein Teil als Militärpolizei arbeitet. Für das Jahr 2008 plant die Regierung Kolumbiens 5 % des BIP im militärischen Sektor[49] zu verwenden, womit der BIP-Anteil der Militärausgaben der USA (4,06 %, 2005) übertroffen wäre. Mit einem Budget im Jahr 2007 von 13,9 Mrd. US $ (6,3 % des BIP) liegt Kolumbien hinter dem wesentlich größeren Brasilien auf dem zweiten Platz in ganz Südamerika, die Militärausgaben betreffend, was sich aber auch durch die fortwährende Präsenz der aggressiv agierenden Guerillabewegungen erklärt. In den Jahren 2010 bis 2013 lagen die Militärausgaben bei zwischen 3,1 und 3,6% des Bruttoinlandsproduktes.[50][51]

Präsidentschaftswahlen[Bearbeiten]

Präsidentschaftswahl 2006[Bearbeiten]

Die Bevölkerung Kolumbiens wählte am 28. Mai 2006 einen neuen Präsidenten. Zur Wahl standen unter anderem der amtierende Präsident Álvaro Uribe, der Kandidat der Liberalen Horacio Serpa, der Mitte-links-Kandidat Carlos Gaviria vom PDA und der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá, Antanas Mockus. Mit 62 % der Stimmen, dem höchsten Wert der letzten 80 Jahre, wurde Álvaro Uribe in seinem Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung sank im Vergleich zu den letzten Wahlen. 54,89 % der Wahlberechtigten gaben keine Stimme ab, 53,53 % waren es bei der Wahl 2002 gewesen.

Präsidentschaftswahl 2010[Bearbeiten]

Die Präsidentschaftswahlen in Kolumbien 2010 fanden am 30. Mai und 20. Juni statt. Zu dieser Wahl durfte aufgrund der Ablehnung einer Verfassungsänderung durch das kolumbianische Verfassungsgericht der amtierende Präsident Álvaro Uribe Vélez nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren. Im ersten Wahlgang am 30. Mai erhielt keiner der Kandidaten mehr als 50 % der Stimmen. Der Uribe nahestehende ehemalige Verteidigungsminister Juan Manuel Santos und der grüne Politiker Antanas Mockus, ein vormaliger Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá, erhielten die höchsten Stimmenanteile und stellten sich am 20. Juni einer Stichwahl. Santos gewann diese Wahl und konnte 68,9 % der Stimmen für sich verbuchen. Bei einer Wahlbeteiligung von weniger als 45 % erreichte Mockus 27,5 %.

Administrative Gliederung[Bearbeiten]

Zwischen 1861 und 1886 war Kolumbien eine Bundesrepublik und bestand aus den neun Bundesstaaten Antioquia, Bolívar, Boyacá, Cauca, Cundinamarca, Magdalena, Panamá, Santander und Tolima. 1886 wurden die Bundesstaaten aufgelöst und durch 23 Departamentos ersetzt. Im frühen 20. Jahrhundert wurden weitere vier Intendencias und fünf Comisarías zur Verwaltung der dünnbesiedelten Urwaldgebiete am Amazonas eingerichtet.[52] 1991 wurden sämtliche Intendencias und Comisarías in reguläre Departamentos umgewandelt.

Kolumbien ist politisch in 32 Departamentos und einen Hauptstadtdistrikt (Distrito Capital) unterteilt. Jedes Departamento hat einen Gouverneur (gobernador) und einen Departementsrat (Asamblea Departamental), die alle vier Jahre vom Volk gewählt werden. Der Gouverneur kann nicht für eine unmittelbar folgende Regierungszeit wiedergewählt werden. Die Departamentos sind weiter in 1121 Gemeinden (Municipios) oder gemeindeähnliche Verwaltungseinheiten (Corregimientos Departamentales abgekürzt: C.D.) eingeteilt, die von einem volksgewählten Bürgermeister (Alcalde) und einem Gemeinderat (Consejo Municipal) regiert werden.

Zehn Gemeinden gelten wegen ihrer besonderen Stadtstruktur als Distrikte (Distritos), sie werden ebenfalls von einem Bürgermeister und einem Rat des Distrikts (Consejo Distrital) geleitet:

  • Bogotá ist als Bundesdistrikt eine Ausnahme und ist weiterhin vom Departamento Cundinamarca abhängig.
  • Barranquilla bildet offiziell den Spezial-, Industrie- und Hafendistrikt Barranquilla (Distrito Especial, Industrial y Portuario de Barranquilla kurz: Distrito Barranquilla).
  • Santa Marta (Distrito Turístico, Cultural e Histórico de Santa Marta)
  • Cartagena (Distrito Turístico y Cultural de Cartagena de Indias)
  • 2007 wurden Cúcuta, Popayan, Tunja, Buenaventura, Turbo und Tumaco ebenfalls zu besonderen Distrikten erklärt.[53]

Liste der Departamentos, deren jeweilige Hauptstadt in Klammern:

San Andrés und Providencia Ecuador Peru Brasilien Niederlande Venezuela Panama Atlántico Magdalena La Guajira Bolívar Cesar Norte de Santander Sucre Córdoba Antioquia Santander Chocó Arauca Casanare Boyacá Caldas Risaralda Quindío Bogotá Cundinamarca Tolima Valle del Cauca Cauca Nariño Huila Putumayo Vichada Meta Guainía Guaviare Caquetá Vaupés Amazonas
Kolumbien und dessen Departamentos zzgl. Bogotá
  1. Amazonas (Leticia)
  2. Antioquia (Medellín)
  3. Arauca (Arauca)
  4. Atlántico (Barranquilla)
  5. Bolívar (Cartagena de Indias)
  6. Boyacá (Tunja)
  7. Caldas (Manizales)
  8. Caquetá (Florencia)
  9. Casanare (Yopal)
  10. Cauca (Popayán)
  11. Cesar (Valledupar)
  12. Chocó (Quibdó)
  13. Córdoba (Monteria)
  14. Cundinamarca (Bogotá)
  15. Guainía (Inírida)
  16. Guaviare (San José del Guaviare)
  17. Huila (Neiva)
  18. La Guajira (Riohacha)
  19. Magdalena (Santa Marta)
  20. Meta (Villavicencio)
  21. Nariño (Pasto)
  22. Norte de Santander (Cúcuta)
  23. Putumayo (Mocoa)
  24. Quindío (Armenia)
  25. Risaralda (Pereira)
  26. San Andrés und Providencia (San Andrés)
  27. Santander (Bucaramanga)
  28. Sucre (Sincelejo)
  29. Tolima (Ibagué)
  30. Valle del Cauca (Cali)
  31. Vaupés (Mitú)
  32. Vichada (Puerto Carreño)
  33. Bogotá – Distrito Capital

Infrastruktur[Bearbeiten]

TransMilenio buses in Bogotá.
Historische Brücke in Popayan
El Cerrejón, größter Steinkohleabbau in Lateinamerika

Eisenbahn[Bearbeiten]

Kolumbien besitzt ein 3.304 km langes Schienennetz in 914-mm-Spur sowie ein 150 km langes Normalspurnetz zum Kohletransport von El Cerrejón zum Hafen Bahía Portete. Der Personenverkehr auf der Schiene beschränkt sich auf drei kurze touristische Strecken im Raum Bogotá. Das Pazifik-Netz vom Hafen Buenaventura über Cali nach Zarzal und Armenia wird zurzeit modernisiert. In Medellin gibt es mit der Metro de Medellín außerdem ein hochmodernes Schnellbahnsystem (mit Oberleitung).

