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Hellenische Republik (1974 - )
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FRANKREICH Königreich 5. Republik, 1959-. 10 Euro-Cent 1999. Erstprägung mit feinem Riffelrand. Offiziell in der Münzstätte entwertet. 4.08 g. Sehr selten. FDC.

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DEUTSCHLAND Bundesrepublik Deutschland Fehlprägungen 1 Euro-Cent o. J. (2002-). Mehrfache Zweifachprägung. 2.29 g. Sehr selten. FDC.

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1945,Österreich. Zweite Republik nach 1945. Euro Gedenkmünzen. 20 Euro (16x), 10 Euro (26x), 5 Euro Silber (29x) und 5 Euro (5x). 76 Stück. Teilweise mit Originaletuis. Stempelglanz / Polierte Platte
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Griechenland (Begriffsklärung) aufgeführt.
Ελληνική Δημοκρατία
Ellinikí Dimokratía
Hellenische Republik
Flagge Griechenlands
Wappen Griechenlands
Flagge Wappen
Wahlspruch: Ελευθερία ή Θάνατος

(Elefthería i thánatos „Freiheit oder Tod“)

Amtssprache Griechisch
Hauptstadt Athen
Staatsform Parlamentarische Republik
Regierungssystem Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Staatspräsident
Prokopis Pavlopoulos
Regierungschef Ministerpräsident
Alexis Tsipras
Fläche 131.957[1] km²
Einwohnerzahl 10.816.286 [2]
Bevölkerungsdichte 81,96 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2011[3]
  • 303,0 Milliarden USD (35.)
  • 294,3 Milliarden USD (43.)
  • 27.073 USD (30.)
  • 26.294 USD (37.)
Human Development Index 0,853 (29.) (2013)[4]
Währung 1 Euro = 100 Cent
Unabhängigkeit Beginn des Aufstandes gegen das Osmanische Reich 1821, Bestätigung der Souveränität durch das Londoner Protokoll am 3. Februar 1830
Nationalhymne Ymnos is tin Eleftherian
Nationalfeiertag 25. März (1821, Beginn der Griechischen Revolution)
28. Oktober (1940, Ochi-Tag)
Zeitzone UTC+2 OEZ
UTC+3 OESZ (März–Oktober)
Kfz-Kennzeichen GR
ISO 3166 GR, GRC, 300
Internet-TLD .gr
Telefonvorwahl +30
Ägypten Tunesien Libyen Algerien Marokko Mauretanien Senegal Gambia Guinea-Bissau Guinea Sierra Leone Liberia Elfenbeinküste Ghana Togo Benin Nigeria Äquatorialguinea Kamerun Gabun Republik Kongo Angola Demokratische Republik Kongo Namibia Südafrika Swasiland Mosambik Tansania Kenia Somalia Dschibuti Eritrea Sudan Ruanda Uganda Burundi Sambia Malawi Simbabwe Botswana Äthiopien Südsudan Zentralafrikanische Republik Tschad Niger Mali Burkina Faso Jemen Oman Vereinigte Arabische Emirate Saudi-Arabien Irak Iran Kuwait Katar Bahrain Israel Syrien Libanon Jordanien Zypern Türkei Afghanistan Turkmenistan Pakistan Griechenland Italien Malta Frankreich Portugal Spanien Mauritius Réunion Mayotte Komoren Seychellen Madagaskar Sao Tome und Príncipe Sri Lanka Indien Indonesien Bangladesch Volksrepublik China Nepal Bhutan Myanmar Kanada Dänemark (Grönland) Island Mongolei Norwegen Schweden Finnland Irland Vereinigtes Königreich Niederlande Belgien Dänemark Schweiz Österreich Deutschland Slowenien Kroatien Tschechische Republik Slowakei Ungarn Polen Russland Litauen Lettland Estland Weißrussland Moldawien Ukraine Mazedonien Albanien Montenegro Bosnien und Herzegowina Serbien Bulgarien Rumänien Georgien Aserbaidschan Armenien Kasachstan Usbekistan Tadschikistan Kirgisistan Russland Vereinigte Staaten Malediven Japan Nordkorea Südkorea Republik China (Taiwan) Singapur Malaysia Philippinen Thailand Vietnam Laos Kambodscha Indien Venezuela Guyana Suriname Frankreich (Französisch-Guayana) Brasilien Kap Verde Spanien (Kanaren) Dominikanische Republik Puerto Rico Dominkanische Republik Bahamas Jamaika Kuba Mexiko Mexiko Venezuela Guyana Suriname Frankreich (Französisch-Guayana) Brasilien Kap Verde Spanien (Kanaren) Dominikanische Republik Puerto Rico Dominkanische Republik Bahamas Jamaika Kuba Mexiko Mexiko Dänemark (Färöer) Greece in the European Union on the globe (Europe centered).svg
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Griechenland (griechisch Ελλάδα [ɛˈlaða], Elláda, formell Ελλάς, Ellás ,Hellas‘; amtliche Vollform Ελληνική Δημοκρατία, Ellinikí Dimokratía ,Hellenische Republik‘[5]) ist ein Land in Südosteuropa und Mittelmeeranrainerstaat. Das griechische Staatsgebiet grenzt an Albanien, die Republik Mazedonien, Bulgarien und die Türkei. Griechenland ist eine Parlamentarische Republik mit präsidialen Elementen; die Exekutive liegt bei der Regierung, zum kleineren Teil auch beim Staatspräsidenten.

Griechenland ist seit 1981 Mitglied der Europäischen Union und bildet mit weiteren EU-Mitgliedstaaten eine Währungsunion, die Eurozone. Es ist Mitglied der Vereinten Nationen, der OECD, der NATO, der OSZE und des Europarates. Der Human Development Index zählt Griechenland zu den sehr hoch entwickelten Staaten.

Begriff und Bezeichnung

Die Griechen der Neuzeit nennen sich selbst Hellenen (griechisch Έλληνες, Ellines), jedoch hatten sie im Laufe der Geschichte zahlreiche unterschiedliche Bezeichnungen. So wurden die bei den Thermopylen gefallenen Soldaten Hellenen genannt. Allerdings war diese Bezeichnung in den ersten Jahrhunderten des Christentums ein Synonym für Heidentum. In der Spätantike nannten die Griechen sich Rhōmaioi (altgriechisch Ῥωμαῖοι ‚Römer‘). Unterschiedlichste geschichtliche Entwicklungen beeinflussten ihre Selbstbezeichnung. Diese variierenden Namen waren entweder völlig neu, oder bereits früher benutzt worden und in Vergessenheit geraten. Sie waren zu jeweils ihrer Zeit signifikant und können heute als austauschbar betrachtet werden, was bedeutet, dass für das Volk der Griechen die Vielnamigkeit gilt.

In den meisten europäischen Sprachen und jenen Sprachen, die deren Bezeichnungen übernommen haben, beginnt der Name für Griechenland mit den Buchstaben gr. Der Ursprung all dieser Bezeichnungen liegt im lateinischen Begriff Graecus, welcher seinerseits im griechischen Graikos (Γραικός) seinen Ursprung hat, dem Namen eines böotischen Stammes, der sich im achten Jahrhundert v. Chr. in Italien ansiedelte und unter dessen Namen die Hellenen im Westen bekannt wurden. Homer erwähnt in der Ilias die böotische Stadt Graia (Γραῖα)[6]; Pausanias zufolge war dies der alte Name von Tanagra.[7] Kyme, eine Stadt südlich von Rom und nordwestlich von Neapel wurde von Griechen aus den Städten Chalkis und Graia gegründet. Durch den Kontakt letzterer mit den Römern könnte der Begriff Graeci als Sammelbezeichnung für alle Hellenen entstanden sein.

Hingegen gehen die persische und türkische Bezeichnung der Griechen Yunan ebenso wie die der meisten anderen nahöstlichen Sprachen ursprünglich auf altpersisches Yauna zurück, welches wiederum dem griechischen Íōnes (Ἴωνες) entlehnt ist. Namensgeber war hier der griechische Stamm der Ionier, deren Städte im sechsten Jahrhundert v. Chr. von den Persern erobert wurden und deren Name, ähnlich wie der Name der Graeci im Westen, auf die Gesamtheit der Hellenen bezogen wurde.[8]

Geographie

Griechenland liegt am östlichen Mittelmeer in Südeuropa und setzt sich geographisch aus dem griechischen Festland am südlichen Ende des Balkans, der Halbinsel Peloponnes, die jedoch durch den Bau des Kanals von Korinth (eingeweiht 1893) vom Festland getrennt wurde, sowie zahlreichen Inseln zusammen, die hauptsächlich in der Ägäis, im Ionischen aber auch im Libyschen Meer liegen. Die politische Grenze nach Norden bilden die Staaten Albanien (282 km), Mazedonien (228 km) und Bulgarien (494 km) sowie im Osten die Türkei (206 km).[9] Eine natürliche Grenze bildet das Ionische Meer im Westen des Landes mit der italienischen Halbinsel und Sizilien sowie das Libysche Meer im äußersten Süden mit dem afrikanischen Kontinent. Die Insel Gavdos im Libyschen Meer ist der südlichste Punkt des Landes und gilt zudem geographisch als südlichster Punkt Europas.

Regionale Gliederung Griechenlands

Das Land hat eine Gesamtfläche von 131.957 km²: 106.915 km² entfallen auf das Festland, 25.042 km² (knapp 19 %) verteilen sich auf 3.054 Inseln, von denen 87 bewohnt sind.[10] Auf Grund des Inselreichtums erzielt Griechenland eine bemerkenswerte Küstenlänge von 13.676 km,[11] wovon etwa 4.000 km auf das griechische Festland entfallen. Die zum Teil recht großen Distanzen innerhalb des Landes stellen im Verhältnis zu seiner relativ kleinen Gesamtfläche ein weiteres geographisches Merkmal dar. So beträgt die Luftlinie zwischen der Insel Othoni bei Korfu und der Insel Kastelorizo im äußersten Südosten Griechenlands 983 km. Die kleinste geographische Ausdehnung – mit unter 550 km Luftlinie – besitzt das Land in ostwestlicher Richtung.

Der Olymp

Griechenland hat trotz seines stark maritimen Charakters einen Gebirgsanteil von 77,9 % und wird daher als Gebirgsland eingestuft. Zentrale Gebirge und Gebirgszüge des Landes sind das Pindos-Gebirge, der Olymp-Ossa-Pilion-Gebirgszug sowie das Rhodope-Gebirge auf dem griechischen Festland, das Taygetos-Gebirge auf der Halbinsel von Peloponnes und darüber hinaus das Ida- bzw. Psiloritis-Gebirge auf der Insel Kreta. Höchste Erhebung des Landes ist der Mytikas (2917 m) im Gebirgsstock des Olymp. Größere wirtschaftlich verwertbare Ebenen sind nur spärlich vorhanden und befinden sich hauptsächlich in den Regionen Thessalien, Makedonien und Thrakien.

Gewässer

Der Marathon-See mit der 1926 errichteten Staumauer

Größere Flüsse die ganzjährig Wasser führen gibt es überwiegend im Norden des griechischen Festlandes, die dort zur Bewässerung der fruchtbaren Täler und zum geringen Anteil der Energiegewinnung genutzt werden. Darunter der Pinios, Axios, Strymonas, Nestos und Evros. Im Süden Griechenlands führen die meisten Flüsse nur saisonal Wasser, können sich aber in der Regenzeit zu reißenden Strömen wandeln. Durch Attika fließt der Kifisos. Für die Binnenschifffahrt wurde einst der heutige Grenzfluss Evros genutzt. Der Norden Griechenlands liegt im Blauen Herzen Europas.[12]

Die griechische Seenlandschaft ist wenig bekannt und besteht etwa zur Hälfte aus natürlichen Seen und aus Stauseen jüngerer Zeit. Der Trichonida-See in Ätolien-Akarnanien hat eine Oberfläche von 96 km² und eine Tiefe von 57 m und ist somit einer der drei größten natürlichen Seen in Griechenland. Die umgebenden Eukalyptus- und Olivenhaine sind Lebensraum für über 140 Vogelarten, der See selbst für einige seltene Fischarten. Ebenfalls in Ätolien-Akarnanien befindet sich der 92 km² große Kremasta-Stausee, der hauptsächlich vom Acheloos gespeist wird[13].

Klima

Ein See in Epirus, in den Bergen über der Baumgrenze
Palmen an einem Strand
Flughahn (Dactylopterus volitans) im Mittelmeer vor Ostkreta, ca. 3–5 m Tiefe.
Ein Mittelmeer-Steinschmätzer an einem Kloster auf Lesbos

Griechenland hat überwiegend ein mediterranes Klima mit feucht-milden Wintern und trocken-heißen Sommern. An der Küste ist es im Winter sehr mild und es regnet häufig; Schnee fällt nur selten. Die Sommer sind relativ heiß und es gibt nur gelegentlich Sommergewitter.

Im Landesinneren ist es vor allem im Winter deutlich kühler und es gibt häufig Nachtfrost, manchmal auch starke Schneefälle. Im Sommer ist es ähnlich wie an der Küste heiß und trocken. Die jährlichen Niederschläge schwanken zwischen 400 und 1000 mm. Da Griechenland sehr gebirgig ist, ist Wintersport durchaus möglich, es existieren 19 Wintersportgebiete unterschiedlicher Größe.[14] Ein kleiner Teil im Nordwesten des Festlandes liegt in der gemäßigten Klimazone.

Flora und Fauna

Flora und Fauna sind kulturell eng mit antiken Mythen verbunden, seltener jedoch mit den Hauptgottheiten. Chloris war die Göttin der Blumen, die für Hera die Pflanzen sprießen ließ[15], Nymphen waren für das Leben der Pflanzen verantwortlich. Der Hirtengott Pan galt auch als Gott des Waldes und der Natur. Häufig nehmen in der griechischen Mythologie Götter die Gestalt von Naturerscheinungen oder von Tieren an.[16] Die Vorsilbe Bio- geht auf das griechische Wort Bios für Leben zurück.

Bereits in der Antike wurden Wälder vor allem zwecks der Gewinnung von Ackerland gerodet, wo heute keine Landwirtschaft mehr stattfindet, wachsen Hartlaubgewächse (Erica, Erdbeerbaum, Echter Lorbeer, Johannisbrotbaum), aufgrund der gebirgigen Struktur wurden zahlreiche Hänge durch Bodenerosion kahl.[17] Trotzdem ist Griechenland eines der artenreichsten Länder Europas und bezüglich der Vielfalt von medizinisch verwendbaren Pflanzen wird es weltweit nur von Madagaskar übertroffen.[18] Ursache sind die zahlreichen Inseln und abgelegenen Täler. Insgesamt zählt Natura 2000 241 Lebensräume mit Wichtigkeit für die Gemeinschaft (SCI) und 202 spezielle Schutzzonen (SPA) auf. Von den 5500–6000 Pflanzenarten[19]) und Unterarten in Griechenland sind 20 % endemisch, die hohe Anzahl an Arten beinhaltet auch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Heilpflanzen. Sie bildete einst die Grundlage für eine ausgeprägte Volksmedizin.[20], aber auch für die Asklepiaden. Den Großteil der Vegetation machen immergrüne Pflanzen (breitblättrig, sclerophyllous (hartblättrig) aus.

An Bäumen wachsen der kulturell und wirtschaftlich bedeutende Ölbaum, weiterhin Pinien, Aleppokiefern, Zypressen, Obstbäume, sowie an Küstenregionen Palmen. Ab einer Höhe von 1000 m kommen Kastanien, Ulmen und Eichen vor, bis 2000 m Schwarzkiefern und Apollotannen, über der Baumgrenze auch alpine Matten.[17] Zu den endemischen Bäumen gehört die kefalonische Tanne.

Auch aufgrund großer klimatischer Unterschiede zwischen dem Gebirge und den Küsten, sowie dem milden Klima ist das Land so artenreich. Ein Großteil der sehr kleinteiligen Lebensräume ist nur schwer zugänglich, und daher vor menschlichen Einflüssen wie Besiedelung oder den Tourismus geschützt.[16] Es finden sich über 900 Tierarten, darunter Geckos, Eidechsen (z. B. Smaragdeidechse), die griechische Landschildkröte im Gebirge auch Rehe, Wildschweine und Füchse, vereinzelt auch Wölfe und Bären. Die Fauna der Inseln unterscheidet sich wesentlich von der des Festlandes, regional findet sich dort z. B. die Unechte Karettschildkröte auf Zakynthos, sowie als eine der endemischen Arten die Kretische Wildziege auf Kreta[21]. Im Schmetterlingstal auf Rhodos ist die seltene Schmetterlingsart Panaxia quadripunctaria zu finden. Lagunen- und Feuchtgebieten führen zu einem Reichtum an Vogelarten. Es kommen 36 der 38 europäischen Arten vor; davon brüten 23 sogar im Gebiet[22].

Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt steht in zehn Nationalparks und zwei Meeresnationalparks unter Schutz. Griechenland hat Anteile am Grünen Band Europas.[23]

Der griechische Begriff für Jäger (Kynigós) leitet sich aus dem altgriechischen Wort Kyôn (Gen. Kynós) für Hund ab, bereits in der Antike gab es in Griechenland eine große Vielfalt an Hunden. Von Xenophon ist die Schrift Kynegetikós (Hundeführer) überliefert, die Fähigkeiten und Nutzen des Hundes insbesondere für die Jagd beschreibt[24], griechische Hunderassen gibt es hingegen wenige, eine davon ist der Hellinikos Ichnilatis, eine andere der Kritikos Lagonikos.

Bevölkerung

Hauptartikel: Griechen
Griechen

Neben der christlich-orthodoxen, griechischsprachigen Mehrheitsbevölkerung existieren einige religiöse und sprachliche Minderheiten sowie Zuwanderergruppen. Da Griechenland solche Bevölkerungsgruppen aktuell statistisch nicht erfasst, beruhen alle Angaben zur Anzahl ihrer Mitglieder auf Schätzungen und können je nach politischem Standpunkt stark variieren. Eine bedeutsame Minderheit bilden die rund 500.000 Albaner.[25] Die Arvaniten, Nachkommen von Albanern, die vor Jahrhunderten nach Griechenland kamen oder deren Siedlungsgebiete integriert wurden, sind heute weitgehend assimiliert. Es wird geschätzt, dass bis zu 1,6 Millionen Griechen arvanitische Vorfahren haben.[26]

Sprachen

97,4 % der griechischen Bevölkerung sprechen die neugriechische Sprache. Bis zum Bevölkerungsaustausch mit den Nachbarstaaten Türkei und Bulgarien in den Jahren 1920 bis 1925 als Folge der Verträge von Neuilly (1919) und Lausanne (1923) war Griechenland aber faktisch ein Vielvölkerstaat. Der 1925 noch etwa 15 % betragende Anteil nicht-griechischer Muttersprachler nahm in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich ab; besonders während der Besetzung durch das nationalsozialistische Deutschland (1941–1945) und des griechischen Bürgerkriegs (1946–1949) wurden Angehörige von Minderheiten verfolgt oder vertrieben, ihre Quote fiel allmählich unter fünf Prozent. Da der griechische Staat alle Staatsbürger als Griechen betrachtet, werden keine Informationen zu sprachlichen Minderheiten erhoben, stammen die folgenden Zahlen aus Angaben des griechischen Staates gegenüber den europäischen Institutionen oder deren eigenen Schätzungen. Schätzungen verschiedener Minderheitsorganisationen sind oft weit höher; wie aktiv die jeweilige Sprache noch gesprochen wird, ist nur unzureichend erforscht.[27]

Volksgruppe Angehörige Quote abweichende Schätzungen Sprache(n)
Griechen 10.508.690 97,4 % Neugriechisch
Türken 59.000 0,5 % Türkisch
Mazedonier 40.000 0,4 % 120.000–150.000 Mazedonisch, Ägäis-Mazedonisch
Aromunen 40.000 0,4 % 80.000–120.000 Aromunisch
Pomaken 39.000 0,4 % Bulgarisch
Armenier 30.000 0,3 % Armenisch
Çamen und Arvaniten 23.000 0,2 % 150.000–200.000 Albanisch, Arvanitika
Roma 22.000 0,2 % 120.000–300.000 Romani
Meglenorumänen 10.000 0,1 % Meglenorumänisch
Sarakatsanen 10.000 0,1 % Neugriechisch: Sarakatsanisch
Juden 6.000 Ladino (auch Griechisch)
Summe der Minderheiten 279.000 2,6 %
Sprachliche Minderheiten in Griechenland
Völker- und Sprachenkarte vor den Balkankriegen

Die Dialekte des Türkischen auf dem Balkan (Rumelien) teilen sich in das Westrumelische, das in Makedonien und den heutigen Nachfolgestaaten Jugoslawiens gesprochen wurde, und das Ostrumelische Ostthrakiens. Die Mundart der meisten Türken im heute griechischen Westthrakien nimmt offenbar eine Sonderstellung zwischen beiden ein.[28]

Die letzte staatliche Zahl zur Verbreitung des Mazedonischen veröffentlichte Griechenland nach der Volkszählung 1951, die 41.017 „slawophone Griechen“ auswies. Aufgrund der starken Repressionen gegen das Mazedonische in der Öffentlichkeit gilt diese Zahl jedoch als viel zu niedrig. Sprachlich besteht ein Dialektkontinuum zwischen den mazedonischen und bulgarischen Mundarten. Für die Sprache der Minderheit werden Begriffe wie Slawomakedonisch, Slawisch, Entopia (‚lokale Mundart‘) und vor dem Namensstreit Mazedonien auch Makedonitisch gebraucht. Im Gebiet Griechenlands werden (vorwiegend in Westmakedonien, namentlich in der Präfektur Florina) mazedonische Mundarten gesprochen.[29] Die Mundarten in Griechenland gehören überwiegend der zentralen und der südöstlichen Dialektgruppe an, aus den Dialekten letzterer bildete sich im 19. Jahrhundert eine als Ägäis-Mazedonisch bezeichnete Schriftsprache aus, die mit dem griechischen Alphabet geschrieben wurde.[30]

Aromunisch ist eine dem Rumänischen nahe verwandte Sprache. Sie wird von der Gruppe der Aromunen (im Griechischen meist als Wlachen bezeichnet) gesprochen, hauptsächlich im Gebiet der Verwaltungsregion Thessalien in Zentralgriechenland. Ihre Anzahl wurde auf bis zu ca. 100.000 aktive und 300.000 passive Sprecher geschätzt. Die Zahl der Sprecher nimmt aber ständig ab, vor allem unter Kindern.

