KM# 110
1628/1978, Salzburg. Silberner „Domweihe“-Taler.
Münzort: Wien (A) Referenz: Davenport 3499 var. (hier ein 1978 datierter Probeabdruck!), Zottl 1437, KM-110 var. Nennwert: Medaillentaler-Nachprägung – „Weihe des Salzburger Doms“-Gedenkmünze! Prägejahr: 1978 (ähnlich dem 1628 datierten Domweihtaler, ausgegeben unter dem Grafen Paris von Lodron). Material: Silber (.925) Durchmesser: 45 mm Gewicht: 34,73 g
Vorderseite: Kathedrale, die die Daten (16-28) trennt, gehalten von St. Rupert und St. Virgil. Unten Wappen des Grafen Paris von Lodron. Kommentar: Minze-Initiale (A), Reinheitsgrad (925) und Datum der tatsächlichen Prägung (1978) im Feld unten! Legende: ECCLES.METROP.SALISB.DEDICATVR 25 SEPT A PARI DE ARCHIE
Rückseite: Palaquin mit Reliquien von Saitn Rupert und Saint Virgil, getragen von acht Bischöfen, darunter zwei geflügelte Engel. Legende: S:S.RVPERTVS.ET.VIRGILIVS.PATRONI.TRANFER.VNTVR 24. SEPT:
Der erste Salzburger Dom wurde unter dem Heiligen Vergil erbaut, der möglicherweise Fundamente des Heiligen Rupert nutzte. Der erste Dom wurde im Jahr 774 erwähnt. Diese ursprüngliche Kirche erlebte daher im frühen Mittelalter mindestens drei umfangreiche Bau- und Umbaukampagnen, deren Endergebnis eine eher spontane romanische Basilika war. Im Jahr 1598 wurde die Basilika schwer beschädigt und nach mehreren gescheiterten Restaurierungs- und Wiederaufbauversuchen befahl Fürsterzbischof Wolf Dietrich (Erzbischof von 1587-1612) schließlich den Abriss des Gebäudes. Der heute noch vorhandene Salzburger Dom wurde von Santino Solari entworfen und in weniger als 15 Jahren fertiggestellt, nämlich im Jahr 1628. Darüber hinaus ist der Dom teilweise auf den Fundamenten der alten Basilika errichtet. Tatsächlich sind die Grundsteine des Vorgängerkirchengebäudes in den Domgrabungen zu sehen, einer Ausgrabungsstätte unter der Kathedrale, in der sich auch Mosaike und andere Artefakte befinden, die hier gefunden wurden, als dieser Ort das Forum der römischen Stadt Juvavum war. Ein weiteres erhaltenes Relikt aus der Zeit vor dem Barockgebäude ist das gotische Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert. Nach der Fertigstellung der Kathedrale wurden die Reliquien des Heiligen Rupert hierher überführt.
Das Erzbistum Salzburg war ein Kirchenstaat des Heiligen Römischen Reiches, der ungefähr aus dem heutigen Bundesland Salzburg (der antiken römischen Stadt Iuvavum) in Österreich bestand.
Seit 1648 trägt der Salzburger Erzbischof auch den Titel Primas Germaniae („Erster [Bischof] von Germanien“). Die Befugnisse dieses Titels – inzwischen außergerichtlich – beschränken sich auf die Tätigkeit als erster Korrespondent des Papstes im deutschsprachigen Raum, umfassten früher jedoch auch das Recht, die Kurfürsten einzuberufen. Der Erzbischof trägt auch den Titel legatus natus („ständiger Legat“) des Papstes, der dem Erzbischof, obwohl er kein Kardinal ist, das Privileg einräumt, auch in Rom das scharlachrote Gewand eines Kardinals zu tragen.
Im Heiligen Römischen Reich diente der Taler als Maßstab, anhand dessen die Währungen der verschiedenen Staaten bewertet werden konnten.
Dem italienisch-tiroler Graf Paris von Lodron (1619 bis 1653) gelang es dank seines diplomatischen Talents, das Salzburger Land während des Dreißigjährigen Krieges weitgehend intakt zu halten. In dieser Zeit wurde auch die neue Universität Salzburg eingeweiht, die nach ihm benannt wurde.