Straßen[Bearbeiten]

Zusammen mit den 112.998 km Straßennetz, von denen nur ca. 26.000 km asphaltiert sind, besitzt Kolumbien daher eine der schlechtesten Verkehrsinfrastrukturen Süd- und Mittelamerikas. Der Straßenausbau liegt mit etwa 100 m/km² unter dem lateinamerikanischen Durchschnitt von 118 m/km².

Eine der Hauptverbindungsstraßen ist die Panamericana, die von Alaska bis Süd-Chile führt und Nordamerika mit Südamerika verbindet. Im Urwaldgebiet des Darién, im Grenzgebiet zwischen Panama und Kolumbien, befindet sich jedoch eine Unterbrechung, der so genannte Tapón del Darién (auch unter dem englischen Namen Darien Gap bekannt), die bisher noch nicht geschlossen wurde – unter anderem aus seuchenhygienischen Gründen und zum Schutz des dortigen Regenwaldgebiets.

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Großprojekte in Angriff genommen, darunter ein Tunnel im Raum Armenia und Ibagué unter der Zentralkordilliere hindurch, um Bogotás Verbindung nach Cali und weiter zum Pazifikhafen Buenaventura zu verbessern.

Häfen[Bearbeiten]

Ein Großteil des kolumbianischen Im- und Exports Kolumbiens wird über große Seehäfen abgewickelt, die über moderne Containerterminals verfügen. Von größerer Bedeutung sind die Häfen von Barranquilla (Karibik), Buenaventura (Pazifischer Ozean), Cartagena (Karibik), Muelles El Bosque, Puerto Bolivar (Karibik), Santa Marta (Karibik) und Turbo (Karibik).

Flughafen[Bearbeiten]

Der größte Flughafen Kolumbiens ist der Eldorado Flughafen Bogotá in der Hauptstadt. Über das ganze Land sind zusätzlich viele kleine Regionalflughäfen verteilt, die Zahl der Flughäfen wird auf 980 geschätzt.

Telekommunikation[Bearbeiten]

Es sind etwa 26 Millionen Festnetztelefone in Betrieb. Der zweitgrößte Telekommunikationskonzern in Kolumbien ist TELECOM, der größte ist ETB (Empresa de Teléfonos de Bogotá), der größte Anbieter von Internet- und Mobilfunkdiensten in Kolumbien. COMCEL, Movistar und Tigo und weitere zum Teil lokale Anbieter betreiben heute ein nahezu flächendeckendes Netz für die Mobiltelefonie.

Offiziell senden 413 Mittelwellen- und 217 UKW-Radiosender. Es gibt ca. 10,5 Millionen Fernsehempfänger.

Energie[Bearbeiten]

Die Stromgewinnung aus Wasserkraft stellt etwa die Hälfte der erzeugten Energie, danach folgen Kohle mit einem Viertel und Erdgas.

Seit der neuen Verfassung von 1991 sind die staatlichen Investitionen in die Infrastruktur zurückgegangen, die privaten dagegen angestiegen. Dadurch ist die Beteiligung des Privatsektors in Infrastrukturprojekte des Transportes, Strom und Wasserversorgung rasant gestiegen. Seit 1994 werden Teile des Fernstraßennetzes in Konzession an Privatunternehmer vergeben, die bis dato dadurch 10 % bis 15 % des Straßennetzes verwalten. Diese Strecken werden über eine Maut finanziert.

Busse[Bearbeiten]

Das Busnetz ist im ganzen Land, wie auch in der Hauptstadt, in privater Hand und kann unübersichtlich erscheinen. Auch das in der Hauptstadt angesiedelte TransMilenio-System wird privat betrieben, unterliegt jedoch stärkerer staatlicher Kontrolle. Dieses ist eher mit einer U-Bahn vergleichbar, denn die Fahrbahnen werden ausschließlich für den TransMilenio-Busverkehr benutzt. Vergleichbare Bussysteme sind in den meisten großen Städten eingeführt worden (z.B. Masivo Integrado de Occidente). Zwischen den Städten und Dörfern ist die gängigste Verkehrsart der Überlandbus. Verschiedene Busunternehmer bieten eine Vielzahl an Komfort- und Preisklassen an. Busbahnhöfe sind in fast jeder Stadt vorhanden. Im Stadtverkehr gibt es außerhalb des TransMilenio-Systems kaum Bushaltestellen. Der Bus hält fast überall auf Zuruf.

Postwesen[Bearbeiten]

Das Postwesen wurde bereits während der spanischen Kolonialzeit eingeführt, ab 1859 gab es kolumbianische Briefmarken (Siehe: Kolumbianische Postgeschichte).

Wirtschaft[Bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten]

2000-Peso-Schein und 500-Peso-Münze
Verbraucherpreisindex in Kolumbien und vier weiteren Staaten im Nordwesten Südamerikas, 1994–2004

Das Bruttonationaleinkommen stieg im Jahr 2005 auf 109 Milliarden US-Dollar. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen beträgt 2.157 USD.

Kolumbien gehört zu den größten Wirtschaftsnationen Lateinamerikas und ist der größte Produzent zahlreicher Schnittblumenarten. Bei der Produktion von Nelken steht es weltweit an erster, bei Schnittblumen insgesamt an zweiter Stelle. Mit 3500 verschiedenen Orchideen-Arten hat Kolumbien die größte Vielfalt der Welt. Ebenfalls an erster Stelle steht Kolumbien bei der Produktion von Smaragden und Guadua-Holz. Es ist außerdem der viertgrößte Kaffee-Produzent der Welt und steht bei der Produktion von Bananen weltweit an dritter Stelle. Bei der Produktion von Kartoffeln ist Kolumbien in Lateinamerika führend.

Kolumbiens Wirtschaft wächst trotz der Unruhen kontinuierlich und stellt damit in Südamerika den größten Wachstumsmarkt nach Chile dar. In den vergangenen 20 Jahren wurden die Konsumgüter- und die Grundstoffindustrie verstärkt ausgebaut. Heute spielen die Nahrungsmittel- und die Textilindustrie die größte Rolle.