Die Sprache der Pomaken wird in Griechenland vor allem in den Präfekturen Xanthi, Rodopi und Evros gesprochen. Die Pomaken sprechen die jeweiligen bulgarischen Dialekte des Gebiets, in dem sie wohnen; die Westthrakiens werden als thrakische Gruppe der östlichen Rhodopen-Dialekte eingeordnet. Im Gegensatz zu den rund 250.000 Pomaken in Bulgarien ist die Bindung der Pomaken in Griechenland an die bulgarische Schriftsprache verhältnismäßig gering, ein eigenes Schrifttum hat sich nicht ausgebildet.[31]

Das Westarmenische drang zur Zeit des Osmanischen Reiches von Anatolien aus nach Griechenland, die einstige Präsenz der Armenier in Griechenland ist heute noch in zahlreichen Ortsnamen (z. B. Armeni Αρμένι) gegenwärtig. Größere armenische Gemeinden gibt es in Athen und Thessaloniki. Die Armenier erhielten 1968 die griechische Staatsbürgerschaft.[32]

Albanisch, Die erste und hauptsächliche Einwanderungswelle fand auf Einladung der örtlichen Herrscher ab dem 13. und dann v. a. im 14. und bis in das 15. Jahrhundert statt. Seit damals siedeln die Arvaniten in etwa 300 Orten in Südgriechenland. So in Böotien, im östlich daran angrenzenden Attika (dem Umland von Athen), auf einigen Ägäisinseln (u. a. Euböa, Hydra) und auf der Peloponnes. Die albanischsprachigen Bevölkerungsteile in Griechenland sind nach Geschichte, Sprache und Bewusstsein keine einheitliche Gruppe. Insofern ist ihre auf Griechisch übliche Bezeichnung als „Arvaniten“ irreführend. Die internationale Wissenschaft bezeichnet als „Arvaniten“ deshalb nur die Angehörigen der Nachfahren von Zuwanderern aus dem südalbanischen Bereich. Als Eigenbezeichnung verwenden sie teils ein früher gesamtalbanisches Ethnonym, arbërorë. Die Sprache heißt dann entsprechend arbërisht. Der Großteil hat inzwischen aber auch im eigenen Sprachgebrauch die griechischen Bezeichnungen (arvanitika für die Sprache) übernommen. Albanisch wird hauptsächlich gesprochen im Gebiet des Verwaltungsbezirks Epirus in Nordwestgriechenland sowie von vereinzelten Bevölkerungsgruppen im Rest des Landes. Man unterscheidet zwischen den Standardalbanisch sprechenden Çamen, die vorwiegend in Epirus siedelten und 1945 als „Kollaborateure“ mit den Besatzungsmächten fast vollständig nach Albanien vertrieben wurden und den über ganz Mittel- und Südgriechenland verstreuten, griechisch-orthodoxen Arvaniten. Das Arvanitische hat gewisse archaische Züge des Albanischen bewahrt und ist im Wortschatz vom Neugriechischen so stark beeinflusst, dass es für Sprecher des Standard-Albanischen von Albanien nicht mehr verständlich ist. Während der Pflege vlachischer und arvanitischer Traditionen und Folklore weiterhin hohe Aufmerksamkeit geschenkt wird, nimmt die Anzahl der aktiven Sprecher der entsprechenden Dialekte generationsbedingt ständig ab.[33] Die Zahl der Arvaniten wird nach den Kriterien von Sprachgebrauch oder Bewusstsein heute oft auf 150.000 – 200.000 geschätzt.

Die in Griechenland ansässigen Roma sprechen einen auf dem gesamten Balkan verbreiteten Dialekt des Romani.[34] Neben den muslimischen Roma sind in ganz Griechenland auch zahlreiche christliche Roma ansässig (bezeichnet als Athinganoi oder Tsinganoi), die zu Teilen von der Mehrheitsbevölkerung assimiliert sind, zu Teilen jedoch auch unter Bedingungen extremer sozialer Abgrenzung leben, die in der Regel mit dem Grad ihrer Erkennbarkeit als Roma einhergeht.

Meglenorumänisch, gesprochen von der Gruppe der Meglenorumänen (im Griechischen meist als Wlachoi (Wlachen) bezeichnet), hauptsächlich im Grenzgebiet zur Republik Mazedonien, im Meglen-Tal. Es sind wenige Tausend Sprecher. Die Zahl der meglenorumänisch sprechenden Bevölkerung nimmt rasch ab.

Ladino, die Sprache der Juden auf der Iberischen Halbinsel, gelangte mit Flüchtlingen ab dem 15. Jahrhundert ins Osmanische Reich und wurde in vielen Städten des heutigen Griechenland gesprochen. Es ist heute nur noch in geringen Resten in Griechenland vorhanden.[35]

Russisch, gesprochen von Rückkehrern aus dem Gebiet der ehemaligen UdSSR, deren Hintergrund in mancher Hinsicht mit dem der in Deutschland als Russlanddeutsche bezeichneten Bevölkerungsgruppe vergleichbar ist.

Eine Nachbildung der traditionellen Behausungen der Karakatschanen (Sarakatsiani); Gyftokambos, Präfektur Ioannina, Epirus.

Zuwanderung

Seit den 1990er-Jahren hat sich Griechenland von einem Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland entwickelt. Die Zuwanderer kommen aus Ländern mit griechischer Diaspora (wie z. B. den ehemaligen GUS-Staaten), aus südosteuropäischen Nationen (vor allem den Nachbarländern) sowie aus Nordafrika und Asien.

Die größten in Griechenland ansässigen Zuwanderergruppen sind laut Daten der Volkszählung von 2001 (nicht erfasst werden griechische und eingebürgerte Zuwanderer):[36]

Daneben leben rund 300.000 illegale Einwanderer im Land, darunter Menschen aus Afghanistan, Irak und dem Maghreb; im Dezember 2010 wurde bekannt, dass Griechenland an jenen Teil der Grenze zur Türkei, der nicht durch den Fluss oder das Meer begrenzt wird, eine Art Grenzzaun errichten will, um weitere illegale Grenzübertritte zu begrenzen.[38]

Religionen

Ähnlich wie in Irland und Polen spielte die religiöse Zugehörigkeit eine erhebliche Rolle als Identifikationsmerkmal bei der Bildung der griechischen Nation. Nachdrückliches Bekenntnis zu religiösen Riten ist daher weit verbreitet unter der orthodoxen Bevölkerung. Griechenland ist religiös recht einheitlich. Das Orthodoxe Christentum ist Staatsreligion; rund 97 Prozent der Bevölkerung sind orthodox. Griechenland ist so der einzige Staat der Welt, der diese Konfession des Christentums zur Staatsreligion erklärt hat. Lediglich 0,2 % der Griechen betrachten sich als Atheisten und 1,7 % betrachten sich als konfessionslos.[39]

Griechisch-orthodoxe Kirche

Die meisten Griechen gehören zum autokephalen orthodoxen Erzbistum von Griechenland mit Sitz in Athen. Gläubige auf Kreta, dem Dodekanes sowie in den meisten Klöstern der autonomen Mönchsrepublik Athos am Ostzipfel der Halbinsel von Chalkidiki gehören zu dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel mit Sitz in Istanbul. Die so genannten „Neuen Länder“ (nach 1913 erworbene Gebiete in Nordgriechenland und in der Ägäis) unterstehen gemäß Patriarchatsakt von 1928 der Verwaltung der Kirche von Griechenland, in geistlicher Hinsicht aber unterstehen sie Konstantinopel.

Weiteren christlichen Konfessionen gehören die ca. 121.000 katholische Christen des griechischen und des lateinischen Ritus an, des Weiteren etwa 50.000 Zeugen Jehovas und ca. 30.000 protestantische (meist evangelikale) Christen verschiedener Richtungen.

1982 wurde die obligatorische kirchliche Trauung im Familienrecht aufgehoben und die standesamtliche Ehe als gleichwertig anerkannt. Ende der 1990er-Jahre wurde der Religionseintrag in den Personalausweisen abgeschafft. Im August 2008 wurde die Verpflichtung zum orthodoxen Religionsunterricht aufgehoben. Jeder Schüler, der nicht am Religionsunterricht teilnehmen will, kann während dieser Zeit nun Nachhilfe in Fächern seiner Wahl erhalten. Die griechisch-orthodoxe Kirche bezeichnet diese Regelung als „falsch und verfassungswidrig“ und hätte allenfalls die Aufhebung der Religionsunterrichtspflicht für Schüler aus anderen Staaten gutzuheißen.[40]

Moschee in Thrakien

Die muslimische Bevölkerung Griechenlands setzt sich zum einen aus Türken, Pomaken und Roma als Staatsbürgern Griechenlands zusammen sowie zum größeren Teil aus Einwanderern, beispielsweise aus Albanien und Pakistan. Nach dem Bevölkerungstausch von 1923 war die Zahl der Muslime auf unter 100.000 gefallen.[41] Heute wird die Zahl der vor allem in Thrakien lebenden autochthonen Muslime in Griechenland auf 140.000 bis 150.000 geschätzt.[42] Für die Zahl der muslimischen Immigranten gibt es keine verlässlichen Angaben; es fehlen insoweit nicht nur offizielle Angaben, problematisch ist auch, inwieweit die überwiegend religionslosen Albaner dem Islam zugerechnet werden können. Inoffizielle Schätzungen geben die Zahl der muslimischen Immigranten mit 500.000 bis 700.000 an.[43] Die griechischen Muslime im engeren Sinne bezeichnet zum einen jene Nachfahren der zum Islam konvertierten Griechen im Osmanischen Reich, die im Zuge des Vertrags von Lausanne praktisch komplett in die Türkei ausgesiedelt wurden und zum anderen auch die ethnischen Griechen, die in der Neuzeit zum Islam konvertiert sind.

Das Judentum kann in Griechenland auf eine Kontinuität bis auf das 3. Jahrhundert v. Chr. zurückblicken. Die vermutlich älteste Ruine eines Synagogengebäudes wurde auf Delos ausgegraben und auf 150 bis 200 v. Chr. datiert.[44] Die älteste Synagoge in Betrieb ist die Kahal Shalom Synagoge von 1577 auf Rhodos. 1920 gab es 24 jüdische Gemeinden, allein Thessaloniki hatte 40 Synagogen. Von den 77.000 Juden, die 1940 in Griechenland lebten, wohnten 55.000 in Thessaloniki[45] (Sephardim), daher haben trotz spektakulärer Rettungsaktionen wie der des Erzbischofs Damaskinos oder der der Bürger von Zakynthos nur 14 % den Holocaust überlebt. Heute leben rund 5000 Juden in Griechenland. Viele griechische Juden heiraten Christen; dies trägt zur Schrumpfung des Judentums bei.[46]

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Griechenlands

Von der Antike bis zur Griechischen Revolution

Der Parthenon

Das antike Griechenland, welches über das Gebiet des heutigen Staates nach Kleinasien reichte, wird als Wiege Europas bezeichnet, insbesondere aufgrund zivilisatorischer Leistungen auf Gebieten der Philosophie, Naturwissenschaften, Geschichtsschreibung und Literatur. 146 v. Chr. wurde das Gebiet des heutigen Griechenland römische Provinz, nach der Reichsteilung 395 war es Bestandteil des von griechischer Sprache und Kultur dominierten byzantinischen Reiches.

Flagge des Byzantinischen Reiches unter der Kaiserdynastie der Palaiologen (1259–1453)

Nach der Eroberung Konstantinopels durch Kreuzfahrer im Vierten Kreuzzug (1204) war die Macht des byzantinischen Staates gebrochen, das Gebiet zerfiel in Nachfolgestaaten der Kreuzfahrer (so das Königreich Thessaloniki, das Fürstentum Achaia und einige weitere) sowie in mehrere byzantinisch geprägte griechische Staaten, darunter das Despotat Epirus und Europa und das Kaiserreich Nikaia in Kleinasien. Einige Gebiete wurden Kolonien der Republik Venedig, später auch Genuas und des Johanniterordens.

Mit der Rückeroberung Konstantinopels durch den nikaiischen Kaiser Michael VIII. 1261 gründete die Dynastie der Palaiologen das Byzantinische Reich erneut, konnte aber nur einen Teil Griechenlands erobern und verlor einige Gebiete an das Serbische Reich, das unter Stefan Uroš IV. Dušan um 1350 seine größte Ausdehnung erreichte, sowie ganz Kleinasien.

Schlacht von Navarino, gemalt von Carneray

Begünstigt durch die Schwäche des Byzantinischen Reiches konnten Truppen des Osmanischen Reichs zwischen 1359 und 1451 den größten Teil Griechenlands erobern. Mit dem Fall Mistras 1460 war die letzte unabhängige griechische Herrschaft im heutigen Griechenland von den Osmanen erobert. In den folgenden Jahrhunderten dehnten die Osmanen ihren Staat auf das gesamte griechische Gebiet mit Ausnahme der Ionischen Inseln aus. 1821 kam es zur so genannten Griechischen Revolution, deren intellektueller Wegbereiter eine Gruppe um Rigas Velestinlis und die Filiki Eteria waren. In der Schlacht von Navarino gelang es einer europäischen Seestreitmacht 1827, über die osmanische Flotte die Oberhand zu gewinnen. 1827 bildete sich eine erste griechische Regierung, die die Inselstadt Ägina zu ihrer Hauptstadt machte. 1829 zog die Regierung nach Nafplio auf dem Peloponnes um. Durch das Londoner Protokoll vom 3. Februar 1830, vom Osmanischen Reich am 24. April anerkannt, wurden Zentralgriechenland, der Peloponnes und die Kykladen zum selbstständigen Staat Griechenland erklärt. Ioannis Kapodistrias war bis zu seiner Ermordung das erste Staatsoberhaupt.

Von der Unabhängigkeit bis zum Zweiten Weltkrieg

Hauptartikel: Königreich Griechenland

Um zu verhindern, dass sich vom befreiten Griechenland der Funke des Republikanismus in Europa verbreitet, etablierten die europäischen Großmächte in Griechenland von außen eine Monarchie.[47] England, Frankreich und Russland hatten dies zur Zahlungskondition für Kredite von 472.000 britischen Pfund und 60 Millionen Drachmen an das seit 1826[48] völlig überschuldete Land gemacht. Im Jahr 1832 wurde der bayerische Prinz Otto, Sohn König Ludwigs I. von Bayern als Otto I. erster König Griechenlands. Dieses umfasste allerdings nur den kleineren Teil des heutigen Staatsgebiets. Ottos Herrschaft wurde 1862 durch einen unblutigen Aufstand beendet. Zu seinem Nachfolger wurde am 30. März 1863 von der griechischen Nationalversammlung mit Zustimmung der Großmächte Georg I. gewählt. 1864 schlossen sich die Ionischen Inseln dem griechischen Staat an, 1881 musste das osmanische Reich gemäß den Beschlüssen des Berliner Kongresses von 1881 Thessalien an Griechenland abtreten und Kreta erklärte 1908 die Union mit Griechenland, was aber erst im Oktober 1912 von Griechenland und nach den Balkankriegen im Jahr 1913 von den Großmächten anerkannt wurde. Die meisten Inseln sowie Epirus im Norden und Makedonien (mit Thessaloniki) im Nordosten gingen erst als Ergebnis der beiden Balkankriege 1912 und 1913 an Griechenland. Das geschwächte Osmanische Reich hatte sich dort nicht mehr gegen die mit Serbien und zeitweise Bulgarien verbündeten Griechen behaupten können. 1913 wurde Konstantin I. nach der Ermordung seines Vaters König.

Im Ersten Weltkrieg blieb Griechenland zunächst neutral. Es trat nach der von den Alliierten erzwungenen Abdankung von König Konstantin I. 1917 in den Krieg gegen die Mittelmächte und deren Verbündete, insbesondere Bulgarien und das Osmanische Reich, ein. Nach dem Krieg wurde versucht, mit Billigung der Siegermächte die Niederlage des Osmanischen Reiches zu nutzen, um außer dem von Bulgarien gewonnenen Westthrakien auch Ostthrakien und das mehrheitlich von Griechen bewohnte Gebiet um Smyrna (das heutige İzmir) unter griechische Kontrolle zu bringen. Ziel war die Umsetzung der Megali Idea (der „Großen Idee“), welche vom damaligen Ministerpräsidenten Eleftherios Venizelos mit dem Ausdruck „Griechenland der zwei Kontinente und fünf Meere“ (gemeint sind die Ägäis, das eigentliche Mittelmeer, Marmarameer, Schwarzes Meer, Ionisches Meer) – also der Wiedererrichtung des Byzantinischen Reiches mit Konstantinopel als Hauptstadt – als außenpolitisches Ziel konkretisiert wurde. 1922 endete der Griechisch-Türkische Krieg aber mit einer deutlichen griechischen Niederlage („Kleinasiatische Katastrophe“). Im Vertrag von Lausanne 1923 wurde ein Bevölkerungsaustausch vereinbart: Alle noch in großen Teilen der Türkei verstreut lebenden Griechen (mit Ausnahme der Istanbuler Griechen und einiger Inselgriechen) wurden nach Griechenland vertrieben (etwa 1,5 Millionen Personen), im Gegenzug mussten an die 500.000 meist türkische Muslime Griechenland verlassen, mit Ausnahme der Muslime in Thrakien. Die Flüchtlingsquote in Griechenland nach diesem Krieg betrug mit etwa 25 Prozent wesentlich mehr als etwa in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Bevölkerung Athens vervielfachte sich in kürzester Zeit.

Territoriale Expansion Griechenlands 1832–1947

Mehrfach erfolgten seit 1922 militärische Umsturzaktionen, die in einer Revolte gegen König Konstantin I. ihren Anfang genommen hatten. Die Aufstände führten letztlich zu einer inneren Destabilisierung des Landes.[49]

Im Zweiten Weltkrieg lehnte Griechenland unter dem Diktator General Metaxas am 28. Oktober 1940 ein italienisches Ultimatum zur Kapitulation ab (der Tag der Ablehnung, der „Nein-Tag“, wird heute neben dem an die Griechische Revolution erinnernden 25. März als Nationalfeiertag begangen, da Metaxas ein Telegramm lediglich mit dem Wort Όχι, also Nein, an Italien gesendet haben soll). Daraufhin wurde Griechenland von Italien angegriffen, konnte aber die zahlenmäßig überlegenen italienischen Truppen schlagen und bis weit hinter die albanische Grenze zurückdrängen. Erst durch das militärische Eingreifen der deutschen Wehrmacht im April und Mai 1941 über Jugoslawien und Bulgarien wurde der griechische Widerstand gebrochen. Italien, Deutschland und Bulgarien errichteten ein hartes Besatzungsregime. So wurde durch die erzwungene Ausfuhr fast der gesamten griechischen Produktion noch eine positive Handelsbilanz zum Deutschen Reich in Höhe von 71 Mio. Reichsmark festgestellt, die dann mit extremen Besatzungskosten (auf Wunsch von Hitler in „Aufbaukosten“ umbenannt) verrechnet wurden. Griechenland hatte von allen besetzten Ländern pro Kopf die höchsten Besatzungskosten zu zahlen. Um von der Bevölkerung mehr Sachwerte abzuziehen, wurde der Banknotenumlauf gesteigert. Der wirtschaftliche Zusammenbruch war abzusehen und wurde in Kauf genommen. Besonders der Mangel an Lebensmitteln führte zu einer Hungerkatastrophe und einer Säuglingssterblichkeit von 80 %. Von 300 im Oktober 1944 in Athen untersuchten Kindern waren 290 an Tuberkulose erkrankt.[50]

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Nach „Erbeutung“ nahezu sämtlicher Produktionsmittel wie Maschinen, Fahrzeuge etc. wurden mehrheitlich Rohstoffe und landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Deutschland gebracht. Das Deutsche Reich hatte sich vertraglich die wirtschaftliche Ausbeutung aller Besatzungszonen gesichert.

