1814, Schweizer Kantone, Luzern. Große Silbertaler-Münze (4 Franken).
Prägejahr: 1814 Auflage: 44.000 Stück. Nennwert: Thaler (4 Franken) Münzort: Luzern (Schweizer Kanton) Referenz: Davenport 364, HMZ 2-668c, KM-109. R!Gewicht: 29,31 g Durchmesser: 40 mm Material: Silber
Vorderseite: Stehender Schweizergardist, der eine Hellebarde hält und auf einem Schild mit der Inschrift (XIX CANT) lehnt. Wertangabe in Franken (4. FRANKEN) darunter. Legende: SCHWEIZER – EIDGENOSSENT.
Rückseite: Bekröntes ovales Wappen des Kantons im Rahmen, eingebettet in einen Palmenkranz. Legende: CAONTON – LUZERN / 1814
Luzern ist eine Stadt in der nördlichen Zentralschweiz, im deutschsprachigen Teil des Landes. Luzern ist die Hauptstadt des Kantons Luzern und Hauptort des gleichnamigen Bezirks.
Nach dem Untergang des Römischen Reiches ab dem 6. Jahrhundert verstärkten germanisch-alemannische Völker ihren Einfluss auf dieses Gebiet der heutigen Schweiz. Um 750 wurde das Benediktinerkloster St. Leodegar gegründet, das Mitte des 9. Jahrhunderts von der Abtei Murbach im Elsass erworben wurde und zu diesem Zeitpunkt als Luciaria bekannt wurde. Im Jahr 1178 erlangte Luzern seine Unabhängigkeit von der Jurisdiktion des Klosters Murbach, und die Gründung der eigentlichen Stadt erfolgte vermutlich noch im selben Jahr. Die Stadt erlangte Bedeutung als strategisch gelegenes Tor für den wachsenden Handel über die Gotthard-Handelsroute.
Bis 1290 war Luzern eine große, autarke Stadt mit etwa 3000 Einwohnern. Ungefähr zu dieser Zeit erlangte König Rudolf I. von Habsburg die Herrschaft über das Kloster St. Leodegar und seine Ländereien, darunter auch Luzern. Die Bevölkerung schätzte den zunehmenden Einfluss der Habsburger nicht und Luzern verbündete sich mit Nachbarstädten, um die Unabhängigkeit von der Habsburgerherrschaft anzustreben. Zusammen mit Luzern bildeten am 7. November 1332 die drei weiteren Waldkantone Uri, Schwyz und Unterwalden die „ewige“ Eidgenossenschaft, die Eidgenossenschaft. Später schlossen sich die Städte Zürich, Zug und Bern dem Bündnis an. Mit Hilfe dieser Ergänzungen wurde die Herrschaft Österreichs über das Gebiet beendet. Der Streit wurde durch den Sieg Luzerns über die Habsburger in der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 geklärt. Für Luzern leitete dieser Sieg eine Ära der Expansion ein. Die Stadt gewährte sich bald viele Rechte, die den Habsburgern bis dahin vorenthalten worden waren. Zu diesem Zeitpunkt entsprachen die Grenzen Luzerns ungefähr denen von heute.
1415 erlangte Luzern von Kaiser Sigismund die Reichsfreiheit und wurde ein starkes Mitglied der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Die Stadt baute ihre Infrastruktur aus, erhöhte die Steuern und ernannte ihre eigenen örtlichen Beamten. Aufgrund der Schwarzen Pest und mehrerer Kriege um 1350 sank die Bevölkerung der Stadt von 3000 um etwa 40 %.
Im Jahr 1419 belegen städtische Aufzeichnungen den ersten Hexenprozess gegen einen Mann.
Unter den wachsenden Städten der Eidgenossenschaft erfreute sich Luzern besonders großer Beliebtheit bei der Anziehung neuer Einwohner. Als die Eidgenossenschaft im Zuge der Reformation nach 1520 zerfiel, wurden die meisten Städte protestantisch, Luzern blieb jedoch katholisch. Nach dem Sieg der Katholiken über die Protestanten in der Schlacht bei Kappel im Jahr 1531 dominierten die katholischen Städte den Bund. Die Zukunft gehörte jedoch den protestantischen Städten wie Zürich, Bern und Basel, die im zweiten Villmerger Krieg 1712 die Katholiken besiegten. Die einstige herausragende Stellung Luzerns in der Eidgenossenschaft war für immer verloren. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden Kriege und Epidemien immer seltener und die Bevölkerung des Landes nahm dadurch stark zu.
Luzern war auch am Schweizer Bauernkrieg von 1653 beteiligt.
1798, neun Jahre nach Beginn der Französischen Revolution, marschierte die französische Armee in die Schweiz ein. Die alte Konföderation brach zusammen und die Regierung wurde demokratisch. Die industrielle Revolution traf Luzern erst relativ spät, und 1860 arbeiteten nur 1,7 % der Bevölkerung in der Industrie, was etwa einem Viertel der damaligen landesweiten Quote entsprach. Die Landwirtschaft, in der rund 40 % der Erwerbstätigen beschäftigt waren, war die Hauptwirtschaftsform des Kantons. Dennoch zog es die Industrie aus dem Luzerner Umland in die Stadt. Von 1850 bis 1913 vervierfachte sich die Bevölkerung und der Siedlerstrom nahm zu. 1856 verbanden Züge die Stadt zunächst mit Olten und Basel, dann 1864 mit Zug und Zürich und 1897 schließlich mit dem Süden.