Kolumbien wird im Allgemeinen ein großes ökonomisches Potential zugeschrieben. Das liegt unter anderem an der fortgeschrittenen Industrialisierung und an der großen Menge an Rohstoffen.

In einem Ranking der unternehmerfreundlichsten Länder der Welt, welches von der Weltbank-Tochter International Finance Corporation erstellt wurde, besetzte Kolumbien 2009 nach St. Lucia und vor Aserbaidschan den 37. Platz (Platz 1 Singapur) und gilt demnach als ein positives Beispiel für finanzielle Stabilität und Marktreformen.[54]

Ein großer Teil der kolumbianischen Wirtschaft wird direkt oder indirekt vom Anbau und der Produktion von illegalen Drogen beeinflusst. Die Hilfsorganisation Brot für die Welt berichtete im Jahr 2009, dass rund 70 % der weltweiten Kokainproduktion auf Kolumbien entfällt.[55] So bauen Bauern insbesondere Koka, aber auch Schlafmohn an, da sie sich so ein besseres Einkommen versprechen, als bei der Produktion von Nahrungsmitteln oder Kaffee; und der Druck der Drogenkartelle ermöglicht es den Kokabauern oft auch nicht, auf legale Waren umzuschwenken.

Wichtige kolumbianische Unternehmen sind: Ecopetrol (Erdöl), Bavaria (Bier und Getränke), ETB (Kommunikation), ISA (Energie), EXITO (Supermärkte), Compañia Nacional de Chocolates (Lebensmittel), Manuelita (Zucker), Colpatria (Bank), Alpina (Milchprodukte), Coltejer (Textilien), Acerías Paz del Río (Stahl), Argos (Zement), Corona (Keramik) Norma (Druckerei) und Colombina (Süßigkeiten). Auch große ausländische Unternehmen wählten Kolumbien zum Schwerpunkt ihrer südamerikanischen Aktivitäten, so Siemens, Microsoft, Renault, Bayer, BASF, Dupont, Procter & Gamble, STEAG, Goodyear, General Motors und Hewlett-Packard. Die Existenzgründungsrate ist hoch.

Bergbau[Bearbeiten]

Kolumbien hat mit geschätzt rund 21 Mio. Tonnen die größten Kohlereserven in Südamerika, wobei geschätzt 72 Prozent der Vorkommen qualitativ hochwertige Kesselkohle sind.[56] Die Produktion wurde in den letzten Jahren ausgeweitet, wobei jedoch kaum Umweltverträglichkeitsprüfungen existieren, was unter anderem in der Umgebung zur Grundwasserverseuchung führte. Die Menschenrechte der Anwohner werden unter anderem durch Vertreibungen und Verschmutzung[57] sowie durch gefährliche Arbeitsbedingungen und Bedrohung von Gewerkschaftlern durch Paramilitärs verletzt.[58]

Kolumbien belegt weltweit den 11. Platz bei der Produktion von Kohle, wovon 90 Prozent exportiert wird. Kolumbien ist außerdem ein bedeutender Hersteller von Nickel. Es hat eine sichere Erdölreserve von zwischen 1,54 bis 1,84 Milliarden Barrel.[59]

Kohle, Erdöl und Nickel machen 47 % der Exportquote des Landes aus. AngloGold Ashanti erschließt derzeit vermutete Goldvorkommen im Bezirk Tolima. Engpässe in der Infrastruktur verhindern z.T. den sicheren und effektiven Abtransport der Bergbauprodukte.[60]

Außenhandel[Bearbeiten]

Zollgebäude (Aduana)

Heute ist die kolumbianische Wirtschaft von einem Mix verschiedenster Produkte charakterisiert, bei denen Kaffee eine zwar wichtige aber mit rund 15 % der Exporterlöse nur noch untergeordnete Rolle spielt. Mit der Globalisierung der Wirtschaftswelt sind andere Produkte in den Vordergrund gerückt wie Bananen, Schnittblumen, Smaragde, exotische Früchte, Zuckerrohr und Zucker, Tabak, Reis, Industrieprodukte, Mode- und Designerartikel, Bekleidungsindustrie, Textilien, Lederwaren, Chemikalien, Lebensmittel, Erdöl, Erdgas und Erdölderivate, Steinkohle und Kohlederivate, Gold und Nickel. Wichtigste Einfuhrgüter sind Kraftfahrzeuge, Ausrüstungen für die Telekommunikation, chemische Produkte und Vorprodukte, Eisen- und Stahlprodukte, Papier und Karton, Polyethylen und landwirtschaftliche Produkte.

Das Land ist der zweitgrößte Exporteur landwirtschaftlicher Produkte in die USA.

Zunehmende Bedeutung kommt in Kolumbien dem Dienstleistungssektor zu. Hierbei ist beispielsweise der Tourismus zu nennen, für den Kolumbien landschaftlich und kulturell ideale Voraussetzungen bietet, der aber durch die Sicherheitslage im Land nach wie vor gehemmt wird.

Die Smaragdvorkommen bilden einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor, vor allem für den Außenhandel. Jährlich werden Smaragde mit einem offiziellen Handelsvolumen zwischen 150 und 400 Mio. US-Dollar exportiert, wobei der gleiche Betrag für den Schwarzhandel erwartet wird.

Bedeutendster Handelspartner sind die USA, die 40 % der gesamten Exporte abnehmen. Zweitwichtigster Handelspartner sind die Staaten der Andengemeinschaft, gefolgt von der Europäischen Union. Haupthandelspartner des Landes sind in Lateinamerika Venezuela, Mexiko, Ecuador, Brasilien, Chile und Argentinien. Auch der Handel mit der Volksrepublik China gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Im Dezember 2012 wird dem Europäischen Parlament ein Freihandelsabkommen mit Kolumbien und Peru zur Ratifizierung vorgelegt, das den Handel zwischen Europa und den beiden lateinamerikanischen Staaten erleichtern soll.[veraltet] Umweltorganisationen wie Rettet den Regenwald kritisieren jedoch, dass das Abkommen keine verbindlichen Umwelt- und Menschenrechtsstandards enthält.[61] Ein Gutachten der EU legt dar, dass ohne solche Richtlinien der Freihandelsvertrag die Wasserqualität und die Artenvielfalt in Kolumbien und Peru gefährdet sowie die Zerstörung empfindlicher Ökosysteme nach sich zieht.[62] Vorteile für Kolumbien sind:[63]

  • Bis zu 62.000 Tonnen Zucker dürfen zollfrei in die EU exportiert werden. 3 % Wachstum dieser Quote pro Jahr.
  • Produkte die aus Zucker erstellt sind dürfen bis zu 20.000 Tonnen in die EU exportiert werden. Auch hier gilt ein 3 % Wachstum dieser Quote pro Jahr.
  • Ethanol und Biodiesel, gerösteter Kaffee, Palmen-öl, Tabak dürfen zollfrei exportiert werden.
  • Blumen dürfen in unbegrenzter Menge exportiert werden.
  • Früchte und Gemüse dürfen großteils zollfrei vermarktet werden. Bei Bananen reduziert sich der Zolltarif auf € 148 und bis 2020 weiter bis auf € 75 pro Tonne.
  • Bis zu 5.600 Tonnen Fleisch dürfen exportiert werden. 10 % Wachstum dieser Quote pro Jahr.