Besatzungszonen (1941–1944)

Gegen die bald erstarkende Partisanenbewegung griffen die Besatzungsmächte mehrfach kriegsverbrecherisch auf brutale Weise durch: In verschiedenen Orten, unter anderem in Kalavrita und Distomo, wurde als „Vergeltung“ für Partisanenüberfälle die jeweils gesamte Dorfbevölkerung von der Wehrmacht oder „Sondereinheiten“ ermordet. Die Frage nach einer Entschädigung von deutscher Seite für diese Aktionen ist bis heute immer wieder Gegenstand politischer Diskussion. Für Juden wurde 1942 von den Besatzungsmächten die Zwangsarbeit eingeführt, ab Anfang 1943 wurden sie ghettoisiert, enteignet und vorwiegend nach Auschwitz und Treblinka deportiert, wo sie sofort ermordet wurden. Etwa 80.000 Menschen fielen der „Endlösung“ zum Opfer.

Der bewaffnete Widerstand ging hauptsächlich von der kommunistisch beeinflussten Volksbefreiungsarmee ELAS aus. Ebenfalls gab es die rivalisierenden republikanischen, später royalistischen Partisanen der EDES, die im Kampf gegen die ELAS ab Ende 1943 mit der Wehrmacht kollaborierte (Bezug von Waffen und Geräten), in der Schlacht um Athen aber durch Großbritannien unterstützt wurde. Ende 1944 löste sich die EDES nach schweren Verlusten informell auf. Nach militärischer Intervention Großbritanniens am 5. Dezember 1944 wurde die ELAS entsprechend dem Abkommen von Varkiza vom 12. Februar 1945 entwaffnet und demobilisiert.

Insgesamt wurden etwa 70.000 bis 80.000 Griechen im Partisanenkrieg oder bei Vergeltungsaktionen von deutschen, italienischen und bulgarischen Truppen getötet.[51] Zählt man den Zweiten Weltkrieg und den Bürgerkrieg als dessen Folge zusammen, so verlor Griechenland nahezu 10 % seiner Bevölkerung.[52]

Nachkriegszeit: Bürgerkrieg und Westintegration

Der Zweite Weltkrieg ging in Griechenland nach dem in den Bergen geführten Kampf zwischen EDES und ELAS und der Schlacht um Athen fast direkt in den Griechischen Bürgerkrieg über. Die griechische Rechte brach den Vertrag von Varkiza zur Entwaffnung der Partisanen. In einigen Teilen Griechenlands entwickelte sich unter Duldung der republikanisch-gemäßigten Kräfte ein sogenannter weißer Terror der griechischen Rechten, welcher die überwiegend (aber nicht ausschließlich) kommunistischen Mitglieder der EAM und ELAS zum Ziel hatte. Die kommunistischen Partisanen, welche die Hauptlast des Partisanenkampfes gegen das Besatzungsregime der deutschen Wehrmacht getragen hatten, gingen erneut in die Guerilla. Hauptsächlicher Unterstützer war dabei Jugoslawien, in geringerem Umfang Albanien – die Sowjetunion beschränkte sich im Wesentlichen darauf, durch ihr Veto eine UN-Intervention zu blockieren. Die royalistische Gegenwehr wurde vor allem von den Regierungen in Großbritannien und den USA unterstützt. Im von Regierungsseite mit äußerster Härte, auch gegenüber der Zivilbevölkerung (unter anderem unter Einsatz von Napalm), geführten Bürgerkrieg wurden die kommunistischen Verbände, die vom Guerillakrieg zum offenen Frontenkrieg übergegangen waren, nach längeren Kämpfen zum Rückzug nach Nordwesten gedrängt. Zuvor brachten sie aus den umkämpften Gebieten zahlreiche Kinder heraus, wovon die DDR etwa 1300 aufnahm.[53] Das Ende der Unterstützung durch Jugoslawien 1949 besiegelte schließlich das Ende ihrer militärischen Macht.

Grund für die spärliche Unterstützung durch die realsozialistischen „Bruderstaaten“ war ein entsprechendes Abkommen, das Stalin mit Churchill in Moskau Anfang Oktober 1944 geschlossen hatte über die Aufteilung der russisch-britischen Interessensphären auf dem Balkan, wo die Amerikaner militärisch nicht, wohl aber die Briten, vor allem in Griechenland, bereits vertreten waren. Churchill und Stalin hatten dort ein Einflussverhältnis von „90 % West zu 10 % Ost“ für Griechenland vereinbart; dies wurde später von vielen griechischen Kommunisten als „sowjetischer Verrat“ empfunden, da man lediglich ein Bauernopfer Stalins gewesen sei.

Bis in die 1960er-Jahre blieben viele Bürgerrechte und Freiheiten eingeschränkt. 1952 trat Griechenland der NATO bei, 1954 dem Balkanpakt. Mit Hilfe des Marshallplans und der hohen Einnahmen von ausländischen Touristen kam es ab den 1950ern zu einer langsamen Erholung der Wirtschaft des Landes.

Nach den vor allem gegen die griechische Minderheit in Istanbul, Izmir und in Ankara gerichteten türkischen Pogromen 1955 flohen rund 100.000[54] in der Türkei lebende Griechen nach Griechenland und in weitere Länder. Während 1945 fast 125.000 orthodoxe Griechen als Minderheit in Istanbul lebten,[55] sank ihre Zahl als Folge des Pogroms von 1955 dramatisch. 1999 lebten noch 2.500 Griechen in der Türkei.[56]

Am 21. April 1967 ergriff in Reaktion auf den erwarteten Wahlsieg der sozialistischen Eniea Dimokratiki Aristera (griechisch Ενιαία Δημοκρατική Αριστερά ΕΔΑ, Vereinigung der Demokratischen Linken EDA), in der sich auch zahlreiche Mitglieder der illegalen KKE wiederfanden, eine Gruppe rechtsextremer Offiziere unter Georgios Papadopoulos durch den sog. Obristenputsch die Macht und errichtete eine Militärdiktatur. Unter der Militärdiktatur spaltete sich von der KKE ein eurokommunistischer Flügel unter dem Namen „KKE-Inland“ ab, was suggerieren sollte, dass die Rumpf-KKE, somit „KKE-Ausland“, von Moskau gesteuert sei. Heute gibt es in dieser Form nur noch die KKE, die sich weiterhin als marxistisch-leninistische Partei versteht, während in der Nachfolge des Eurokommunismus der SY.RIZ.A als Bündnis linker Kleinparteien im Parlament vertreten ist. Nach Massenverhaftungen wurden zahlreiche vor allem linksgerichtete Oppositionelle eingesperrt, gefoltert, ermordet oder ins Exil getrieben, darunter der Komponist Mikis Theodorakis. Eine entscheidende Schwächung erfuhr die Junta am 17. November 1973 durch den Aufstand der Studenten im Athener Polytechnikum, der unter Einsatz von Panzern brutal niedergeschlagen wurde und das Regime innerlich und äußerlich diskreditierte. Das Scheitern der von der Junta angestrebten Vereinigung mit der Republik Zypern und der dortige Einmarsch türkischer Truppen führte 1974 endgültig zum Zusammenbruch der Militärdiktatur und zur Rückkehr zur Demokratie unter Konstantin Karamanlis. Die Staatsform der Republik wurde in einer Volksabstimmung klar der Wiedereinführung der Monarchie vorgezogen. Im Juni 1975 wurde die neue Verfassung des Landes verabschiedet. Trotz außenpolitischer Westorientierung war Griechenland von 1974 bis 1980 aus der militärischen Organisation der NATO herausgelöst.

Griechenland seit dem Beitritt zur EWG

Bereits seit 1961 bestand ein Assoziierungsabkommen mit der EWG, aufgrund der zwischenzeitlichen Junta begannen die eigentlichen Beitrittsverhandlungen erst am 27. Juli 1976, so dass Griechenland zum 1. Januar 1981 als 10. Mitglied in die EWG aufgenommen wurde.[57] Das Land profitierte von Wirtschafts- und Strukturhilfen, musste im Gegenzug auch hohe Importzölle fallen lassen, die bisher heimische Produzenten vor ausländischem Wettbewerb schützten.

Der Zerfall Jugoslawiens hatte auch ökonomische Folgen für Griechenland, zumal bis dahin die Transit-Strecke durch den Balkan („Autoput“) für Waren- und Personenverkehr die Nabelschnur des Landes zum restlichen Europa darstellte. Folglich stellte sich Griechenland gegen eine frühzeitige Anerkennung der nach Unabhängigkeit strebenden Republiken, konnte sich mit seiner Haltung jedoch nicht durchsetzen. Weiterhin fürchtete man einen Flächenbrand politischer und militärischer Auseinandersetzungen, die auch Folgen für Griechenland, etwa Flüchtlingsströme, hätten. Weiterhin zeichnete sich ein Namensstreit mit der angrenzenden jugoslawischen Teilrepublik ab, die Anspruch auf den Namen Mazedonien erhob. Das Nachkriegsjugoslawien hatte 1945 die mehrheitlich von slawischen Mazedoniern bewohnten Gebiete Südserbiens zur Volksrepublik Mazedonien (später: Sozialistische Republik Mazedonien) deklariert. Die Unabhängigkeit dieses Bundesstaates unter dem Namen Mazedonien wurde von Griechenland als Provokation aufgefasst, da es territoriale Ansprüche auf die gleichnamige griechische Provinz befürchtete. Griechenland verhängte ein Handelsembargo gegen das Land, das später aufgehoben wurde; bis heute ist keine einvernehmliche Lösung gefunden. Griechenland ist heute der mit Abstand wichtigste Investor in der Republik Mazedonien.

Der kurzen Amtsperiode der Nea Dimokratia unter Konstantinos Mitsotakis folgte erneut eine Regierung der Pasok unter Andreas Papandreou, die auch wegen dessen angeschlagenem Gesundheitszustand in Stillstand gekommen war. Der Jurist Kostas Simitis übernahm den Parteivorsitz und das Amt des Ministerpräsidenten und leitete eine Abkehr von der traditionell sozialistischen Politik seines Vorgängers ein. Die Außenpolitik war nun nicht mehr von einer Sonderrolle Griechenlands geprägt, sondern von einer starken europäischen Ausprägung. Innenpolitisch wurden zahlreiche Reformen durchgeführt:

  • der Kapodistrias-Plan ordnete das Gemeindewesen neu und stärkte die Bedeutung der Regionen,
  • staatlich geführte Großunternehmen wurden privatisiert.
  • Investitionen in die Infrastruktur des Landes

Die Politik der europäischen Orientierung wurde im Wesentlichen auch von der Regierung der Nea Dimokratia unter Kostas Karamanlis weitergeführt, setzte jedoch keine eigenen Impulse. Nach zwei Wahlperioden erfolgte ein Regierungswechsel. Unter dem neuen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou von der Pasok wurde die Überschuldung des Landes offenbar und führte zu einem rapiden Verlust an Kreditwürdigkeit auf den internationalen Märkten, in dessen Folge das Land in Zahlungsschwierigkeiten geriet.

Zur Bewältigung wurde der Wirtschaftsexperte Loukas Papadimos zum Ministerpräsidenten gewählt. Aus den Neuwahlen ging Antonis Samaras von der Nea Dimokratia als Sieger hervor und bildete mit der Pasok eine Koalitionsregierung, jedoch gewann auch die linke Opposition an Stimmen.

Bei den Parlamentswahlen vom 25. Januar 2015 errang die Linkspartei Syriza 149 von 300 Mandaten. Alexis Tsipras wurde am 26. Januar 2015 als Ministerpräsident Griechenlands vereidigt.

Recht

Hauptartikel: Recht Griechenlands

Die Rechtsprechung in Griechenland erfolgt durch unabhängige Gerichte und setzt sich dabei aus drei verschiedenen Arten von Gerichtshöfen zusammen, die jeweils für die zivilrechtliche, die strafrechtliche sowie die verwaltungsrechtliche Rechtsprechung zuständig sind. Es handelt sich dabei um das System der sogenannten getrennten Gerichtsbarkeiten. Zusätzlich existieren besondere Instanzen der Finanzkontrolle und der Verfassungsgerichtsbarkeit.

Die gerichtliche Organisation

Die Zivilgerichte werden in Friedensgerichte, Landgerichte sowie Oberlandesgerichte eingeteilt und sind für alle privaten Streitigkeiten und die ihnen gesetzlich zugewiesenen Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit zuständig. Die Strafgerichte folgen demselben institutionellen Aufbau und beinhalten darüber hinaus auch besondere Strafgerichte wie zum Beispiel die Jugend- oder Schwurgerichte. Gegen das Urteil der Zivil- und Strafgerichtshöfe kann bei einem Appellationsgericht Berufung und schließlich beim Areopag (griech. Άρειος Πάγος/Ários Págos) Revision eingelegt werden. Der Areopag ist der oberste Gerichtshof und die höchste Instanz für zivil- und strafrechtliche Fragen. Die oberste Instanz in der Verwaltungsgerichtsbarkeit ist der Staatsrat (griech. Συμβούλιο της Επικρατείας/Symvoúlio tis Epikratías). Ihm unterstehen z. B. die einzelnen Verwaltungs- und Oberverwaltungsgerichte, welche für die Verhandlung von Verwaltungsstreitigkeiten zuständig sind.

Für Verfassungsfragen stellt das sogenannte Oberste Tribunal (griech. Ανώτατο Ειδικό Δικαστήριο/Anótato Idikó Dikastírio) die letzte Entscheidungsinstanz dar. Das Oberste Tribunal ist für die Überprüfung der Verfassungskonformität von Gesetzen zuständig, die durch das Parlament verabschiedet werden und arbeitet gleichzeitig auch als Prüfungsgericht von Volksabstimmungen und Wahlen. Dem Rechnungshof (griech. Ελεγκτικό Συvέδριo/Elengtikó Synédrio) unterliegt die Finanzkontrolle und ist als oberster Gerichtshof für die Klärung strittiger Finanzangelegenheiten verantwortlich.

Menschenrechte

Minderheitenrechte

Amnesty International und der griechische Ombudsmann für Menschenrechte weisen regelmäßig auf Defizite beim Menschenrechtsschutz hin. Vor allem die Behandlung von Migranten und Roma-Familien ist ungenügend. Über eine Verletzung von Minderheitenrechten beklagt sich regelmäßig die in Westthrakien lebende muslimische Minderheit. Aus griechischer Sicht darf sie nicht „türkische Minderheit“ genannt werden, da der Friedensvertrag von Lausanne, der 1923 den griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch regelte, die Minderheiten religiös definierte. Die kleine Zahl slawischsprachiger Bürger wird nicht als Minderheit anerkannt.

Asylpolitik und Flüchtlingssituation

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In der Flüchtlings- und Asylpolitik wird Griechenland immer wieder von NGOs kritisiert. Vor allem der große Zustrom von Flüchtlingen aus afrikanischen Ländern macht dem Land zu schaffen, die Griechenland nur unzureichend bewältigen kann. Erschwert wird die Situation dadurch, dass Flüchtlinge in das Land abgeschoben werden, in dem sie zuerst den Boden der EU betreten haben, und somit das europäische Flüchtlingsproblem vollständig auf die südeuropäischen EU-Staaten abgewälzt wurde. 2011 kamen 55.000 Flüchtlinge alleine über die griechisch-türkische Landgrenze am Fluss Evros in die EU. Die griechischen Behörden sind dafür organisiert, Neuankömmlinge entweder zu versorgen oder öffentlichkeitsfern abzuschieben. Die Asylanten lassen sich in illegalen Zeltlagern in Großstädten nieder, von wo sie Arbeit suchen. Die Versorgung durch Bürgerinitiativen und Kirchengemeinden deckt bei weitem nicht den Bedarf. Im März 2012 sind von staatlicher Seite nur elf Leute an Personal für die gesamte Flüchtlingsregistrierung zuständig, so dass die Dunkelziffer der Einwanderer beträchtlich sein dürfte.[58] Rassismus und Gewalt gegen Einwanderer kommt, auch im Zusammenhang mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Land, in den letzten Jahren häufig vor.

2010 wurde ein Nationaler Aktionsplan für die Asylreform und das Migrationsmanagement beschlossen, der neben dem Aufbau von Behörden zur Erstaufnahme und Asylverfahrensdurchführung auch den Auf- und Ausbau von Auffangeinrichtungen für Migranten vorsieht. Daneben erhofft sich die griechische Regierung vom baldigen Beitritt Bulgariens und Rumäniens zum Schengenraum Entlastung für die eigenen Außengrenzen.

Die griechische Regierung forderte wiederholt die Unterstützung durch die EU bei der Sicherung seiner Außengrenzen, etwa durch die Stärkung von Frontex und die Aushandlung von Rücknahmeabkommen zwischen der EU und den Herkunfts- und Transitstaaten. Das Interesse von Seiten nicht betroffener EU-Staaten, sich der europäischen Flüchtlingsproblematik zu stellen, ist jedoch de facto gering; aus diesen Ländern ist auch häufig die Kritik zu hören, Griechenland versorge die Flüchtlinge nicht ausreichend. Im April 2014 wurde Griechenland von Amnesty International erneut kritisiert.[59][60]

Politik

Die aktuelle Verfassung Griechenlands trat am 11. Juni 1975 in Kraft; sie wurde 1986, 2001 und 2008 überarbeitet. Sie definiert Griechenland als parlamentarische Republik nach sozialen und rechtsstaatlichen Prinzipien. Nach Meinung des Historikers Heinz A. Richter ist der Klientelismus seit Zeiten der osmanischen Herrschaft im griechischen politischen System fest verankert. Während der Besatzung im Zweiten Weltkrieg (1941-1944) ruhte er (es war kein Zugriff auf staatliche Gelder möglich); danach sei er mit der Monarchie von Großbritannien (Winston Churchill) und dann von den USA wiederhergestellt worden.[61] Der Soziologe Nikos Mouzelis spricht von einer „unwirksamen öffentlichen Verwaltung“.[62] Ein wichtiger Faktor ist auch die große Unzufriedenheit der Wähler mit den beiden Parteien, die lange (bis 2012/2014) die Politik dominierten: die konservativ-liberale Nea Dimokratia (ND) und die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PA.SO.K).[63]

Staatspräsident

Der seit 2015 amtierende Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos

Der griechische Staatspräsident (griech. Πρόεδρος της Δημοκρατίας/Próedros tis Dimokratías) ist das Staatsoberhaupt des Landes und bildet zusammen mit der Regierung die Exekutive. Er wird alle fünf Jahre durch das Parlament gewählt und hat im politischen Alltag vor allem eine repräsentative Funktion inne. Zu seinen Aufgaben gehört die Vereidigung des Ministerpräsidenten und der von diesem vorgeschlagenen Minister. Der griechische Staatspräsident besitzt zusätzlich auch ein generelles Vetorecht im Parlament, dieses kann mit der absoluten Mehrheit der Abgeordneten überstimmt werden.[64] Unter besonderen Umständen gestattet die Verfassung ihm, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen. Der Staatspräsidenten kann die Regierung auflösen, wenn diese einen Antrag darauf stellt oder das Parlament ein erfolgreiches Misstrauensvotum durchgeführt hat. Der insgesamt relativ eingeschränkte Handlungsspielraum des Staatsoberhauptes wird auch daran deutlich, dass fast alle seine hoheitlichen Handlungen durch den zuständigen Minister gegengezeichnet werden müssen. Erweiterte Befugnisse erhält der Staatspräsident lediglich im Notstandsfall. Er kann dann auf Vorschlag der Regierung gesetzgeberisch tätig werden. Der griechische Staatspräsident ist ebenfalls Oberbefehlshaber der griechischen Streitkräfte, die Verfassung untersagt es ihm jedoch, den Verteidigungsfall auszurufen sowie Bündnisse und Verträge zu schließen.

