1694, Salzburg, Johann Ernst von Thun. Wunderschöne silberne ½-Taler-Münze.
Münzjahr: 1694 Nennwert: 1/2 Thaler Referenz: Probszt 1817, KM-253. Münzstätte: Salzburg (als eigenständiges Erzbistum). Gewicht: 14,25 g Durchmesser: 35 mm Material: Silber
Vorderseite: Stehende Figuren des Heiligen Rupert (mit Salzfass und Krummstab) und des Heiligen Vergilius (mit Krummstab) im Kranz, der die Legende von der Szene trennt. Modell des Erzbistums Salzburg vor dem Heiligen Vergilius. Wolken herum. Alles innerhalb einer kranzartigen Umrandung. Äußere Legende: + SS: RVDBERTVS. UND. VIRGILIVS. PATRONI. SALISBVRGENSES. Rückseite: Legatenhut über kreuzgekröntem ovalem Familienwappen von Johann Ernst von Thun im Blattwerk. Datum (16-94), aufgeteilt in die Felder unten. Lateinische Legende: + IOAN: ERNESTUS D:G: ARCHIEPS: SALISB: S: SED: AP: LEG:
Das Erzbistum Salzburg war ein Kirchenstaat des Heiligen Römischen Reiches, der ungefähr aus dem heutigen Bundesland Salzburg (der antiken römischen Stadt Iuvavum) in Österreich bestand.
Johann Ernst von Thun (3. Juli 1643, Graz, Österreich – 20. April 1709, Salzburg, Österreich) war von 1687 bis 1709 Fürsterzbischof von Salzburg, Österreich. Er stammte ursprünglich aus Südtirol und zeigte eine ausgeprägte Abneigung an die italienischen Designer und Geschmacksmacher, die damals von vielen Österreichern nachgeahmt wurden. Nach seinem Amtsantritt stoppte er den Bau einer Kirche für einen italienischen Mönchsorden und verweigerte italienischen Handwerkern die Bezahlung. Der Erzbischof ist vor allem als Förderer des Architekten Fischer von Erlach in Erinnerung geblieben, einem führenden Vertreter der österreichischen barocken Kirchenarchitektur. Im Jahr 1697 verpflichtete der Erzbischof alle Absolventen der Salzburger Universität, den Glauben an die Unbefleckte Empfängnis zu schwören. Nach seinem Tod ließ Erzbischof von Thun sein Gehirn in der Universitätskapelle deponieren, seine Eingeweide (als Symbol für Mitgefühl) in seiner Krankenhauskirche deponieren und sein Herz in seiner Lieblingskirche der Dreifaltigkeit beisetzen.