Staatshaushalt[Bearbeiten]

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 74,6 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 72,55 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 0,9 % des BIP.[64]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 106,5 Mrd. US-Dollar oder 46,1 % des BIP.[64]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Kultur[Bearbeiten]

Teatro Colón, Theater in Bogotá

Die große Fläche des Landes, die Kolonisation durch die Spanier und die geografische Abgeschiedenheit einiger Regionen lassen nicht von nur einer kolumbianischen Kultur sprechen. Außerdem haben sich Teile des Landes über die Jahrzehnte unterschiedlich schnell entwickelt und wurden durch oft gezwungene Zuwanderung aus Afrika, Europa und Arabien beeinflusst. Die katholische Religion kann aber als ein verbindendes Merkmal gewertet werden, da über 90 % der Bevölkerung als solche getauft sind. Viele der folgenden Merkmale einzelner Subkulturen in Kolumbien sind vergleichbar mit denen anderer süd- und mittelamerikanischer Staaten.

Kultur der Paisas[Bearbeiten]

Das Wort Paisa stammt sicherlich von dem Wort Paisano (Landmann) ab, gilt aber in Kolumbien als Beschreibung einer Subkultur derer, die aus den Departamentos Antioquia,Caldas, Quindío, Risaralda, dem Norden des Valle del Cauca und Nordosten des Tolimas stammen.

Der Paisa gilt als produktiv, aktiv, sparsam und unternehmerisch, was aber durchaus aus einer Vielzahl von Vorurteilen stammen könnte. Auf Grund der geografischen Lage, die sehr bergig ist, waren die Paisas während der Konquista sehr unabhängig von der Kultur der Spanier und den Nachbargebieten.[66] Auch diese Subkultur ist durch einen eigenen Akzent geprägt, der sich durch die Eigenart des Voseo, eine unterschiedliche Art im Spanischen zu Duzen, kennzeichnet.

Kultur der Costeños[Bearbeiten]

Als Costeño wird eine Person aus der karibischen Küstenregion Kolumbiens genannt, die meistens afrikanischer Abstammung ist. Die Costeños werden als fröhliches und lautes Volk charakterisiert. Besonders ausgeprägt ist diese Subkultur in den Gebieten um die Städte Cartagena, Barranquilla und Santa Marta. Die für diese Gegend üblichen Nahrungsmittel Bananen, Kokosnuss, Reis und Fisch sind für die Costeños kennzeichnend. Deren Akzent wird dadurch erkannt, dass das ‚s‘ am Ende des Wortes nicht ausgesprochen wird und unterdrückt wird, wenn ein Konsonant darauf folgt (Beispiel: cohta anstatt costa).

Kultur aus den Llanos[Bearbeiten]

Die Llaneros kommen aus den tropischen Savannen um den Orinoko-Fluss. Seit der Teilung von Kolumbien und Venezuela 1830 ist die Kultur weitgehend dieselbe geblieben.

Feiertage[Bearbeiten]

Datum Name Deutscher Name
1. Januar Año Nuevo Neujahr
6. Januar * Epifanía/ 3 Reyes Magos Dreikönigstag
19. März * San José Sankt Josef
variabel Jueves Santo Gründonnerstag
variabel Viernes Santo Karfreitag
1. Mai Día del Trabajo Tag der Arbeit
variabel * Ascensión del Señor Christi Himmelfahrt
variabel * Corpus Christi Fronleichnam
variabel * Sagrado Corazón Herz-Jesu-Fest
17.–18. Juni * Dia del Padre Vatertag
20. Juli Día de la Independencia Tag der Unabhängigkeit
7. August Batalla de Boyacá Tag der Befreiung
15. August Asunción de la Virgen Mariä Himmelfahrt
12. Oktober * Día de la Raza Tag der Rasse (siehe auch Columbus Day)
1. November * Día de Todos los Santos Allerheiligen
11. November * Independencia de Cartagena Unabhängigkeit von Cartagena
8. Dezember * Inmaculada Concepción Maria Empfängnis
25. Dezember Navidad Weihnachten
Mit * sind die Feiertage versehen, die auf den darauf folgenden Montag verschoben werden. Alle hier aufgeführten Feiertage gelten als Nationalfeiertag.

Literatur und Kunst[Bearbeiten]

Totenmaske, Ilama (Calima), Kolumbien, 1. Jahrtausend v. Chr., Goldblech

Kolumbien rühmt eine lange Geschichte der Künste, die bis in die präkolumbischen Zeiten zurückgeht. Bekannt sind aus diesen Zeiten Goldfiguren, Schmuck und Tonarbeiten. In der Hauptstadt Bogotá sind im Goldmuseum viele dieser Stücke zu bewundern, weil es das größte der Welt ist. Ein Großteil der Kunststücke ist aber seit der Entdeckung, erst durch die Entdecker und dann durch Grabräuber, verschwunden. Die diversen Volksgruppen stellen weiterhin unterschiedlichste Arten von Kunst her, unter anderem die handgewebten Handtaschen (Mochilas) und Hängematten der Guajiros

Zu den bekanntesten kolumbianischen Künstlern des 20. Jahrhunderts zählen Ómar Rayo, Enrique Grau, Fernando Botero und Alejandro Obregón. Weitere herausragende Künstler der vergangenen Jahrzehnte sind Edgar Negret, Eduardo Ramírez Villamizar, Rodrigo Arenas Betancourt, Doris Salcedo sowie die deutschstämmigen Guillermo Wiedeman und Leopold Richter

Salzkathedrale – Adam

Bekanntester kolumbianischer Schriftsteller ist der Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez, der mit Werken wie Hundert Jahre Einsamkeit oder Die Liebe in den Zeiten der Cholera Weltruhm erlangt hat. Andere berühmte Schriftsteller sind Jorge Isaacs, Alvaro Mutis, Tomás Carrasquilla, Fernando Vallejo und José Eustasio Rivera. Weltbekannte Dichter sind José Asunción Silva und Guillermo Valencia. In der Kinderliteratur vertritt das Land der Fabeldichter Rafael Pombo.