Das Amt des Staatspräsidenten genießt in Griechenland ein sehr hohes Ansehen in der Bevölkerung; dieses nahm seit 2009 (Beginn der Staatsschuldenkrise) noch zu, wohingegen das Vertrauen in Politik und Parteien sank. Der amtierende Staatspräsident Griechenlands ist seit März 2015 Prokopis Pavlopoulos (* 1950).

Der Amtssitz des Präsidenten ist das (von Ernst Ziller erbaute) Präsidialpalais in der Herodes Atticus Straße in Athen. Direkt gegenüber befindet sich der Nationalgarten mit dem Gebäude des griechischen Parlaments.

Parlament

Das Gebäude des griechischen Parlaments am Syntagma-Platz

Das griechische Parlament (griech. Βουλή των Ελλήνων/Voulí ton Ellínon) besteht aus einer Kammer mit 300 Sitzen und wird alle vier Jahre in geheimer, allgemeiner, freier, gleicher und unmittelbarer Wahl besetzt. Dabei werden 288 Abgeordnete in den 56 Wahlkreisen des Landes sowie 12 Abgeordnete über landesweite Parteilisten gewählt. Eine Besonderheit des griechischen Wahlsystems ist das verstärkte Verhältniswahlrecht: Die Partei mit dem größten Stimmenanteil erhält 50 zusätzliche Mandate im Parlament.

Das Parlament besitzt neben der Gesetzgebung das Recht, der Regierung oder einzelnen Mitgliedern das Vertrauen über ein Misstrauensvotum mit absoluter Mehrheit zu entziehen[65] und den Staatspräsidenten oder Regierungsmitglieder mit einer Zweidrittelmehrheit anzuklagen[66]. Das Initiativrecht der einzelnen Parlamentarier ist beschränkt, da die Regierung legislative Kompetenzen des Parlaments über Rechtsverordnungen der Regierung oder untergeordneten Organen übertragen kann. Zu den besonderen Charakteristiken des griechischen Parlaments und seiner Konstituierung zählt, dass die quantitative Stärke einer Partei im griechischen Parlament darüber entscheidet, wer vom Staatspräsidenten zum Regierungschef ernannt werden muss. In der Rangfolge der Mandatszahl wird vom Präsidenten jeweils der Parteivorsitzende mit der Regierungsbildung beauftragt; gelingt dies nicht, erhält die nächstkleinere Partei die Gelegenheit. In Bezug auf die Opposition besteht – wie innerhalb der Europäischen Union sonst nur in Deutschland und Portugal – das Recht, Untersuchungsausschüsse einzusetzen (Minderheitenquorum).

Regierung

Die Regierung Griechenlands wird als Ministerrat (griech. Υπουργικό Συμβούλιο/Ypourgikó Symvoúlio) bezeichnet und besteht aus dem Ministerpräsident (Πρωθυπουργός/Prothypourgós) und den Ministern (Υπουργοί/Ypourgí). Nach einer Parlamentswahl beginnt die Regierungsbildung, wobei traditionell der Parteichef der größten Fraktion den Ministerpräsident stellt. Dieser entscheidet über die Zusammensetzung seines Kabinetts und der Staatssekretäre und hat nach der Ernennung durch den Staatspräsidenten und erfolgreich verlaufener Vertrauensfrage im Parlament die Richtlinienkompetenz innerhalb der Regierung. Die Rechte des Ministerpräsidenten wurden in der Verfassungsreform 1986 deutlich ausgeweitet, mit dem Ergebnis, dass die „vollziehende Funktion“ klar beim Regierungschef liegt, der trotz der Kollegialität des Ministerrates auch verfassungsrechtlich der Mittelpunkt der politischen Macht in Griechenland ist. Die Minister können zwar selbstständig ihr Ressort verwalten, müssen aber politische Interventionen des Ministerpräsidenten akzeptieren, da bei ihm die Richtlinienkompetenz und das Vorschlagsrecht zur Ernennung und Entlassung der Minister. Die Regierung kann nur auf eigenen Antrag hin oder nach einem erfolgreichen Misstrauensvotum des Parlaments entlassen werden.

Aus den wegen der Wirtschaftskrise vorgezogenen[67] Parlamentswahl am 4. Oktober 2009 ging die Pasok als stärkste Partei hervor. Ihr Spitzenkandidat Giorgos Papandreou wurde mit der Regierungsbildung beauftragt und am 6. Oktober 2009 als Ministerpräsidenten vereidigt. Am 9. November 2011 erklärte er offiziell seinen Rücktritt.[68] Am 11. November 2011 wurde Loukas Papadimos vereidigt. Das Kabinett Papadimos war vom 10. November 2011 bis zum 16. Mai 2012 im Amt. Nach der Parlamentswahl am 6. Mai 2012 kam keine Regierung zustande; am 17. Juni 2012 fand eine weitere Parlamentswahl statt. Dabei wurde die ND mit 29,7 Prozent erneut stärkste Kraft; sie erhielt 10,8 Prozentpunkte mehr Stimmen als bei der Wahl vom 6. Mai 2012. Die Partei SYRIZA von Alexis Tsipras, die im Wahlkampf ein Ende der Sparmaßnahmen gefordert hatte, wurde mit 26,9 Prozent wieder zweitstärkste Kraft. Dennoch erreichten mit ND und PASOK die beiden Parteien eine parlamentarische Mehrheit (162 zu 138 Sitze), die an dem eingeschlagenen Sparkurs und der Umsetzung von Reformen festhalten wollen.[69] Nachdem sich ND und PASOK mit der Demokratischen Linken auf die Bildung einer Regierung (Kabinett Samaras) einigen konnten, wurde Samaras am 20. Juni 2012 zum griechischen Ministerpräsidenten vereidigt.[70][71][72] Seit dem 27. Januar 2015, einen Tag nach den griechischen Parlamentswahlen, ist die neu gewählte Regierung aus SYRIZA und ANEL unter der Leitung von Ministerpräsident Alexis Tsipras (Kabinett Tsipras) im Amt.

 Griechische Ministerpräsidenten 1990 bis heute
 Konstantinos Mitsotakis  Andreas Papandreou  Konstantinos Simitis  Kostas Karamanlis  Giorgos Andrea Papandreou  Loukas Papadimos  Panagiotis Pikrammenos  Andonis Samaras  Alexis Tsipras
 11. April 1990 bis 13. Oktober 1993  13. Oktober 1993 bis 22. Januar 1996  22. Januar 1996 bis 10. März 2004  10. März 2004 bis 6. Oktober 2009  6. Oktober 2009 bis 10. November 2011   10. November 2011 bis 16. Mai 2012   16. Mai 2012 bis 20. Juni 2012[73]   20. Juni 2012 bis 25. Januar 2015   26. Januar 2015

Innenpolitik

Zentrale Themen der griechischen Innenpolitik sind die Konsolidierung des Staatshaushaltes, die Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit, die Deregulierung sowie die Privatisierung des öffentlichen Sektors, die Förderung der griechischen Wirtschaft, die notwendige Umstrukturierung des überschuldeten staatlichen Rentenversicherungssystems, die Reformierung des Gesundheits- und Bildungssystems sowie die Bekämpfung der illegalen Einwanderung. Nach dem Tod eines Jugendlichen, der von der Kugel eines Polizisten getroffen worden war, kam es 2008 zu landesweiten Ausschreitungen.

Nach dem Regierungswechsel 2009 kam es zu Protesten gegen den Sparhaushalt, mit der die neue Regierung das Staatsdefizit senken möchte, was aufgrund der von allen bisherigen Regierungen gleichermaßen hochgeschraubten Staatsausgaben und der verbreiteten Korruption als schwierige Aufgabe gilt.[74]

Religions- und Minderheitenpolitik

Die orthodoxe Kirche übt wesentlichen Einfluss auf das griechische Bildungswesen aus, wobei die besondere Stellung der griechisch-orthodoxen Konfession als „vorherrschender Religion“ in der griechischen Verfassung festgelegt ist. Obwohl ihr in der Verfassung nicht ausdrücklich der Status einer Staatskirche zuerkannt wird, wird Griechenland aufgrund der engen institutionellen Verflechtung von Staat und Orthodoxer Kirche im konstitutionellen Recht, ebenso wie z. B. Großbritannien und Dänemark, der Kategorie von Staaten mit einer Staatskirche zugeordnet. So untersteht die orthodoxe Kirche auch teilweise dem Staat, zum Beispiel müssen alle Bischöfe vom Parlament bestätigt bzw. neu gewählte Regierungen vom orthodoxen Erzbischof vereidigt werden.

1982 wurde das Familienrecht dahingehend geändert, dass standesamtliche Trauungen möglich wurden. Bis dahin fanden Ehebündnisse, welche nicht nach dem griechisch-orthodoxen, jüdischen, muslimischen oder römisch-katholischen Ritus geschlossen wurden, keine staatliche Anerkennung. So galten Kinder aus Ehen von Protestanten oder Zeugen Jehovas vor dem Gesetz als unehelich.[75]

Die muslimischen Türken, Pomaken und Roma Westthrakiens werden auf der Grundlage des Lausanner Friedensvertrags von 1923 zusammen als muslimische Minderheit anerkannt und genießen einige Sonderrechte, wie Schulunterricht in türkischer Sprache, Verwendung von Schulbüchern aus der Türkei (gem. bilateraler Abkommen), Koranschulen, Autonomie in Angelegenheiten des Familienrechts gemäß der Scharia etc. In den letzten Jahrzehnten fand zunehmend eine Assimilation der ca. 30.000 den als Pomakisch bekannten Rhodope-Dialekt des Bulgarischen sprechenden muslimischen Pomaken an die Gruppe der Türken statt. Diese grenzen sich scharf von der sehr heterogenen Gruppe der romani- und türkischsprachigen muslimischen Roma ab.

Die muslimische Minderheit bildete Anfang der 1990er Jahre Parteiformationen. Diese waren zeitweise durch zwei Abgeordnete (die Türken Sadık Ahmet und İbrahim Şerif) im Parlament vertreten, was jedoch nach der Erhöhung der Ein-Prozent- auf eine Drei-Prozent-Hürde nicht mehr gelang. Aktuell stammt ein Abgeordneter der konservativen Volkspartei Nea Dimokratia aus der muslimischen Minderheit (der Türke İlhan Ahmet). Konfliktpunkte mit dem griechischen Staat bestehen in der aktuell untersagten Benennung von Vereinen unter Verwendung des Adjektivs „türkisch“ und dem Anliegen, die führenden islamischen Rechtsgelehrten (Muftis), die zurzeit als Beamte vom Staat ernannt werden, durch Wahlen zu bestimmen.

Vor 1990 lebten bis auf die erwähnten Minderheiten nur wenige Ausländer in Griechenland. Aufgrund einer wenig restriktiven Politik gegen Einwanderer ist Griechenland prozentual zum EU-Land mit den meisten Ausländern geworden. Der griechische Staat ist um eine Assimilation der Neuangekommenen bemüht, der Erwerb der Staatsbürgerschaft für Einwanderer wurde mehrmals vereinfacht. Gegenwärtig ist ein Aufenthalt von fünf Jahren in Griechenland notwendig. Seit 2010 wird die Staatsbürgerschaft bei Geburt in Griechenland oder den Besuch der ersten drei Grundschuljahre oder sechs Schuljahren in Griechenland automatisch erteilt, eine Beantragung ist nicht notwendig.[76]

Außenpolitik

Griechenland ist 1952 der NATO beigetreten und ist seit 1981 Mitglied in der Europäischen Union. Darüber hinaus bestehen Mitgliedschaften bei zahlreichen internationalen Organisationen und Foren wie zum Beispiel den Vereinten Nationen, der OECD, der Weltbank, dem Europarat, dem Internationalen Währungsfonds, der UNESCO oder auf regionaler Ebene der BSEC und der SEECP.

Auf technologischem sowie wissenschaftlichem Gebiet unterstützt oder beteiligt sich Griechenland an verschiedenen internationalen Projekten wie z. B. dem Large Hadron Collider (CERN) oder der Bibliotheca Alexandrina und ist unter anderem Mitglied bei der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA). Von 2005 bis 2007 war das Land als nichtständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat vertreten. Friedenspolitisch engagiert sich das Land bei mehreren internationalen Auslandsmissionen und Entwicklungsprojekten unter anderem in Afghanistan (ISAF), im Sudan (UNMIS), in Georgien (UNOMIG), in Bosnien-Herzegowina (EUFOR), im Kosovo (KFOR) oder in Albanien (NHQT).

Amtierender Außenminister ist seit 27. Januar 2015 Nikos Kotzias.

Siehe auch: Liste der Außenminister Griechenlands

Griechenland in der Europäischen Union

Der Weg Griechenlands in das europäische Gefüge begann am 8. Juni 1959 mit dem Antrag des Landes auf Assoziierung mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und den darauffolgenden Assoziierungsverhandlungen. Die Unterzeichnung des Vertrages zur Assoziierung des Landes erfolgte am 9. Juli 1961 und führte am 1. November 1962 zur Assoziierung Griechenlands mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Nach den politischen Wirren zur Zeit der Militärdiktatur und der damit verbundenen Aussetzung des Assoziationsabkommens in den Jahren von 1967 bis 1974 reichte Griechenland am 12. Juni 1975 den offiziellen Antrag zur Aufnahme des Landes in die Europäische Gemeinschaft ein. Nach Beginn der Beitrittsverhandlungen am 27. Juli 1976 und der Unterzeichnung der Beitrittsakte am 28. Mai 1979 trat Griechenland am 1. Januar 1981 als zehnter Staat der Europäischen Gemeinschaft bei, was zugleich auch den Beginn der Süderweiterung der Gemeinschaft darstellte. Am 6. November 1992 trat Griechenland dem Schengener Abkommen bei.

Das Land hat mit dem Beitritt in die Europäische Gemeinschaft z. B. eine allgemeine Stabilisierung der nationalen Wirtschaft erfahren, die Europabegeisterung in der Bevölkerung hielt sich jedoch zunächst in Grenzen. Der Grund hierfür lag vor allem an der Tatsache, dass sich positive Auswirkungen der Mitgliedschaft schleppend sowie für breite Teile der Bevölkerung eher unsichtbar einstellten. So befürchtete man den Verlust politischer Autonomien und einen Wettbewerbsnachteil lokaler Unternehmen zugunsten ausländischer Konzerne. Diese Befürchtungen spiegelten sich unter anderem auch in der europakritischen Haltung der Regierung unter Andreas Papandreou wider, dessen Politik oft im Gegensatz zur Politik anderer europäischer Staaten stand. Ein weiterer Grund für die anfängliche Europaskepsis ergab sich aus dem Umstand, dass der Beitritt des Landes in die Europäische Gemeinschaft nicht die erhoffte Überwindung der geopolitischen Kluft zwischen West- und Osteuropa brachte. Griechenland blieb aufgrund der Trennung Europas (Kalter Krieg) zunächst trotz seiner Mitgliedschaft von den westlichen Nationen geographisch abgetrennt.

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Heute ist eine starke Integrationsfreudigkeit der griechischen Bevölkerung zu verzeichnen. Griechenland setzt sich innerhalb der Europäischen Union für ein offenes Europa ein, das dem engeren Europabild anderer Mitgliedsländer gegenübersteht. Die geopolitische Lage ist zudem für alle größeren politischen Parteien mit Ausnahme der kommunistischen Partei KKE eine Motivation, die europäische Integration weiter voranzutreiben und begründet das Interesse, den Balkan an Europa anzubinden sowie die Befürwortung eines EU-Beitritts der Türkei. Ein integriertes und starkes Europa wird dabei als Grundlage für die regionale Bindung angesehen. Weitere Schwerpunkte der griechischen Politik in der Europäischen Union sind beispielsweise eine gemeinsame Immigrations- und Asylpolitik oder eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die ein stärkeres Gegengewicht zur NATO bzw. den USA einnehmen soll.

Griechenland hatte im ersten Halbjahr des Jahres 2003 die EU-Ratspräsidentschaft unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Konstantinos Simitis inne. Sie stand im Zeichen der Osterweiterung der Europäischen Union, der Ausarbeitung eines Verfassungsvertrages durch den Reformkonvent sowie des Irak-Krieges und seiner Auswirkungen auf die Europäische Union. Als historischer Höhepunkt gilt dabei die Unterzeichnung der Beitrittsverträge mit den zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten am 16. April 2003 in Athen als der Geburtsstätte der Demokratie, was als symbolische Weichenstellung für die Zukunft Europas betrachtet wurde. Nach 1983, 1988, 1994 und 2003 hatte Griechenland 2014 – vom 1. Januar bis 30. Juni 2014 – zum fünften Mal die EU-Ratspräsidentschaft inne.

Siehe auch: Griechische EU-Ratspräsidentschaft 2014

Internationale Beziehungen

Griechenland verfolgte in den Jahren ab 1996 unter Ministerpräsident Konstantinos Simitis und Außenminister Giorgos Papandreou verstärkt eine Politik der europäischen Integration. Im Zentrum standen dabei eine stärkere Abstimmung der griechischen Europapolitik zur Politik der Europäischen Union, der Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit mit den Staaten Südosteuropas und die Annäherung an die Türkei. Dies führte zu einer Vielzahl bi- und multilateraler Projekte zwischen Griechenland und den Staaten des Balkans sowie zu einer Reihe vertrauensbildender Abkommen mit der Türkei. Im Jahr 2002 ratifizierte das griechische Parlament ein Hilfsprogramm in Höhe von 550 Mil. Euro für Südosteuropa, mit dem Ziel, die Stabilität und den wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Region zu unterstützen.

Die Beziehungen des Landes zu Deutschland finden seit dem 19. Jahrhundert auf staatlicher Ebene statt. Allgemeine Beziehungen bestehen seit der Aufklärung (mit dem Philhellenismus) und den Auslandsgriechen (z. B. Gründung der griechischen Gemeinde Leipzig um 1700).

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges besteht eine Kontinuität auf verschiedenen Ebenen. 1953 unterzeichnete Griechenland das Londoner Schuldenabkommen, verzichtete damit auf die Begleichung von Vorkriegsschulden durch Deutschland und trug damit zur Wiederherstellung der Kreditfähigkeit Deutschlands bei.[77] Griechenland war nach 1945 das erste Land, das einen deutschen Bundespräsidenten einlud, während sich die Weltgemeinschaft zurückhielt. Die Einladung wurde von Ernst August von Hannover im Auftrag des griechischen Königs Paul überreicht und Theodor Heuss machte seinen ersten Staatsbesuch nach Griechenland. Tausende Athener gingen zum Bahnhof, wo das Begrüßungszeremoniell stattfand. Bei seiner Rückkehr in Deutschland bezeichnete Heuss die Reise als Rückwanderung in die eigene geistige Heimat.[78] Der Außenminister Heinrich von Brentano nahm die euphorische Stimmung zum Anlass, bilaterale Abkommen im Bereich Kultur und Erziehung abzuschließen. Ausländische Botschafter blieben dem offiziellen Empfang demonstrativ fern.

Die politischen Kontakte bewegen sich bis heute auf einem hohen Niveau. Die Treffen der Regierungschefs sowie der einzelnen Fachminister und Außenminister beider Länder zeigen eine breite Übereinstimmung, insbesondere auch für europapolitische Themen.

Die Beziehungen Griechenlands zu den Ländern Südosteuropas können heute weitgehend als ausgeglichen betrachtet werden. Die schrittweise Aussöhnung und die immer besser werdenden Beziehungen zum ehemaligen „Erzfeind“ Türkei in den letzten Jahren gelten hierbei als ein richtungsweisender Schritt. Unter Ausklammerung einiger politischer Fragen hat eine wirtschaftliche und kulturelle Annäherung der beiden Staaten stattgefunden. Von öffentlicher Seite wurde beispielsweise die Bahnverbindung Thessaloniki–Istanbul aufgewertet und Grenzformalitäten vereinfacht. Griechenland gilt mittlerweile als einer der größten Befürworter eines EU-Beitritts der Türkei. Aktuelle kritische Fragen sind die häufigen Tiefflüge türkischer Kampfjets über griechische Inseln der Ägäis,[79] sowie das Flüchtlingsproblem, da die meisten illegalen Einwanderer über die Türkei eingeschleust werden.

