Anhalt (1806 - 1918) |
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Wappen | Flagge | |
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Lage im Deutschen Reich | ||
Landeshauptstadt | Dessau | |
Regierungsform | Monarchie, Republik | |
Staatsoberhaupt | Herzog (bis 1918) | |
Dynastie | Askanier | |
Bestehen | 1212/1863-1945 | |
Fläche | 2299 km² (1925) | |
Einwohner | 351.045 (1925) | |
Bevölkerungsdichte | 153 Einwohner pro km² | |
Entstanden aus | Anhalt-Dessau, Anhalt-Zerbst, Anhalt-Köthen, Anhalt-Bernburg | |
Aufgegangen in | Sachsen-Anhalt | |
Hymne | Anhalt-Lied | |
Stimmen im Bundesrat | 1 Stimme | |
Kfz-Kennzeichen | A | |
Karte | ||
Anhalt ist eine Region Mitteldeutschlands, die ein Gliedstaat des Deutschen Reiches war und heute zum Land Sachsen-Anhalt gehört.
Das Fürstentum Anhalt entwickelte sich 1212 durch Erbteilungen der Askanier. Fürst Heinrich I. von Anhalt hatte diese Bezeichnung für seine Linie zur Unterscheidung von anderen askanischen Linien gewählt. Der Name Anhalt geht auf die askanische Stammburg, Burg Anhalt bei Harzgerode, zurück; der Name Askanier bezieht sich auf ihre Residenz in Aschersleben (lateinisch: Ascaria). Das Fürstentum entwickelte sich somit aus dem Schwabengau und dem Gau Serimunt als Besitz des Geschlechts der Askanier und war Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Das Land wurde im Laufe der Zeit mehrfach durch Erbteilung zersplittert, unter anderem in Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Anhalt-Zerbst und weitere.
Das wieder vereinigte Fürstentum Anhalt entstand 1570. Bereits 1603 wurde es aber wieder in die Kleinstaaten Anhalt-Bernburg, Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen, Anhalt-Zerbst (und 1611 Anhalt-Plötzkau durch Teilung des Fürstentums Anhalt-Bernburg) aufgeteilt. 1665 übernahm die Anhalt-Plötzkauer Fürstenlinie nach Aussterben der Anhalt-Köthener deren Fürstentum. Das Anhalt-Plötzkauer Teilfürstentum fiel gleichzeitig an Anhalt-Bernburg zurück.
1797 wurde Anhalt-Zerbst nach Aussterben der Zerbster Fürstenlinie auf die anderen anhaltischen Fürstentümer aufgeteilt. 1806 erhielt der Fürst von Anhalt-Bernburg vom letzten Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Franz II., das Recht, sich „Herzog“ zu nennen, 1807 wurden die beiden verbleibenden Staaten Anhalt-Dessau und Anhalt-Köthen von Napoleon I. zu Herzogtümern erhoben und traten am 18. April 1807 dem Rheinbund bei. Nach dem Ende der Befreiungskriege wurden sie Mitglieder des Deutschen Bundes.
Nach dem Erlöschen der Linien in Köthen (1847) und Bernburg (1863) kam es zum Zusammenschluss der drei Herzogtümer zu einem vereinigten Herzogtum Anhalt mit Dessau als Hauptstadt. Kurz nach dem Deutschen Krieg 1866 trat Anhalt dem unter preußischer Führung entstandenen Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. Im Bundesrat in Berlin hatte es eine Stimme, wie auch vorher schon im Bundestag in Frankfurt am Main.
Im Zuge der Novemberrevolution 1918 wurden auch in Anhalt Arbeiter- und Soldatenräte gebildet. Diese arbeiteten eher pragmatisch und stellten keine radikalen Forderungen. Am 12. November verkündete Prinzregent Aribert stellvertretend für den minderjährigen Herzog Joachim Ernst die Abdankung und den Thronverzicht für die regierende Familie der Askanier. Anhalt wurde zu einem Freistaat in der Weimarer Republik.[1] Bei den Landtagswahlen im April 1932 wurde die NSDAP mit 15 Mandaten (6 Mandatsträger waren aus Dessau) stärkste Fraktion.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zum kurzzeitigen Zusammenschluss mit der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen zum Land Sachsen-Anhalt in der Sowjetischen Besatzungszone. Dieses Land hatte aber nur kurz Bestand: Nach der Verwaltungsreform von 1952 wurde das Land Sachsen-Anhalt aufgeteilt und der ehemals anhaltische Teil gehörte danach zu den Bezirken Halle und Magdeburg in der DDR.
Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde das Land Sachsen-Anhalt in leicht veränderten Grenzen wieder errichtet. Im Zeitraum zwischen den Kreisreformen von 1994 und 2007 gab es innerhalb des Landes Sachsen-Anhalt auch einen Landkreis Anhalt-Zerbst, so dass der historische Name „Anhalt“ nicht nur im Landesnamen, sondern auch in einem Kreisnamen fortlebte. Seit 1. Juli 2007 ist der Name Anhalt im neugebildeten Landkreis Anhalt-Bitterfeld enthalten. Das Gebiet der Evangelischen Landeskirche Anhalts entspricht noch heute dem ehemaligen Herzogtum bzw. Freistaat.
Blasonierung: Das Wappen ist dreimal geteilt und zweimal gespalten mit Mittelschild im fünften Feld. In den Feldern:
Normative Festlegung des Wappens in der Herzoglichen Wappenrolle von 1887.
Die Landesfarben waren Rot-Grün-Weiß, manchmal nur Grün-Weiß.
Die Staatsoberhäupter waren bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 die Herzöge von Anhalt (siehe auch: Askanier):
Vorsitzende des Herzoglich-Anhaltischen Staatsministeriums beziehungsweise Staatsminister waren:
1942 wurden die preußischen Gemeinden Löbnitz a. d. Linde, Repau, Pösigk, Schierau, Priorau, Möst und Goltewitz in das Land Anhalt eingegliedert sowie die Gemeinden Tilkerode, Unterwiederstedt und Wadendorf in die Provinz Sachsen des Landes Preußen ausgegliedert.
75.523 Einwohner; 2299 km² (1871)
100.702 Einwohner; 2299 km² (1910)
351.045 Einwohner; 2299 km² (1925)
436.213 Einwohner; 2314 km² (Mai 1939)
Preußen (ab 1834) (mit den zugehörigen Gebieten: Anhalt-Bernburg (1834–1863), Anhalt-Dessau (1834–1863), Anhalt-Köthen (1834–1847), Anhalt (ab 1863), Waldeck (ab 1834), Lippe (ab 1841), Lauenburg (1865–1876), Schleswig-Holstein (ab 1867)) | Hessen-Darmstadt (ab 1834) | Hessen-Kassel (1834–1866) | Hessen-Homburg (1835–1866) | Bayern (ab 1834) | Württemberg (ab 1834) (mit den zugehörigen Gebieten: Hohenzollern-Hechingen (1834–1850), Hohenzollern-Sigmaringen) (1834–1850) | Sachsen (ab 1834) | Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten (ab 1834) (mit den zugehörigen Gebieten: Sachsen-Weimar-Eisenach (ab 1834), Sachsen-Altenburg (ab 1834), Sachsen-Meiningen (ab 1834), Sachsen-Coburg und Gotha (ab 1834), Schwarzburg-Rudolstadt (ab 1834), Schwarzburg-Sondershausen (ab 1834), Reuß-Greiz (ab 1834), Reuß jüngerer Linie (ab 1848), Reuß-Schleiz (1834–1848), Reuß-Lobenstein und Ebersdorf (1834–1848) | Baden (ab 1835) | Nassau (1835–1866) | Frankfurt (1836–1866) | Braunschweig (ab 1841) | Luxemburg (ab 1842) | Hannover (1854–1866) (mit den zugehörigen Gebieten: Schaumburg-Lippe (ab 1854)) | Oldenburg (ab 1854) | Hamburg (ab 1888) | Bremen (ab 1888) | Lübeck (ab 1868) | Elsaß-Lothringen (ab 1871) | Mecklenburg-Strelitz (ab 1867) | Mecklenburg-Schwerin (ab 1867)
Königreiche | ||
Großherzogtümer | Hessen (nur Provinz Oberhessen nördlich des Mains)• Mecklenburg-Schwerin • Mecklenburg-Strelitz • Oldenburg • Sachsen-Weimar-Eisenach |
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Herzogtümer | Anhalt• Braunschweig• Sachsen-Meiningen • Sachsen-Altenburg • Sachsen-Coburg und Gotha |
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Fürstentümer | Lippe• Reuß älterer Linie • Reuß jüngerer Linie • Schaumburg-Lippe • Schwarzburg-Rudolstadt • Schwarzburg-Sondershausen • Waldeck-Pyrmont |
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Freie Städte |
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Großherzogtümer | Baden • Hessen-Darmstadt • Mecklenburg-Schwerin • Mecklenburg-Strelitz • Oldenburg • Sachsen-Weimar-Eisenach |
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Herzogtümer | Anhalt • Braunschweig • Sachsen-Altenburg • Sachsen-Coburg und Gotha • Sachsen-Meiningen |
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Fürstentümer | Lippe • Reuß älterer Linie • Reuß jüngerer Linie • Schaumburg-Lippe • Schwarzburg-Rudolstadt • Schwarzburg-Sondershausen • Waldeck-Pyrmont |
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Saargebiet (unter Völkerbundsverwaltung 1920-1935)
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Waldeck-Pyrmont (bis 1929)
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