Auch die kolumbianische Architektur hat bedeutende Beiträge geliefert. Neben den herausragenden Bauten der Kolonialzeit, die sich in Städten wie Cartagena oder Mompox erhalten haben, sind auch Bauwerke jüngeren Datums zu nennen. Der Name Rogelio Salmona steht besonders für die Bauten der Moderne, die das Gesicht vieler kolumbianischer Großstädte prägen

Torso einer Frau von Botero

Das kolumbianische Theater gehört zur Avantgarde Lateinamerikas. Insbesondere das zweijährlich von Fanny Mikey organisierte Festival Iberoamericano de Teatro in Bogotá hat sich zum Pflichttermin lateinamerikanischer Theaterschaffender entwickelt. Barranquilla, Pasto und Riosucio sind durch überregional bekannte Karnevalsfeiern bekannt geworden. Auch der kolumbianische Tanz gehört zum Kulturgut, der sich in vielen regionalen Arten entwickelt hat

Der kolumbianische Film ist zwar international nicht so bekannt wie die Filmindustrie Brasiliens oder Kubas, hat aber mit Vertretern wie Sergio Cabrera Anerkennung auf Filmfestivals in Europa gefunden. In diesem Zusammenhang sind auch – seichtere – kolumbianische TV-Produktionen zu nennen, wie das Telenovela-Format Yo soy Betty, la Fea, das rund um den Globus kopiert wird.

Die kolumbianische Küche ist, der Geografie des Landes entsprechend, sehr vielfältig mit starken regionalen Unterschieden. Gemeinsamer Nenner ist dabei die Bedeutung von Reis, Kartoffeln, Bohnen und Kochbananen. In den Küstentiefländern dominiert der Fisch als Hauptspeise, während in den Hochländern eher deftige Speisen wie der Ajiaco-Eintopf prägend sind.

Weltkulturerbe der UNESCO in Kolumbien[Bearbeiten]

Die UNESCO erklärte bisher sechs Plätze in Kolumbien zum Weltkulturerbe

als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Kulturerbes sind anerkannt:

Bogotá: Welthauptstadt des Buches 2007[Bearbeiten]

Bogotá wurde von der UNESCO zur Welthauptstadt des Buches 2007 auserkoren.[67]

Musik[Bearbeiten]

Shakira: „Musikexport Nr. 1“

Die traditionelle kolumbianische Musik ist sehr vielfältig. Die Musik der Karibikküste, wo viele Afro-Kolumbianer leben, ist stark von afrikanischen Rhythmen geprägt, wie man es in Stilen wie der Cumbia und dem verwandten, aber melodischeren Vallenato hören kann. Eine neue in dieser Region Kolumbiens entstandene Musikrichtung ist der ebenfalls stark von afrikanischen und karibischen Einflüssen geprägte Champeta. Als Beispiel für einen von den spanischen Eroberern geprägten Musik- und Tanzstil wäre Joropo zu nennen, der in den Llanos, einer gemeinsamen Region Kolumbiens und Venezuelas populär ist.

Völlig anders ist dagegen die traditionelle Musik der Andenregion um Bogotá, die eine Mischung spanischer und vorkolumbischer Stilelemente ist und damit der Folkloremusik des Hochlandes von Peru und Ecuador ähnelt. Im Rest des Landes ist die traditionelle Musik vor allem von spanischen und italienischen Einflüssen geprägt.

Salsa ist in Kolumbien, wie auch im Rest Südamerikas ebenfalls sehr beliebt. Berühmte kolumbianische Salsa-Interpreten sind die Grupo Niche, Fruko y sus Tesos und Joe Arroyo. Die bekannteste Musikerin Kolumbiens ist die Sängerin Shakira. Mittlerweile haben es auch der Pop-Sänger Juanes und der Vallenato-Interpret Carlos Vives zu internationaler Berühmtheit gebracht.

In den kolumbianischen Großstädten gibt es seit den 1990er Jahren eine ständig wachsende moderne Musikkultur. Im Jahr 1994 fand zum ersten Mal das Festival Rock al parque statt, das mittlerweile das größte kostenlose Rockfestival Lateinamerikas ist. In den vergangenen Jahren hat auch der Hip Hop in den Großstädten Kolumbiens immer mehr an Anerkennung gewonnen. Die oft in ghettoähnlichen Vierteln lebenden Jugendlichen identifizieren sich mit der afroamerikanischen Subkultur, da auch sie am Rande der Gesellschaft leben. Die Sociedad FB7 aus Medellin machte 2005 eine Tour durch Deutschland.

Kolumbien besitzt außerdem eine lange Tradition in der Komposition klassischer Musik europäischer Prägung. Diese beginnt mit den teilweise heute im Kathedralarchiv erhaltenen geistlichen Kompositionen an der Kathedrale von Bogotá aus dem 17. Jahrhundert. Auch aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert sind Kompositionen überliefert

Einen Aufschwung erfuhr die „klassische“ Musikproduktion im späten 19. und 20. Jahrhundert, vergleichbar mit der Entwicklung in anderen südamerikanischen Staaten nach der Erlangung der Unabhängigkeit. Hervorzuheben ist hier insbesondere der Komponist Adolfo Mejía, dessen Werke in Kolumbien sehr populär sind.

Kolumbien besitzt mehrere professionelle Sinfonieorchester und mehrere Berufsausbildungsstätten für Musikberufe.

Medien[Bearbeiten]

Die meistgelesenen Zeitungen sind El Tiempo und bis zur Umwandlung zur Wochenzeitung El Espectador. Außerdem werden El Colombiano, El País und Vanguardia Liberal, La Patria, El Heraldo, El Nuevo Dia und El Universal veröffentlicht. Die bekanntesten Zeitschriften sind Semana (Politik), Cambio (Politik), Portafolio (Wirtschaft), Cromos (Varieté) und SoHo (Varieté).

Radio ist ein sehr beliebtes Medium in Kolumbien. Es gibt eine Fülle von staatlichen und privaten Radiosendern. Von den privaten Radiosendern sind viele in Cadenas (Radio-Ketten) zusammengeschlossen und so kann man viele Sender aus Bogotá im ganzen Land empfangen. Eine Besonderheit sind in Kolumbien die sogenannten Geisel-Radios wie etwa Las voces del secuestro („Die Stimmen der Entführung“) des Senders Caracol. In diesen speziellen Sendungen, die meist in der Nacht ausgestrahlt werden, können die Familien der vielen von Guerilla oder Paramilitärs Entführten ihren Angehörigen eine Botschaft schicken.[68][69]

Kolumbiens Fernsehwelt besteht aus etwa 15 Sendern. Einige kolumbianische Fernsehserien, darunter viele Telenovelas und Familienserien wie Yo soy Betty, la fea, sind wegen ihrer niedrigen Produktionskosten und der hohen Qualität zu einem Exportschlager geworden. Yo soy Betty, la fea wurde zur Vorlage für einige andere Fernsehserien, so zum Beispiel in Deutschland für Verliebt in Berlin.