Das Verhältnis zu Albanien, mit dem der faktische Kriegszustand erst 1987 beendet wurde, wird heute von einer engen Zusammenarbeit geprägt. Die Beziehungen zu Albanien wurden in der Vergangenheit und seit dem Fall des Eisernen Vorhangs immer wieder durch eine starke und unkontrollierte Migrationsbewegung albanischer Wirtschaftsflüchtlinge belastet. Die Kontakte zu Bulgarien, Rumänien sowie Serbien – das als historischer Verbündeter gilt – sind sehr gut. Mit Bulgarien wurde die Eröffnung neuer Grenzübergänge vereinbart und es wurden verschiedene Infrastrukturprojekte in Angriff genommen. Die diplomatischen Beziehungen zum nördlichen Nachbarn Republik Mazedonien befinden sich zwar im Ausbau und der Ausblick ist positiv, das Verhältnis bleibt jedoch wegen des nach wie vor ungelösten Namensstreits belastet, verstärkt wieder nach Anerkennung der Bezeichnung Republik Mazedonien durch die USA im November 2004. Unabhängig von diesem Problem haben sich in den vergangenen Jahren die nachbarschaftlichen Beziehungen sowie die wirtschaftliche Kooperation beider Staaten in einem besonderen Maße entwickelt.

Die transatlantischen Beziehungen zwischen Griechenland und den USA sind zwar traditionell gut, es herrschen jedoch in Teilen der Bevölkerung historisch bedingte Vorbehalte gegenüber der amerikanischen Außenpolitik. Die ablehnende Haltung gegenüber dem völkerrechtlich umstrittenen Einsatz in Serbien im Rahmen der NATO 1999 sowie die Ablehnung einer Teilnahme an dem von den Vereinigten Staaten angeführten Militäreinsatz im Irak im Jahr 2003 belasteten in den letzten Jahren das Verhältnis beider Staaten. Das letzte Treffen führender Politiker beider Staaten fand am 9. März 2009 zwischen US-Präsident Barack Obama und dem damaligen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou in Washington, D.C., statt.

Griechenland pflegt aufgrund seiner geographischen Lage im Allgemeinen relativ gute Kontakte zu mehreren Staaten des Nahen Ostens und unternahm in der Vergangenheit verschiedene Versuche, in den einzelnen Krisenregionen zu vermitteln. In den letzten Jahren wurden diese Beziehungen zur Stärkung der von den USA geführten Antiterrorkoalition eingebracht. Auch zu den Palästinensern hat Griechenland traditionell gute Kontakte. Während des zweiten Libanonkrieges zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah im Jahr 2006 gehörte Griechenland zu den Staaten, die sich für einen sofortigen Waffenstillstand einsetzten. Zu Israel hatte Griechenland lange Zeit keine besonderen politischen Beziehungen, dies änderte sich nach dem Regierungswechsel Ende 2009. Seitdem wurde auch mit Unterstützung der Opposition die Beziehungen zu Israel intensiviert.

Siehe auch: Europäische Sicherheitsstrategie

Verteidigungspolitik und Militär

Griechenland ist Mitglied der NATO und unterhält eine Wehrpflichtarmee, die sich in die Teilstreitkräfte Heer, Luftstreitkräfte und Marine untergliedert.

In Griechenland gilt eine allgemeine Wehrpflicht für Männer zwischen 18 und 45 Jahren, die Wehrdienstdauer für Wehrpflichtige beträgt zurzeit (2008) zwölf Monate. Verwitwete Väter bzw. ältere Brüder mit der Sorgepflicht für einen oder mehrere Minderjährige sind von der Wehrpflicht befreit. Für Auslandsgriechen, die auch im Ausland geboren sind, beträgt die Wehrdienstdauer nur drei Monate. Andere Auslandsgriechen, Einwanderer mit griechischem Pass und Geschwister einer Familie mit sechs oder mehr Kindern haben das Recht auf eine auf sechs Monate reduzierte Wehrdienstdauer. Für den ältesten Bruder dreier Geschwister, für die zwei ältesten Brüder vierer Geschwister, und für Väter beträgt sie neun Monate. Für Frauen gilt keine Wehrpflicht, sie können jedoch ohne Einschränkungen dem Militär beitreten.

Das Militär spielte immer eine besondere Rolle, so schon im griechischen Freiheitskampf, der mit der militärischen Unterstützung der Großmächte geführt wurde.[80] Es übernahm im 20. Jahrhundert zwei Mal die Macht.

Siehe auch: Griechische Streitkräfte

Politische Gliederung

Die Verwaltungsgliederung Griechenlands

Hauptartikel: Politische Gliederung Griechenlands

Mit dem Kallikratis-Gesetz von 2010 wurden öffentliche Zuständigkeiten dezentralisiert und die Gliederung stark vereinfacht. 13 Regionen (Sg. periferia περιφέρεια) bilden ab 2011 die regionale Ebene. Sie werden durch ein eigenes Parlament und durch einen Regionspräsidenten repräsentiert. Die Regionen untergliedern sich weiter in insgesamt 325 Gemeinden (Sg. δήμος dimos), die die kommunale Ebene bilden, in ländlichen Gebieten jedoch eher deutschen Landkreisen vergleichbar sind. Damit ist die praktisch unverändert seit der Gründung des modernen Griechenland geltende Gliederung in zuletzt 54 Präfekturen (Sg. nomos νομός) aufgehoben; die Regionen, die bislang direkt durch den Staat regiert wurden, erhalten deutlich mehr eigene Kompetenzen. Die Zahl der bis 1997 knapp 6.000 Gemeinden, die 1997 durch das Kapodistrias-Programm auf 1.033 (2010: 1.034) reduziert wurde, hat sich erneut auf 325 verringert.

Die Mönchsrepublik Athos auf der Halbinsel Chalkidiki wird weitgehend autonom verwaltet und gehört auch nicht zum Steuergebiet der EU.

Siehe auch: Liste der Regionen Griechenlands, Liste der Gemeinden Griechenlands, Regionalwahlen in Griechenland 2010

Wirtschaft

Allgemeines

Griechenland ist Teil des Europäischen Binnenmarkts. Zusammen mit 17 anderen EU- Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, die Eurozone.
Alle Erdölexplorationen in Griechenland

Die Wirtschaft Griechenlands ist eine marktorientierte Wirtschaft mit einer beschränkten staatlichen Intervention. Der Wandel Griechenlands von einem eher landwirtschaftlich orientierten Land zu einer modernen, dienstleistungsorientierten Wirtschaftsnation begann in den 1970er-Jahren mit einer Reihe grundlegender Reformen und der darauffolgenden Aufnahme Griechenlands in die Europäische Gemeinschaft im Jahr 1981. In den Folgejahren profitierte die griechische Wirtschaft zunehmend von der wirtschaftlichen Anbindung des Landes an das Wirtschaftsgeschehen der europäischen Industrienationen und den für die damals neu aufgenommenen Mittelmeerstaaten eingerichteten Kohäsionsfonds der Europäischen Gemeinschaft. Seit dem Jahr 2000 führten der Beitritt Griechenlands zur Eurozone,[81] extensive Infrastrukturmaßnahmen sowie verschiedene Großereignisse wie zum Beispiel die Olympischen Spiele im Jahr 2004 zu einer Stimulierung der griechischen Wirtschaft und einem wirtschaftlichen Aufschwung. Dies ging jedoch mit hohen Importüberschüssen einher, so dass sich eine Verschuldung gegenüber dem Ausland ansammelte.[81]

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Marktpreisen pro Kopf des Landes belief sich im Jahre 2008 auf 23.100 Euro, 2012 belief es sich auf 19.200 Euro.[82] Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union und ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte Griechenland 2008 nach Schätzung von Eurostat (2013) einen Index von 93 im EU-Vergleich (EU-27 Durchschnitt: 100, EU-15: 110.7), 2012 betrug der Index 75.[83]

Seit der internationalen Finanzkrise und der griechischen Finanzkrise sind unter anderem BIP und Löhne gesunken, die Arbeitslosenzahlen deutlich gestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 2011 17,6 %[84] (im zweiten Quartal 2010 noch bei 12,1 %).[85] Besonders stark angestiegen ist die Arbeitslosigkeit unter den jungen Menschen (bis 24 Jahre; von 25 % im Mai 2008 auf 40,1 % im Mai 2011).[86] Von 2008 bis 2013 ist das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Griechen um knapp 40 Prozent (inflationsbereinigt) gesunken.[87] Der wegbrechende Binnenmarkt (weniger Privatkonsum und Staatsinvestitionen) und gesunkene Produktionskosten führten zugleich zu einer stärkeren Exportorientierung: Die Exporte stiegen von 1040,3 Mio. € im Januar 2010 auf 1399,0 Mio. € im Januar und 1835 Mio. € im August 2011, jedoch liegen die Importe weiterhin deutlich über den Exporten.[88]

Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten wird Griechenland ein hohes Potential für die Nutzung sowohl von Solar- als auch von Windenergie bescheinigt. Zwar ist der Anteil der Erneuerbaren Energien in der Energieversorgung Griechenlands derzeit noch gering, jedoch wächst ihr Anteil unter anderem aufgrund der staatlichen Förderung stetig. Bis 2020 will Griechenland 20 % der Primärenergie mit erneuerbaren Energien decken.[89]

Griechenland verfügt außerdem über nennenswerte Gas- und Erdölvorkommen, von denen bisher nur das Erdöl und Erdgas in der Nordägäis erschlossen wurde. Drei neue Konzessionen wurden 2012 vergeben um weitere Felder zu erschließen, die vornehmlich im Ionischen Meer liegen. Erwartet werden dadurch Einnahmen in Höhe von 11 bis 15 Mrd. € in einen Zeitraum von 15 bis 25 Jahren.[90] Es wird jedoch auch von erheblich größeren Vorräten berichtet, die Einnahmen von 300 Mrd. bis 465 Mrd. Euro annehmen lassen.[91][92]

Agrarsektor

Frisch gepresstes Olivenöl

Der Primärsektor in Griechenland verlor in der Vergangenheit immer stärker an Bedeutung. Der Anteil der Aktivitäten des primären Sektors an der Wirtschaftsleistung des Landes belief sich im Jahr 2004 auf 6,4 %. Angebaut werden vorzugsweise für den Export bestimmte Produkte wie Wein (→ Weinbau in Griechenland), Tabak und Oliven. Die wichtigsten Anbaugebiete für Weizen sind die Regionen Thessalien, West-Thrakien, Böotien und Makedonien. Die Nutztierhaltung in Griechenland beschäftigt sich überwiegend mit der Züchtung von Schafen und Ziegen. Die zwischenzeitlich neu gesteckten Ziele, die Viehzucht zu erweitern, führten zu einem verstärkten Anbau von Gerste, Mais und anderen Futterpflanzen. Für den Anbau von Obst und Gemüse ist der Boden Griechenlands geeignet; so gedeihen Grapefruit, Soja, Avocado und auch Spargel. Infolge der topographischen Verhältnisse wurde lange Zeit auf den Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen verzichtet. Dies änderte sich mit der Intensivierung der Landwirtschaft. Dagegen steht immer noch die sehr kleine durchschnittliche Anbaufläche pro Betrieb. Aufgrund des maritimen Charakters des Landes wird dem Fischfang und der Fischzucht in Griechenland eine besondere Rolle zugewiesen. Der Beitrag des Agrarsektors am Export Griechenlands liegt bei 22 %.[93] Seit der Wirtschaftskrise ist die Zahl der Landwirte innerhalb von zwei Jahren um 40.000 gestiegen, die meisten Neubauern betreiben Bio-Landwirtschaft oder spezialisieren sich, beispielsweise auf die Schneckenzucht oder die Gewinnung von Trüffeln.[94]

Industriesektor

Ein Aluminiumwerk in Böotien

Der Sekundärsektor des Landes befand sich seit Mitte der 1990er-Jahre in stetigem Wachstum. Sein Anteil an der Wirtschaftsleistung Griechenlands betrug im Jahr 2004 22,2 %. Der Industriesektor in Griechenland wird durch eine hohe Anzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Wichtigste Wirtschaftszweige sind die verarbeitende Industrie und die Bauindustrie. Produziert werden traditionell Nahrungsmittel, Textilprodukte, Metallprodukte, Erdöl- und Kohleprodukte, Chemikalien, Glas und Zement, Maschinen und darüber hinaus in neuerer Zeit auch zunehmend Technologie- und Telekommunikationsprodukte. Der Industriesektor trägt zu 59 %[93] zum Exportvolumen des Landes bei. Abnehmerländer griechischer Industrieprodukte sind unter anderem Deutschland, Italien, Großbritannien oder die Türkei.

Dienstleistungssektor

Traditionell ist die Handelsschifffahrt von Bedeutung
Tourismus

Der Tertiärsektor ist der größte und wichtigste Wirtschaftssektor in Griechenland. Er erwirtschaftete im Jahr 2004 71,4 % der griechischen Wirtschaftsleistung. An zentraler Stelle stehen hierbei die Tourismusbranche, der Handel, der Schiffsverkehr sowie die Finanzdienstleistungen. Während der Handel, die Tourismusindustrie sowie die Schifffahrtsunternehmen schon immer eine besondere Position in der griechischen Wirtschaft eingenommen haben, entwickelten sich die Finanzdienstleistungen erst mit der Liberalisierung des Bankenwesens in Griechenland und spielen heute eine wichtige Rolle bei Investitionen sowohl in Griechenland als auch im südöstlichen Europa. Die griechische Schifffahrt hat international einen sehr hohen Stellenwert und bedient mit 3.618 griechisch kontrollierten Schiffen (über 1000 Bruttoregistertonnen) 18,6 %[93] des weltweiten Schiffsverkehrs. Der Tourismus trägt noch mit 10 %[93] zur Wirtschaftsleistung des Landes bei, dessen Bedeutung nimmt jedoch im Gegensatz zur Schifffahrt ab, die auch bei Konsumkrisen stabilere Wachstumsraten aufweist. Des Weiteren verfügen griechische Reedereien über eine der größten Eignerflotten, die zumeist jedoch auf Billigflaggen ausgeflaggt sind.

Energieversorgung

Bislang hängt die Energieversorgung Griechenlands stark an Erdöl-, Kohle- und Gasimporten aus Russland, dem Iran und Saudi-Arabien. Erneuerbare Energien sind kaum ausgeschöpft. Einer der Gründe ist die nicht funktionierende Fremdfinanzierung. Bankkredite sind nur noch für kleinere Projekte bis 10 kW zu bekommen. Bei einem 100 kW Projekt warten die Kunden vom Antrag des Kredits bis zur Ausschüttung teilweise zwei bis drei Jahre. Problematisch ist dabei auch, dass deutsche und andere europäische Banken die Bankgarantien einer griechischen Bank nicht mehr anerkennen. Aber auch, dass die Energieversorger die Antragstellung verzögern, bei kleinen Anlagen bis 10 kW dauert dies nicht selten auch mal ein halbes Jahr, bei 100 kW sind 1–2 Jahre üblich. Die Zahlungen der Einspeisevergütungen vom Energieversorger an die Endverbraucher für 10 kW Projekte sind in der Regel noch pünktlich. Bei 100 kW oder mehr werden die Zahlungen durch den griechischen Staatskonzern PPC seit Anfang 2012 nicht oder sehr verspätet bezahlt. Da aber die finanzierende Bank ihre Rate pünktlich bekommen will, wird nach der 3. Mahnung das Projekt enteignet. Dies führt zunehmend dazu, dass getätigte Investitionen wegen unverschuldetem Zahlungsverzug bei den Vergütungen in Konkurs gehen. Erschwert wird dies noch dadurch, dass die griechische Regierung nun über zwei Jahre rückwirkende Besteuerung von Vergütungseinnahmen beschlossen hat, die viele Wind- und Solarunternehmen zusätzlich in finanzielle Nöte bringt.[95]

Vom 23.-24. November trafen sich in Athen Parlamentarier aus allen 27 EU-Staaten und dem EU-Parlament, um mit griechischen Parlamentariern über Erneuerbare Energien zu sprechen. Bei dem Treffen zum Thema “Renewable Energy and Energy Efficiency – Ways out of the economic crisis!” stand der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Effizienztechnologien als Wirtschaftsmotor für Griechenland im Vordergrund.[96]

Griechenlands Photovoltaikleistung ist 2012 um 150 Prozent gestiegen. Binnen eines Jahres wurden Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von über 900 Megawatt an das Netz angeschlossen. Damit steigerte sich die Installierte Leistung um 150 Prozent auf nun 1,5 Gigawatt. Griechenland steigt damit weltweit auf den dritten Platz der pro Kopf installierten Photovoltaikleistung, direkt hinter Deutschland und Italien. Dieser Ausbau geht in allen drei Ländern auf einen Einspeisetarif für Photovoltaikanlagen zurück. Vor der Finanzkrise kam der Ausbau der Photovoltaik in Griechenland nicht richtig ans Laufen, in erster Linie auf Grund von bürokratischen Hemmnissen und Korruption. In der Wirtschaftskrise erscheint indes die Photovoltaik für viele Griechen eine sichere und darüber hinaus eine sehr sinnvolle Investition, da der hohe Ölpreis die Stromkosten auf über 40 Cent pro Kilowattstunde ansteigen ließ und sich viele griechische Inseln hauptsächlich durch Ölkraftwerke versorgen, wodurch Photovoltaikanlagen konkurrenzfähig werden.[97]

Wirtschaftsdaten

Öffentliche Schulden Griechenlands verglichen mit der Eurozone
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Veränderung
in % gg. Vj.
0,9 5,8 3,5 -0,4 −4,4 -5,4 -8,9 -6,6 -3,9 0,8
Quelle: Internetseiten von Eurostat (2011–2014 vorläufig)[98]. Zuletzt abgerufen am 21. März 2015.
Entwicklung des BIP (nominal)
absolut (in Mrd. Euro) je Einwohner (in Tsd. Euro)
Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Jahr 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
BIP in Mrd. Euro 199 218 233 242 237 226 208 194 182 BIP je Einw.
(in Tsd. Euro)
18,0 19,6 20,9 21,6 21,2 20,3 18,7 17,5 16,5
Quelle: Internetseiten von Eurostat, Tabelle Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen (2011-2013 vorläufig). Abgerufen am 31. Dezember 2014.
Entwicklung der Inflationsrate
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Inflationsrate 3,4 3,0 3,5 3,3 3,0 4,2 1,3 4,7 3,1 1,0 -0,9 -1,4
Quelle: Internetseiten von Eurostat; Tabelle Harmonisierter Verbraucherpreisindex, jährliche Veränderungsrate des Jahresdurchschnitts. Zuletzt abgerufen am 17. Januar 2015.

Im März 2013 fiel die Inflationsrate (Entwicklung des harmonisierten Verbraucherpreisindexes im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat) unter die Nulllinie und ist seitdem durchgängig negativ.[99] In Griechenland herrscht Deflation. (Stand der Aussage: Dezember 2014.)

Staatshaushalt

2013 verbuchte Griechenland rund 81,5 Mrd. Euro an Staatseinnahmen. Dem gegenüber standen Staatsausgaben in Höhe von etwa 86,2 Mrd. Euro. Das Staatsdefizit belief sich auf etwa 4.7 Mrd. Euro beziehungsweise 2,6 % des BIP. Der Schuldenstand des Staates beläuft sich per Ende 2010 auf 173,81 % des BIP[100].

Infolge der internationalen Finanzkrise, die im Jahr 2007 ihren Ausgang genommen hat, stieg die Verschuldung des griechischen öffentlichen Haushalts massiv an. Die damalige griechische Regierung gab umfangreiche Garantien für die Banken und unterstützte die Geldhäuser mit neuem Eigenkapital. Diese Rettungspakete machten die Bank-Risiken zu Staatsrisiken, dies führte nach einer EZB-Studie bei den Staatsanleihen zu höheren Risikoprämien.[101]

Ein allgemeines Problem in Griechenland ist eine verzweigte Klientelpolitik und Korruption, welche die Ausgaben des Staates beeinflussen, die dadurch oftmals von Ineffizienz betroffen waren bzw. noch immer sind. Des Weiteren besteht in Griechenland auch eine große Schattenwirtschaft, Steuerhinterziehung ist im Bereich der Konzerne, mittleren Unternehmen und Freiberufler sehr verbreitet. Es gibt nur eine geringe Kontrolle der Unternehmen durch Finanzbedienstete.[102] 2007 lagen die effektiven Steuern auf Einkommen aus Gewinnen und Vermögen in Griechenland bei 15,9 %. In Deutschland lag der Satz bei 24,4 %, den Höchstwert in der EU gibt es im Vereinigten Königreich mit 42,7 %.[103] Außerdem sind die Militärausgaben mit ca. 4 % des BIP deutlich höher als die anderer europäischer Staaten.[104]

Griechenland ist, gemessen an der Gesamtverschuldung im Verhältnis zum BIP, das am höchsten verschuldete Mitgliedsland der Europäischen Union.

Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Staatsverschuldung 101,7 % 97,4 % 98,6 % 100,0 % 106,1 % 107,4 % 112,9 % 129,7 % 148,3 % 170,3 % 157,2 % 175,1 %
Haushaltssaldo -4,8 % -5,6 % -7,5 % -5,2 % -5,7 % -6,5 % -9,8 % -15,7 % -10,9 % -9,6 % -8,9 % -12,7 %
Quelle: Eurostat, Tabelle Öffentlicher Bruttoschuldenstand[105], Eurostat, Tabelle Defizit/Überschuss des Staates[106] (Abfragedatum 19. Mai 2014)

Entwicklung seit 2009

Hauptartikel: Eurokrise
Finanzierungssaldo des Staates in % des Bruttoinlandsprodukts. Nach Ameco-Daten.
Entwicklung bis Mitte 2010

Die Regierung von Ministerpräsident Giorgos Andrea Papandreou musste Ende November 2009 ein drohendes Staatsdefizit von 12,7 % (nach 7,7 % 2008)[107] des Bruttoinlandsproduktes feststellen. Darüber hinaus droht im Haushaltsjahr 2010 ein Schuldenstand von 121 % des Bruttoinlandsproduktes (nach den EU-Konvergenzkriterien sind maximal 60 % erlaubt, was allerdings unter dem Einfluss der Finanzkrise ab 2007 derzeit nur wenige Länder der EU schaffen). Bei Ländern wie Griechenland kommt erschwerend hinzu, dass die Wirtschaft hoch im Ausland verschuldet ist. Per Saldo (Vermögen abzüglich Schulden) war die griechische Wirtschaft 2008 mit rund 76 % des Bruttoinlandsprodukts im Ausland verschuldet (nach Portugal mit 99 % und Spanien mit 81 %).[108]

Der Vorsitzende des EU-Finanzministerrates Anders Borg schätzte bereits zum Jahreswechsel 2009/2010 die Finanzlage in Griechenland als dramatisch ein.[74][109][110] Am 3. Februar 2010 beschloss die EU-Kommission, den griechischen Haushalt unter EU-Kontrolle zu stellen. Die Regierung in Athen erhielt die Auflage, alle zwei bis drei Monate in Brüssel über ihre Einsparungserfolge Bericht zu erstatten.[111] Jean-Paul Fitoussi, Ökonom und Wirtschaftsberater des französischen Staatspräsidenten, verwies hingegen darauf, dass Griechenland nur 3 % der Eurozone ausmache.[112]

Nach einem Bericht der New York Times vom Februar 2010[113] haben US-Banken wie Goldman Sachs und JP Morgan Griechenland in den letzten zehn Jahren dabei geholfen, das Ausmaß seiner Staatsverschuldung zu verschleiern. So seien neu aufgenommene Kredite als Währungsgeschäfte verbucht worden. Im Gegenzug seien künftig zu erwartende Einnahmen, zum Beispiel aus Flughafengebühren und Lotteriegewinnen, abgetreten worden.[114] Es stellte sich im Nachhinein heraus, dass der Beitritt Griechenlands zur Eurozone 2001 auf der Basis geschönter Angaben der Regierung, insbesondere unter Verschleierung des hohen Staatsdefizits erfolgt war.[115]

Am 11. April 2010 einigen sich die Finanzminister der Eurogruppe auf Einzelheiten eines dreijährigen Hilfspaketes[116]: Es soll im ersten Jahr ein Volumen von 45 Milliarden Euro haben, zwei Drittel übernehmen die Euromitglieder. Der deutsche Beitrag für 2010 wird von der Bundesregierung auf 8,4 Milliarden Euro beziffert. Das Problem der griechischen Finanzkrise verschärfte sich im April 2010 wegen eines erheblichen Kursanstieges im Handel von Credit Default Swaps (durch einen Massenaufkauf von mehreren Großbanken),[117] die als Versicherung gegen den Ausfall von griechischen Staatsanleihen dienen.[118] Die Ratingagentur Standard & Poor’s bewertete die Bonität Griechenlands mit BB+/B, Moody’s mit A3 und Fitch Ratings mit BBB- (Stand 27. April 2010).[119] Am 14. Juni 2010 senkte auch Moody’s das Rating für griechische Staatsanleihen auf Ba1 und somit auf „Ramschniveau“.[120]

Nachdem die Zinsen für 10-jährige Staatsanleihen im April 2010 auf über 8,5 % angestiegen waren, musste die griechische Regierung am 23. April 2010 vor dem Druck der Finanzmärkte kapitulieren und um ausländische Finanzhilfen mit dem Ziel ersuchen, eine Insolvenz abzuwenden.[121] In der Nacht zum 10. Mai 2010 einigten sich die EU und der IWF auf Kredite in Höhe von 110 Mrd. Euro zur Stützung der besonders betroffenen europäischen PIIGS-Staaten, zu denen auch Griechenland gezählt wird. Die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen wird unter Fachleuten kontrovers diskutiert.[122] EZB und andere EU-Staaten kauften außerdem griechische Staatsschulden von Banken und Fonds im Umfang von rund 100 Milliarden Euro (bis Juli 2011) auf.[123]

Maßnahmen und weitere Entwicklung
Griechenland 10.jpg

Am 3. März 2010 wurde eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 21 % beschlossen, welche am 15. März 2010 in Kraft gesetzt wurde.[124] Gleichzeitig wurden alle Beamtengehälter gekürzt. Dadurch sollen jährlich 4,8 Milliarden Euro eingespart werden.[125] Am 2. Mai 2010 beschloss die griechische Regierung ein mit IWF und EU ausgehandeltes Maßnahmenpaket. Bis 2013 sollen unter anderem durch Abbau von Verwaltungen und Gehaltssenkungen etwa 30 Milliarden Euro gekürzt werden:[126] Tags danach starben bei gewaltsamen Protesten in der Athener Innenstadt 3 Menschen.[127] Am 12. Mai 2010 erhält Griechenland vom IWF die ersten 5,5 Milliarden Euro aus dem Rettungspaket.[128] Die großen Gewerkschaften kündigen einen weiteren Generalstreik an. Am 1. Juli 2010 trat eine erneute Mehrwertsteuererhöhung auf 23 % in Kraft, welche bis heute gilt.[129]

Insgesamt wurden mit der griechischen Austeritätspolitik die Staatsausgaben zunächst um zehn Prozent zurückgefahren und das staatliche Haushaltsdefizit nahm bis August 2010 zunächst ab. Im Gegenzug nahmen jedoch die Haushaltsdefizite bzw. Insolvenzen im privaten Bereich wie auch die Anzahl der Arbeitslosen zu. Die Investitionen, das BIP und somit auch die darauf beruhenden Steuereinnahmen sind zurückgegangen.[130] Die Renditen und Risikoaufschläge auf griechische Staatsanleihen stiegen auf dem Finanzmarkt wieder an,[131] erreichten (je nach Anlage) Ende 2010/Anfang 2011 wieder das Niveau der Krise im Mai und stiegen seitdem weiter an (siehe Grafik). Da unter anderem einerseits durch die hohe Arbeitslosigkeit die Staatseinnahmen gesunken sind, zugleich der Staat erhöhte Ausgaben zur Arbeitslosenabsicherung tätigen muss,[132] steigt die Staatsverschuldung noch deutlicher an.

Am 7. März 2011 stufte die Ratingagentur Moody’s die Bonität Griechenlands weiter um drei Noten von „Ba1“ auf „B1“ zurück.[133] Am 30. März 2011 senkte auch Standard & Poor’s erneut die Bonitätsnote von BB+ auf BB-.[134] Am 20. Mai 2011 folgte die Senkung des Fitch-Ratings von BB+ auf B+[135]

Das griechische Parlament stimmte auf Forderung von EU und IWF dem dritten Kürzungspaket der Regierung am 29. Juni 2011 zu. Bis 2015 will die griechische Regierung damit weiter rund 78 Milliarden Euro Ausgaben kürzen bzw. zusätzlich einnehmen (rund 28 Milliarden Euro durch Leistungskürzungen und Steuererhöhungen, 50 Milliarden durch Privatisierungen und Verkauf staatlicher Immobilien).[136] 2010 und 2011 wurden Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen im Volumen von 20 Prozent der Wirtschaftsleistung vorgenommen.[137][138] Von 2009 bis 2013 wurden die Sozialleistungen um 26 Prozent gesenkt.[87] Fitch kritisierte jedoch die Maßnahmen der Europäischen Union (EU) sowie des Internationale Währungsfonds (IWF) als unglaubwürdig und stufte am 13. Juli 2011 die Kreditwürdigkeit von B+ auf CCC ab.[139] Die beiden anderen Ratingagentur Standard & Poor's ('CCC') und Moody's (Caa1) hatten schon im Vorfeld ihre Note auf ein vergleichbares Niveau reduziert. Der absolute Tiefpunkt wurde am 22. Februar 2012 erreicht: "Das Emittentenausfallrating wurde auf C von CCC gesenkt, worin die Einschätzung zum Ausdruck kommt, dass ein Zahlungsausfall in naher Zukunft sehr wahrscheinlich ist", teilte Fitch mit.[140]

Verkehr

Personenschifffahrt

Beladung einer Katamaran-Schnellfähre

Neben der traditionell großen Bedeutung der Handelsschifffahrt für die Wirtschaft Griechenlands, kommt aufgrund der langen Küstenlinie und dem Inselreichtum auch der Personenschifffahrt eine besondere Bedeutung zu.

Aufgrund seiner Nähe zu Athen ist der wichtigste Hafen für Inlandsverbindungen nach wie vor Piräus, jedoch nimmt die Bedeutung des Hafens Rafina zu, der auch über Ausbaumöglichkeiten verfügt. Fährschiffe verkehren zu allen größeren Inseln und von dort zu benachbarten kleineren. Für die Fernverbindungen nach Italien sind die Häfen Igoumenitsa (für den Westen und Norden des Landes) sowie Patras auf dem Peloponnes (für den Süden des Landes) von Bedeutung.

Im Bereich des Wassersports gelten aufgrund der EU-Aussengrenze zwischen Griechenland und der Türkei besondere Rahmenbedingungen für den Verkehr zwischen den Ländergrenzen beider Staaten. Werden Boote privat verwendet (Tourismus), um in das jeweils andere Land zu verkehren, muss dort eine Einklarierung in einem Port of Entry erfolgen.[141] Eine Besonderheit besteht für Boote unter griechischer Flagge, da diese nach Einklarierung in einem türkischen Hafen sowohl die maritime Infrastruktur des Landes wie auch das küstennahe Gebiet wieder verlassen müssen. Auf der anderen Seite stehen einige Häfen Griechenlands zudem aufgrund der Problematik des Menschenschmuggels nach Italien unter besonderer behördlicher Beobachtung.[142]

Straßenverkehr

Karte mit eingezeichneter Infrastruktur
Die Rio-Andirrio-Brücke, Teil der zukünftigen A5

Nationalstraßen sind in blau ausgeschildert und in der Schriftart Transport, Autobahnen sind grün ausgeschildert und vornehmlich in der Schriftart DIN 1451. Der Autobahnbau in Griechenland wird über Mautgebühren finanziert, einige wurden privat finanziert und werden erst nach einigen Jahrzehnten in Staatseigentum übergehen.

Während seit den 1960er-Jahren vor allem die Nationalstraßen ausgebaut (und teilweise neu geführt) wurden, entschloss man sich ab den späten 1980er-Jahren aufgrund der fortschreitenden Motorisierung die griechischen Autobahnen auszubauen (bis dahin waren nur einige Nationalstraßen als Autobahn ausgebaut ohne separat ausgeschildert zu werden). Die Magistrale Korinth-Athen-Thessaloniki wurde sechsspurig ausgebaut und bei Athen mit der Spange Attiki Odos umfahren. 2010 wurde die Egnatia Odos (A2) fertig gestellt. Gegenwärtig entstehen die Lückenschließung der Autobahn Patras-Korinth (Olympia Odos) als PPP-Projekt sowie die Ionia Odos (A5) im Westen des Landes.

Die regionalen KTEL-Genossenschaften betreiben ein Netz aus Fernverbindungen mit Überlandbussen, ebenso den Nahverkehr in kleinen Städten und auf dem Land.

Eisenbahnverkehr

Proastiakos-Triebwagen in Piräus

Das Eisenbahnnetz der Griechischen Eisenbahngesellschaft OSE hat aufgrund der Topografie (Gebirge und viele Inseln) eine weitaus geringere Bedeutung als beispielsweise in Mitteleuropa. Es besteht aus einem regelspurigen Hauptnetz, einem meterspurigen Netz auf dem Peloponnes, der Zahnradbahn von Diakopto nach Kalavrita mit einer Spurweite von 750 mm und der Pilionbahn mit einer Spurweite von 600 mm wo auf zwei Abschnitten Museumsbetrieb stattfindet.

Es ist in großen Abschnitten eingleisig und in den vergangenen Jahrzehnten stark vernachlässigt worden. In den 90er-Jahren wurde mit Modernisierungsarbeiten begonnen, wodurch u. a. die Hauptachse AthenThessaloniki erheblich verbessert, die Strecke von Domokos über Thessaloniki bis zur mazedonischen Grenze elektrifiziert und 2004 die Athener S-Bahn (Proastiakos) eröffnet wurde. Dies führte zu einem beträchtlichen Anstieg der Beförderungszahlen. Auf der Strecke Athen–Thessaloniki sind die Fahrzeuge der Bahn mittlerweile das schnellste Landverkehrsmittel. Ein großes Projekt ist derzeit der Bau eines neuen Hauptbahnhofs für Athen im Norden der Stadt.

Das schmalspurige Netz auf dem Peloponnes befindet sich in einem schlechten Zustand und wird etappenweise durch ein regelspuriges mit neuer Trassenführung ersetzt. Der Anschluss von Athen bis Kiato ist fertiggestellt, der Bau der Verlängerung nach Rododafni soll Ende 2016 abgeschlossen werden.

Internationale Direktverbindungen bestanden bis zum Zeitpunkt ihrer allgemeinen Einstellung im Februar 2011 zwischen Thessaloniki und folgenden Städten: Belgrad, Budapest, Bukarest, Istanbul, Ljubljana, Skopje, Sofia, Svilengrad und Zagreb. Seit Mai 2014 wurden wieder die internationalen Direktverbindungen von Thessaloniki nach Sofia einerseits und andererseits via Skopje nach Belgrad (dort Anschluss nach Budapest) aufgenommen.[143] Das nordwestliche Landesinnere ist nicht vom Eisenbahnnetz erschlossen.

Aktuell sind folgende Inlandstrecken in Betrieb:

Fernverkehr:

Nahverkehr:

  • Proastiakos (S-Bahn Athen: Piräus-Ano Liosia, Flughafen-Kiato; S-Bahn Thessaloniki: Thessaloniki-Larisa)
  • Vorortbahn Patras: Agios Vasileios-Patras-Agios Andreas
  • Metro Athen (Piräus-Kifisia, Agios Antonios-Agios Dimitrios, Egaleo-Flughafen)
  • Straßenbahn Athen (Syntagma-Stadio Irinis & Filias, Syntagma-Kolymvitirio, Stadio Irinis & Filias-Kolymvitirio)

Museumsbetrieb:

  • Anavros-Agria
  • Ano Lechonia-Milies, siehe Pilionbahn

Luftverkehr

Liste der Flughäfen in Griechenland

Von den etwa 40 griechischen zivilen Flughäfen bieten etwa 15 internationale Flugverbindungen an. Größter und wichtigster Flughafen ist der Flughafen Athen-Eleftherios Venizelos. Neben dem Flughafen Thessaloniki haben die vor allem dem Tourismus dienenden Flughäfen Iraklio, Rhodos, Kos, Korfu, Chania und Flughafen Zakynthos erhebliche Bedeutung. Die griechischen Fluggesellschaften Olympic Air und Aegean Airlines bedienen von Athen und Thessaloniki aus ein dichtes Netz an Verbindungen innerhalb Griechenlands und fliegen darüber hinaus zahlreiche europäische Metropolen wie beispielsweise London, Madrid, Paris, Rom und Wien an.

Gesundheitswesen und Katastrophenschutz

Im griechischen Gesundheitssystem genießen, ähnlich wie in Großbritannien, alle griechischen und ausländischen Bürger, die in Griechenland tätig sind, einen staatlichen Versicherungsschutz. Der Arzt kann wählen zwischen dem Dienst im öffentlichen Bereich oder einer Privatpraxis; beide Varianten zusammen sind nicht möglich. Die Versorgung kann in zwei Kategorien eingeteilt werden:

Die primäre Versorgung der staatlichen Versicherung, wobei hier ungleiche Verhältnisse bei den ärztlichen Dienstleistungen in Städten, städtischen Randgebieten und ländlichen Bezirken bestehen. In den städtischen Zentren ist die primäre staatliche ärztliche Versorgung deutlich besser als auf dem Land, weil es gut organisierte Ärztehäuser gibt, die von den Versicherten aller Bereiche zwecks ihrer Behandlung aufgesucht werden. Die sekundäre private Versorgung, wie man sie gewöhnlich in Privatpraxen sowie den Hauptstädten der Regierungsbezirke und in den Städten der größeren Inseln findet. Die von zahlreichen Touristen in Anspruch genommene ärztliche Versorgung der Inseln wird hauptsächlich von einzelnen, frei praktizierenden Ärzten, von privaten Gesundheitszentren mit meist sehr guter Facharztausstattung sowie von Landärzten wahrgenommen.

Teilweise ist sogar in Notfällen kein Vorzeigen des persönlichen Krankenheftes notwendig, wenn der Patient nicht stationär behandelt wird. Dies gilt für alle Personen, die sich in Griechenland aufhalten. Aufgrund der Sparmaßnahmen sind die Griechen nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit ohne Krankenversicherung.

Neben der staatlich organisierten Feuerwehr gibt es die Vereinigung der Volontäre (ESEPA) vergleichbar mit der Freiwilligen Feuerwehr in Deutschland. Die geringe Bevölkerungsdichte und die vielen Inseln wirken sich fatal bei Waldbränden im Sommer aus, die oft mit grob fahrlässigem Abflämmen der abgeernteten Felder begünstigt durch die heißen Wüstenwinde aus der Sahel-Zone ausgelöst werden. Die griechischen Luftstreitkräfte verfügen über die größte Flotte von Feuerlöschflugzeugen in der Europäischen Union.

Kultur und Gesellschaft

Sprache

Die griechische Sprache hat ein eigenes Alphabet, welches dem lateinischen und dem kyrillischen Alphabet als Vorbild diente.

Die neugriechische Sprache ist mit Abstand die wichtigste gesprochene Sprache in Griechenland und wird in der Version der Dimotiki gesprochen und gelehrt. Von Bedeutung ist ferner das Altgriechische, welches Pflichtfach an Schulen ist, und (in einer jüngeren Form, der Koine) noch im Gottesdienst der griechisch-orthodoxen Kirche benutzt wird. Regional werden von Minderheiten Türkisch oder slawische Dialekte gesprochen. Englisch und Französisch sind die beliebtesten Fremdsprachen, seit 2004 ist Griechenland auch Mitglied der Francophonie. Seit den 1990er-Jahren ist Griechenland ein beliebtes Emigrationsziel und somit sind auch Sprecher weiterer Sprachen zahlreich vorhanden, wie Albanisch, Bulgarisch oder Russisch.

Literatur

Hauptartikel: Griechische Literatur

Musik

Hauptartikel: Musik Griechenlands

Film

Zwischen 1955 und 1970 hatte Griechenland die höchste Filmproduktion weltweit gemessen an der Einwohnerzahl, diese lag im Durchschnitt bei über 100 im Jahr. Die wichtigste Filmgesellschaft war Finos Film, deren Komödien und Tragödien dokumentieren auf heitere Weise ein Leben in Armut und erinnern an den italienischen Film jener Zeit. Bis heute haben diese Filme ein großes Ansehen und werden im Fernsehen meist im Vorabendprogramm gezeigt.

