1 Krone

1915, Liechtenstein, Fürst Johann II. „der Gute“. Silberne 1-Kronen-Münze.

Prägejahr: 1915 Referenz: KM-2. Auflage: 75.000 Stück. Nennwert: 1 Krone Münzstätte: Münzprägestätte Wien (Österreich) Material: Silber (.900) Durchmesser: 23 mm Gewicht: 5,02 g

Vorderseite: Kopf des Fürsten Johann II. von Liechtenstein links. Legende: JOHANN II. FÜÅ“RST VON LIECHTENSTEIN

Rückseite: Gekrönter Wappenschild Liechtensteins, darin Kette und Olivenkranz des Ordens vom Goldenen Vlies. Legende: 1- KR. / 19 – 15

Kantenlegende: FEST * UND * KLAR * („Stark und klar!“)

Johann II., Fürst von Liechtenstein, geboren als Johann Maria Franz Placidus (Eisgrub, Mähren, 5. Oktober 1840 – Valtice, 11. Februar 1929), alias Johann II. der Gute oder Johann II. der Gute, war der Fürst von Liechtenstein zwischen 1858 und 1929. Seine Regierungszeit von 70 Jahren und drei Monaten ist die zweitlängste in der europäischen Königsgeschichte nach der von Ludwig XIV. von Frankreich.

Johann II. war der Sohn von Aloys II., Fürst von Liechtenstein und Gräfin Franziska Kinsky. Er bestieg den Thron kurz nach seinem 18. Geburtstag und seine Regierungszeit ist damit die längste genau dokumentierte Amtszeit eines Monarchen seit der Antike, in der nie ein Regent eingesetzt wurde.

Im Jahr 1862 erließ Johann II. die erste Verfassung Liechtensteins. Später, nach dem Austritt Liechtensteins aus dem Deutschen Bund im Jahr 1866 und dem Ersten Weltkrieg, erteilte Johann II. 1921 eine neue Verfassung. Sie gewährte den einfachen Liechtensteinern erhebliche politische Rechte, wodurch das Fürstentum zu einer konstitutionellen Monarchie wurde. Diese Verfassung existiert bis heute, jedoch mit Änderungen, insbesondere im Jahr 2003.

Liechtenstein trat 1866 aus dem Deutschen Bund aus. Nicht lange danach wurde die liechtensteinische Armee abgeschafft, da sie als unnötige Ausgabe angesehen wurde.

Johann II. kühlte die Beziehungen zu Liechtensteins traditionellem Verbündeten Österreich-Ungarn und seinen Nachfolgestaaten etwas ab, um engere Beziehungen zur Schweiz aufzubauen, insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg. Liechtenstein war während des Ersten Weltkriegs neutral, aber der Krieg brach Liechtensteins Bündnis mit Österreich-Ungarn und Österreich-Ungarn führte dazu, dass es eine Zollunion mit der Schweiz einging. Gegen Ende der Herrschaft Johanns, im Jahr 1924, wurde der Schweizer Franken zur offiziellen Währung Liechtensteins.

Johann II. hat die Fürstlichen Sammlungen Liechtensteins erheblich bereichert. Obwohl Johann II. während seiner langen Regierungszeit als prominenter Förderer der Künste und Wissenschaften galt, galt er auch als eher ungesellig und nahm nicht an gesellschaftlichen Veranstaltungen teil. Wie mehrere andere Mitglieder seiner Familie heiratete er nie und hatte auch keine Kinder.

Zwischen 1905 und 1920 wurde Schloss Vaduz renoviert und erweitert. Fürst Johann II. lebte weder im Schloss noch in Liechtenstein, obwohl seine Nachfolger 1938 schließlich dorthin zogen. Schloss Vaduz sollte ihr Zuhause sein.

Er war der 987. Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies in Österreich. Nach seinem Tod im Jahr 1929 folgte Johann II. seinem Bruder Franz I. nach.