In Kolumbien herrscht heutzutage weitestgehend Pressefreiheit. Wie in vielen Ländern sind die einzelnen Medien im Eigentum von nur wenigen Gesellschaften und werden auch zu politischen Zwecken genutzt. Die Organización Ardila Lülle als Beispiel ist Eigentümer von Radio Cadena Nacional (RCN), einem großen Radiosender, seit 1995 auch des eigenen TV Senders RCNTV und auch des größten Musikverlegers Sonolux. Firmen und Beteiligungen der Familie Santo Domingo und des Grupo Santo Domingo sind (Teil)Inhaber von Radio Caracol, Caracol TV, Bogotá City TV und der Zeitung El Espectador.

Sport[Bearbeiten]

Kolumbien ist besonders für Fußball und Radsport international bekannt und war mehrere Jahre lang durch Juan Pablo Montoya, der jetzt in der NASCAR Liga fährt, in der Formel 1 vertreten.

2005 hat die Golfspielerin María Isabel Baena erstmals einen Titel für Kolumbien bei dem in New Jersey, USA ausgetragenen Match Play-Meisterschaft gewonnen. Mittlerweile belegt der Kolumbianer Camilo Villegas den zweiten Platz hinter dem legendären Spieler Tiger Woods in der Ford Golf Championship 2006 in Miami. Baena, Villegas und Jesus Armando Amaya „La Estrellita“ sind die stärksten Vertreter des Landes in dieser außergewöhnlichen Disziplin für ein lateinamerikanisches Land. Sie versprechen viel für die LPGA und PGA in den nächsten Jahren. Bekannteste Tennisspieler sind Fabiola Zuluaga, Miguel Tobón und Alejandro Falla. Clara Juliana Guerrero ist die weltbeste Kegelspielerin, eine Sportart in der auch u. a. die Geschwister Paola Rocío Gómez Ardila und Jaime Andrés Gómez Ardila das Land vertreten.

Boxen[Bearbeiten]

Geboxt wird in Kolumbien besonders an den Küsten. Jedoch ist die Infrastruktur zur Förderung dieses Sports nicht Priorität des Staates. So sind ein Großteil der später bekanntgewordenen Boxer mit eigenen Mitteln zu dem geworden. Berühmte Boxer sind der legendäre Antonio Cervantes „Kid Pambelé“, der vier Jahre lang Weltmeister in der Gewichtsklasse 140 Pfund Juniorgewicht der (WBA) war und Miguel „Happy“ Lora, der zwischen 1985 und 1989 den Weltmeistertitel in der Gewichtsklasse 118 Pfund Bantamgewicht der (WBC) hielt. Ein weiterer aufstrebender Boxer, der zurzeit zu den besten im Mittelgewicht gehört, ist Edison Miranda

Fußball[Bearbeiten]

Hauptartikel: Kolumbianischer Fußball

Eine Fußballliga wurde 1924 angedacht und durch den Beitritt 1936 zu der Confederación Sudamericana de Fútbol (CONMEBOL) besiegelt. Die Nationalelf spielte zum ersten Mal 1962 in Chile bei der Weltmeisterschaft mit. Aus drei Spielen erhielt sie aber nur einen Punkt, spielte aber mit einem 4:4 gegen die UdSSR eine historische Partie. 1964 wurde die Bundesliga „Federación de Fútbol de Colombia (Fedebol)” mit Unterstützung der FIFA gegründet. Kolumbien wurde 1974 von der FIFA die Austragung der 1986 zu spielenden Weltmeisterschaft zugesprochen, die aber letztlich wegen Uneinigkeiten zwischen Privat- und Staatsfinanzierungen 1981 an Mexiko ging.

Der bisher größte Erfolg der Fußball-Nationalmannschaft ist der im Jahre 2001 errungene Titel der Copa América, welcher zudem in Kolumbien ausgetragen wurde. Weitere Höhepunkte waren die jeweilige Qualifikation zu den Fußball-Weltmeisterschaften von 1962, 1990, 1994, 1998 und 2014, sowie der historische 5:0-Sieg über Argentinien in Buenos Aires. Dieses Spiel diente der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1994 in den USA.

Baseball[Bearbeiten]

Baseball wird in Kolumbien seit 1948 in der Liga Colombiana de Béisbol Profesional professionell gespielt. Die Liga besteht aus sechs Teams. Die besten Baseballtalente Kolumbiens spielen in der MLB in Nordamerika.

Radsport[Bearbeiten]

Hauptartikel: Radsport in Kolumbien

Der Radsport kann nach Fußball als Volkssport der Kolumbianer gewertet werden. Das erste in Etappen gefahrene Rennen Südamerikas, die Vuelta a Colombia wurde 1951 in Kolumbien absolviert.

Erster bekannter kolumbianischer Radrennfahrer bei der Tour de France war Martín Emilio Rodríguez, der das Rennen 1977 als 27. beendete. Fabio Parra gewann 1988 drei Etappen und endete als Dritter in der Gesamtwertung. Luis „Lucho“ Alberto Herrera gewann 1985 und 1987 zweimal das Gepunktete Trikot des Siegers der Bergwertung und holte insgesamt fünf Etappensiege und wurde dadurch zum kolumbianischen Nationalhelden.

2013 gewann Nairo Quintana nach bereits starken Vorleistungen eine Etappe der Tour de France, das Gepunktete Trikot, die Nachwuchswertung und sicherte sich den zweiten Platz in der Gesamtwertung und löste damit abermals eine große Radsporteuphorie in Kolumbien aus.

Inline-Skating[Bearbeiten]

Seit einigen Jahren zählt Kolumbien in dieser Disziplin zu den stärksten Nationen weltweit. Die bekannteste Inline-Skaterin ist Cecilia Baena (Sportlerin des Jahres 2001 in Kolumbien), bei den Panamerikanischen Meisterschaften 2005 gewann sie neun Medaillen. 2004 wurde sie in Italien dreifache Weltmeisterin. Außerdem gewann sie das größte Inlinerennen der Welt, den Berlin-Marathon mit 10.000 Teilnehmern. Weitere bekannte Weltmeister, sowie Weltrekordhalter sind Diego Rosero und Jorge Andrés Botero. Die Nationalmannschaft gewann die Weltmeistertitel 2000, 2002, 2004, 2005, 2006 und 2007.[70]

Tejo[Bearbeiten]

Tejo, eine moderne Version eines Indianerspieles namens Turmequé, wird schon über 500 Jahre lang in den Departamentos Cundinamarca und Boyacá gespielt und wurde im Juni 2000 vom kolumbianischen Kongress zum Nationalsport ernannt. Die moderne Version sieht vor, eine eiserne Halbkugel, den Tejo, in einen metallischen Kreis zu werfen und so, die an den vier Himmelsrichtungen aufgelegten Schwarzpulvertaschen, die Mechas, zum lauten Knall zu zwingen. Wer dem Zentrum am nächsten liegt, gewinnt das Spiel wenn keine der Mechas getroffen wird. Wenn eine Mecha getroffen wird, so gewinnt der Einzelspieler oder das Team des Spielers, ganz egal wer der Mitte am nächsten liegt. Die Partien werden traditionell von alkoholischen Getränken wie Bier und Aguardiente begleitet. Die Brauereien sind daher naturgemäß die größten Sponsoren.