Die ersten zwei Filme, die internationales Aufsehen erregten, waren 1955 Stella unter der Regie von Michael Cacoyannis und 1956 The Ogre of Athens, unter der Regie von Nikos Koundouros. Ab den 1960er-Jahren entstanden zunehmend Produktionen des Neue Griechischen Films, einer experimentellen Richtung. Nach dem Zusammenbruch der Junta-Diktatur 1974 blühte das „Neue Griechische Kino“ auf. Viele dieser Richtung zugehörige Filme wurden bereits ganz oder teilweise während der Diktatur illegal gedreht, es waren zumeist politische Filme, die ins Ausland geschmuggelt wurden, wie beispielsweise der 1973 entstandene Film Megara von Maniatis und Tsemperopoulos, der als Thema den Widerstand der Bauern in Megara gegen die Enteignung ihres Landes durch einen Großbankier verdeutlicht. Weitere wichtige Filme des „Neuen Griechischen Kinos“ sind der 1974 gedrehte Aus unwichtigem Anlass, sowie 1975 Die Wanderschauspieler von Theo Angelopoulos. Letzterer ist zudem der erste Film des „Neuen Griechischen Films“, der ein kommerzieller Erfolg wurde.[144]

Der 1964 gedrehte Film Alexis Sorbas spielte eine wichtige Rolle in der Rezeption des Landes in den 1960er-Jahren. Politische Bedeutung hatte der griechisch-französische Film Z von Constantin Costa-Gavras (1969), der die Junta kritisierte. Ebenfalls französisch inspiriert ist das Werk des Regisseurs Theodoros Angelopoulos. Die Thematik der griechischen Diaspora thematisierten in einigen Filmen der Regisseur George Pan Cosmatos, der Schauspieler Telly Savalas, aber vor allem die Regisseurin Nia Vardalos (My Big Fat Greek Wedding). Als bedeutendster griechischer Filmkünstler des 21. Jahrhunderts gilt Giorgos Lanthimos.

Das Internationale Filmfestival Thessaloniki findet seit 1960 statt und ist das bedeutendste des Landes. Verbände der Regisseure und Kinofachleute organisierten 1977 aus Protest gegenüber einer Reihe von Veränderungen, die das zuständige Ministerium vornahm, wie beispielsweise die Auswahlkriterien für das Kritikerkomitee, ein Gegenfestival. Dieses „unabhängige Festival“ konnte sich jedoch auf Dauer nicht durchsetzen.

Küche

Hauptartikel: Griechische Küche

Kunst

Als Griechische Kunst wird vornehmlich die Bildhauerei der Antike verstanden, mitunter auch die Vasenmalerei. Kunstwerke wie der frühklassische Wagenlenker von Delphi, die Nike von Samothrake, nochmehr aber die hellenistischen Venus von Milo, Laokoon-Gruppe und die Gruppe von Aphrodite, Pan und Eros haben archetypischen Symbolcharakter erlangt. Die antike Kunst wurde durch die Byzantinische abgelöst, aus der sakralen Kunst der Kretischen Schule stammte der Maler El Greco (1541–1614). Das 19. Jahrhundert ist durch akademische Kunst geprägt und steht in Wechselwirkung zur Münchner Schule. Berühmte griechische Bildhauer des 20. Jahrhunderts sind u. a. Jannis Kounellis, Joannis Avramidis und Christos Kapralos. Auf der Insel Andros haben zahlreiche griechische Künstler ihre Ateliers, besonders der Sommer auf der ist durch zahlreiche Ausstellungen gekennzeichnet. Kunstmäzene sind häufig Reeder, wie früher Stavros Niarchos oder heute George Economou. Der Kunstsammler Dakis Joannou und seine Stiftung DESTE gelten als wichtigste Förderer des Werks von Jeff Koons, George Costakis hatte unter schwierigen Umständen eine große Sammlung des russischen Konstruktivismus angelegt. Iris Clert, Tériade und Christian Zervos förderten die Pariser Kunstszene.

Architektur

Hauptartikel: Griechische Architektur

In Griechenland finden sich viele Zeugnisse klassischer Architektur. Gebäude wie der Parthenon oder das Theater von Epidauros geben einen guten Eindruck von der Qualität antiken Bauens. Diese wurden zum Vorbild des Klassizismus im 19. Jahrhundert, der in Griechenland von großer Bedeutung war. Architekten wie Theophil Hansen oder Ernst Ziller prägten die Städte mit großen öffentlichen Bauten, allem voran die Architektur Athens. Ausnahme ist der Bau der Athener Augenklinik von Theophil Hansen, der einer byzantinischen Formensprache folgt und damit den Auftakt für deren teilweise Wiederbelebung bildete. Vor allem Thessaloniki, der Athos und andere Klöster, die Peloponnes (Mystras), aber auch Athen und Umgebung (z. B. Kloster Dafni, Kapnikarea-Kirche in Athen) liefern zahlreiche herausragende Beispiele der mittelalterlichen griechischen Bautradition.

Die griechische Moderne gilt als eine der frühesten in Europa. Als Patroklos Karantinos, Schüler Auguste Perrets, den CIAM Kongress 1933 in Athen organisierte, konnte Griechenland über eine bedeutende Anzahl an Zeugnissen der funktionalistischen Moderne aufweisen. Die hier verabschiedete Charta von Athen wurde zum Fanal der Moderne. In den späten 1930er-Jahren gibt es auch restaurative Tendenzen (z. B. Bau der Bank von Griechenland und das Kronprinzenpalais), die jedoch keine Vorbildfunktion entwickeln.

Während Walter Gropius Bau der amerikanischen Botschaft und Eero Saarinens Westterminal des alten Athener Flughafens subtil auf Proportionen der Antike zurückgreifen, so stehen die Hotelbauten wie das Hilton in Athen von Spyros Staikos, 1963 und das Porto Carras auf der Halbinsel Chalkidiki von Walter Gropius (posthum, 1973 fertiggestellt) eindeutig unter dem Einfluss des International Style. Eine Ausnahme sind die zahlreichen touristische Bauten des staatlichen Bauprogramms Xenia der 1960er-Jahre unter der Federführung des griechischen Architekten Aris Konstantinidis. Diese modernen Bauten sind in der Landschaft eingebettet und kombinieren das industrialisierte Bauen mit lokalem Baumaterialien und -traditionen. Sie gelten als frühes Beispiel des kritischen Regionalismus.

Einen städtebaulichen Impuls in Athen und Attika brachten die Olympischen Spiele 2004, allem voran die Sportstätten und Brücken des Architekten Santiago Calatrava.

Die Architektur der Kykladen ist durch kubische Formen geprägt, deren blau-weiße, verschachtelte Wohnhäuser und Kirchen zum Markenzeichen Griechenlands wurden. Regional von Bedeutung sind ferner fränkisch, spätbyzantinisch oder osmanisch geprägte Altstädte. Die Ionischen Inseln sind venezianisch geprägt, auf Kreta stellt das Kamara-Haus eine traditionelle Bauform dar. Bedeutende gotische Bauten finden sich nur auf dem Dodekanes, allem voran die Altstadt von Rhodos.

Sport

Unter dem Kontext der Olympischen Spiele der Antike hat die olympische Bewegung von Anfang an in Griechenland viele Anhänger gefunden, so dass Athen 1896 erster Austragungsort wurde, zehn Jahre später folgten die Olympischen Zwischenspiele als Jubiläumsveranstaltung. Seit 1936 wird die olympische Flamme in Olympia entzündet und in einem Fackellauf zum Austragungsort gebracht. 2004 wurden zum dritten Mal Olympische Sommerspiele in Athen ausgetragen.

Neben dem Marathonlauf der im 19. Jahrhundert gemäß der Marathonlegende auf den Boten Pheidippides zurückgeht, und viele Marathonläufe initiierte, gibt es auch den weitaus weniger bekannten Spartathlon, der auch auf einen antiken Lauf von Pheidippides zurückgeht. Dieser findet seit 1983 regelmäßig statt und wird auf den 245,3 Kilometern von Athen nach Sparta abgehalten.[145]

Beliebte Publikumssportarten in Griechenland sind Basketball und Fußball. Zweiterer hat seine Rolle durch den Gewinn der EM 2004 gestärkt. Weitere beliebte Sportarten sind Volleyball und Wasserball.

Im Motorsport gehört die Akropolis-Rallye zum jährlichen WM-Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft.

Feiertage

Datum Deutsche Bezeichnung Griechischer Name Anmerkung
1. Januar Neujahrstag Πρωτοχρονιά Protochroniá
6. Januar Drei Könige Θεοφάνεια Theofánia („Erscheinung des Herrn“),
Φώτα oder των Φώτων Fóta, ton Fóton („Lichterfest“)
Beweglicher Feiertag (Fastnachtsdatum) Rosenmontag Καθαρά Δευτέρα Kathara Deftera („Reiner Montag“) Entspricht dem katholischen Aschermittwoch; Beginn der Fastenzeit
25. März Nationalfeiertag Ευαγγελισμού Evangelismoú („Mariä Verkündigung“) Unabhängigkeitstag (1821)
Beweglicher Feiertag
(Freitag vor dem orthodoxen Ostersonntag)
Karfreitag Μεγάλη Παρασκευή Megáli Paraskeví
(„Großer Freitag“)
Beweglicher Feiertag
(Orthodoxes Osterdatum)
Ostersonntag Πάσχα Pás-cha Höchster kirchlicher Feiertag im Jahreskreis
Beweglicher Feiertag
(Montag nach dem orthodoxen Ostersonntag)
Ostermontag Δευτέρα του Πάσχα Deftéra tou Pás-cha
1. Mai Tag der Arbeit Πρωτομαγιά Protomagiá („Erster Mai“)
15. August Mariä Himmelfahrt Κοίμηση της Θεοτόκου Kímisi tis Theotókou („Entschlafung der Gottesmutter“)
28. Oktober Nationalfeiertag Επέτειος του Όχι Epétios tou Ochi
Ochi-Tag („Jahrestag des Nein“)
Nationalfeiertag (1940); siehe όχι-Tag
25. Dezember 1. Weihnachtstag Χριστούγεννα Christoúgenna („Christi Geburt“)
26. Dezember 2. Weihnachtstag Σύναξις Θεοτόκου Synaxis Theotokou
(„Versammlung zu Ehren der Gottesmutter“)

Adel

Laut Artikel 4 Absatz 7 der griechischen Verfassung werden „griechischen Staatsbürgern (…) Adelstitel oder Rangbezeichnungen weder verliehen noch anerkannt“. Jedoch werden Adelstitel im Zusammenhang mit historischen Personen und Personen aus dem Ausland weiterhin genannt.

Massenmedien

2007 hatten 33 Prozent der griechischen Haushalte Zugang zum Internet.[146] Bereits 2004 erzielten Zeitschriften brutto erstmals höhere Werbeeinnahmen als Fernsehsender – inzwischen sind es rund 42 Prozent aller Werbeetats (978 Millionen Euro), deutlich mehr als TV und Zeitungen. Die hoch verschuldete Verlagsbranche wird von ausländischen Investoren konsolidiert.

Bildung und Wissenschaft

Bildungswesen

Das griechische Bildungssystem untergliedert sich grob wie vergleichbare Bildungssysteme in europäischen und nordamerikanischen Staaten in Vorschul-, Schul-, Berufs- und Hochschulbildung.

Vorschulbildung

In Griechenland stehen für die Vorschulbildung (Alter bis 6 Jahre) Kindergärten und Horte zur Verfügung: Im Jahr 1991 besuchten 135.014 Kinder 5.529 Horte und 8.377 Kindergärten.[147] 2001 besuchten 143.401 Kinder 5.715 Horte und 11.461 Kindergärten.[147] Ein Besuch dieser Einrichtungen ist freiwillig.

Schulbildung

Artikel 16 Absatz 3 der griechischen Verfassung von 1975 legt eine neunjährige Schulpflicht, beginnend mit dem fünften Lebensjahr, fest.[148] Die Schulausbildung muss kostenlos sein.[148] Während der griechischen Militärdiktatur von 1967 bis 1974 hielt die Junta-Regierung eine sechsjährige Schulpflicht für ausreichend.[149]

Das gegenwärtige griechische Schulsystem unterscheidet drei Formen von Schulen: das Dimotiko Scholio (Klassen 1–6), das Gymnasio (Klassen 7–9) und das Lykio (Klassen 10–12).[150] Im Gegensatz zum deutschen Schulsystem existieren keine parallelen Schulformen, alle Kinder besuchen die gleiche Schulform.[149] Das Dimotiko Scholio – kurz Dimotiko – umfasst die Klassen 1 bis 6 für die sechs- bis zwölfjährigen Kinder. Das Dimotiko entspricht im Vergleich zum deutschen Schulsystem der Primarstufe plus der ersten beiden Jahre der Sekundarstufe I.[149] Dem Dimotiko folgt für alle Schüler das Gymnasio,[149] eine dreijährige Schulform (Klassen 7–9), die für alle Kinder entsprechend der neunjährigen Schulpflicht obligatorisch ist.[149] Das griechische Bildungssystem fasst Dimotiko und Gymnasio als Grundausbildung zusammen. 1991 gab es 7.526 Schulen der Grundausbildung (Dimotiko und Gymnasio) mit 784.707 Schülern und 42.991 Lehrern.[147] 2001 gab es 5.753 Schulen mit 639.865 Schülern und 58.376 Lehrern.[147]

Nach Abschluss des Gymnasio mit der neunten Klasse kann die Schullaufbahn freiwillig fortgesetzt werden: die nachfolgende Schule ist das Lykio, welches über drei Jahre läuft (Klassen 10–12).[149] Das Lykio entspricht der Sekundarstufe II bzw. der gymnasialen Oberstufe des deutschen Schulsystems. Die zeitweilig seit den 1980er-Jahren vorhandenen technischen Ausrichtungen des Lykio sind 1998 wieder abgeschafft worden: das Lykio ist seitdem wieder eine einheitliche Schulform.[147] In der dritten Klasse des Lykio wählen die Schüler einen von fünf Wahlpflichtbereichen aus, der mehrere Fächer beinhaltet.[151] Die Wahlpflichtfachkombinationen führen dabei jeweils zu unterschiedlichen Hochschulausbildungen: der erste zu einer Technischen Hochschule und/oder Universität, der zweite zu einer Medizinischen Hochschule bzw. Fakultät, der dritte zu einer philosophischen oder juristischen Hochschulbildung, der vierte zur sozialwissenschaftlichen Hochschulausbildung und der fünfte führt zu einer technischen Hochschule (entsprechend deutscher Fachhochschule).[151] 1991 besuchten 870.235 Schüler 3.604 Schulen des Typs Lykio, 2001 besuchten 693.323 Schüler 3.968 Schulen des Typs Lykio.[147]

Hochschulbildung

Griechenland verfügt über Universitäten (Panepistimio) und Technische Hochschulen (TEI, am ehesten mit einer deutschen Fachhochschule vergleichbar). Die Hochschulen sind dabei ausnahmslos in staatlicher Hand unter Verwaltung des Bildungsministeriums in Athen. Private Universitäten sind nach Artikel 16 Absatz 8 der griechischen Verfassung von 1975 verboten.[152] Die Ausbildung an einer griechischen Hochschule ist kostenfrei; Bedürftige haben Anspruch auf staatliche Unterstützung.[148]

Der Zugang zur Hochschulbildung ist ausschließlich über eine griechenlandweit abgehaltene zentrale Eingangsprüfung möglich.[153] Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Prüfung ist der erfolgreiche Abschluss der Sekundarstufe II des griechischen Primärbildungssystems, des Lykios (Lyzeum).[154] Diese jährlich im späten Frühjahr und Anfang des Sommers stattfindende zentrale Zulassungsprüfung ist jedes Jahr dominierendes Thema in der griechischen Öffentlichkeit, einschließlich Politik und Massenmedien.[153] Die Veröffentlichung von Listen der Zugelassenen pro Studiengang und Ort in überregionalen Tageszeitungen ist die Regel, Sondersendungen im Radio und Fernsehen ebenfalls. In weiten Teilen der griechischen Gesellschaft gilt die Zukunft des Kindes als ungesichert wenn nicht sogar ruiniert, wenn die Eingangsprüfung zur Hochschulbildung nicht bestanden wird.[155] Lediglich 18 % der Prüflinge bestehen die Universitätseingangsprüfung, bezieht man die Prüflinge ein, die einen Platz für einen dreijährigen Studiengang an einer technischen Hochschule (TEI) erhalten, steigt der Anteil der erfolgreichen Absolventen auf ca. 35 %.[156] Die Anzahl der Studienplätze pro Studiengang und Ort wird vom griechischen Bildungsministerium für alle Hochschulen in Griechenland festgelegt.[157] Die hieraus resultierenden Prüfungsanforderungen werden somit mittelbar (oder unmittelbar) ebenfalls vom Bildungsministerium griechenlandweit festgelegt.[157] Analog dem deutschen ZVS-Zulassungsverfahren in seiner bundesweiten Ausführung werden ausschließlich nach Prüfungsergebnis Studiengang und Studienort festgelegt.[157] In den 1980er-Jahren wurden die Anforderungen der Prüfungen vermindert: beispielsweise wurde auch die Bedingung des erfolgreichen Bestehens des Lyzeums abgeschafft.[154] Diese Abschaffung erfolgte in der Absicht, die Zugangschancen zur Hochschulbildung zu verbessern.[154] Folge dieser Maßnahme war, dass Ende der 1980er-Jahre lediglich 50 % der Prüfungskandidaten erfolgreich das Lyzeum (Sekundarstufe II) abgeschlossen hatten und damit der Stellenwert der „griechischen Sekundarstufe II“ weiter gesenkt wurde.[154]

Die regionale Verteilung der Hochschuleinrichtungen ist inhomogen und entspricht annähernd der Bevölkerungsdichte. Der Ballungsraum Athen-Piräus verfügt über acht universitäre Einrichtungen und zwei technische Hochschulen (TEI).[158] Jede weitere Verwaltungsregion Griechenlands hat eine universitäre Einrichtung. Der Ballungsraum Thessaloniki und Zentralmakedonien verfügen über zwei Universitäten, darunter die größte in Griechenland (Aristoteles-Universität Thessaloniki), Kreta hat mehrere universitäre Einrichtungen, die Universität Kreta und die Technische Universität Kreta. Die Verwaltungsregion Peloponnes hat keine Universität: für die Studenten auf der Peloponnes ist Patras die nächstgelegene universitäre Bildungseinrichtung. Die TEI sind mit einer Einrichtung pro Verwaltungsregion vertreten; im Gegensatz zu den Universitäten ist die Standortverteilung durch Filialenbildung in der Fläche besser.[158] In einem Einzelfall wurde die Auslagerung von Fakultäten und Instituten auch auf universitärem Niveau betrieben: die pädagogische Fakultät der Aristoteles-Universität Thessaloniki ist in Teilen nach Florina ausgelagert.[158] Im Ballungsraum Athen-Piräus ist das Universitätssystem in unterschiedliche Schwerpunktuniversitäten differenziert: Nationale und Technische Universität, Pantion Universität für Soziale und Politische Wissenschaften, Harokopio Universität für Nationale Wirtschaft sind Beispiele hierfür.[158] In anderen Regionen Griechenlands fehlt diese Differenzierung.[158] Im Jahr 2005 verfügte Griechenland über insgesamt 21 universitäre Hochschulen mit 171.967 Studenten und 11.575 Personen im Lehrpersonal (ohne weitere Aufschlüsselung).[147] Im Jahr 1991 waren 115.464 Studenten und 9.124 Personen im Lehrpersonal an universitären Bildungseinrichtungen tätig.[147] 75 Einrichtungen konnten 2005 den TEI zugerechnet werden: sie hatten 147.715 Studenten und 12.021 Lehrkräfte (ohne Differenzierung).[147] 1991 gab es 77 Einrichtungen der TEI mit 55.559 Studenten und 5.693 Lehrkräften (ohne weitere Differenzierung).[147]

Die Studierendenzahlen sind in etwa analog der Bevölkerungsdichte verteilt: In Athen einschl. Piräus studierten 1991–1992 über 54.000 Studenten an acht Universitäten und über 30.000 Studenten an TEI (Fachhochschulen).[159] In Thessaloniki inkl. des TEI in Serres studierten über 53.000 Studenten an zwei Universitäten und knapp 16.000 Studenten an TEI.[159] Im Vergleich hierzu studierten beispielsweise nur knapp 7.900 Studenten an einer Universität in Westgriechenland (Patras), ca. 5.800 Studenten an einer Universität in Epirus (Ioannina) und etwas mehr als 5.000 Studenten an der Universität für Ostmakedonien-Thrakien in Alexandroupolis.[159] Die Universität der Ionischen Inseln hatte 1991–1992 lediglich 419 Studenten, die Universität in Thessalien (Larisa) 705 Studenten.[159] Die Gesamtzahl der an Universitäten studierenden Personen in Griechenland betrug für den gleichen Zeitraum 117.980; an TEI studierten 79.974 Personen.[159] 2001 studierten an den Universitäten 148.772 Menschen, an den TEI 87.797 Menschen; 63.000 Menschen studierten im Ausland.[160]