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Dario N. Azzellini, Raul Zelik: Kolumbien – Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung. ISBN 3-929008-48-3.
  • Werner Altmann, Thomas Fischer, Klaus Zimmermann (Hrsg.): Kolumbien heute. Vervuert, Frankfurt 1997, ISBN 3-89354-562-X.
  • Mik Berger: Kolumbien – sí o no? Eine Reise in die Rumba, Impressionen und Hintergründe. Impressionen und Hintergründe aus einem der fröhlichsten und zugleich gefährlichsten Länder der Erde. 3. Auflage. Sonrrie Verlag, Bad Bramstedt 2008, ISBN 978-3-936968-13-2.
  • Hella Braune, Frank Semper: Nah Dran Kolumbien. ISBN 3-9805953-9-0.
  • Oliver Curth: Musik der Welt: Kolumbien. Lugert Verlag, 2002, ISBN 3-89760-803-0.
  • Oliver Diehl, Linda Helfrich (Hrsg.): Kolumbien im Fokus. Einblicke in Politik, Kultur, Umwelt. Vervuert Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-89354-585-9.
  • Gerhard Dilger: Kolumbien. München 1996, ISBN 3-406-39864-2.
  • Thomas Fischer: Die Persistenz der FARC. In: David Graaff u. a. (Hrsg.): Kolumbien: Vom Failing State zum Rising Star? Ein Land zwischen Wirtschaftswunder und humanitärer Krise. Wissenschaftlicher Verlag Berlin, Berlin 2013, ISBN 978-3-86573-734-2, S. 49–70.
  • Thomas Fischer: 40 Jahre FARC in Kolumbien. Von der bäuerlichen Selbstverteidigung zum Terror. In: Sozial.Geschichte. 20(2005)1, ISBN 3-89760-803-0, S. 77–99.
  • Thomas Fischer: Krisenland Kolumbien. Krisendimensionen, Krisenmanagement und Chancen für einen dauerhaften Frieden, 1985–2005. In: Andreas Boeckh, Rainer Öhlschläger (Hrsg.): Krisenregionen in Lateinamerika. Institut für Iberoamerika-Kunde, Hamburg 2006, ISBN 3-89502-228-4, S. 191–228.
  • Francisco Gutiérrez u.a.: Degradación o cambio. Evolución del sistema político colombiano. Norma, Bogotá 2002, ISBN 958-04-6632-7.
  • Linda Helfrich: Kolumbien. Wahlen und Parteien im Gewaltkonflikt. Vervuert, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-89354-485-2.
  • Linda Helfrich, Sabine Kurtenbach (Hrsg.): Colombia. Caminos para salir de la violencia. Iberoamericana/Vervuert, Frankfurt am Main 2006, ISBN 84-8489-214-X.
  • Werner Hörtner: Kolumbien verstehen. Geschichte und Gegenwart eines zerrissenen Landes. Rotpunktverlag, Zürich 2006.
  • Werner Hörtner: Kolumbien am Scheideweg. Ein Land zwischen Krieg und Frieden. Rotpunktverlag, Zürich 2013, ISBN 978-3-85869-559-8.
  • Thomas Jäger u.a.: Die Tragödie Kolumbiens. Staatszerfall, Gewaltmärkte und Drogenökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007.
  • Sabine Kurtenbach: Staatliche Organisation und Krieg in Lateinamerika. Münster 1991, ISBN 3-89473-082-X.
  • Daniel Pécaut: Crónica de cuatro décadas de política colombiana. Norma, Bogotá 2006, ISBN 958-04-9551-3.
  • Sven Schuster: I took Panama. Die Separation Panamas in der Sicht der neueren Historiografie Panamas, Kolumbiens und der USA. ZILAS, Eichstätt 2006, ISSN 0946-5030.
  • Frank Semper: Die Rechte der indigenen Völker in Kolumbien. ISBN 3-9805953-7-4.
  • Frank Semper: Tor zum Amazonas. ISBN 3-9805953-1-5.
  • Rafael Sevilla (Hrsg.): Kolumbien – Land der Einsamkeit? Bad Honnef 1999, ISBN 3-89502-095-8.
  • Christian Völkel: The Political Origins of Human Development. State Formation, Institutional Persistence and Long-Run-Educational Development in Latin America. Dissertation. Bremen 2011.
  • Bruce M. Wilson: Institutional Reform and Rights Revolutions in Latin America: The Cases of Costa Rica and Colombia. In: Journal of Politics in Latin America. Hamburg 2009.

Weblinks[Bearbeiten]

  Wiktionary: Kolumbien – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  Commons: Kolumbien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  Wikivoyage: Kolumbien – Reiseführer
  Wikimedia-Atlas: Kolumbien – geographische und historische Karten

Offizielle Seiten[Bearbeiten]

Sonstige Seiten[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. CIA World Factbook, abgerufen am 11. Februar 2015
  2. Bevölkerungszahl beträgt nach simulierter Statistik des Departamento Administrativo Nacional de Estadística (DANE) 47.997.215 (Stand: 11. Februar 2015) DANE: Bevölkerungszahl (aufgerufen am 11. Februar 2015, 18:49 dt. Zeit)
  3. Gerundet, genauerer Wert 42,14
  4. World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds
  5. Human Development Report Office: Colombia – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 25. Oktober 2014
  6. Knaurs Weltspiegel, ISBN 3-426-07658-6.
  7. a b Censo general 2005 (Bevölkerungszählung 2005) (PDF; 393 kB)
  8. teleSUR: Nueve indígenas heridos por represión policial en Colombia, 17. Oktober 2008.
  9. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatFlucht vor der Gewalt ins Niemandsland. In: der Standard. 28. Mai 2010, abgerufen am 29. Mai 2010.
  10. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatCurrent IDP figures. In: Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC). 5. September 2011, S. 25, 26, abgerufen am 9. November 2011 (pdf; 697 kB, englisch).
  11. a b junge Welt: »Diskussion über soziale Probleme gilt als Terrorismus«, 11. Oktober 2008.
  12. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatRomina Luz Hermoza Cacsire de Schaller: Mittendrin am Rand der Gesellschaft – Afrokolumbianer und Indigene in Kolumbien. In: Quetzal. Oktober 2011, abgerufen am 9. November 2011.
  13. WDR Tag 7: »Kein Brot für Öl Biosprit-Boom in Kolumbien«, 30. November 2008.
  14. amerika21: Tote und Verletzte in Kolumbien, 17. Oktober 2008.
  15. teleSUR: Dirigente indígena denunció que Uribe quiere ocultar el drama del pueblo, 16. Oktober 2008.
  16. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatIndigene Völker vor der Auslöschung. In: amerika21. 7. September 2010, abgerufen am 7. September 2010.
  17. Unsere Familie – Kalender 2005, S. 80.
  18. www.jw.org; Stand Januar 2015
  19. Necesidades Bascias Insatisfechas, DANE Censo 2005 (PDF; 144 kB)
  20. TOWARDS SUSTAINABLE PEACE, POVERTY ERADICATION, AND SHARED PROSPERITY Colombia Policy Notes – September 2014. Abgerufen am 8. März 2015.
  21. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatM. Daniljuk: Negative Sozialentwicklung in Kolumbien. In: amerika21. 26. Dezember 2009, abgerufen am 30. Dezember 2009.
  22. En 10 puntos disminuyó el número de personas con Necesidades Básicas Insatisfechas en Colombia, El Tiempo eltiempo.com
  23. Lynch, John: Simón Bolívar: A Life, S. 288. Yale University Press, 2006.
  24. Schuster, Sven: I took Panama. Die Separation Panamas in der Sicht der neueren Historiografie Panamas, Kolumbiens und der USA. ZILAS, Eichstätt 2006, ISSN 0946-5030, S. 19–23.
  25. Pécaut, Daniel. Crónica de cuatro décadas de política colombiana. Norma, Bogotá 2006, ISBN 958-04-9551-3, S. 13–37.
  26. Vereinte Nationen und kolumbianische Regierung stellen Daten zum Drogenkonsum in Kolumbien vor ONU y gobierno presentan datos de consumo de drogas en Colombia
  27. Christoph Albrecht-Heider: Gigantisches Geschäft und riesige Bedrohung. In. FR vom 10. März 2010, S. 8f.
  28. Wolfgang Kunath: Ein verlorener Krieg. FR vom 10. März 2010, S. 9.
  29. John Mulholland: Juan Manuel Santos: 'It is time to think again about the war on drugs' . The Observer, 12. November 2011
  30. Gaia Amazonas
  31. COAMA
  32. CANOA
  33. DIARIO OFICIAL 45.980: LEY 975 DE 2005. Archiviert vom Original am 19. Juli 2007, abgerufen am 8. März 2015.
  34. Gutiérrez, Francisco u.a. Degradación o cambio. Evolución del sistema político colombiano. Norma, Bogotá 2002, ISBN 958-04-6632-7.
  35. Amnesty Report 2010 – Kolumbien, Amnesty International 2010.
  36. a b World Report 2011: Colombia, Human Rights Watch, Januar 2011.
  37. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatTatiana Félix: Kolumbien: Zehntausende Menschen verschwunden. In: amerika21. 2. Juli 2011, abgerufen am 3. Juli 2011.
  38. Los herederos de los paramilitares, El País vom 28. Januar 2011.
  39. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatLlamado al Gobierno a ratificar el Protocolo Facultativo de la Convención contra la Tortura. In: Colectivo de Abogados. 28. Juni 2011, abgerufen am 29. Juni 2011 (spanisch).
  40. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatKolumbien: Zunahme von Hinrichtungen durch Militär. In: amerika21. 11. Mai 2011, abgerufen am 13. Mai 2011.
  41. Denuncian aumento de ejecuciones extrajudiciales en Colombia, Justicia por Colombia, 7. Mai 2011.
  42. “Chuzadas” Colombian Media Targeted by Intelligence Services (PDF; 487 kB), Reporter ohne Grenzen, Mai 2010.
  43. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatM. Daniljuk: Mehrfachwahlen in Kolumbien. In: amerika21. 14. März 2010, abgerufen am 14. März 2010.
  44. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatAFP: Denuncian compra de votos en legislativas de Colombia. In: El Nuevo Herald. 14. März 2010, abgerufen am 15. März 2010.
  45. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatM. Daniljuk: Kolumbianer wählen nicht. In: amerika21. 15. März 2010, abgerufen am 16. März 2010.
  46. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatM. Cancela-Kieffer: Denuncian compra de votos en Colombia. In: El Nuevo Herald. 14. März 2010, abgerufen am 15. März 2010.
  47. usatoday.com: Stubborn rebels fight on in Colombia 8. Dezember 2007
  48. Julian E. Torres: Colombia’s ‘obligatory’ military service: The arbitrary role of class disparity. Abgerufen am 8. März 2015.
  49. teleSUR: Informe revela que conflicto en Colombia es la excusa para desbordado gasto militar, 18. Januar 2008.
  50. Ministerio de Defensa Nacional de Colombia. Abgerufen am 8. März 2015.
  51. Military expenditure (% of GDP). In: Weltbank und SIPRI. Abgerufen am 8. März 2015.
  52. Vgl. Fischer Weltalmanach 1988.
  53. Acto Legislativo 02 – 6 de Julio de 2007 – Presidencia de la República (PDF; 99 kB)
  54. www.doingbusiness.org
  55. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatMeistgesuchter Drogenboss gefasst. In: Brot für die Welt. 16. April 2009, abgerufen am 30. Mai 2010.
  56. Manfred Fuchs, Tilman Schiel: Der Preis der Kohle: eine vergleichende Studie über den Kohlebergbau in Kolumbien, Südafrika und Polen. C.H.Beck, 1997, S. 14.
  57. Deutsche Welle: Menschenrechtsverletzungen durch Kohlebergbau, 20. November 2008.
  58. Handelsblatt online: Die Kohle ist blutbefleckt, 28. April 2013.
  59. Countries - U.S. Energy Information Administration (EIA). Abgerufen am 8. März 2015.
  60. Kolumbien und der Bergbau-Boom, übersetzt aus La Semana, Mai 2010, 28. April 2013.
  61. Rettet den Regenwald Aktion: Regenwaldabholzung zollfrei importiert
  62. EU-Andean Trade Sustainability Impact Assessment. Final Report, October 2009.
  63. 100 preguntas del Acuerdo Comercial con la Unión Europea. Ministerio de Commercio, Industria y Turismo
  64. a b c d The World Factbook
  65. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4.
  66. www.colombia.com – Turismo en Medellín
  67. Bogotá: Welthauptstadt des Buches 2007
  68. Frederik Obermaier: Ich denke immer an dich In: Geiselradio: "Ich denke immer an dich"
  69. Homepage von Las voces del secuestro
  70. La selección Colombia aseguró el título del Mundial de patinaje de Cali este jueves, El Tiempo 24. August 2007

3.8166666666667-73.916666666667Koordinaten: 4° N, 74° W