Die TEI wurden erst Anfang der 1980er-Jahre per Gesetz 1404/1983 unter der Regierung Andreas Papandreou eingeführt.[161] Die zuvor bestehenden technischen Bildungseinrichtungen KATEE wurden durch die TEI abgelöst.[161] Die KATEE, als Bildungseinrichtungen mit nur bedingtem Hochschulcharakter, fanden in der griechischen Bevölkerung mit ihrer Bevorzugung einer universitären Hochschulbildung keine Akzeptanz.[162] Die Einführung der TEI hatte bezogen auf die zukünftigen Arbeitsmarktchancen ihrer Absolventen nicht die erhoffte oder beobachtete Wirkungen wie beispielsweise die Einführung der Fachhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland:[163] in Griechenland stieg die Arbeitslosenquote der Hochschulabsolventen in den 1980er-Jahren an.[163]

Das Missverhältnis zwischen Angebot von Studienplätzen und der erheblich höheren Nachfrage wird von ökonomischer Seite auf die Bestimmungen des Artikel 16 der griechischen Verfassung zurückgeführt, welcher eine kostenlose Universitätsbildung und ein Verbot privater Hochschulen vorschreibt.[164] Nach Psacharopoulos führe die Verstaatlichung des Bildungssystems samt Beamtentums bei den Lehrkräften zu einem Mangel an Wettbewerb.[165] Außerdem müssen die kostenlosen Studiumsleistungen im Rahmen der Volkswirtschaft erwirtschaftet werden.[165] Der gleiche Kritiker weist aber auch darauf hin, dass Griechenland nur die Hälfte an Finanzmitteln pro Studierenden im Vergleich zum OECD-Durchschnitt ausgibt (in kaufkraftkonstanten Preisen bemessen).[165] Diese „relative Unterfinanzierung“ besteht auch im Vergleich zum Durchschnitt der EU-Staaten.[165] Nach einer OECD-Statistik von 2001 wendet Griechenland pro Student 4.157 USD auf (zum Vergleich: Schweden 13.224 USD, Niederlande 10.757 USD, Deutschland 9.481 USD, EU-Durchschnitt 9.063 USD).[165] Bemerkenswert ist die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Hochschulbildung unter 24 Jahren (nach Daten von Eurostat, 2000): 28,8 % in Griechenland gegenüber 12,8 % im EU-Durchschnitt.[166] Hierbei ist allerdings nicht eindeutig geklärt, ob diese Personen das Studium abgeschlossen haben und ob die staatliche Planung der Studienplätze und Studiengänge dafür verantwortlich ist. Ein Hinweis auf eine „Fehlplanung“ ergibt sich am Beispiel des Studiengangs Informatik: 2001 richtete das Bildungsministerium 125 Studienplätze in diesem Studiengang bei 20.824 Bewerbern ein.[166] Indikativ für eine Fehlsteuerung durch die hochrestriktive Vergabe von Studienplätzen und Studienorten ist dabei die Beobachtung, dass lediglich 15 % der Studenten im Studiengang Informatik dies auch studieren wollten.[166] Auffallend ist auch, dass Griechenland, gemessen an seiner Bevölkerung, den höchsten Anteil an Studierenden im Ausland hat: 5.257 im Ausland Studierende pro eine Million Einwohner gibt es in Griechenland (zum Vergleich: Deutschland 637, Japan 499, Indien 47, Malaysia 1777, Frankreich 827; Daten nach OECD 2002).[167] Dabei wird als besonders negativ gewertet, dass viele der im Ausland Studierenden nicht nach Griechenland zurückkehren, wenn sie ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben.[168]

Wissenschaft

Neben den großen Universitäten entstanden 1958 die National Hellenic Research Foundation und ein Jahr später das NCSR Demokritos, das seitdem einen Forschungsreaktor betreibt aber mittlerweile auch auf anderen Gebieten forscht. Weitere bedeutende Forschungseinrichtung des Landes sind die 1983 gegründete Foundation for Research & Technology – Hellas und das CERTH – The Centre for Research & Technology, Hellas mit Sitz in Thessaloniki.

Mit einem Anteil von 4,4 % haben Arbeitnehmer in Forschung und Wissenschaft einen relativ geringen Anteil an den Arbeitnehmern, wenngleich die Zahlen um 3,7 % jährlich ansteigen (2001–2007). Die Akademikerarbeitslosigkeit ist mit 5,7 % jedoch hoch (OECD Durchschnitt: 3,2 %). Gemessen an der Bevölkerungszahl wird relativ viel wissenschaftlich publiziert, insgesamt 0,6 % der weltweiten Publikationen. Innovationen sind häufig mit ausländischen Partnern, 14 % der Unternehmen haben ausländische Partner, 28,5 % der Patente erwähnen ausländische Miterfinder. Die Wirtschaftskrise hat die Regierung zu zahlreichen Programmen der Förderung der Wissenschaft motiviert, besonders unkonventionelle Ansätze werden stärker gefördert als zuvor.[169] Staatliche Programme werden durch das General Secretariat for Research and Technology of the Ministry of Development (GSRT) koordiniert.[170] In Anbetracht der kleinen Größe des Landes und der Griechischen Diaspora besteht bei den meisten Forschungseinrichtungen eine starke Orientierung zum Ausland hin, auch Startups werden häufig mit Sitz in größeren Ländern gegründet, wenngleich die meisten Aktivitäten in Griechenland sind.

Literatur

  • Klaus Bötig: Griechenland: Festland und Peloponnes. DuMont, Köln 1996, ISBN 3-7701-3456-7.
  • Wolfgang Josing: Griechenland: Festland. Nelles Verlag, München 2004/2005, ISBN 3-88618-342-4.
  • Cay Lienau: Griechenland: Geographie eines Staates der europäischen Südperipherie. Wissenschaftliche Länderkunden, Darmstadt 1989.
  • Heinz A. Richter: Griechenland im Zweiten Weltkrieg 1939–1941. 2. erweiterte Auflage, Franz Philipp Rutzen, Ruhpolding 2010, 530 S., ISBN 978-3-447-06410-1
  • Eberhard Rondholz: Griechenland: Ein Länderporträt Links Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86153-630-7
  • Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus. BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0.
  • Pavlos Tzermias: Neugriechische Geschichte: eine Einführung. Francke, Basel 1999.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Griechische Botschaft (de) zur Geographie Griechenlands (Memento vom 11. Juni 2009 im Internet Archive).
  2. korrigiertes Ergebnis der Volkszählung 2011
  3. World Economic Outlook Database, April 2012 des Internationalen Währungsfonds
  4. Human Development Report Office: Greece – Country Profile: Human Development Indicators, abgerufen am 26. Oktober 2014
  5. Verzeichnis der Staatennamen. Auswärtiges Amt, 23. März 2011, abgerufen am 6. April 2011 (PDF; 39 kB).
  6. Homer: Ilias II, S. 498
  7. Pausanias: Böoter und Phokäer Buch 5, S. 136
  8. Hilmar Klinkott: Yauna – Die Griechen aus persischer Sicht? In: Hilmar Klinkott (Hrsg): Anatolien im Lichte kultureller Wechselwirkungen. S. 107–148. Attempo, Tübingen 2001. ISBN 3-89308-333-2.
  9. CIA World Factbook: Greece Stand: 15. April 2008 (englisch)
  10. Der Fischer Weltalmanach 2008: Zahlen, Daten, Fakten. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-72008-8. S. 198.
  11. CIA World Factbook: Die Küstenlinien der Staaten der Erde Stand: 15. April 2008 (englisch)
  12. SCHWARZ, U. (2012): Balkan Rivers – The Blue Heart of Europe, Hydromorphological Status and Dam Projects, Report, 151 pp. [PDF, 6,4 MB]
  13. [1]
  14. Informationen zu Wintersportgebieten in Griechenland (Griechische Sprache)
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  17. a b Griechenland – Flora und Fauna auf laender-lexikon.de
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  20. Adelheid Schalinski: Krankheitsempfinden und Arzneimittelgebrauch in Griechenland. – S. 130, 2002.
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  22. LP Griechenland – S. 84
  23. Bureau of Ecological Studies (2007): Karte 10 zum Grünen Band Europas [PDF]
  24. Heiko Schnickmann: Der Hund im Hoch- und Spätmittelalter: Status, Prestige, Symbolik, S. 12, 2002
  25. Christopher Ricke: Interview mit Dušan Reljic von der Stiftung Wissenschaft und Politik, dradio.de, 5. Mai 2010, abgerufen am 7. Juni 2013
  26. Arvanites in Greece
  27. Alle Zahlen, soweit nicht anders referenziert, aus: Christoph Pan: Die Minderheitenrechte in Griechenland, in: Christoph Pan und Beate Sibylle Pfeil: Minderheitenrechte in Europa, Zweite überarbeitete und aktualisierte Auflage (Handbuch der europäischen Volksgruppen, Band 2), Wien 2006, ISBN 978-3-211-35307-3
  28. Matthias Kappler: Türkisch (in Südosteuropa), in: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt 2002 (PDF; 358 KB)
  29. Peter M. Hill: Makedonisch, in: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens, Klagenfurt 2002 (PDF; 462 KB)
  30. Aleksandr D. Dulienko: Ägäis-Makedonisch, in: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens, Klagenfurt 2002 (PDF; 174 KB)
  31. Klaus Steinke: Pomakisch, in: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens, Klagenfurt 2002 (PDF; 142 KB)
  32. Susanne Schwalgin: „Wir werden niemals vergessen!“ Trauma, Erinnerung und Identität in der armenischen Diaspora Griechenlands, Bielefeld 2004, ISBN 978-3-89942-228-3
  33. Bardhyl Demiraj: Arvanitisch, in: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens, Klagenfurt 2002 (PDF; 129 KB)
  34. Norbert Boretzky: Romani, in: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens, Klagenfurt 2002 (PDF; 333 KB)
  35. Muhamed Nezirović: Judenspanisch, in: Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens, Klagenfurt 2002 (PDF; 367 KB)
  36. Ansässige ausländische Staatsbürger nach den Daten der Volkszählung vom 18. März 2001 (Memento vom 24. Februar 2009 im Internet Archive).
  37. Angabe der Griechisch-Chinesischen Handelskammer
  38. Spiegel-Online, 31. Dezember 2010, abgefragt am 1. Januar 2011
  39. World Christian Encyclopedia, 2001, Oxford University Press. Vol 1: p 314
  40. Religion in griechischen Schulen kein Pflichtfach – Proteste, diepresse.com, 27. August 2008
  41. Horst Robert Balz, Gerhard Krause, Gerhard Müller: Theologische Realenzyklopädie. Band 14, S. 227
  42. International Religious Freedom Report 2010 – Greece. U.S. Department of state, abgerufen am 12. November 2011 (englisch).
  43. U.S. Department of state: International Religious Freedom Report July–December 2010 – Greece. UNHCR, abgerufen am 12. November 2011 (englisch).
  44. Delos
  45. Michael Matsas: The Greek Jews and the Holocaust – Why 87 % were Killed during the Second World War, 2004
  46. Ben G. Frank: A travel guide to Jewish Europe. S. 411
  47. Vgl. „The History Of Greek Sovereign Debt Defaults“: “The funds were mostly squandered on the maintenance of a military and the upkeep of Otto, a Bavarian prince that was made King of Greece by the English. Greece managed to stay current on this loan until 1843, at which time the government stopped payments.”
  48. Carmen M. Reinhart, Kenneth S. Rogoff: This Time is Different: A Panoramic View of Eight Centuries of Financial Crises. März 2008, S. 82, abgerufen am 4. März 2015 (englisch): „Greece’s default in 1826 shut it out from international capital markets for 53 consecutive years“
  49. Der Umsturz in Griechenland. In: Vossische Zeitung, 4. Juli 1925, Morgenausgabe, S. 4.
  50. Zur Wirtschaftspolitik der deutschen Besatzer in Griechenland 1941-1944 Ausbeutung, die in die Katastrophe mündete. (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive).
  51. Deutsches Historisches Museum: LeMO – 1939–1945 Partisanenkrieg in Griechenland
  52. [7]
  53. Andreas Stergiou, Die Beziehungen zwischen Griechenland und der DDR und das Verhältnis der SED zur KKE, MATEO Monographien Band 22, Mannheim 2001, ISBN 3-932178-28-9; Abstract
  54. Thomas Seibert: Heikler Jahrestag für Ankara. Antigriechischer Pogrom wird neu aufgearbeitet. In: Der Tagesspiegel vom 7. September 2005 (Artikel zum 50. Jahrestag)
  55. Günter Seufert, Christopher Kubaseck: Die Türkei – Politik, Geschichte, Kultur. C.H.Beck Verlag, München 2006, ISBN 3-406-54750-8, S. 162
  56. Human Rights Watch: Greece. The Turks of Western Thrace; 1999; S. 2, Fußnote (PDF-Datei; 342 kB)
  57. Mohr Siebeck: Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart. Neue Folge. S. 372
  58. [8]
  59. Amnesty beklagt "unhaltbare" Lage von Flüchtlingen in Griechenland zeit.de
  60. diepresse.com abgerufen am 29. April 2014.
  61. Rainer Hermann: Fessel Klientelismus. Finanzhilfen allein retten Griechenland nicht. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. August 2012, S. 10
  62. Elli-Katherina Pohlkamp: Griechenland in der Krise. (PDF; 124 kB) swp-berlin.org, Januar 2013, S. 1, abgerufen am 7. Juni 2013
  63. Daniel V. Speckhard: The Last Act for Greece? Interview (engl.) brookings.edu, 12. Mai 2012, abgerufen am 7. Juni 2013
  64. Artikel 35 (d) iin Verbindung mit Art. 42
  65. Art. 84 (2)
  66. Staatspräsident: Art. 49 (2). Minister: Art. 86
  67. Vorgezogene Parlamentswahlen Meldung vom 2. September 2009
  68. Papandreou geht ohne Nachfolger Zeit Online, 9. November 2011
  69. sueddeutsche.de: Koalitionsgespräche in Griechenland: „Das Land muss bis morgen Abend eine Regierung haben“, abgerufen am 18. Juni 2012.
  70. Drei-Parteien-Koalition: Samaras als griechischer Ministerpräsident vereidigt bei faz.net, 20. Juni 2012 (abgerufen am 20. Juni 2012).
  71. zeit.de: Samaras ist neuer Ministerpräsident Griechenlands. – Er will ein Kabinett aus Konservativen und Technokraten anführen – seine Koalitionspartner stellen keine Minister.
  72. zeit.de 20. Juni 2012: Wer gewinnt, hat schon verloren
  73. zeit.de 20. Juni 2012: Samaras ist neuer Ministerpräsident Griechenlands
  74. a b Die Macht der Fakelaki Der Spiegel 53/2009
  75. NZZ: Im Namen des Erzbischofs 28. Juli 2007
  76. [9]
  77. Focus vom 19. September 2012: „Als Deutschland die Hilfe der Griechen brauchte“
  78. [Frieder Günther: Heuss auf Reisen: die auswärtige Repräsentation der Bundesrepublik, S. 84]
  79. Wachsende Spannungen zwischen Griechenland und Türkei. DerWesten, 24. Juni 2009, abgerufen am 11. Juni 2011 (Darstellung des deutschen Auswärtigen Amtes).
  80. Alexander Straßner: Militärdiktaturen im 20. Jahrhundert. Motivation, Herrschaftstechnik und Modernisierung im Vergleich. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-02155-9, S. 141.
  81. a b Vgl. IMK-Report Nr. 48 (PDF-Datei; 96 kB) Gustav Horn, Silke Tober, Till van Treeck, Achim Truger: Euroraum vor der Zerreißprobe? IMK-Report Nr. 48, April 2010.
  82. Eurostat: Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen (Code: Code: tec00001), Daten vom 15. November 2013
  83. Eurostat: BIP pro Kopf in KKS (Code: tec00114), Daten vom 15. November 2013
  84. ekathimerini.com: Greece jobless rate at 17.6 pct, Eurostat reports
  85. August 2011: Arbeitslosenquote des Euroraums bei 10,0 %, Quote der EU 27 bei 9,5 % (PDF; 214 kB) epp.eurostat.ec.europa.eu. 30. September 2011. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
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  87. a b Absturz in die Armut, Süddeutsche Zeitung, 22. Oktober 2013
  88. tradingeconomics.com (Zugriff 29. März 2011)
  89. Erneuerbare Energien in Griechenland vor dem Boom?. solarportal24.de. Abgerufen am 30. Dezember 2011.
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  92. Ölmilliarden sollen Griechenland retten. Die Zeit, 7. Oktober 2012, abgerufen am 12. Juni 2013.
  93. a b c d Die Wirtschaft Griechenlands-Statistisches Profil des Landes. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2008, abgerufen am 10. März 2012.
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  98. Eurostat: Wachstumsrate des BIP-Volumens – prozentuale Veränderung relativ zum Vorjahr
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  103. Eurostat: Taxation trends in the European Union, 2009 (PDF; 5,6 MB)
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  108. Internationale Währungsfonds mit Daten zum Auslandsvermögen (international investment position) (engl.)
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  114. Felix Wadewitz: US-Banken halfen Athen beim Tricksen (Memento vom 10. Dezember 2012 im Internet Archive). US-Banken halfen Athen beim Tricksen. Financial Times Deutschland, 15. Februar 2010.
  115. eurostat.eu: Bericht zu den Statistiken Griechenlands über das öffentliche Defizit und den öffentlichen Schuldenstand. EUROPÄISCHE KOMMISSION vom 8. Januar 2010, S. 12. Abgerufen am 7. Januar 2011 (PDF; 239 kB).
  116. EU bereitet sich auf Griechenland-Hilfe vor, Ulrich Pick, 10. April 2010
  117. NYT Banks Bet Greece Defaults on Debt They Helped Hide
  118. Spiegel: Großbanken spekulieren mit Griechen-Krise. Abgerufen am 26. Mai 2010.
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  120. FAZ: Moody’s senkt Griechenland-Rating (14. Juni 2010)
  121. Griechenland bittet um Finanzspritzen. Spiegel online, 23. April 2010
  122. Lasst Griechenland einfach pleitegehen. Financial Times Deutschland, 1. Juli 2010 (Memento vom 3. Juli 2010 im Internet Archive).
  123. Tagesspiegel: Mit Dummheit Geld machen, Harald Schumann, 26. September 2011
  124. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatGriechenland erhöht Mehrwertsteuer. merkur-online.de, 15. März 2010, abgerufen am 15. März 2010.
  125. [16]
  126. Tagesspiegel vom 3. Mai 2010: V110 Milliarden Euro gegen Athens Pleite. Abgerufen am 5. Mai 2010.
  127. Proteste eskalieren – drei Menschen sterben, 5. Mai 2010.
  128. Griechenland erhält erste Gelder vom IWF, 13. Mai 2010
  129. Mehrwertsteuer in Griechenland. die-mehrwertsteuer.de, 1. Juli 2010, abgerufen am 1. Juli 2010.
  130. vgl. Spiegel: Griechische Wirtschaft schrumpft dramatisch, Spiegel: Erst Depression, dann Explosion, August 2010
  131. Märkte honorieren griechische Einsparungen nicht. 1. September 2010, abgerufen am 30. März 2011.
  132. Nachdenkseiten: Griechenland in der „Todesspirale“, 9. September 2011.
  133. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatMega-Abwertung – Griechenland wehrt sich gegen Rating-Riesen. 7. März 2011, abgerufen am 7. März 2011.
  134. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatS&P senkt Bonitätsnoten für Portugal und Griechenland. FAZ.net, 30. März 2011, abgerufen am 30. März 2011.
  135. FTD:Fitch schubst Griechenland ein Stück weiter Richtung Abgrund. (Memento vom 22. Mai 2011 im Internet Archive). 20. Mai 2011.
  136. faz.net 29. Juni 2011: Parlament in Athen stimmt Sparpaket zu – s. hier Grafiken: Griechenlands Sparpaket + Griechenlands Sparprogramm
  137. Griechenland spart – so viel, wie niemand sonst in Europa, Handelsblatt Olaf Storbeck, 21. August 2012
  138. Irische Nationalbank Letter, Vol 2012, No. 7
  139. Vorlage:Internetquelle/Wartung/Zugriffsdatum nicht im ISO-FormatVorlage:Internetquelle/Wartung/Datum nicht im ISO-FormatRating: Fitch stuft die Kreditwürdigkeit Griechenlands von 'B+' auf 'CCC' herab. finanzen.net, 13. Juli 2011, abgerufen am 13. Juli 2011.
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38.30111111111123.741111111111Koordinaten: 38° N, 24° O